Hasi Robert wurde 2008 von einer privaten Pflegestelle in einer Pflegestelle des Tierschutzvereins Euskirchen abgegeben, da er in seiner alten Pflegestelle in Nettersheim mit vielen Kaninchengehegen und etlichen Gruppen nicht mehr zurecht kam und von anderen Kaninchen mehrfach böse zerbissen wurde.
Ich holte ihn im Juni 2008 zu mir, da er durch seine von Kampfspuren gezeichnete Nase und seine durchlöcherten Ohren nicht so gute Vermittlungschancen hatte und weil ich mich schon in Nettersheim in ihn verliebt hatte.
Er kam als neuer Partner zu der verwitwete und an Krebs erkrankten Häsin Wölkchen und ihrer Freundin Fee:
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Robert mit Wölkchen und Fee:
Das war die einfachste Zusammenführung die ich in meinem Leben erlebt hatte, Robert war sofort als “Chef” respektiert ohne dass er jemals um diese Position kämpfen musste. Wölkchen und Robert waren sofort verliebt; Feechen - die noch ganz jung war - wurde die geliebte “Adoptivtochter” angenommen; Wölkchen blühte förmlich auf, wurde wieder ganz gesund.
Als Roberts große liebe Wölkchen im Herbst 2010 starb holten wir Paula und Moppel zu Robert und Fee und sofort war klar, Robert bleibt Chef, endlich hatte ich meine Vierergruppe, das Hasenglück war perfekt:
Hier sind auch die Meeries Struppi und Lilli mit drauf:![]()
Als Paula im Juni 2012 starb kam Melisaa in die Gruppe und sie liebte Robert vom ersten Tag an:
Als kurz darauf die winzige und ziemlich verstörte Zahnkaninchendame Amy in die Gruppe kam war es Robert, der ihr alles zeigte, der ihr “kaninisch” beibrachte und dafür sorgte, dass ihr nichts geschieht:
Amy war aber kein Gruppenhasi, kam mit den beiden Häsinnen nicht zurecht und zog später zu einem lieben Böckchen und wurde mit ihm glücklich.
Als Roberts dicker Freund Moppel im Frühjahr 2014 in unserem neuen zu Hause in Köln-Pesch starb war Robert sehr traurig. Er wurde von seinen beiden Damen Fee und Melissa getröstet aber ihm fehlte ein Freund.
Im Juni 2014 kam Mats in die Gruppe und Robert zeigte ihm souverän, gerecht und auf sehr sanfte Art und Weise, dass Robert der Chef ist und dass - wenn Mats das akzeptiert - es ihm an nichts fehlen soll und so freundeten sich die Beiden wirklich sehr schnell an;
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Robert war damals schon 8, Mats knappe 2 Jahre alt. Melissa und Fee mochten Mats nicht besonders, jagten ihn viel aber taten ihm nichts. Mats ergriff immer die Flucht und wehrte sich nie. Wenn es Robert dann zu viel wurde ging er dazwischen um seinen junge Freund Mats vor den Jagt-Attacken der Häsinnen zu beschützen und zeigte den aufsässigen Damen “freundlich aber bestimmt” wieder den richtigen Weg auf. Mats war sehr viel mit Robert zusammen, als ob er von ihm lernen wollte.
Roberts geliebte Häsin Fee starb am 19.11.2014 an einem Fibrosarkom.
Robert war darüber sehr traurig aber Melissa und Mats trösteten ihn, jeder auf seine Weise.
Im Dezember 2014 kamen Toby und Leonie zu uns. Robert hatte schon leichte Alterserscheinungen, war nicht mehr so schnell und so wendig aber wenn es drauf an kam hatte er Kraft und Energie. Ich war aber sicher, dass ich eine letzte Vergesellschaftung wagen kann.
Mit seinem starken Selbstbewusstsein machte er allen gleichermaßen und unmissverständlich klar, dass er weiterhin Chef ist was von allen sofort respektiert wurde. Es flog nur wenig Fell, es gab niemals Beißereien.
