Ich möchte da gerne mal aus eigener Erfahrung sprechen. Als Carla's Partner gestorben ist, zog Toni bei uns ein. Toni ist ein Wildmix und hat sich dementsprechend auch so verhalten. Am Anfang war er im Außengehege nur unterwegs, war neugierig, hat mega Spurts eingelegt, usw. Carla war von Anfang an ein absoluter Ruhepol. Sie faulenzt einfach gerne und geht nur auf große Erkundungstour, wenn ich mal wieder umgestellt habe. Toni hat sich nach und nach Carla's Verhalten total angepasst. Wenn ich ins Gehege kam oder immer mal wieder über die Außenkamera ins Gehege geschaut habe, sah ich die Beiden (für mich) gelangweilt dort liegen. Seitdem Ricky dazukam, hat sich das ganze Verhalten komplett geändert. Auch, wenn lange noch keine Freundschaft entstanden ist, habe ich trotzdem das Gefühl, dass wesentlich mehr "Leben" stattfindet. Carla hat ihr Verhalten eigentlich nicht groß geändert, sie bleibt einfach der gemütliche Typ. Aber Toni ist wieder wesentlich agiler geworden. Nicht nur, weil er Ricky immer mal wieder ab und zu jagt...er macht in meinen Augen einen viel aufgeweckteren Eindruck. Verletzungen sind zum Glück bisher noch nicht entstanden, und natürlich wünsche ich mir und den Kaninchen, dass sie auch weiterhin ausbleiben. Auch, wenn Ricky und Toni noch nicht die besten Freunde sind, habe ich doch das Gefühl, dass sie sich irgendwie gut tun. Ich hoffe, mein Gefühl täuscht mich nicht. Aber irgendwie kennt man ja seine kleinen Chaoten.
Das sind, wie erwähnt, nur meine eigenen Erfahrungen. Ich respektiere auf jeden Fall jeden, der sich für die Paarhaltung entscheidet. Ich habe diese auch jahrelang geführt. Und zwar aus genau den Gründen, die Rabea erwähnt hat.
@ Katharina: Ich drücke uns und allen anderen, die betroffen sind, auch kräftig die Daumen, dass die Harmonie zwischen unseren Langohren doch noch überwiegt. Wer weiß, je länger sie sich kennen, desto sympathischer werden sich sich vielleicht
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Liebe Grüße von Nicole mit Carla & Toni, Ricky & Elsa und Hündchen Paula
Hoffentlich
Ich habe manchmal auch das Gefühl, dass Jagereien kommen, wenn sie gelangweilt sind. Ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären. Die letzten Tage darf Kiwhy auch wieder ausgedehnt mit Elaine schmusen ohne Stress. Daher habe ich die Theorie, dass mein kleiner Terrorzwerg Kiwhy in langweiligen Zeiten versucht die Rangfolge wieder neu zu ordnen. Er ist nämlich auch total agil und will immer toben, obwohl er mit seinen 5 Jahren der Älteste ist. Elaine tobt auch gerne, aber Kuddi ist einer der gemütlicheren Sorte. Ich werde mal versuchen das Zimmer etwas zu verändern / umzustellen und für mehr Beschäftigung zu sorgen. Vielleicht bringt das ja was. Bald geht die Zeit der Futterketten wieder los![]()
Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!
Ja, dass ist bei uns auch von Zeit zu Zeit unterschiedlich. Es gibt Tage, da kann Ricky tun und lassen was er will, ohne das Toni ihn anfangen würde zu jagen. Und dann gibt es wieder Tage, da braucht Ricky nur mit der Wimper zu zucken und Toni hetzt ihn erstmal wieder ein paar Runden durch's Gehege.
Ich habe übrigens letzte Woche die große Schutzhütte für die Drei wieder zugänglich gemacht. Ich habe das Gefühl, dass es positiv war, mal eine Veränderung zu bringen. Ricky war in der Hütte und Toni ist hinter ihm her geschlichen. Ich dachte schon, gleich rumst es darin bestimmt ordentlich. Aber im Gegenteil...Ricky ist aus der Toilette, die in der Schutzhütte steht, herausgesprungen und saß plötzlich vor Toni. Der hat sich so erschrocken, dass er wie ein Irrer aus der Hütte heraus gerast kam. Ich glaube manchmal, Toni ist gar nicht der große Macho, den er so oft raushängen lässt
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Liebe Grüße von Nicole mit Carla & Toni, Ricky & Elsa und Hündchen Paula
Meine ehrliche Meinung ist, dass Gruppenhaltung bei in Gefangenschaft gehaltenen Tieren eben nicht zwingend artgerechter ist, als Paarhaltung. Im Gegenteil.
