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Thema: Noch ein Kaninchen zur Gruppe?

  1. #1
    Joanna
    Gast

    Standard Noch ein Kaninchen zur Gruppe?

    Ich hätte da mal eine Frage, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen mich zu entscheiden, auch wenn ich mal vermute, dass man das so pauschal nicht wirklich beantworten kann.

    Bei mir leben aktuell 5 Kaninchen in einer Gruppe, bis vor 4 Monaten waren es noch 6, da ist leider eine verstorben
    Es sind 2 Kastraten (Brüder, 2,5 Jahre alt) und 3 Damen (4,5 Jahre, 3 Jahre und 2 Jahre alt), die seit 2 Jahren in der Konstellation zusammenleben (bis vor 4 Monaten eben mit noch einer Häsin) und sich auch sehr gut vertragen. Bei den Damen gibts maximal im Frühjahr etwas Knatsch, ansonsten kuscheln sie aber in jeder Konstellation miteinander. Bei den Kastraten ist einer extrem unterwürfig und weicht jedem Konflikt aus, der andere ist etwas ruppiger und verteidigt sein Futter auch gegen die Damen, da kann er schonmal knurren oder in den Po stupsen, mehr macht er aber auch nicht.

    Nun wurde ich gefragt, ob ich nicht 2 Kaninchen übernehmen möchte, deren Besitzerin umzieht und sie nicht mitnehmen kann.
    Meine Antwort war erstmal, eher nicht. Ich spiele zwar schon eine Weile mit dem Gedanken wieder eine 6er Gruppe zu haben, 7 wären mir aber glaub ich zu viel - vor allem wären es dann 2 Kastraten und 5 Häsinnen.
    Von den Fotos hätte ich mich leider aber direkt in die eine verliebt. Ich habe keinen direkten Kontakt mit der Besitzerin, habe jetzt aber mal fragen lassen, ob sie sie auch trennen würde, dann hätte ich aber auch ein schlechtes Gewissen, sie sollen sich angeblich gut verstehen und viel kuscheln und sie da auseinanderzureissen wäre auch blöd.

    Die eine würde mir aber wirklich sehr, sehr gut gefallen, aber ich habe etwas Angst vor der Zusammenführung, bisher habe ich nur Jungtiere aufgenommen und die beiden sind bereits erwachsen und habe auch keinen neutralen Raum der gross genug für 6 (7?) Kaninchen ist, ich müsste das also irgendwie in ihrem bekannten Aussengehege machen. Geht das überhaupt? Kann ich 1 (oder 2) erwachsene Weibchen in meine Gruppe ohne neutralen Raum integrieren oder ist die Wahrscheinlichkeit dass sie sich sowieso nicht verstehen sehr gross?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
    Registriert seit: 18.07.2013
    Ort: Hessen
    Beiträge: 3.416

    Standard

    Hallo Joanna,

    wie du schon selber schreibst, so pauschal kann man das leider nicht beantworten.

    Jedes Tier hat einen eigenen Charakter und ob es am Ende passt, findet man nur durch probieren heraus.
    Zusammenfassend würde ich folgendes sagen: Die beiden Damen würde ich auf keinen Fall trennen, wenn sie sich so gut verstehen. Da muss man das eigene Interesse vielleicht hinter das der Tiere stellen. Beide aufzunehmen kann genauso gut oder schlecht funktionieren, wie eine der beiden.

    Der Punkt ist, es treffen dann wirklich recht viele Häsinnen aufeinander und das kann (muss nicht) gehörig in die Hose gehen. Die VG sollte unbedingt auf einem neutralen Boden stattfinden, alles andere wäre ein sehr großes Risiko, was ich mit Tieren, die ich nicht einschätzen kann, niemals eingehen würde.

    Wenn du eine intakte Gruppe hast, die gut funktioniert, dann würde ich mir 3 mal überlegen, ob ich da ein Risiko eingehe. Man kann eine funktionierende Gruppe auch durch neue Tiere zerstören.