Robert hatte seine Chefposition noch eine ganze Weile inne aber im letzten Winter merkte man deutlich, dass er abbaute. Seine Wirbelsäule begann zu versteifen - altersbedingte Spondyliose – und im Februar dachten wir schon, dass wir ihn erlösen müssen. Robert konnte nur noch sehr unsicher hoppeln, fiel oftmals hinten seitlich um und hatte auch leichte Herzprobleme. Unserer Tierheilpraktikerin B. Fleck sei Dank, wurde er schnell wieder beschwerdefrei. Er konnte wieder annähernd normal hoppeln. OK, er hat seine Chefposition dann irgendwann abgelegt und durch die des Dienstältesten “eingetauscht” aber niemand hätte es gewagt, Robert zu beißen. Einen neuen Chef gab es erst mal nicht. Robert wurde von Toby und Mats wenn er auf der Wiese, also außerhalb des Gartenhauses war, ganz selten kurz und harmlos “gejagt” (vielleicht eher “aus therapeutischen Gründen”) aber Robert fand das OK und ging ihnen in diesen Situationen aus dem Weg. In der selben Minute kamen beide an und kuschelten mit ihm. Melissa, Mats, Leonie und Toby genossen voller Hingabe seine unermüdlichen Streicheleinheiten und gaben ihm ebenso viel Liebe und Zuwendung zurück.
Nur von mir ließ er sich nie gerne anfassen aber wir fanden eine Lösung ihm die homöopathischen Medis schmackhaft zu machen, er bekam sie immer auf seinen geliebten Haferflocken.
Robert war in den ganzen Jahren niemals wirklich krank, keine Bauchbeschwerden, keine Zahnprobleme, nichts. Er war ein sehr vorsichtiger Esser und fraß längst nicht alles und Neues immer zuerst nur ganz wenig. Robert war außerordentlich vorsichtig.
Aber seine Hinterbeinchen wurden schwächer, die Wirbelsäule versteifte, wurde krumm, auch seine Hinterbeinchen wurden krumm, er magerte immer mehr ab obwohl er ganz gut fraß und ca. ab August kam er kaum noch aus dem Gartenhaus raus, auch weil es ihm zu warm war um sich zu bewegen.
Ende August, als es nachts und morgens etwas kühler war kam er morgens wieder ab und zu aus dem Gartenhaus raus und ich freute mich über seinen Lebenswillen und die Freude, mit der er graste. Zurück musste ich ihn in Gartenhaus reintragen da er den Weg zurück nicht finden konnte oder wollte .....
Seit aber nun die Nächte so kalt geworden sind wurden seine Beschwerden schlagartig schlimmer, Robert hatte mehr und mehr Schwierigkeiten sich auf den Beinchen zu halten, lag fast nur noch und konnte die Hinterbeinchen kaum noch anheben. Wenn es aber drauf an kam, konnte er hoppeln. Und er sprang auch immer noch in die Toiletten oder in seine “Höhle” eine große Käfigunterschade mit großem nach beiden Seiten offenem Häuschen in der Mitte.
In den letzten 3 Wochen kam nicht mehr raus, saß fast nur noch im Gartenhaus unter dem Hochstall oder in seiner Höhle, verteilte aber weiter seine Streicheleinheiten an alle, das war sein Lebenselixier.
Wenn es Futter gab robbte er geradezu zum Futter oder er rutschte im Kreis, weil er nur noch in eine Richtung konnte (er hatte kein EC). Wenn ich ihm den Wassernapf reichte trank er, wenn nicht, trank er nicht. Er nahm alles dankbar an, was ich ihm gab, hielt ihm abends sein Futter damit er sich nicht bücken und vom Boden essen musste, hielt ihm die Möhre oder den Brokoli fest bis er aufgegessen hatte. Ich wollte ihm doch sein Abendessen so angenehm wie möglich gestalten.
