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Thema: Blasenspülung vor 2 Wochen - Blase wieder voller Gries -Und nun ?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Zitat Zitat von Octavinchen Beitrag anzeigen
    Fütterung muss ich also anders handhaben?
    Ich dachte diese spezielle Mischung aus Blüten und Blätter, die ich habe, wäre okay, da sie aus
    Bestandteilen besteht, die extra für Blasis empfohlen werden?

    Das Heu ist von Zollernalb. Da muss ich dann gucken, ob da viele Kräuter drin sind, oder?
    Die Fütterung sollte grob in die folgende Richtung gehen:
    - verzichte auf Trockenfutter, wenn sie vitaminisiert oder mineralisiert sind
    - verzichte auf zusätzliche Trockenkräuter - weil sie trocken sind
    - verzichte auf die unsäglichen "Sämereien" und Haferflocken, weil sie im Normalfall zu viel Phosphor mitbringen und dadurch Verkalkung fördern
    - füttere frisches Futter, in der Saison möglichst Wiese mit relativ hohem Grasanteil, sonst die üblichen Verdächtigen blättrige Grünfutter
    - stark calciumhaltige Pflanzen - Löwenzahn, Möhrengrün, Petersilie, Küchenkräuter - darf es frisch schon geben, aber nicht täglich büschelweise
    - vermeide Frischfutter, das einen zu hohen Phosphoranteil hat, denn es fördert Verkalkungen
    - vermeide alle Getreide, weil sie einen wahnsinnig hohen Phosphoranteil haben, der Verkalkungen fördert.

    Heu ist auch trocken und deshalb auch doof, kann aber wegen der Fasern und aus logistischen Gründen meist nur in der Wiesensaison weggelassen werden. Wichtiger als der Calciumgehalt wäre der Phosphorgehalt, weil Du den Blasenschlamm mit Calcium im Normalfall nicht beeinflussen kannst, mit zu hohem Phosphoranteil aber die Niere negativ beeinflussen kannst. Man kann davon ausgehen, dass eine Kombination von Faktoren für den Blasenschlamm ursächlich ist. Ein Übermass an Calcium oder ein Mangel an Wasser alleine reicht nicht aus. Deshalb musst Du Dein Heu auch nicht wechseln.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  2. #2
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Standard

    Ach Andrea, das tut mir echt leid für den Zwerg

    Ich hatte auch mal so einen Kandidaten, der auch noch zu Harnleiterkoliken neigte, wenn Gries (calcium-oxalat) von der Niere ausgeleitet wurde. Das ist schon sehr lange her, damals wurde nicht gespült und nicht infundiert. Es durfte täglich soviel Apfelsaft-Wassermischung (ich habe nur Volvic gegeben) trinken, was er auch reichlich tat. Dazu die Futterumstellung, er fraß sehr viel Heu (ohne Kräuter) , dazu eine kleine Menge einer zusammengestellten Mischung an dazu passenden Trockenkräutern und er bekam für den Rest seines Lebens Causticum und Staphisagria. Er lebte noch viele Jahre damit, im Urin waren nur noch sehr wenig Kristalle vorhanden. Nur konnte man ihn wegen der Koliken, sie so 2-3 mal im Jahr auftraten, nicht länger alleine lassen.

    Hier noch mal einiges zum Lesen:

    Lebensmittel Nährwerttabelle:
    https://www.uni-hohenheim.de/wwwin14...bensmittel.htm

    http://www.diss.fu-berlin.de/diss/se...ap2.pdf?hosts=

    http://www.kaninchenschutzforum.de/a.../t-65442.html?

    http://www.kaninchenwiese.de/gesundh...n/blase-niere/

    http://www.bunny-in.de/media/downloa...rungstipps.pdf

    http://www.tierarztpraxis-soerensen....002_13_web.pdf

    Alles Gute
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  3. #3
    Du fehlst uns jeden Tag....
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    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Ach Andrea, das tut mir echt leid für den Zwerg

