Naja, aber ist es normal, wenn die Tiere dauerhaft gestresst werden durch Rangzickereien? Das mag in freier Natur funktionieren bei massig Platz - aber nicht unbedingt auch in einer Gehegehaltung. Eine Gruppe ist so gesehen artgerechter - aber ich halte es eben nicht immer für sinnvoll für die Tiere, besonders, wenn sie Wunden davon tragen oder deswegen auch zum TA müssen. Das ist weder für Mensch noch Tier schön. Wenn ich 100m2 hätte, würde ich es noch eher befürworten als auf 10m2 oder 20m2 mit mehreren Tieren. Das kann, muss aber eben nicht funktionieren, nur weil es artgerechter ist. Für mich ist das eine Charaktersache sowie eben auch m.M.n. der Platz mit reinspielt.
Emil und Ivy erlebe ich ja tagtäglich im Wohnzimmer. Auch hier wird mal gejagt, es kommt zu Eifersüchteleien und sie liegen mal eng, mal hat der eine keinen Bock auf den anderen. Aber als langweilig stufe ich das z.b. nicht ein. Dafür wird sich doch auch eben mal gejagt. Aber es knallt eben nicht richtig.
Schöner fänd ich auch, wenn sich alle verstehen würden. Aber das funktioniert hier eben nicht. Da nehm ich dann nach nun einigen Jahren lieber die "gelangweilten" Tiere als die tierarztreif zerbissenen
Weniger Stress für mich und definitiv auch für die Kaninchen.
Geändert von Rabea G. (20.09.2015 um 21:13 Uhr)
Ich möchte da gerne mal aus eigener Erfahrung sprechen. Als Carla's Partner gestorben ist, zog Toni bei uns ein. Toni ist ein Wildmix und hat sich dementsprechend auch so verhalten. Am Anfang war er im Außengehege nur unterwegs, war neugierig, hat mega Spurts eingelegt, usw. Carla war von Anfang an ein absoluter Ruhepol. Sie faulenzt einfach gerne und geht nur auf große Erkundungstour, wenn ich mal wieder umgestellt habe. Toni hat sich nach und nach Carla's Verhalten total angepasst. Wenn ich ins Gehege kam oder immer mal wieder über die Außenkamera ins Gehege geschaut habe, sah ich die Beiden (für mich) gelangweilt dort liegen. Seitdem Ricky dazukam, hat sich das ganze Verhalten komplett geändert. Auch, wenn lange noch keine Freundschaft entstanden ist, habe ich trotzdem das Gefühl, dass wesentlich mehr "Leben" stattfindet. Carla hat ihr Verhalten eigentlich nicht groß geändert, sie bleibt einfach der gemütliche Typ. Aber Toni ist wieder wesentlich agiler geworden. Nicht nur, weil er Ricky immer mal wieder ab und zu jagt...er macht in meinen Augen einen viel aufgeweckteren Eindruck. Verletzungen sind zum Glück bisher noch nicht entstanden, und natürlich wünsche ich mir und den Kaninchen, dass sie auch weiterhin ausbleiben. Auch, wenn Ricky und Toni noch nicht die besten Freunde sind, habe ich doch das Gefühl, dass sie sich irgendwie gut tun. Ich hoffe, mein Gefühl täuscht mich nicht. Aber irgendwie kennt man ja seine kleinen Chaoten.
Das sind, wie erwähnt, nur meine eigenen Erfahrungen. Ich respektiere auf jeden Fall jeden, der sich für die Paarhaltung entscheidet. Ich habe diese auch jahrelang geführt. Und zwar aus genau den Gründen, die Rabea erwähnt hat.
@ Katharina: Ich drücke uns und allen anderen, die betroffen sind, auch kräftig die Daumen, dass die Harmonie zwischen unseren Langohren doch noch überwiegt. Wer weiß, je länger sie sich kennen, desto sympathischer werden sich sich vielleicht
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Liebe Grüße von Nicole mit Carla & Toni, Ricky & Elsa und Hündchen Paula
Hoffentlich
Ich habe manchmal auch das Gefühl, dass Jagereien kommen, wenn sie gelangweilt sind. Ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären. Die letzten Tage darf Kiwhy auch wieder ausgedehnt mit Elaine schmusen ohne Stress. Daher habe ich die Theorie, dass mein kleiner Terrorzwerg Kiwhy in langweiligen Zeiten versucht die Rangfolge wieder neu zu ordnen. Er ist nämlich auch total agil und will immer toben, obwohl er mit seinen 5 Jahren der Älteste ist. Elaine tobt auch gerne, aber Kuddi ist einer der gemütlicheren Sorte. Ich werde mal versuchen das Zimmer etwas zu verändern / umzustellen und für mehr Beschäftigung zu sorgen. Vielleicht bringt das ja was. Bald geht die Zeit der Futterketten wieder los![]()
Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!
Ja, dass ist bei uns auch von Zeit zu Zeit unterschiedlich. Es gibt Tage, da kann Ricky tun und lassen was er will, ohne das Toni ihn anfangen würde zu jagen. Und dann gibt es wieder Tage, da braucht Ricky nur mit der Wimper zu zucken und Toni hetzt ihn erstmal wieder ein paar Runden durch's Gehege.
