Dieselben Beobachtungen, wie in deiner Veröffentlichung, Andreas, hat ja auch, ich glaub, Alexandra bei ihrem Kaninchen gemacht. Es hat auch riesen Mengen Bärenklau gefressen, als es einen E.c. Schub bekam.
Dieselben Beobachtungen, wie in deiner Veröffentlichung, Andreas, hat ja auch, ich glaub, Alexandra bei ihrem Kaninchen gemacht. Es hat auch riesen Mengen Bärenklau gefressen, als es einen E.c. Schub bekam.
Hallo,
@Ralf: gern...
@Sonja: ich kenne mich in Eurem Forum und den Mitgliedern nicht so gut aus, sorry. Die ersten Empfehlungen und Beschreibungen gehen auf Kaninchenhalter zurück, die nicht in Internetforen aktiv sind.
@Allgemein: eine Quelle war nicht vollständig angegeben, was hiermit nachgeholt sei:
3. Luszczki, J.J.; Wojda, E.; Andres-Mach, M.; Cisowski, W.; Glensk, M.; Glowniak, K.; Czuczwar, S. J. (2009): Anticonvulsant and acute neurotoxic effects of imperatorin, osthole and valproate in the maximal electroshock seizure and chimney tests in mice: A comparative study. Epilepsy Res. 85(2-3):293-299
Zur Erklärung: "Valproat" ist ein Arzneimittel auf synthetischer Basis, welches in der Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung mit unheimlich viel Erscheinungsformen. Manche sind Epileptiker, ohne es zu wissen, weil die Anfälle sehr leicht sind und nicht als solche wahrgenommen werden bzw. die Symptome nicht mit Epilepsie in Verbindung gebracht werden. Leichte Formen sind u. a. Absencen, die manchmal mit "Tagträumerei" beschrieben werden. Schwerere Formen sind mit plötzlichen Ohnmachtsanfällen und Krämpfen verbunden. Neben der Verletzungsgefahr auf Grund der akuten "Ohnmacht" (umfallen wie vom Blitz getroffen ohne jede Vorwarnung) sind die Krämpfe ein wesentlich Problem.
Früher wurden Epileptiker als "Verrückte" dargestellt. Seit der Antike wurden solche Menschen mit Wiesenbärenklau "behandelt", weil er die Anfallshäufigkeit verringerte und vor allem krampflösend wirkt (siehe z. B. Dioskurides (1. Jhr.): De materia medica: http://buecher.heilpflanzen-welt.de/...eimittellehre/.
Die Verbindung zu Wiesenbärenklau im Zusammenhang mit EC erfolgte von mir auf Grund der Ähnlichkeit der Symptome, nämlich der neurologisch bedingten, krampfartigen Anfälle. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv, in manchen Fällen sogar überwältigend. Erst daraufhin wurde der Artikel in der Kaninchenzeitung veröffentlicht - ganz ohne wissenschaftliche Belege. Wichtig in dem Zusammenhag war auch, das offensichtlich selbst Heu von Bärenklau von erkrankten Tieren bevorzugt wurde. Auch hier gilt: kein wissenschaftlicher Beleg verfügbar.
Wie auch immer: bis zum Erscheinen einer Studie, die rest- und lückenlos darstellt, wie und warum die Inhaltsstoffe von Wiesenbärenklau bei EC eventuell hilfreich sein könnten, werde ich weiterhin diese vorzügliche Futterpflanze für Kaninchen empfehlen. Sie hat nämlich noch weitere Vorzüge und ein erhöhter Verzehr könnte z. B. auch auf einen Parasitenbefall hinweisen.