    Ich hatte auch mal so einen Kandidaten, der auch noch zu Harnleiterkoliken neigte, wenn Gries (calcium-oxalat) von der Niere ausgeleitet wurde. Das ist schon sehr lange her, damals wurde nicht gespült und nicht infundiert. Es durfte täglich soviel Apfelsaft-Wassermischung (ich habe nur Volvic gegeben) trinken, was er auch reichlich tat. Dazu die Futterumstellung, er fraß sehr viel Heu (ohne Kräuter) , dazu eine kleine Menge einer zusammengestellten Mischung an dazu passenden Trockenkräutern und er bekam für den Rest seines Lebens Causticum und Staphisagria. Er lebte noch viele Jahre damit, im Urin waren nur noch sehr wenig Kristalle vorhanden. Nur konnte man ihn wegen der Koliken, sie so 2-3 mal im Jahr auftraten, nicht länger alleine lassen.

    Hier noch mal einiges zum Lesen:

    Lebensmittel Nährwerttabelle:
    https://www.uni-hohenheim.de/wwwin14...bensmittel.htm

    http://www.diss.fu-berlin.de/diss/se...ap2.pdf?hosts=

    http://www.kaninchenschutzforum.de/a.../t-65442.html?

    http://www.kaninchenwiese.de/gesundh...n/blase-niere/

    http://www.bunny-in.de/media/downloa...rungstipps.pdf

    http://www.tierarztpraxis-soerensen....002_13_web.pdf

    Alles Gute

    Danke, liebe Maria, für deine lieben Worte!
    Das tat jetzt mal gut zu lesen....

    Und natürlich für deine Mühe, die du dir immer machst!

  4. #4
    Du fehlst uns jeden Tag....
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    Standard

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Octavinchen Beitrag anzeigen
    Fütterung muss ich also anders handhaben?
    Ich dachte diese spezielle Mischung aus Blüten und Blätter, die ich habe, wäre okay, da sie aus
    Bestandteilen besteht, die extra für Blasis empfohlen werden?

    Das Heu ist von Zollernalb. Da muss ich dann gucken, ob da viele Kräuter drin sind, oder?
    Die Fütterung sollte grob in die folgende Richtung gehen:
    - verzichte auf Trockenfutter, wenn sie vitaminisiert oder mineralisiert sind
    - verzichte auf zusätzliche Trockenkräuter - weil sie trocken sind
    - verzichte auf die unsäglichen "Sämereien" und Haferflocken, weil sie im Normalfall zu viel Phosphor mitbringen und dadurch Verkalkung fördern
    - füttere frisches Futter, in der Saison möglichst Wiese mit relativ hohem Grasanteil, sonst die üblichen Verdächtigen blättrige Grünfutter
    - stark calciumhaltige Pflanzen - Löwenzahn, Möhrengrün, Petersilie, Küchenkräuter - darf es frisch schon geben, aber nicht täglich büschelweise
    - vermeide Frischfutter, das einen zu hohen Phosphoranteil hat, denn es fördert Verkalkungen
    - vermeide alle Getreide, weil sie einen wahnsinnig hohen Phosphoranteil haben, der Verkalkungen fördert.

    Heu ist auch trocken und deshalb auch doof, kann aber wegen der Fasern und aus logistischen Gründen meist nur in der Wiesensaison weggelassen werden. Wichtiger als der Calciumgehalt wäre der Phosphorgehalt, weil Du den Blasenschlamm mit Calcium im Normalfall nicht beeinflussen kannst, mit zu hohem Phosphoranteil aber die Niere negativ beeinflussen kannst. Man kann davon ausgehen, dass eine Kombination von Faktoren für den Blasenschlamm ursächlich ist. Ein Übermass an Calcium oder ein Mangel an Wasser alleine reicht nicht aus. Deshalb musst Du Dein Heu auch nicht wechseln.

    Danke, April, für deine Antwort.

    Einiges habe ich verstanden, einiges nicht,
    nach wie vor gebe ich mein Bestes, kenne aber nicht von allen Futterpflanzen/Gemüsen
    den Calcium und Phosphoranteil und weiß auch nicht, wie man es hinkriegt, alles im guten Verhältnis
    zu fressen zu geben.

