Amali
27.12.2009 – 12.01.2015
Meine liebe Amali, mein geliebtes Caramel-Öhrchen,


heute bist Du schon ein halbes Jahr ein Engelchen.

Ich hab es bis heute nicht verkraftet, dass Du nicht mehr bei mir bist.


Gleich bei unserer ersten Begegnung am 19.07.2013 im TH, hast Du mir Dein Köpfchen unter meine Hand geschoben, hast Dich ausgiebig streicheln lassen und dabei mit den Zähnen geknuspert.



Ich nahm Dich mit, weil Udo am 11.07. ganz plötzlich seine geliebte Lina verloren hatte. Er war so traurig.

Schon bei Deinem Einzug, war Udo wie ausgewechselt. Er streckte sich lang vor Deinem vorübergehenden Quartier aus und bewachte Dich vermutlich die ganze Nacht.


Die ersten Tage ließ ich Dich immer im Bad hoppeln, worauf Du aber keine große Lust hattest.
Lecker Futter war viel wichtiger für Dich.
Für eine kleine Leckerei hast Du sonst was angestellt.
Du hattest immer so einen guten Appetit. Es war eine Freude Dir zuzusehen und auch Udo futterte seit Deinem Einzug wieder viel besser.
Ein paar Tage mussten wir uns noch gedulden, weil ich Dich noch von unserer TÄ durchchecken lassen wollte.

Ihre Bemerkung, als sie Dich sah … ein typisches Trockenfutter-Knast-Kaninchen.

Aber das hatten wir ja gleich geändert.

Auffällig war noch die Stellung Deines linken Hinterbeins und Du hattest kaum Muskelmasse.

Zum Glück war die KP negativ und so habe ich Euch am nächsten Abend zusammengelassen.

Du hast nicht schlecht gestaunt, auf einmal so viel Platz zum Hoppeln zu haben und vor allem roch es überall nach Udo. Da hast Du ganz schnell alles erkundet.
Wie hast Du es nur geschafft, Udo so schnell um Deine Pfötchen zu wickeln? Setzt Dich vor ihn hin, pullerst direkt vor seine Nase, drehst Dich zu ihm um und schiebst Udo Dein Köpfchen hin und was macht er? … fängt an Dich zu putzen und putzt und putzt und putzt … und Du? Geniesst es in vollen Zügen.





Danach war erstmal Ausruhen angesagt.
Ich war froh, dass alles wieder so ruhig verlief bei der Vergesellschaftung, aber das Glück hielt nicht lange an.
Am 27.08.2013 musste ich mit Dir zu unserer TÄ, weil Du nicht zum Frühstück kamst, was sehr ungewohnt bei Dir war.
Dann kam die niederschmetternde Nachricht.
Du hast eine chronische Niereninsuffizienz, genau wie unser Udo.



Ein Stein ist in der linken Niere und einer saß im Harnleiter fest. Nun hatte ich zwei Nierenpatienten und beide so tapfer.

Du warst eine ganz liebe kleine Maus bei den täglichen Infusionen.

Die Behandlung schlug gut an und Deine Werte besserten sich.
4 Wochen später der nächste Schlag … ein EC-Anfall.

Schnell hast Du Dich davon erholt und hast es dann auch wieder geschafft auf mein Bett zu hüpfen. Schließlich musstest Du ja da sein, wo Dein geliebter Udo ist.

Deine Nierenwerte ließen wir regelmäßig kontrollieren und wir brauchten lange Zeit nur noch jeden 2.Tag infundieren.
Wenn ich nicht das Röntgenbild gesehen hätte mit den Steinen, hätte ich Dir fast nichts angemerkt.
Dann hat uns Udo am 30.01.2014 verlassen.




Die letzten Tage musste ich Euch trennen, weil Du ihn nicht in Ruhe gelassen hast. Du hast wohl viel eher gespürt, dass er ganz bald geht.
Die 1. Vergesellschaftung mit Liane und Paulo klappte nicht.

Die Beiden hatte ich am 17.12.2013 im Wald gefunden und sie blieben bei uns.
Ich musste Euch leider wieder trennen.
So alleine war es nicht schön für Dich. Du warst so ein liebebedürftiges Kaninchen.

Sobald ich mich nur in Deinem Bereich aufhielt, kamst Du angehoppelt und wolltest gestreichelt werden.

So manche Nacht habe ich bei Dir auf dem Boden verbracht. Du immer ganz fest an mich gekuschelt, Dein Köpfchen unter meinem Kinn.

Trotzdem spürte ich, dass Dir Deine Artgenossen fehlen, denn Dein Verhalten änderte sich.
Liane wurde kastriert und danach zögerte ich etwas mit der erneuten Vergesellschaftung, denn ich hörte immer noch diesen Angstschrei, während dem ersten Vergesellschaftungsversuch.