    Ich weiß, viel geholfen habe ich dir jetzt nicht, aber das kann im Prinzip keiner.

    Als Denkanstoß kommt mir nur gerade eine Häsin in den Sinn, die ich vor einiger Zeit zu vermitteln half.
    Es war eine noch junge Riesin, die in eine Gruppe von 1 Kastrat und 2 weiteren Damen kam. Die Gruppe war bis dato sehr ausgeglichen und funktionierte gut. Pünktchen, die Häsin die dazu kam, integrierte sich OBWOHL die VG nicht auf neutralem Boden stattfand weil freie Wohnungshaltung und ordnete sich unter.
    Eine der Häsinnen war aber gar nicht angetan von dem Neuzugang und griff sie permanent an.
    Vor 2 Tagen hat sich Pünktchen dann gewehrt. Gestern bekam ich Bilder von der Widderhäsin, die Pünktchen immer angegriffen hat und sie hatte 2 komplett zerfetzte Ohren. An einem Ohr fehlen gut 1/3 des Ohres.
    Die Tiere sind jetzt getrennt und die Besitzerin versucht Jemand zu finden, der die VG irgendwo neutral machen kann. Ich persönlich würde die beiden Häsinnen wohl nicht mehr zusammen setzen.

    Falls du dich entscheidest, die Tiere aufzunehmen, dann solltest du auf jeden Fall einen Plan B haben und dich notfalls drauf einstellen, am Ende 2 Gruppen zu haben.
    Die Tiere sollen sich ja am Ende auch wohlfühlen und glücklich sein.
    Ich selbst hatte letztes Jahr noch eine 6er-Gruppe und mittlerweile musste ich 2 Tiere rausnehmen und jeweils einen neuen Partner suchen.

    Gruppenhaltung ist toll, brigt aber eben auch viele Risiken und man sollte immer die Möglichkeit haben, auszuweichen.
    Geändert von Diana (11.08.2015 um 13:38 Uhr)

  3. #3
    Joanna
    Gast

    Standard

    Hallo,

    danke für die schnelle und ausführliche Antwort - so in etwa hab ich mir das schon gedacht, ich spiele jetzt doch schon ein paar Tage mit der Idee und habe mich auch schon hier durchs Forum und durchs Internet gelesen und mitgekriegt, dass das mit den Häsinnen oft nicht so einfach ist.

    Ehrlich gesagt bin ich fast etwas erschrocken, wie viele negative Themen ich zur Gruppenhaltung hier gefunden habe, wahrscheinlich kommt mir das jetzt nur so vor, weil ich das Forum innerhalb der letzten Tage rauf und runter gelesen habe, aber ich hatte wirklich noch nie Reibereien bei meinen Kaninchen.
    Meine ersten beiden Kaninchen waren Schwestern, die sich ihr Leben lang - 10 Jahre - blendend verstanden haben, zur verbliebenen hatte ich dann einen Kastraten dazugeholt, der auch noch mit meiner jetzt ältesten Häsin zusammengelebt hat und nach dessen Tod sind nach und nach 5 weitere Kaninchen eingezogen. Es gab hier bisher maximal mal für einen Tag Fellflug, wenn eine Häsin hitzig ist, das wars
    Naja, die Jungs ignorieren sich und gehen sich eher aus dem Weg, aber das finde ich auch nicht tragisch, die müssen ja nicht miteinander kuscheln.

    Am liebsten würde ich ja beide aufnehmen, die andere gefällt mir auch sehr gut und es einfach versuchen. Mein Mann hat da aber noch Bedenken, auch wegen den Kosten, gerade im Winter sind die Futterkosten ja doch nicht zu unterschätzen und wenn sie mal alle krank werden sollten. Mit meiner Urlaubsbetreuung muss ich das auch noch abklären, wir sind doch ziemlich oft mal für ein verlängertes Wochenende und auch mehrmals im Jahr für eine Woche weg - und meine Urlaubsbetreuung kennt sich nicht mit Kaninchen aus, sie füttert zwar brav aber erkennt nicht, wenn sie sich mal zoffen sollten.