    Heu kann ich nicht weglassen, da ich ja noch ein anderes Tier habe, dass eben Heu frisst/fressen will.
    Er frisst aber auch eher wenig davon.

    Die einen sagen, gib kein Möhrengrün, Löwenzahn und Petersilie, die anderen sagen, dass das Quatsch ist,
    da es sich um Feuchtfutter handelt. Die einschlägigen I-Net Seiten widersprechen sich da auch.

    Ich bin verwirrt und unsicher, obwohl ich sei 15 Jahren Kaninchen halte und alle Tiere steinalt geworden sind.
    ( Bis auf mein Tumorkaninchen und eine Bezoarmaus, ...)


  5. #5
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Zitat Zitat von Octavinchen Beitrag anzeigen
    Danke, April, für deine Antwort.

    Einiges habe ich verstanden, einiges nicht,
    nach wie vor gebe ich mein Bestes, kenne aber nicht von allen Futterpflanzen/Gemüsen
    den Calcium und Phosphoranteil und weiß auch nicht, wie man es hinkriegt, alles im guten Verhältnis
    zu fressen zu geben.

    Heu kann ich nicht weglassen, da ich ja noch ein anderes Tier habe, dass eben Heu frisst/fressen will.
    Er frisst aber auch eher wenig davon.

    Die einen sagen, gib kein Möhrengrün, Löwenzahn und Petersilie, die anderen sagen, dass das Quatsch ist,
    da es sich um Feuchtfutter handelt. Die einschlägigen I-Net Seiten widersprechen sich da auch.

    Ich bin verwirrt und unsicher, obwohl ich sei 15 Jahren Kaninchen halte und alle Tiere steinalt geworden sind.
    ( Bis auf mein Tumorkaninchen und eine Bezoarmaus, ...)

    Kann ich nachvollziehen, die Informationen sind auch verwirrend. Genau weiss es eigentlich niemand, weil sehr wenig bewiesen oder experimentell gezeigt worden ist.

    Es ist bisher experimentell nicht gelungen, Blasenschlamm herbeizufüttern. Es ist für Calciumcarbonat auch nicht möglich. Calciumcarbonat ist die bei weitem häufigste Kristallart beim Kaninchen. Es kristallisiert nur bei ausserordentlich hohen Konzentrationen. Das Kaninchen hat zudem Mechanismen, die Kristallisierung zu hemmen, nämlich durch seinen pH-Wert im Urin und durch andere kristallhemmende Moleküle in der Niere.

    Calciumoxalat, von dem Teddy berichtet, ist seltener, und es reagiert relativ stark auf die Konzentration. Es kann sich also für Dich lohnen, den Gries zu untersuchen, dann weisst Du, woran Du bist.

    Experimentell kann man Blasenschlamm herbeiführen, indem man zuerst die Niere in hohem Ausmass schädigt und dann zusätzlich (!!) den Harnleiter verengt oder so etwas. Was bedeutet das: das gesamte zu filternde Blut geht durch eine verbleibende Kleinmasse funktionierende Niere und wird dann noch durch die Verengung des Harnleiters gestaut. Und erst unter diesen Umständen entsteht im Experiment Gries. Was hingegen nicht zu Blasengries führt, ist eine irrsinnig hohe Menge Kalk im Futter, auch wenn die Tiere dann nur noch weisse Creme urinieren. Der Unterschied zum Gries ist, dass die weisse Creme noch beweglich ist und von selbst rauskommt.

