Ich will nochmal auf Gemüse und Co. und Haltung zurückkommen...

Ich habe meine Kaninchen diesen Winter reingeholt, und in der Zimmerhaltung traten diesjahr auch Blasenschlammprobleme auf.
Das kenne ich so nicht von ihnen.
Ich hab sie dann oft ins Wohnzimmer geholt, da sie dort mehr Bewegung hatten.
Als die Temperaturen ein wenig anstiegen, hab ich sie dann mal in den Garten gelassen, und es war wieder unglaublich schön zu sehen, wie sie dort sprinten, springen - sich einfach richtig austoben können. Sowas hab ich im Haus noch nie gesehen.

Für mich ist das schon ein Unterschied, ob sie drinnen, oder eben im Garten mit viel Platz, leben. Und da muß man dann halt genau schauen, was man macht.

Dazu kommt, daß ich immer schön Saaten verfüttert habe, damit sie bloß kein Mangel bekommen. Die ganzen Saaten mit dem ganzen winterlichen Gemüse liefern einfach echt zuviel Phosphor. Um das auszugleichen, fressen sie mehr Trockenlaub und Heu, wegen dem Calcium und als Rauhfutter, was natürlich wieder viel zu wenig Flüssigkeit enthält - wäre ja vielleicht gar nicht so schlimm, könnten sie sich viel mehr bewegen, also mal richtig rennen und toben.

Dazu kommt, daß Kaninchen nun mal hochwertiges Eiweiß brauchen, daß im Gemüse für Kaninchen! nicht ausreicht.
Dazu fehlen dann wieder sekundäre Pflanzenstoffe, die in konventionellem Gemüse nicht ausreichend vorhanden sind.

Bei kastrierten Rammlern ist wohl eh eine Neigung zu Blasengrieß da.

Problem ist also:

Bewegungsmangel
Phosphorüberschuß wegen zu viel Gemüse, zuviele Samen
getrocknete Pflanzen (Heu, usw., Trochenfutter)
evtl. Vitaminmangel
Eiweißmangel
Kastraten


Winterzeit ist nunmal Mangelzeit, und Kaninchen, die im Garten gehalten werden, sollten diese Zeit, auch wenn mal Blasenschlamm auftritt, gut wegstecken, wenn´s dann wieder viel Wiese gibt.

Jetzt hatte ich hier ja auch diese Probleme.

Ich habe mich dann dazu entschlossen, wieder ein wenig Nösenberger zu füttern. Sie fressen davon nicht viel, wirklich wenig, aber es scheint ihnen gut zutun. Da bekommen sie halt ein paar künstliche Vitamine ab, aber echt nur wenig, das find ich nicht bedenklich.

Samen geb ich nur noch seltenst, nur paar aromatische jeden Tag für die Verdauung. Oder eben Sesam und Blaumohn, haben ein gutes C/PH Verhältnis.

Gegen Eiweißmangel gibt´s halt Grünkohl und Co. bis zum Abwinken.

Als Rauhfutter biete ich Trockenlaub. Weidenlaub z.B. schwemmt wohl auch ein wenig aus...Da könnte man auch drauf achten.

Mehr Bewegung gibt´s hier im Wohnzimmer. Und ab Frebruar lass ich sie schon ab und an im Garten toben.

Auf Calcium verzichte ich bei den Hasies nicht, denn sie brauchen es nunmal.

Raufutter kann ja auch in Form von frischen Ästen geboten werden, und somit nicht so trocken, und jetzt sind sogar schon eiweißreiche Knospen dran.

Dann verfüttere ich im Winter viel Bambus und Brombeerblätter, Efeu, Kräuter, auch mal gekauft, Thuja, Kirschlorbeer, und eben auch viel Ästchen. Um Abwechslung, und eine bessere Verträglichkeit zum Gemüse zu schaffen.

Seitdem wird´s hier echt besser...Und der Frühling ist ja fast schon da...Bald beginnt die Wiesensaison...

Vielleicht ist da ja auch noch ne Idee für dich dabei...

Aber viel Bewegung halte ich schon für sehr wichtig.


Als meine Kaninchen am Anfang noch in der Wohnung lebten, hab ich mir extra eine Osram Vitalus besorgt, da sie der Klassiker und faßt unerreichbar von anderen in der Leistung ist.

Ich hab sie dann paar Minuten damit bestrahlt, aber bei allen diesen Lampen weiß man wirklich nicht genau, ob das alles so reicht oder ein Zuviel ist.

Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, die Kaninchen bei offenem Fenster ein wenig UV tanken zu lassen. Da reichen sicherlich auch schonmal 10 Minuten am Tag oder so, um Vit D3 zu produzieren.