    Wenn alles schiefgehen sollte und sie sich garnicht leiden mögen, könnte ich sie zwar eine Weile auch getrennt halten, wir haben am anderen Ende des Gartens noch ein altes, leerstehendes Meerschweinchengehege. Aber auf Dauer möchte ich eigentlich nicht 2 Gruppen halten.

    Und das mit der Zusammenführung muss ich mir auch noch mal ganz genau durch den Kopf gehen lassen, wir haben im Haus wirklich kein Zimmer das gross genug und kaninchensicher wäre und vor allem wo sie sicher vor den Hunden wären, die beiden haben die Kaninchen nämlich zum Fressen gerne

    Alles eher schwierig, wahrscheinlich ist es doch keine so gute Idee.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
    Registriert seit: 18.07.2013
    Ort: Hessen
    Beiträge: 3.416

    Standard

    Ich kann das sehr gut verstehen, aber gerade wenn du keine 2 Gruppen halten willst, würde ich von der Idee abkommen.

    Ja, manchmal hat man Glück. Mir ging das jahrelang mit den Krankheiten so.....ich hatte immer 100% gesunde Tiere, egal, wo sie herkamen. Hab beim Lesen hier im Forum immer gedacht, das gibts doch nicht, was ich für ein Glück habe, bei all den Krankheiten, die hier immer zu lesen sind.

    Nu und eines Tages komm ich ins Gehege zur Kontrolle und fühle bei Gimli eine Beule am Kiefer. Abszess.... boom!
    3 OP´s, wahnsinnig aufwendige, tägliche Versorgung und Medigabe und knapp 700 Euro waren es am Ende. Dann schickt man erstmal Stoßgebete nach Oben, dass die restlichen Kandidaten vorerst gesund bleiben und man die TA-Kasse langsam wieder füllen kann. Wobei wir vorher noch durch unseren herzkranken Kater ausgeblutet waren.

    Ich hatte in meiner Gruppe auch keine Beißereien, aber den ersten Kastraten nahm ich raus, weil ich merkte, dass er wirklich kein Leben hat. Er war einfach kein Gruppentier. Das muss man sehen, spüren und den Tieren dann auch in ein schöneres Leben verhelfen. Soviel Verantwortung hat man dann doch. Er war der Außenseiter und lebte fast den ganzen Tag auf dem Dach einer Schutzhütte. Die Anderen machten ihm nix, jagten ihn maximal ab und an für einen kleinen Sprint, aber er hat sich einfach selbst zum Mobbingopfer gemacht.
    Seit ich eine Partnerin für ihn adoptiert hatte und er in Paarhaltung lebt, ist er ein komplett anderes Kaninchen. Er ist glücklich. Er liegt ausgestreckt mittem im Gehege, macht riesen Sprünge und ist einfach entspannt.
    Es wäre unfair gewesen, ihn in der Gruppe zu lassen, auch wenn es durchaus möglich gewesen wäre. Passiert wäre ihm nichts und bei dem ein oder anderen empathielosen Besitzer wäre das auch sicherlich so weitergegangen für ihn.

    Den Anderen musste ich wegen besagtem Kieferabszess reinholen und das war einfach eine lange Zeit. Seine Partnerin hat sich einen anderen Kastraten angelacht und Gimli fand keinen wirklichen Anschluß mehr in der Gruppe.

    Ich weiß, Gruppenhaltung gilt als die artgerechteste Form der Kaninchenhaltung, aber in freier Wildbahn haben die Kaninchen eben doch die Möglichkeit, sich so zusammenzuschließen, wie es passt und bekommen ihre Partner nicht vorgeschrieben. Von daher ist es in Privathaltung reine Glückssache.

    Halte uns hier auf dem Laufenden, ich finde es spannend und würde gerne verfolgen, wie es weitergeht.