    Dass man die Refuktion von Calcium empfiehlt ist etwas instinktives, weil doch mehr Kalk in der Blase ist, und weil chronischer Blasengries sich mit zusätzlichem Calcium nicht verträgt. Das Kaninchen braucht viel Calcium, aber nicht tonnenweise. Nur ist natürlich auch richtig, was Rosenthal schreibt: es gelingt nicht, den Calciumspiegel im Blut von Kaninchen "herunterzufüttern", der ist immer relativ hoch. Wenn man unter die Grenze geht, die das Kaninchen gut findet, dann löst es eben Calcium aus den Knochen und den Zähnen. Alle Stoffe sind im Normalfall in einer Art Gleichgewicht, so funktioniert es im Körper. Kommt man über die Schwellenwerte, dann reagiert der Körper: mit mehr Atmung ( falls der pH-Wert nicht mehr stimmt), mit Calciumeinbau in den oder -Lösung aus dem Knochen, mit mehr Durst (Verdünnung der Konzentrationen) usw.

    Phosphor ist weniger in der Aufmerksamkeit, dabei ist es im Übermass viel schlechter für das Kaninchen als Calcium; ganz besonders, wenn das Verhältnis zwischen Calcium und Phosphor sich von 2:1 oder grösser wegbewegt, Richtung 1:1 oder sogar kleiner als 1. das Kaninchen mag bitter und ist nicht gemacht für süss, und das ist für das Haustierkaninchen schlecht, denn der Mensch liebt süss und nicht bitter. Deshalb sind die modernen Gemüsesorten viel süsser als früher, und es gibt mehr Phosphor im Futter als früher. Phosphor richtet echte Schäden an, die zu der Entstehung gon Blasengries beitragen.

    Das ist natürlich kein Muss. Die Ursache beim einzelnen, individuellen Kaninchen ist immer unbekannt, bis man eindeutige Hinweise bekommt - ist aber eher der seltene Fall. Darum ist das "Wir haben es im Griff" auch immer sehr merkwürdig. Da man nicht weiss, was es genau im Einzelfall ausgelöst hat, kann man es auch nicht "im Griff" haben. Deshalb lass Dir da nichts einreden.

    Futtertechnisch kann man nicht das Hobbylabor aufmachen und penibel irgendetwas einstellen wollen. Dafür schwanken die Gehalte in den Gemüsen auch zu stark. Deswegen rate ich nur zu dem oben und allgemein dazu: die Phosphorknaller weg, die Calciumbomben seltener, schön viel Wiese, möglichst grasbetont, ansonsten Frischfutter und faserhaltig, also Äste, Blätter, und ja: Heu, da Faser, auch wenn trocken. Phosphor ist überall dort verstärkt drin, wo viel Zucker ist. Das einzelne Gemüse ist nicht relevant; das Gesamtverhältnis muss passen.
    Geändert von april (29.02.2016 um 21:06 Uhr)
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #6
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Es ist bisher experimentell nicht gelungen, Blasenschlamm herbeizufüttern.
    Warum sollte man dann auf die Ernährung achten?

    Du widersprichst Dir mal wieder.

  7. #7
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Experimentell kann man Blasenschlamm herbeiführen, indem man zuerst die Niere in hohem Ausmass schädigt und dann zusätzlich (!!) den Harnleiter verengt oder so etwas.
    Auch nicht ganz richtig. Wie schon woanders geschrieben, kann die Niere z.B. durch die Fütterung geschädigt werden.

    Ansonsten hab ich Deinen Beitrag nur überflogen, da mir die Zeit fehlt und Du ja sowieso überzeugt von dem bist, was Du schreibst. Ich hoffe nur, Dir glauben nicht allzu viele.
    Geändert von miri (29.02.2016 um 21:44 Uhr)

  8. #8
    Die Frau hinter Kellis Tiershop :) Avatar von Grusche
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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Experimentell kann man Blasenschlamm herbeiführen, indem man zuerst die Niere in hohem Ausmass schädigt und dann zusätzlich (!!) den Harnleiter verengt oder so etwas.
    Auch nicht ganz richtig. Wie schon woanders geschrieben, kann die Niere z.B. durch die Fütterung geschädigt werden.

