Hallo liebes Forum,
dies ist mein erster Beitrag hier und es geht gleich um eine unschöne Krankengeschichte. Mein Name ist Denise und ich lebe mit meinem Freund und meinen Kaninchen Rübimir (m), Garfield (w) und Flickenfratz (w) in München. Rübimir ist seit einem halben Jahr krank. Es fing mit einer Augenentzündung an, die dann chronisch wurde. Nun hat sich gezeigt, dass noch mehr dahinter steckt. Vielleicht habt ihr ja Tipps für uns.
Rübi ist 3,5 Jahre alt, männlich, kastriert und wiegt zur Zeit 2,1 kg. Er lebt mit seinen zwei Gefährtinnen in einem Gehege in meinem Wohnzimmer. Die Ernährung besteht aus Gemüse, Salat, Heu und Kräutern.
Es fing Ende April mit einer beidseitigen Augenentzündung an. Die wurde von einer Kaninchenspezialistin in einer nahegelegenen Tierklinik mit einer antibiotischen Salbe behandelt und dann war es auch wieder gut. Kurz darauf musste Rübis Partnerkaninchen Gargamel leider eingeschläfert werden, da bei ihr im CT ein Tumor im Kopf entdeckt wurde, der das Auge aus der Höhle drückte und sie das Fressen eingestellt hatteEine Woche später bekamen wir wieder Zuwachs: Garfield und Flickenfratz (zwei Schwestern, mit wieder zwei so hübschen Mädchennamen wie Gargamel
) zogen bei uns ein. Die drei verstehen sich sehr gut. Garfield und Rübi nennen wir immer unser „Liebespaar“. (Zu diesem Zeitpunkt wog Rübi übrigens noch 2,4 kg.)
Leider hatte Rübi kurz darauf einen Kratzer auf der Hornhaut (vielleicht durch die Vergesellschaftung). Dieser wurde mit Corneregel behandelt und heilte auch schnell ab.
Danach hatte Rübi noch zweimal beidseitig eitrige Augenentzündungen, mit Gefäßeinsprossungen und Eintrübungen der Iris. Leider wusste die Tierärztin in Bezug auf Augenerkrankungen nun auch nicht mehr weiter und hat uns an eine Augenklinik verwiesen.
Seit August wurde Rübi dort behandelt. Die Symptome waren noch dieselben (eitrige beidseitige Augenentzündung, mit Gefäßeinsprossungen und Eintrübungen der Iris). Die Tierärztin gab ihm Cortison-Tropfen für das Auge und die Entzündung wurde schlagartig besser. Sobald das Cortison (Inflanefran, Dexagel) jedoch ausgeschlichen werden sollte, war es auch wieder schlechter. Die Ärztin hat unterschiedliche Verdachte geäußert: E.C. (wurde im Labor getestet, die Diagnose war negativ, die Ärztin ordnete trotzdem vorsorglich eine Panacur-Kur an), Herpes (ich musste Rübi mit einer Anti-Herpes-Augensalbe behandeln), Autoimmunerkrankung (gibt es wohl in ähnlicher Form bei Katzen, ist aber bei Kaninchen mal wieder nicht erforscht). Alles hat nicht geholfen. Eine Erkrankung der Zähne wurde durch die beidseitige Augenentzündung ausgeschlossen.
Da Rübi nun schon so lange Cortison bekommen hatte und die Entzündung nach anfänglicher Besserung immer wieder kam und schließlich doch nicht besser wurde habe ich am 26.09. das Cortison eigenmächtig abgesetzt. Die Augen hatte ich regelmäßig mit abgekochtem Wasser gereinigt und mit Hylogel behandelt. Außerdem habe ich Rübi noch speziell entzündungshemmende Kräuter gegeben. Zudem habe ich auch vorsorglich regelmäßig seine Temperatur kontrolliert. Die Problematik mit den Augen hat sich unter dieser Behandlung weder groß verschlechtert noch verbessert.