Ich habe nicht schlecht geschaut, als ich mit 14 neuen Decken die Wohnung betrat und Du in der Wanne von Liane und Paulo gesessen und Heu geknabbert hast.

Am Wochenende sollte dann nämlich der 2. Versuch starten.
Die Entscheidung habt ihr mir abgenommen und habt euch während meiner Abwesenheit selbst vergesellschaftet.
Nun war alles gut.



Ihr habt zusammen gefuttert
und Du wurdest von Paulo bekuschelt, wann immer Du ihm Dein Köpfchen hingehalten hast.
Auch Liane putzte Dich öfter mal.
Dich selbst habe ich nie gesehen, dass Du früher Udo, dann Liane oder Paulo geputzt hast. Vielleicht hast Du es nie gelernt.
Im Sommer 2014 hattest Du eine Blasenentzündung und warst auch noch scheinschwanger. Du hast Dich eingenässt und ich musste Dich öfter baden. Du warst dabei ganz brav, meine Süße,

und hast Dich wieder erholt.
Im November 2014 merkte ich, wie Liane Dich immer wieder vom Futterplatz verjagt.

Was war nun auf einmal los?
Ich stellte zwei Futterteller auf, dann ging es kurze Zeit besser. Dann fing es wieder an und nun jagte Dich auch Paulo-Bärchen.

Du hast Dich nicht mehr zum Futter getraut.
Im Dezember 2014 bekamst Du wieder EC-Medikamente zusätzlich zum Vitamin-B-Komplex, das Du wegen Deiner Beinproblematik, schon ganz lange bekommen hast.
Was sollte ich nur tun?

Ich wollte nicht schon wieder, dass Du alleine sitzen musst, aber es blieb mir nichts anderes übrig.

Meine Entscheidung war richtig. Du wurdest wieder viel entspannter und hast Dein Tellerchen leer geputzt.
Weihnachten und Silvester haben wir gut überstanden. Mir war schon immer ganz schlecht, wenn Feiertage vor der Tür standen und unsere TÄ nicht erreichbar war.
Dann bekamst Du in der Nacht zum 10.01.2015 einen erneuten EC-Schub.



Natürlich am Wochenende und unsere TÄ nicht im Dienst.
Mehr als die Medikamente, die Du schon bekamst, konnte ich nicht für Dich tun. Den Stress wollte ich Dir nicht antun, mit Dir in diesem Zustand zu einem fremden TA zu fahren.
Dein kleines Krankenlager und ganz viel Ruhe taten Dir gut. Du hast selbstständig gefuttert, wenn ich Dir Dein Köpfchen gehalten habe, Deine Medikamente genommen und hast Dich auch geputzt.
Nichts deutete darauf hin, dass Du am 12.01.2015 Deine letzte Reise antrittst.
Ich hatte gleich früh noch unsere TÄ angerufen und holte ein weiteres Medikament. Wir mussten ja immer an Deine kranken Nieren denken, die nicht noch zusätzlich belastet werden sollten.


Eine Stunde vorher habe ich noch etwas Krankengymnastik mit Dir gemacht und Dein „Bettchen“ frisch hergerichtet. Du hast mir dabei meine Hand abgeleckt.



Da hast Du Dich wohl von mir verabschiedet, mein Schatz.

Danach habe ich Abendbrot für Euch alle gemacht.
Als ich mit Deinem Tellerchen kam, warst Du schon eingeschlafen.


Mali-Maus, ich vermisse Dich so sehr.



Ich hätte Dir noch viel mehr Zeit bei uns gewünscht und Dir noch mehr von meiner Liebe gegeben.

Mir fehlt es so sehr Dein weiches Fellchen zu streicheln und Deine Nase zu küssen. Ganz besonders gern habe ich Dein linkes Pfötchen gestreichelt. Dann hast Du immer die Zehen gespreizt, wenn ich Dich da gekrault habe.
In meinem Herzen lebst Du weiter und einen Teil von meinem Herzen hast Du mitgenommen.

Pass bitte weiter gut auf Dich auf, mein kleines Schokonäschen.

So, wie ich es Dir jeden Abend sage, wenn ich euch im Garten besuche.
Danke, für Dein Vertrauen in der Zeit, die Du bei uns warst. Ich bin froh, dass ich Dich kennenlernen durfte.
Nun bist Du wieder bei Deinem Udo und all meinen anderen Engelchen.
Du warst mein erstes Widderchen und ich werde Dich nie vergessen.


In Liebe

Deine Freunde Liane und Paulo, die kleinen Quieker Bahati, Maja und Hannes
und Deine Mama Carmen
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