    Ansonsten hab ich Deinen Beitrag nur überflogen, da mir die Zeit fehlt und Du ja sowieso überzeugt von dem bist, was Du schreibst. Ich hoffe nur, Dir glauben nicht allzu viele.
    würdest du deine Meinung ausführen, wenn du mal Zeit hast?
    Würde mich wirklich interessieren

  9. #9
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von Grusche Beitrag anzeigen
    würdest du deine Meinung ausführen, wenn du mal Zeit hast?
    Würde mich wirklich interessieren

    Ich suche das mal bei Gelegenheit raus, ich hatte ja schon öfter etwas dazu geschrieben.

    Als Ergänzung noch, weil mir das bis vor einiger Zeit nicht bekannt war, ich aber auch bei Blasenschlamm bessere Erfahrungen mit vitaminisiertem und mineralisiertem Alleinfutter gemacht habe, weil eben alles relativ homogen zugesetzt ist: Das Phosphor in Getreide ist zwar hoch, kann aber vom Stoffwechsel nicht verarbeitet werden, weil Phytin fehlt. Sämereien dagegen enthalten zu viele Cyanogene Glycoside, die durch Enzyme im Körper zu Blausäure verarbeitet werden. Sämereien gehören aber auch nicht wirklich zu einer Kaninchenernährung. Hafer fördert sogar die Peristaltik des Darms, was ja gerade Kaninchen (und Pferde) gut gebrauchen können.

    Wenn ich mal ein Tier mit Blasengrieß dabei habe, wird es (wie die Anderen auch) im Sommer überwiegend mit artenreicher Wiese ernährt (und zusätzliches Alleinfutter, das bei genügend Auswahl der Wiese liegenbleibt) und im Winter mit strukturiertem Alleinfutter und ein paar Grünpflanzen und etwas Möhre. Mein Charly hatte nur bei seiner Übernahme vor 3 Jahren Blasengrieß, der behandelt wurde und seitdem hat er keinen mehr. Zu der Zeit, in der ich keine Wiese und kein Alleinfutter fütterte, sondern ausschließlich Gemüse, Trockenkräuter und Sämereien hatten meine Tiere leider öfter hartnäckigere Probleme mit Blasengrieß.
    Heu biete ich natürlich immer zusätzlich an.

  10. #10
    Du fehlst uns jeden Tag....
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Octavinchen Beitrag anzeigen
    Danke, April, für deine Antwort.

    Einiges habe ich verstanden, einiges nicht,
    nach wie vor gebe ich mein Bestes, kenne aber nicht von allen Futterpflanzen/Gemüsen
    den Calcium und Phosphoranteil und weiß auch nicht, wie man es hinkriegt, alles im guten Verhältnis
    zu fressen zu geben.

    Heu kann ich nicht weglassen, da ich ja noch ein anderes Tier habe, dass eben Heu frisst/fressen will.
    Er frisst aber auch eher wenig davon.

    Die einen sagen, gib kein Möhrengrün, Löwenzahn und Petersilie, die anderen sagen, dass das Quatsch ist,
    da es sich um Feuchtfutter handelt. Die einschlägigen I-Net Seiten widersprechen sich da auch.

    Ich bin verwirrt und unsicher, obwohl ich sei 15 Jahren Kaninchen halte und alle Tiere steinalt geworden sind.
    ( Bis auf mein Tumorkaninchen und eine Bezoarmaus, ...)

    Kann ich nachvollziehen, die Informationen sind auch verwirrend. Genau weiss es eigentlich niemand, weil sehr wenig bewiesen oder experimentell gezeigt worden ist.

    Es ist bisher experimentell nicht gelungen, Blasenschlamm herbeizufüttern. Es ist für Calciumcarbonat auch nicht möglich. Calciumcarbonat ist die bei weitem häufigste Kristallart beim Kaninchen. Es kristallisiert nur bei ausserordentlich hohen Konzentrationen. Das Kaninchen hat zudem Mechanismen, die Kristallisierung zu hemmen, nämlich durch seinen pH-Wert im Urin und durch andere kristallhemmende Moleküle in der Niere.

    Calciumoxalat, von dem Teddy berichtet, ist seltener, und es reagiert relativ stark auf die Konzentration. Es kann sich also für Dich lohnen, den Gries zu untersuchen, dann weisst Du, woran Du bist.