Ich habe übrigens letzte Woche die große Schutzhütte für die Drei wieder zugänglich gemacht. Ich habe das Gefühl, dass es positiv war, mal eine Veränderung zu bringen. Ricky war in der Hütte und Toni ist hinter ihm her geschlichen. Ich dachte schon, gleich rumst es darin bestimmt ordentlich. Aber im Gegenteil...Ricky ist aus der Toilette, die in der Schutzhütte steht, herausgesprungen und saß plötzlich vor Toni. Der hat sich so erschrocken, dass er wie ein Irrer aus der Hütte heraus gerast kam. Ich glaube manchmal, Toni ist gar nicht der große Macho, den er so oft raushängen lässt
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Liebe Grüße von Nicole mit Carla & Toni, Ricky & Elsa und Hündchen Paula
Meine ehrliche Meinung ist, dass Gruppenhaltung bei in Gefangenschaft gehaltenen Tieren eben nicht zwingend artgerechter ist, als Paarhaltung. Im Gegenteil.
Man kann bei Haustieren genaugenommen sowieso nicht mehr von artgerechter Haltung sprechen. Sie leben auf PVC-Böden, schlafen in Ikea-Betten und bekommen Partnertiere vorgesetzt, die sie einfach hinzunehmen haben. Ein Platzangebot von 4-6 qm gilt als ausreichend.
Natürlich leben Kaninchen in freier Wildbahn in großen Kolonien, aber dort dürfen sie auch ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen, sich fortpflanzen und sich frei bewegen. Auch können sie abwandern, wenn sie sich mit den vorhandenen Tieren nicht verstehen und neue Familien gründen.
Gerade unkastrierte Häsinnen müssen zwangsläufig frustriert sein, wenn sie ihren Gott gegebenen Zweck nicht mehr erfüllen können. Fortpflanzung und Brutverhalten ist ein Grundbedürfnis, dessen sie mit Kastraten nicht nachkommen können.
Ich habe ebenso wie Rabea so ziemlich alle Konstellationen durch und habe viele gestresste Kaninchen in Gruppenhaltung erlebt. Und das, obwohl sie ein großes Außengehege mit täglich Gartenfreigang haben. Ich bin auch davon überzeugt, dass viele Menschen diesen Stress bei ihren Tieren nicht wahrnehmen. Nur, weil es keine Verletzungen innerhalb einer Gruppe gibt, heißt das noch lange nicht, dass alle Tiere glücklich sind.
Ich sehe in der Paarhaltung eine gesunde Alternative zur "artgerechten Gruppenhaltung", weil es einfach stressfeier für die Tiere ist. Und langweilen können sich Tiere in einer Gruppe genauso viel oder wenig, wie als Paar. Das hängt dann primär von der Umgebung und den Reizen ab, die sie erleben.
Ich für meinen Teil mache keine Kompromisse mehr und würde auch mittlerweile nicht mehr davor scheuen, ein Tier zu vermitteln, wenn ich dadurch seine Lebensumstände verbessern könnte.
Da ich mich aber sehr schwer trennen kann, hatte das in den letzten Monaten 2 weitere Tiere zur Folge und viiiiieeeeel mehr Arbeit.
Ich würde meinen Tieren keinen Platz wegnehmen und eher vermitteln. Genauso, wie ich mir nicht mehr für längere Zeit unglückliche Tiere anschauen würde.
Ich wünsche dir aber von Herzen, dass die 3 sich zusammenraufen. Wenn nicht, würde ich in deiner Situation kein 4. Tier holen, sondern vermitteln.
Danke für deine ehrlichen Worte Diana
Dass Haustiere nicht mehr artgerecht leben ist klar. Das ist aber nicht nur bei Kaninchen so. Artgerecht halten kann man kaum ein Tier, aber zumindest so gut wie jeder kann.
Jetzt haben sie sich wieder zusammengerauft und alles ist gut.. mal schauen, wie lange es diesmal anhält. Wir haben gestern das komplette Zimmer mal umgestellt, um ihnen mal etwas Abwechslung zu bieten. Das hat auch ganz gut geklappt. Das können wir wegen unserer blinden Elaine natürlich nur selten machen.
Aber die drei sehen jetzt schon wieder ganz zufrieden aus. Das ist bei Kuddel und Kiwhy aber normal, dass sie sich nach einem Krach erstmal aus dem Weg gehen. Es ist schwer zu erkennen, ob ein Kaninchen zufrieden ist oder nicht. Ich bin der Meinung, solange alle Haken schlagen, auf der Seite schlafen, fressen und gesund sind, sind sie grundsätzlich zufrieden. Denn Unzufriedenheit würde auf Dauer krank machen und all die Dinge sind doch ein Zeichen dafür, dass sie sich wohlfühlen bzw. Vertrauen in ihre Umgebung haben.
Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!
Ich hatte ja vor etlichen Jahren ein Brüderpärchen, wo es evtl. ähnlich war: Snoopy sehr verschmust und gemütlich (Chef) und Blacky (Ausbrecherkönig/ lebhaft, nicht so menschbezogen). Snoopy hat gegen Blacky jeden direkten Kampf gewonnen (ohne Bisswunden, aber schon über den Boden kugelnd). Aber da er schon ein eher gemütlicher Charakter war, hat Blacky es immer mal wieder probiert Chef zu werden. Würde sagen so 4-5mal pro Jahr. Und er hat öfter auch die Gutmütigkeit von Snoopy ausgetestet - bis der sich doch aufgerafft hat ihn mal wieder ne Runde zu jagen. Beide haben aber auch viele Phasen gehabt mit Kuscheln und Zusammenfressen.
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