    Auch Bilder von deinen Kaninchen sehen wir hier gerne

    Wie sieht es denn von deinem Platzangebot aus? Hätten die Tiere denn die Möglichkeit, sich wirklich auch voreinander zurückzuziehen?

  5. #5
    Joanna
    Gast

    Standard

    Echt schwierig das ganze!

    Ich hab jetzt nach deiner Beschreibung mal überlegt, wie das in meiner Gruppe so ist, ob mir vielleicht etwas entgangen ist und ich mir immer nur einbilde, dass sie so harmonisch sind und bin jetzt eine ganze Weile im Gehege gesessen und hab beobachtet - tu ich sonst auch, aber jetzt mit dem Fokus auf Verträglichkeit.
    Ich finde sie wirklich sehr harmonisch, meine 5. Ich war davor Wiese sammeln und hab mehrere Futterstellen gemacht, aber sie haben alle zusammen von einem Wiesenberg gefressen. Sie können auch alle 5 gleichzeitig aus meiner Hand Haferflocken futtern - zumindest wenn immer mindestens eine Häsin zwischen den Kastraten ist, sonst knurrt der eine mal kurz und der andere hopst 20cm weit weg und geht dann von der anderen Seite wieder zur Hand.

    Ich sehe sie ganz oft alle entspannt in einer Kuhle liegen und sie haben zwar ein paar erhöhte Plätze und Hausdächer im Gehege, teilweise hab ich sogar Läufer draufgelegt weil ich gehofft habe, dass sie die dann bequemer finden, aber die nutzen sie garnicht, da bin ich richtig enttäuscht, weil ich die extra gebaut habe, aber das heisst vielleicht auch, dass sie es nicht nötig finden sich auf eine andere Ebene zurückzuziehen.
    Das hatte ich nur einmal für etwa eine Woche bei meiner vorletzten Zusammenführung. Die kleine Dame hatte etwas Angst vor den anderen Kaninchen, die haben ihr zwar nichts gemacht, aber sie ist trotzdem erstmal für ein paar Tage auf das Dach der Sandkiste gezogen und hat dort viel Zeit verbracht.

    Platz haben sie schon etwas, vor allem ist mein Gehege so angelegt, dass sie sich nicht immer sehen müssen, das nutzen die Kastraten auch manchmal, wenn der eine herumzickt.
    Das Aussengehege hat 43m² plus nochmal etwas über 4m² Schutzhütte, das ist so ein Geräteschuppen den man bei Hornbach kaufen kann und der mittig im Gehege steht, so dass das Aussengehege in 2 Bereiche geteilt ist.
    Zusätzlich bekommen sie (leider eher unregelmässig, da wir beide unregelmässige Arbeitszeiten haben) 1-2 Mal pro Woche Freilauf im ganzen Garten, wenn ich zu Hause bin und sie beaufsichtigen kann, der Garten ist komplett eingezäunt und 2000m² gross.

    Ich habe jetzt mal Mailkontakt mit der jetzigen Besitzerin, bin aber noch sehr hin und her gerissen. Mal abwarten bis mein Mann von der Arbeit kommt, was er dazu zu sagen hat.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
    Registriert seit: 18.07.2013
    Ort: Hessen
    Beiträge: 3.416

    Standard

    Das ist natürlich eine tolle Größe von deinem Gehege, da wäre auf jeden Fall noch Platz für mehr Tiere und die Wahrscheinlichkeit dass es klappt, ist dann auch höher. Wobei ich auch einige Fälle kenne, da hat auch das große Platzangebot nix geholfen. Gerade sehr ängstliche Tiere gehen den Anderen dann aus dem Weg und finden schlecht Anschluß.

    Guter Rat ist hier wirklich teuer. Grundsätzlich wäre es für die beiden Kaninchen natürlich schön, wenn sie ein so tolles Zuhause bekämen. Aber wie gesagt, ein Plan B sollte existieren.

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