    Experimentell kann man Blasenschlamm herbeiführen, indem man zuerst die Niere in hohem Ausmass schädigt und dann zusätzlich (!!) den Harnleiter verengt oder so etwas. Was bedeutet das: das gesamte zu filternde Blut geht durch eine verbleibende Kleinmasse funktionierende Niere und wird dann noch durch die Verengung des Harnleiters gestaut. Und erst unter diesen Umständen entsteht im Experiment Gries. Was hingegen nicht zu Blasengries führt, ist eine irrsinnig hohe Menge Kalk im Futter, auch wenn die Tiere dann nur noch weisse Creme urinieren. Der Unterschied zum Gries ist, dass die weisse Creme noch beweglich ist und von selbst rauskommt.

    .

    Wir waren gestern wieder beim Ta und haben eine weitere Spülung gemacht, da die Blase auf dem Röntgenbild weiß war.
    Wir spülen auch mittels Katheter, ich war mir nicht sicher, als ich meinen Thread eröffnet habe, vermutlich geht es auch nicht anders.
    Diesmal wurde ein etwas grösserer Katheter benutzt. Dies hatte zur Folge, dass kleine Kristalle/Steinchen(?) mit heraus befördert wurden.
    Das Röntgenbild danach zeigte wieder eine Blase, wie sie sein soll, allerdings sah man am Rand der Blase noch leichte weissliche Schatten.

    Die Nieren waren unauffällig.

    Meine Ärtztin meinte, dass er evtl Calcium aus den Knochen löst.

    Die Heel Produkte habe ich auch angesprochen. Ich wende mich heute an Heel und hoffe auf Antwort.
    Berberis, Mucosa, Cantharis werde ich direkt einmal ansprechen.

    Füttern werde ich nur noch FriFu und Heu.
    Den ganzen Rest, wie Leinkuchen, Sämereien, Erbsenflocken etc. als Leckerchen werde ich nach wie vor weglassen.
    Für den Winter werde ich allerdings überlegen, das Heu durch eine Blätter/Blütenmischung aufzuwerten.


    Derzeit geben wir täglich 10ml Tee ins Mäulchen und decken ihn mit Metacam ab.
    Der Poppes kommt unter Rotlicht - wenn er mag.

    Die Schwierigkeit hier ist leider, dass mein Süßer ein TroFuJunkie war. Seine Vita ist leider unbekannt, da er ein Fundtier ist.
    Er mag nicht viele Sorten Grünzeug und
    natürlich am liebsten Petersillie und Möhrengrün, welche gestrichen sind.

    In 6 Wochen werde ich erneut ein Rö-Bild anfertigen und schauen, ob der jetzige Zustand der Blase unverändert ist.

    Seit gestern biete ich auch Romanasalat an und Rappa, hab ich beides vom Türken mitgebracht.
    Ich hoffe, dass ist okay im Gemisch - ich konnte nichts gegenteiliges finden.

    Sollte euch noch etwas einfallen / auffallen, freu ich mich auf eure Hinweise!!!

    @Miri
    Ich bin auch sehr interessiert an deinen Ausführungen!

    Allen ein dickes DANKESCHÖN!

  11. #11
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Standard

    Huhu,

    Zitat Zitat von Octavinchen Beitrag anzeigen
    Meine Ärtztin meinte, dass er evtl Calcium aus den Knochen löst.
    Füttern werde ich nur noch FriFu und Heu.
    Den ganzen Rest, wie Leinkuchen, Sämereien, Erbsenflocken etc. als Leckerchen werde ich nach wie vor weglassen.
    Für den Winter werde ich allerdings überlegen, das Heu durch eine Blätter/Blütenmischung aufzuwerten.
    Wenn Du mit Frischfutter artenreiche(!) Wiese meinst, ist das ok, aber mit ausschließlicher Gemüsefütterung passiert genau das, was Deine TÄ gesagt hat, weil die meisten Sorten einfach einen zu hohen Phosphorwert im Vergleich zu Calcium haben.