Man kann bei Haustieren genaugenommen sowieso nicht mehr von artgerechter Haltung sprechen. Sie leben auf PVC-Böden, schlafen in Ikea-Betten und bekommen Partnertiere vorgesetzt, die sie einfach hinzunehmen haben. Ein Platzangebot von 4-6 qm gilt als ausreichend.
Natürlich leben Kaninchen in freier Wildbahn in großen Kolonien, aber dort dürfen sie auch ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen, sich fortpflanzen und sich frei bewegen. Auch können sie abwandern, wenn sie sich mit den vorhandenen Tieren nicht verstehen und neue Familien gründen.
Gerade unkastrierte Häsinnen müssen zwangsläufig frustriert sein, wenn sie ihren Gott gegebenen Zweck nicht mehr erfüllen können. Fortpflanzung und Brutverhalten ist ein Grundbedürfnis, dessen sie mit Kastraten nicht nachkommen können.
Ich habe ebenso wie Rabea so ziemlich alle Konstellationen durch und habe viele gestresste Kaninchen in Gruppenhaltung erlebt. Und das, obwohl sie ein großes Außengehege mit täglich Gartenfreigang haben. Ich bin auch davon überzeugt, dass viele Menschen diesen Stress bei ihren Tieren nicht wahrnehmen. Nur, weil es keine Verletzungen innerhalb einer Gruppe gibt, heißt das noch lange nicht, dass alle Tiere glücklich sind.
Ich sehe in der Paarhaltung eine gesunde Alternative zur "artgerechten Gruppenhaltung", weil es einfach stressfeier für die Tiere ist. Und langweilen können sich Tiere in einer Gruppe genauso viel oder wenig, wie als Paar. Das hängt dann primär von der Umgebung und den Reizen ab, die sie erleben.
Ich für meinen Teil mache keine Kompromisse mehr und würde auch mittlerweile nicht mehr davor scheuen, ein Tier zu vermitteln, wenn ich dadurch seine Lebensumstände verbessern könnte.
Da ich mich aber sehr schwer trennen kann, hatte das in den letzten Monaten 2 weitere Tiere zur Folge und viiiiieeeeel mehr Arbeit.
Ich würde meinen Tieren keinen Platz wegnehmen und eher vermitteln. Genauso, wie ich mir nicht mehr für längere Zeit unglückliche Tiere anschauen würde.
Ich wünsche dir aber von Herzen, dass die 3 sich zusammenraufen. Wenn nicht, würde ich in deiner Situation kein 4. Tier holen, sondern vermitteln.
Danke für deine ehrlichen Worte Diana
Dass Haustiere nicht mehr artgerecht leben ist klar. Das ist aber nicht nur bei Kaninchen so. Artgerecht halten kann man kaum ein Tier, aber zumindest so gut wie jeder kann.
Jetzt haben sie sich wieder zusammengerauft und alles ist gut.. mal schauen, wie lange es diesmal anhält. Wir haben gestern das komplette Zimmer mal umgestellt, um ihnen mal etwas Abwechslung zu bieten. Das hat auch ganz gut geklappt. Das können wir wegen unserer blinden Elaine natürlich nur selten machen.
Aber die drei sehen jetzt schon wieder ganz zufrieden aus. Das ist bei Kuddel und Kiwhy aber normal, dass sie sich nach einem Krach erstmal aus dem Weg gehen. Es ist schwer zu erkennen, ob ein Kaninchen zufrieden ist oder nicht. Ich bin der Meinung, solange alle Haken schlagen, auf der Seite schlafen, fressen und gesund sind, sind sie grundsätzlich zufrieden. Denn Unzufriedenheit würde auf Dauer krank machen und all die Dinge sind doch ein Zeichen dafür, dass sie sich wohlfühlen bzw. Vertrauen in ihre Umgebung haben.
Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!
Genau, deswegen schrieb ich ja, dass man bei Haustieren (also bei allen) nicht mehr von artgerechter Haltung reden kann. Natürlich muss man aber auch sehen, dass die Domestikation bei allen Tieren auch die Bedürfnisse verändert hat.