freundliche Grüße,
Andreas
Das schätze ich ja an Dir, dass Du immer so genau die Quellen angibst, dass man alles nachvollziehen kann. Danke dafür
Den Fall von Alexandra kenne ich auch, der steht sogar in Deinem Forum
Was mir nicht in den Kopf will. Ich hatte bisher 6 EC-Fälle, 3 davon sehr schwere und eine von den Dreien hatte erst EC und im Anschluss Epilepsie. Bei 5 Fällen fütterte ich Wiese (beim ersten Tier fehlte mir die Erfahrung in die Richtung), die immer sehr WBK-lastig ist, weil ich hier tolle Wiesen habe und ich weiß, wie beliebt der WBK bei den Kaninchen ist. Nur die Häsin, die im Anschluss auch Epilepsie hatte, futterte unverändert weiter den WBK, die anderen 4 hörten sogar ganz mit dem Wiesenfutter auf und wollten in der Akutphase über mehr als eine Woche nur(!) noch zarte Kohlrabiblätter. Irgendwann später fingen sie auch wieder an, Wiese zu mögen und dann auch WBK. Damit möchte ich dem WBK nicht seine Wirkung absprechen, aber meine Erfahrung ist bisher leider(!) eine Andere.
Achso, das waren meistens Tiere, die ich wegen ihrem schlechten Zustand aufgenommen hatte. 2 von den EC-Fällen waren eigene Tiere, die ihren Ausbruch nach wenigen Tagen unbeschadet überstanden haben.
Geändert von miri (12.06.2015 um 22:24 Uhr)
Ich bedanke mich auch, Andreas, sehr interessant![]()
Hallo Miriam,
ich persönlich behaupte nicht, dass Wiesenbärenklau ein wirksames Mittel gegen Epilepsie oder EC wäre. Ich kann nur sagen, dass auf Grund von Beobachtungen/Erfahrungen mit der Pflanze in vielen Fällen deutliche Verbesserungen im Krankheitsverlauf eintraten. Dabei habe ich weder die Tiere, noch die Pflanzen untersucht. Ich kann also nicht sagen, auf welcher Basis die Besserungen eintraten. Das darf man nicht vergessen. Natürlich gab es auch Fälle, in denen a) die Tiere den Bärenklau nicht anrührten und b) trotz der Aufnahme keine Änderung zu verzeichnen war. Für mich persönlich ist das aber nicht verwunderlich.
Man darf auch nicht vergessen, dass in 99,9% aller Fälle die Ursache der Krankheit nicht bekannt ist. Wie will man aber etwas gezielt behandeln, dessen Ursache man nicht kennt? Man kann also eigentlich nur die Symptome behandeln. Selbst mit Medikamenten ist das aber nicht immer erfolgreich, wie könnte es dann bei Pflanzen anders sein? Medikamente, aber auch Pflanzen haben die verschiedensten Nebenwirkungen und Verträglichkeiten, es kann also gut sein, dass es gute Gründe gibt, wenn Tiere Pflanzen verweigern.
Also: ich kann nur auf Grund von Erfahrungen + wissenschaftlichen Untersuchungen etwas empfehlen, bei dem es naheliegend ist, dass es erfolgreich sein könnte. Naheliegender als z. B. die Empfehlung, nur Gras zu füttern.
Es gibt natürlich noch andere Pflanzen, die ähnliche Wirkungen aufweisen. Eine ist z. B. der Schopf-Lavendel, der auch schon lange in der Volksmedizin bei Epilepsie genutzt wird: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-k...w_lavendel.htm
Hier gibt es den Nachweis sogar am Kaninchen:
Gilani, A. H., et al. (2000): Ethnopharmacological evaluation of the anticonvulsant, sedative and antispasmodic activities of Lavandula stoechas L.Journal of Ethnopharmacology 71(1) 161-167.
Mit Empfehlungen zum Lavendel halte ich mich nur deswegen zurück, weil viele diese Pflanze nicht kennen und sie nicht so zahlreich vorkommt wie Bärenklau.
@Dina: gern...
freundliche Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
Ich hab das schon verstanden, dass es keine Behauptung von Dir war, sondern eine Beobachtung Einiger.
Mir war es nur wichtig, auch mal die andere Seite zu erzählen, weil Bärenklau als das Mittel gegen EC regelrecht verteilt wird und das konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass es immer diese positive Wirkung hat, gerade weil nichtmal der Wissenschaft klar ist, ob sie die Mikrosporen nun zu den Pilzen zählen wollen oder nicht.