Seit 02.10. hatte Rübimir dann allerdings Fieber (bis 41,6°C). Da die Tierärztin aus der Tierklinik im Urlaub war, bin ich zu einer anderen Kaninchenspezialistin gegangen, dort bin ich auch heute noch in Behandlung. Zunächst wurde Rübis Blut allgemein untersucht und ein Röntgenbild gemacht. Daraufhin hat die Tierärztin den Verdacht geäußert, dass Rübi Toxoplasmose hat, da seine Symptome (die entzündeten Augen, das hohe Fieber, hohe Entzündungswerte der Muskeln und eine nicht ganz freie Lunge auf dem Röntgenbild und seine auffällige Atmung) genau auf das Krankheitsbild passen würden. Außerdem hat sie eine Untersuchung seines Bluts auf RHDV2 angeordnet (ebenfalls wegen des hohen Fiebers). Zudem hat die Ärztin in sein Mäulchen geschaut und dort zwei seltsame Entdeckungen gemacht: Die Zähne sehen eigentlich gut aus, aber die rechten Backenzähne waren strahlend weiß, als wären sie gebleicht worden, nicht leicht verfärbt, wie die linken, und hinter den rechten Backenzähnen war eine weißliche Wucherung (die Ärztin vermutet eine Nekrose). Da wir noch ein paar Tage auf die Ergebnisse der Blutuntersuchung warten mussten, hat sie ihm schon einmal vorsorglich Novaminsulfon (Wirkstoff: Novalgin) und das Antibiotikum Cotrim K, was im Falle von Toxoplasmose auch dagegen wirken sollte, verschrieben. Daraufhin ging es Rübi nach anfänglicher Fressunlust und kleinen Verdauungsschwierigkeiten auch wieder besser. Das Fieber war weg, er hat gut gefressen, ist rumgehoppelt, hat die Mädels rumgejagt, ist aufs Sofa gesprungen und hat sich wieder wie der Chef aufgeführt. Nun waren wir wieder zuversichtlich – auch wenn sich die Problematik mit den Augen nicht verbessert hat.
Seit letztem Samstag geht es Rübi allerdings wieder schlechter. Er hat wieder Fieber (heute war die Temperatur zeitweise sogar bei 41,9°C) und die Augen sehen auch wieder etwas schlechter aus. Die weißliche Wucherung im Mäulchen ist noch da. Außerdem habe ich einen Knubbel an der Stelle festgestellt, an der ihm das Blut entnommen wurde, hoffentlich ist das keine Spritzennekrose. Ich war deshalb heute wieder bei der Tierärztin. Da hat sie mir auch gleich mitgeteilt, dass es weder Toxoplasmose noch RHDV2 ist. Nun ist sie auch etwas ratlos. Sie meint, es kämen noch eine Autoimmunerkrankung (was beim Kaninchen eben nicht erforscht ist) oder ein Herpes-Virus in Frage (das auch für die Wucherung im Mäulchen verantwortlich sein könnte). Sie hat mir nun geraten, auf ein anderes Antibiotikum umzusteigen (Cotrim K wurde nun 13 Tage lang gegeben) und mir auch ein anderes Schmerzmittel verschrieben: Marbocyl (AB) und Meloxidyl (Schmerzmittel). Außerdem soll ich ihm Pet-M PlantaVet (zur Stärkung) und Lysin (vorsorglich zur Herpesbekämpfung) geben. Die Ärztin hat noch vorgeschlagen, ihm eine Spritze zur Stärkung des Immunsystems zu geben, allerdings hat sie dazu auch gesagt, dass, wenn es sich tatsächlich um eine Autoimmunerkrankung handelt, die Spritze auch eine Verschlechterung seines Zustands bewirken kann. Deshalb haben wir uns vorerst dagegen entschieden. Rübi ist momentan relativ schlapp, aber er läuft immer wieder herum, trinkt und frisst eigenständig.
So, das ist der aktuelle Stand. Habt ihr vielleicht eine Idee, um welche Krankheit es sich handeln könnte oder einen Rat für uns? Wir greifen gerade nach jedem Strohhalm.
Viele liebe Grüße
Denise und Rübi
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