Am Freitag den 30.09. musste sein guter Freud Toby aus der Gruppe ausziehen, da er von Mats plötzlich immer wieder attackiert wurde und Mats so schlimm verletzt hatte, dass Mats erst mal nicht vermittelbar war. Ich musste handeln bevor die beiden Kampfhähne (die vorher die besten freunde waren) sich gegenseitig umbringen.
Am Dienstag den 04.10. saß Robert morgens plötzlich mal wieder auf dem Rasen und ich freute mich wie verrückt. ”Er kann es also doch noch” dache ich aber als ich zu ihm kam bot sich mir ein schreckliches Bild. Er lag mehr als dass er saß, mit stramm zusammengebundenen Füßen, von einem langen Strang Heu gefesselt. Ein kräftiger langer Strang Heu hatte sich wie Packband super eng um seine Fesseln geschlungen, der Strang war mehrfach drumgewickelt und das Ganze war total fest zugezogen. Er bekam wahrscheinlich Panik und zog sich immer fester diese Fessel um die Füßchen, sie schnitt fast in die Beinchen ein. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn ich den ganzen Tag im Büro gewesen wäre - ich erstarrte vor Schreck und nahm ihn hoch (er war völlig wehrlos und hätte eine Krähenattacke nicht überlebt ..... solche Gedanken kommen auf ....) und schnitt ihm die Fesseln durch und sofort danach hoppelte er schnell weg unter sein Holzdreieck (wahrscheinlich mit letzter Kraft) und nahm gleich danach seine Medi-Haferflocken als wäre nichts gewesen. Er vergaß diese Situation schnell wieder – ich nicht.
Ich beobachtete auch, dass er Schmerzen hatte und gab ihm zusätzlich Zeel, Traumeel und Metacam gegen die Schmerzen und kaufte zwei Snuggle Safes für den Winter. Wie ich das im Gartenhaus machen wollte wusste ich noch nicht. Sein Zustand verschlechterte sich und vorgestern Morgen saß er wieder da mit eine Strang Heu stramm um eines der Hinterbeinchen gewickelt.
Wir mussten ihn fast täglich baden weil er auch etwas inkontinent wurde und vorgestern Nachmittag habe ich ihn der Tierklinik vorgestellt (hatte dort einen Termin mit Mats) und um deren Einschätzung gebeten und da auch seine Lunge nicht mehr frei war und sei körperlicher Verfall fortgeschritten und nicht mehr aufzuhalten war sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass das kein kaninchengerechtes Leben mehr ist und dass wir ihm helfen, über die Regenbogenbrücke zu hoppeln damit er sich nicht weiter quälen muss.
Er ist dort ganz sanft eingeschlafen und wir haben ihn im Garten zwischen dem Flieder und dem zierapfelbaum beerdigt. Blumen zieren sein Grab und ich bin sehr traurig und vermisse ihn sehr.
Aber ich bin auch erleichtert weil ich mir nicht mehr permanent Sorgen machen muss, ob es ihm “gut” geht, ob das noch akzeptabel oder schon Tierquälerei ist und wie wir bloß den kommenden Winter überstehen sollen. Er muss nicht mehr leiden und wir uns nicht mehr sorgen ... wir werden ihn nie vergessen.
Hasi Robert unser süßer Schatz, unser sanftmütiges Charakterhasi, wir vermissen dich so sehr, wir lieben dich und werden dich niemals vergessen.
Melissa, Mats und Leonie verstehen die Welt nicht mehr, sie warten darauf, dass du bald auftauchst und sie abschleckst. Sie kommen gar nicht auf die Idee, dass du nicht mehr wiederkommst ... aber sie wissen auch nicht, dass du irgendwann am anderen Ende der Regenbogenbrücke auf sie warten wirst. Du hast nicht ur unser leben bereichert, hat deine Partner und Freunde und auch uns Menschen glücklich gemacht - du wirst immer in unseren Herzen sein.
Du wirst immer in unseren Herzen sein.
In Liebe
Robert und Birgit
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