Ganz genau, dem kann ich nur zustimmen.Man darf auch nicht vergessen, dass in 99,9% aller Fälle die Ursache der Krankheit nicht bekannt ist. Wie will man aber etwas gezielt behandeln, dessen Ursache man nicht kennt? Man kann also eigentlich nur die Symptome behandeln. Selbst mit Medikamenten ist das aber nicht immer erfolgreich, wie könnte es dann bei Pflanzen anders sein? Medikamente, aber auch Pflanzen haben die verschiedensten Nebenwirkungen und Verträglichkeiten, es kann also gut sein, dass es gute Gründe gibt, wenn Tiere Pflanzen verweigern.
Danke für die Quelle. Echten Lavendel mögen meine Tiere auch sehr gerne, den Schopf-Lavendel bekommt man leider wirklich nicht sehr oft zu sehen.Also: ich kann nur auf Grund von Erfahrungen + wissenschaftlichen Untersuchungen etwas empfehlen, bei dem es naheliegend ist, dass es erfolgreich sein könnte. Naheliegender als z. B. die Empfehlung, nur Gras zu füttern.
Es gibt natürlich noch andere Pflanzen, die ähnliche Wirkungen aufweisen. Eine ist z. B. der Schopf-Lavendel, der auch schon lange in der Volksmedizin bei Epilepsie genutzt wird: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-k...w_lavendel.htm
Hier gibt es den Nachweis sogar am Kaninchen:
Gilani, A. H., et al. (2000): Ethnopharmacological evaluation of the anticonvulsant, sedative and antispasmodic activities of Lavandula stoechas L.Journal of Ethnopharmacology 71(1) 161-167.
Mit Empfehlungen zum Lavendel halte ich mich nur deswegen zurück, weil viele diese Pflanze nicht kennen und sie nicht so zahlreich vorkommt wie Bärenklau.
Oregano und Beifuss kann ich hier noch nennen, dafür habe ich nur keine so schönen Quellen, das habe ich aus meinen letzten Seminaren mitgenommen. Allerdings weiß ich nicht, ob die Pflanze da ausreicht, es geht da mehr um Konzentrate.
Wow! Danke Andreas, super interessant was du da schreibst. Auch mit den Wildis!
Ich bin auch ein großer Fan von Pflanzen, Kräutern und wenn meine etwas haben, dann durchwühle ich stundenlang das Netz nach Pflanzen, die bestimmte Wirkungen haben. Bin damit bisher sehr gut gefahren!
Finde ich aber auch bei uns Menschen wichtig. Auch hier gucke ich was die Natur unterstützen kann!
Viele Grüße
Hallo Steffi,
freut mich, wenn es Dein Interesse findet!
Es ist wirklich so, dass ich an Wildkaninchen einiges bestätigt finde, was man sonst eventuell nicht ohne Weiteres glauben würde. Ist ja nichts wissenschaftlich Belegtes...
Ich beobachte seit einigen Jahren gezielt Gruppen von Wildkaninchen in unserer Gegend. Viele Tiere in den Gruppen weisen äußerliche Verletzungen, meist an den Ohren, auf. Manche sehen echt gruslig aus. Anhand bestimmter Merkmale kann ich die Tiere recht gut unterscheiden und somit Veränderungen zeitlich verfolgen. Ein aktueller Fall zeigte in einem beeindruckendem Maß, wie schnell Heilungsverläufe ohne Pharmazie bei Wildtieren sein können.
Das ist ein Tier, welches ein großes "Loch" in der Seite hat.