Ein Mops überlebt in freier Wildbahn genauso wenig wie ein Angorawidder. Sowas muss man berücksichtigen, daher kann man auch in dem Bereich der Partnertierwahl nicht zu 100% von wildlebenden Ahnen ausgehen.
Negativ ist das alles nicht gemeint, ich selbst halte Hunde, Katzen, Kaninchen und Hamster in Gefangenschaft und versuche dies, den Tieren so angenehm wie möglich zu gestalten.
Ich freue mich, dass sich deine Tiere wieder zusammengerauft haben und das mit dem "Nicht-Wohlfühlen" war auch nicht auf deine Tiere bezogen, da habe ich aus meiner Erfarhung geredet, weswegen ich auch 2 Tiere aus Gruppenhaltung genommen habe und ihnen jeweils ein Partnertier zugesellt habe. Ob deine Tiere glücklich sind, kannst und musst du sehen und entscheiden
Dir traue ich das auch ohne Weiteres zu![]()
Das habe ich auch nicht auf mich gemünzt
Ich hab den Thread hier ja eröffnet und ausdrücklich um ehrliche Meinungen und Erfahrungen gebeten. Da sind dann eben auch Dinge dabei, die man jetzt vorzugsweise nicht unbedingt lesen will, gerade was Vermittlung angeht. Das ist ja doch ein sehr emotionales Thema.
Lieben Dank
Wir können für unsere Haustiere nur das Bestmöglichste herausholen und sie lieb haben![]()
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Ich denke, man muss immer unterscheiden zwischen einem Kaninchen, das permanent aus der Gruppe ausgeschlossen wird, keinen richtigen Anschluss findet und evtl. zusätzlich noch gepiesackt wird und einem Kaninchen, das alle x Wochen oder Monate mal wieder erfahren muss, dass es nicht Chef der Truppe ist, während den Rest der Zeit aber alles ruhig ist. Ersterer Fall ist in meinen Augen problematisch, sofern es sich nicht mehr um eine VG-Situation handelt, also keine Besserung in Sicht ist, zweiterer dagegen nicht. Ab und zu mal ein bisschen Stress und vor den anderen davonlaufen müssen sehe ich nicht als sonderlich dramatisch an.
Persönlich bin ich ein totaler Fan der Gruppenhaltung und möchte selbst überhaupt keine Paare mehr halten, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Mein Kastrat, der aus der einen Gruppe gemobbt wurde, ist jetzt Chef einer eigenen, in der er super klarkommt. Zum Teil hatte ich ja so meine Bedenken, ob er überhaupt gruppentauglich ist bzw. war ich davon überzeugt, dass er irgendwie sozial nicht ganz kompetent ist, das ist aber nicht der Fall - die erste war nur einfach nicht seine Gruppe.
Das baut mich schon auf. Ich denke auch, dass es eben bei zwei recht dominanten Charakteren schon mal so ist, dass der Chef den anderen bremsen muss, wenn er mal wieder versucht aufzumucken. Kiwhy wird einfach in seine Schranken gewiesen, eigentlich recht harmlos, aber wenn er sich das nicht gefallen lässt (und das war beim letzten Zoff so), dann endet es halt mit ein paar kleinen Bisswunden. Gestern zum Beispiel scheuchte Kuddel Kiwhy in Zeitlupe umher, weil es Leckerchen gab, um ihm klar zu machen, dass er das erste bekommt. Kiwhy unterwarf sich brav durch Flucht und alles ist gut.
Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
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Ich hatte ja vor etlichen Jahren ein Brüderpärchen, wo es evtl. ähnlich war: Snoopy sehr verschmust und gemütlich (Chef) und Blacky (Ausbrecherkönig/ lebhaft, nicht so menschbezogen). Snoopy hat gegen Blacky jeden direkten Kampf gewonnen (ohne Bisswunden, aber schon über den Boden kugelnd). Aber da er schon ein eher gemütlicher Charakter war, hat Blacky es immer mal wieder probiert Chef zu werden. Würde sagen so 4-5mal pro Jahr. Und er hat öfter auch die Gutmütigkeit von Snoopy ausgetestet - bis der sich doch aufgerafft hat ihn mal wieder ne Runde zu jagen. Beide haben aber auch viele Phasen gehabt mit Kuscheln und Zusammenfressen.
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