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Thema: Wie sind Eure Senioren so drauf? Oder muß ich mir Sorgen machen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von power7flower
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    Wobei manche Tiere auch nicht einfach so genau wie bei den Menschen friedlich entschlafen, also während dem schlafen sterben, sondern es auch oft mit Qual und Kampf verbunden ist...
    Was bleibt wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe...

  2. #2
    Kaninchen-WG Mitbewohnerin Avatar von Jutta
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    Zitat Zitat von power7flower Beitrag anzeigen
    Wobei manche Tiere auch nicht einfach so genau wie bei den Menschen friedlich entschlafen, also während dem schlafen sterben, sondern es auch oft mit Qual und Kampf verbunden ist...
    Das weiß ich. Die wenigsten sterben einfach so im Schlaf oder fallen tot um.

    Aber man sollte "Qual und Kampf" nicht mit einem natürlichen Sterbeprozess verwechseln.
    Da fällt es vielen Menschen schwer, das mitanzusehen, wobei das Tier seinen eigenen Weg hat, zu gehen.

    Ich will hier aber keine Diskussion über "Euthanasie Für und Wider" lostreten.
    Es ist und bleibt ein sehr sensibles Thema.
    Liebe Grüße von Jutta & Co
    Wirf Liebe um Dich wie Konfetti!

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von power7flower
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    Und wie erkennt man den Unterschied? Zwischen "Sterbeprozess" und "Kampf und Qual"? Gibt es da besondere Symptome, damit man nichts verkehrt macht?
    Was bleibt wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe...

  4. #4
    ...wartet auf den Frühling Avatar von Irina
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    Zitat Zitat von power7flower Beitrag anzeigen
    Und wie erkennt man den Unterschied? Zwischen "Sterbeprozess" und "Kampf und Qual"? Gibt es da besondere Symptome, damit man nichts verkehrt macht?
    Ich kann es nur an zwei Fällen schildern, die es für mich deutlich gemacht haben.
    Eine Häsin bekam akut Atemnot (sie war Schnupfer), kam ins Sauerstoffzelt, ihr ging es am nächsten Tag besser. Zwei Tage später gings wieder los, ich holte sie rein, damit ich sie besser unter Kontrolle hatte. Es wurde besser, also ging ich kurz mit meinem Kleinen spazieren. Als ich zurück kam, lag sie mit dem Kopf halb im Wassernapf und rang verzweifelt nach Luft. Nicht, weil sie im Wasser lag, die Nase war frei. Ich bin nur noch zum TA gerast, um sie erlösen zu lassen.

    Vor kurzem verstarb mir ein Rammler. Er saß erst apathisch draußen, ließ sich naßregnen und anfassen, das war vor allem ungewöhnlich. Mein Mann fuhr mit ihm zum TA, da ich an diesem Tag körperlich lahmgelegt war. Die TÄ machte nicht viel Hoffnung, daß er die Nacht überlebt. Trotzdem bin ich abends / nachts noch ein paarmal raus, um ihn zu päppeln. Morgens saß er in einer Ecke, nicht mehr ansprechbar, aber ganz ruhig. Da war mir klar, daß es nicht mehr lange dauern würde. War so ein Bauchgefühl. Eine halbe Stunde später lag er auf der Seite, versuchte noch, sich aufzurichten, was er aber nicht mehr schaffte. Ich ließ ihn ganz in Ruhe, beobachtete nur. Die Atmung wurde immer unregelmäßiger, dann noch zwei große Schnaufer und es war vorbei. Trotzdem hatte es etwas Friedliches an sich. Nie im Leben wäre ich mit ihm zum Einschläfern gefahren. Es war so richtiger, in in seiner vertrauten Umgebung von selbst gehen zu lassen.
    Ich fühl mich, als könnt' ich Bäume ausreißen. Also kleine Bäume. Oder Bambus. Blumen. OK, Gras. Gras geht.