    Die Schwierigkeit hier ist leider, dass mein Süßer ein TroFuJunkie war. Seine Vita ist leider unbekannt, da er ein Fundtier ist.
    Er mag nicht viele Sorten Grünzeug und
    natürlich am liebsten Petersillie und Möhrengrün, welche gestrichen sind.
    Was meinst Du mit Trockenfutterjunkie? Welches Trockenfutter bekam er und seit wann bekommt er es nicht mehr?
    Geändert von miri (01.03.2016 um 15:34 Uhr)

  12. #12
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    Artenreiche Wiese kann ich nur im Sommer füttern.
    Das mache ich ja auch - ich wohne auf dem Land.
    Dann gibt es auch jede Menge frische Äste und Blätter.

    Im Winter besteht meine Fütterung aus Gemüse/Salate wie beschrieben.


    Gefressen hat er das übliche Trockenfutter in Pelletsform,
    welches es bei mir nicht mehr gab.

    Allerdings habe ich lange Zeit die o.g. "Sachen" gefüttert, da diese
    gut sein sollten. Dies wurde mir hier "empfohlen" und auch als unbedenklich
    beschrieben. Das habe ich seit zwei Wochen kompl eingestellt.
    Geändert von Octavinchen (01.03.2016 um 15:57 Uhr)

  13. #13
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von Octavinchen Beitrag anzeigen
    Im Winter besteht meine Fütterung aus Gemüse/Salate wie beschrieben.


    Gefressen hat er das übliche Trockenfutter in Pelletsform.
    Hatte er die Probleme auch mit Wiese?

    Um meine Fragen auf den Punkt zu bringen: Ich würde ein gutes Alleinfuttermittel (gesetzlich festgelegter Begriff für TroFu-Mischungen, denen Vitamine und Mineralien zugesetzt sind) wie z.B. Nösenberger oder Ähnliches anbieten, damit Du ein ordentliches Ca-Ph-Verhältnis hast und auch die anderen Zusätze eine Art Grundversorgung bieten. Dazu kannst Du Kohl und qualitativ gutes Blattgemüse, aber wenig Salate anbieten.
    Geändert von miri (01.03.2016 um 16:06 Uhr)

  14. #14
    addicted to pole Avatar von Mona K.
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    Meine völlig unwissenschaftliche Meinung, lediglich eine Erfahrung mit Nino damals: wir haben, nachdem seine Blase ebenfalls gespült wurde und er vermehrt Gries ausgeschieden hat, alles Trockene im Futter (bis auf Heu) weg gelassen sowie kein Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Petersilie usw. mehr gefüttert. Dafür gab es vermehrt Salate (außer Chicoree), Wirsing und Chinakohl. Wir hatten dann bis zu Nino's Tod keine Probleme mehr damit.

    Zumindest in diesem Einzelfall hat die calciumarme Ernährung geholfen.

    edit: Im Sommer gab es Wiese!!
    be a flamingo in a flock of pidgeons.

  15. #15
    Du fehlst uns jeden Tag....
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    Zitat Zitat von Mona K. Beitrag anzeigen
    Meine völlig unwissenschaftliche Meinung, lediglich eine Erfahrung mit Nino damals: wir haben, nachdem seine Blase ebenfalls gespült wurde und er vermehrt Gries ausgeschieden hat, alles Trockene im Futter (bis auf Heu) weg gelassen sowie kein Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Petersilie usw. mehr gefüttert. Dafür gab es vermehrt Salate (außer Chicoree), Wirsing und Chinakohl. Wir hatten dann bis zu Nino's Tod keine Probleme mehr damit.

    Zumindest in diesem Einzelfall hat die calciumarme Ernährung geholfen.

    edit: Im Sommer gab es Wiese!!
    Im Sommer werde ich "angrasen" und dann nur Wiese plus Äste geben ( und Heu ).
    Danke Mona!

  16. #16
    Du fehlst uns jeden Tag....
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    Anruf von Heel:

    Empfehlung: Berberis Comp., Mucosa comp., Coenzyme Comp., jeden 2. Tag oral.

    Ich bestelle!

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