Das nächste Bild zeigt das gleiche Tier eine Woche später. Die Verletzung ist kaum noch zu sehen:
In der einen Woche unterschied sich die Auswahl der Nahrung dieses Tieres auffällig von der seiner Artgenossen. Normalerweise wird auch sehr viel Gras gefressen, aber dieses Tier fraß fast ausschließlich bestimmte Kräuter und Samen. Manche wurden mit der Wurzel ausgebuddelt und gefressen, außerdem nahm es Erde auf. Erklärbar ist das durch die Wunde: das Tier hatte einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf und außerdem nahm es gezielt größere Mengen Kräuter auf, die auf Grund bestimmter, Sekundäre Pflanzenstoffe u. a. als entzündungshemmend gelten. Sicher bestimmen konnte ich Gänsedistel, Spitzwegerich, Brennnessel, Gänsefingerkraut und Schafgarbe. Die Erde bindet Toxine. Etwas mehr Infos finden sich in diesem Thread: http://www.degupedia.de/forum/viewto...r=asc&start=75 (Seiten 6 & 7)
Mit Informationen über Pflanzen im Internet habe ich es nicht so, man muss da echt aufpassen. Es gibt viel Widersprüchliches, insbesondere dann, wenn es um "Gift"-Pflanzen geht.
Wer z. B. "wissenschaftlich Belegtes" braucht, kann bei den Monographien der Kommision E fündig werden.
http://buecher.heilpflanzen-welt.de/...-Monographien/
Ich nutze gern Fachartikel, viele sind allerdings oft nur über einen Bibliotheks-Zugang oder per Fernleihkopie erhältlich. Kostet dann halt Zeit oder Geld (oder beides). Die Welt der Pflanzen ist faszinierend und wie Du schreibst, kann auch der Mensch im hohen Maße von ihnen profitieren.
freundliche Grüße,
Andreas
Geändert von .Andreas (16.06.2015 um 21:29 Uhr)
Das du das schaffst bestimmte Gruppen zu beobachten... nicht schlecht!
Wie gesagt, ich bin auch ein großer Fan von natürlichen Dingen. Wenn meine Tiere etwas haben, dann bekommen sie von mir auch nicht nur Päppelbrei, sondern auch ne Kräuterpampe.
Ich hatte zb. eine Häsin mit Nierenschädigung, ich habe dann ganz gezielt immer Spitzwegerich, Brennesseln, Birkenblätter/Äste usw... gesammelt. Bisher habe ich damit super Erfahrungen gemacht.
Nicht umsonst sind zb. bei der Menschlichen Blasenentzündung auch Cranberrysaft und Brennesseltee ganz hoch angesehen und sehr wirksam! Auch viele Völker, abseits der modernen Welt haben ihre Pflanzen und Tricks um bestimmte Beschwerden zu lindern, zu heilen. Sie kann die Medizin nicht ersetzen, aber spielt trotzdem eine große Rolle- wird aber leider meist vergessen.
Ich finde es schade, dass man im Grunde noch sooo wenig über diese Dinge weiß, wie die Natur sowas regelt...
Viele Grüße
Ich schubse mal diesen Thread, mit etwas, was mir grade in die Hände viel...
Und zwar geht es um Knoblauchextrakt. Es enthält Allicin, ein natürliches AB was die Blut/Hirnschranke überwinden kann/soll.
Ich weiß nicht in wie fern Kaninchen Knoblauch fressen dürfen? Dachte, weil ich es hier noch nie gelesen habe, das es vielleicht interessant sein könnte.
Viele Grüße
Eines unserer Kaninchen hatte Winter 2014/15 extreme Krampfanfälle.
Im Sommer haben wir viel Bärenklau gefüttert und sie hatte keinen einzigen Anfall.
Jetzt im Winter hatte sie wieder zwei Anfälle. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Sommerfütterung mit sehr viel Bärenklau hilft.
Ich dachte ich werfe es hier mal rein, denn ich habe mich über Borreliose/Babsien eingelesen und da kam Knobach als natürliches AB zur Sprache, das die Gehirn Schranke überwindet - genauso wie Katzenkralle, Kalmegh und noch paar andere ( die ich bei Krebs schon herausgefunden hatte). Das sind ja dann alles natürliche Dinge, die durchaus genau wie WB sehr hilfreich sein können - aber kaum jemand von weiß![]()
Viele Grüße
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