  5. #5
    Kaninchen-WG Mitbewohnerin Avatar von Jutta
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    Zitat Zitat von Irina Beitrag anzeigen

    Ich kann es nur an zwei Fällen schildern, die es für mich deutlich gemacht haben.
    Eine Häsin bekam akut Atemnot (sie war Schnupfer), kam ins Sauerstoffzelt, ihr ging es am nächsten Tag besser. Zwei Tage später gings wieder los, ich holte sie rein, damit ich sie besser unter Kontrolle hatte. Es wurde besser, also ging ich kurz mit meinem Kleinen spazieren. Als ich zurück kam, lag sie mit dem Kopf halb im Wassernapf und rang verzweifelt nach Luft. Nicht, weil sie im Wasser lag, die Nase war frei. Ich bin nur noch zum TA gerast, um sie erlösen zu lassen.
    Ähnlich erging es mir mit meiner ersten Häsin, meinem Moppelinchen.
    Ich wusste, dass der Tag gekommen war, wo wir nicht mehr weiterkämpfen konnten.
    Ich wollte nicht, dass sie mir erstickt. Hab' sie also auch in die Box und ab zum TA.
    Es gibt vier Stufen hoch zu Eingangstür. Ich stand da mit der Box und hab' kurz inne gehalten.
    Ich wollte wieder nach Hause mit ihr, so rein gefühlstechnisch.
    Aber ich stand ja schon auf den Stufen. Also bin ich rein.
    In dem Moment ist sie kollabiert in der Box. Die TÄ musste nur noch ihren Tod feststellen.
    Vielleicht hätte ich sie doch zuhause weiter im Arm halten sollen?

    Zitat Zitat von Irina Beitrag anzeigen

    Vor kurzem verstarb mir ein Rammler. Er saß erst apathisch draußen, ließ sich naßregnen und anfassen, das war vor allem ungewöhnlich. Mein Mann fuhr mit ihm zum TA, da ich an diesem Tag körperlich lahmgelegt war. Die TÄ machte nicht viel Hoffnung, daß er die Nacht überlebt. Trotzdem bin ich abends / nachts noch ein paarmal raus, um ihn zu päppeln. Morgens saß er in einer Ecke, nicht mehr ansprechbar, aber ganz ruhig. Da war mir klar, daß es nicht mehr lange dauern würde. War so ein Bauchgefühl. Eine halbe Stunde später lag er auf der Seite, versuchte noch, sich aufzurichten, was er aber nicht mehr schaffte. Ich ließ ihn ganz in Ruhe, beobachtete nur. Die Atmung wurde immer unregelmäßiger, dann noch zwei große Schnaufer und es war vorbei. Trotzdem hatte es etwas Friedliches an sich. Nie im Leben wäre ich mit ihm zum Einschläfern gefahren. Es war so richtiger, in in seiner vertrauten Umgebung von selbst gehen zu lassen.
    Genau das Bauchgefühl und das Gefühl für die Tiere ist wichtig.

    Irina, Du hast es doch und Du weißt dann was richtig ist.
    Mach' Dir nicht zuviele Gedanken um Emilia und ihren Zeitpunkt.
    Es wird sich finden...
    Liebe Grüße von Jutta & Co
    Wirf Liebe um Dich wie Konfetti!

  6. #6
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
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    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.733

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    Das finde ich irgendwie gemein, auch wenns nicht an mich persönlich gerichtet war:

    Wenn ich aber, wie grad eben in einem anderen Thread lese, dass ein Tier eingeschläfert wurde, weil es gelähmt ist und sich nicht mehr am Ohr kratzen kann, könnte ich echt heulen.
    Viele Menschen lassen einschläfern, weil das Tier angeblich nicht mehr "artgerecht" leben kann.
    Tiere wissen sehr wohl mit ihren Einschränkungen gut umzugehen und weiterzuleben.
    Ich musste 2011 meine Blacky einschläfern lassen, weil sie in 4 Wochen Behandlungszeit keine Besserung hatte, nur noch pullern konnte wenn ich die Blase massiert hatte, querschnittsgelähmt war, Futter+Wasseraufname gestoppt hat und der Nierenwert zerstörerisch war. Und ich finde, man MUSS bedenken, dass Kaninchen Fluchttiere sind und auch einsehen, wann es tatsächlich keine Heilungschancen mehr gibt. Faint wollte nur mit Blacky kuscheln und sie ist panisch und meckernd davongerobbt! Ist dabei noch wund geworden... Man muss doch loslassen können wenn es nicht mehr gut wird! Vor allem wenn man am Verhalten schon merkt wie schlimm es für das Kaninchen selbst ist. Diese Wesensänderung... Das war ganz furchtbar. Darum finde ich es gemein, wenn dann so ein Zitat wie oben fällt...

