Also als erstes muss ich mal sagen: ich mag Pilz.

Klingt blöd, ist aber so. Pilz ist eine wunderbare "Zeigerkrankheit". Per se nicht schlimm, aber er zeigt einem an, dass irgendwo irgendwas nicht stimmt. Er wird zunächst oft mit Hygienemängeln in Verbindung gebracht, aber meiner Erfahrung nach hat es damit nichts zu tun. So wie ich Pilz kennengelernt habe, deutet er immer auf "zwischentierliche" Probleme hin, und fordert somit mich als Halter auf, genau hinzuschauen und alles, was krank machen könnte, abzuschaffen.

Bei den Isländern hatte ich Pilz anfangs oft im Fellwechsel. Bis ich mitbekommen habe, dass viele oft im Herbst verkauft wurden, die Herden sich nicht unbedingt bis zum Frühjahr neu gefunden haben, und die Tiere anscheinend immer gestresst waren, wie es mit ihnen weitergeht. Niemals hatten ihn alle, aber die älteren oder sensibleren kriegten einen Pilz zum Frühjahr hin. Als ich die Herde übernommen habe mit dem Versprechen, sie bleiben nun hier, war auch Pilz kein Thema mehr.

Genau das gleiche bei den Meeris, den Nins, etc. Wenn Pilz auftaucht, ist das eine super Gelegenheit zur Retrospektive, und dann sollte man überlegen, wo die Harmonie nicht (mehr) besteht, wer besonders sensibel ist usw., und das dann ändern.