    Tut mir Leid, wenn ich was lostrete. Aber denkt doch dran wie traurig man ist, wenn man seinen Freund oder Freundin in den ewigen Schlaf schicken muss. Ich weiß, wenn man dann solche Zitate liest wird die Trauer unermesslich groß (so wie bei mir, als ich nach Blackys Tod eine neue Häsin von hier wollte und der Halter zu mir sagte "Du kriegst keins von mir weil ich bei deiner Blacky anders entschieden hätte.") Sowas schreibt man einfach nicht... Kritik hin oder her: nach dem Einschläfern schreibt man auch keine medizinischen Tipps mehr hin oder dass man was anders gemacht hätte. Das tut doch sowas von weh.

    ...
    ___________________________________________________________________________________________________________

    Um nicht ganz OT zu sein, ich merke einen deutlichen Unterschied bei meinen Kaninchen. Püppchen ist wahrscheinlich 9~10 Jahre alt und bei ihr ist eigentlich nur noch fressen und ausruhen angesagt. Faint, der im September 4 geworden ist, hat noch gigantischen Spaß daran überall aufzuspringen und Pflanzen anzunagen die (noch) nicht für ihn bestimmt waren. Während Püppi sich freut, dass ich ihr warme+weiche Rückzugsorte anbiete, hat Faint nichts besseres zu tun, als warm+weich kaputtzubeißen und wegzubuddeln.
    Beide kuscheln aber sehr gerne und putzen sich auch im Kreis. Und Faint ist noch verfressener als Püppi. Man sieht eher ihm als ihr an, dass ich Dickmacher mit dazu füttere.
    Ja, die alte Frau nimmt irgendwie nicht zu... Und optisch betrachtet finde ich, dass bei ihr auch alles mehr hängt. Sie hat so "Winkspeck" (ohne Speck) an ihren Armen, die Wangen hängen herab. Sie hat Pupillen die von außen nach innen dunkelblau->hellblau sind.

  7. #7
    Kaninchen-WG Mitbewohnerin Avatar von Jutta
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    Beiträge: 2.566

    Standard

    Tut mir leid, kuragari.
    Es liegt mir völlig fern, "gemein" sein zu wollen.

    Jeder Fall und jedes Schicksal ist anders.
    Jedes Tier ist anders, jeder Mensch ist anders und die Sichtweisen sind sehr vielfältig.

    Ich hab' dieses Thema vor kurzem auch mit meiner Katze durch, die eine TÄ unbedingt einschläfern wollte, weil sie nicht mehr "artgerecht" leben konnte.
    Ich möchte die drei (wirklich pflegeintensiven) Monate, die Feli anschließend noch hatte, nicht missen.
    Aber es ist wirklich ein Thema für sich.
    Liebe Grüße von Jutta & Co
    Wirf Liebe um Dich wie Konfetti!

  8. #8
    Kaninchen-WG Mitbewohnerin Avatar von Jutta
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    Zitat Zitat von power7flower Beitrag anzeigen
    Und wie erkennt man den Unterschied? Zwischen "Sterbeprozess" und "Kampf und Qual"? Gibt es da besondere Symptome, damit man nichts verkehrt macht?
    Ich glaube nicht, dass es da allgemeingültige Antworten gibt, die auch von jedem akzeptiert werden.
    Jedes Tier ist anders, jede Krankheit ist anders, jedes Tier geht mit seinem krankheits- und altersbedingten Zustand anders um.

    Was für mich auf keinen Fall sein darf, dass das Tier zu seinem Ende hin Schmerzen hat oder zu ersticken droht.
    Wobei im Einzelfall auch wieder abzuwägen ist. Es gibt Schmerzmittel und erleichtern und beistehen kann man im Extremfall immer.

    Wenn ich aber, wie grad eben in einem anderen Thread lese, dass ein Tier eingeschläfert wurde, weil es gelähmt ist und sich nicht mehr am Ohr kratzen kann, könnte ich echt heulen.
    Viele Menschen lassen einschläfern, weil das Tier angeblich nicht mehr "artgerecht" leben kann.
    Tiere wissen sehr wohl mit ihren Einschränkungen gut umzugehen und weiterzuleben.

    Ältere Tiere haben nun mal ihre Gebrechen, sie werden dünner, dösen und schlafen mehr.

    Ich finde dieses Buch ganz gut, wobei es mir teilweise schon etwas zu sehr ins Esoterische geht.
    http://www.amazon.de/Tiere-ihren-K%C...rper+verlassen
    Aber die Sterbephasen, grad auch was das Körperliche angeht sind sehr gut beschrieben.

    In der letzten Ausgabe der Rodentia war auch ein wirklich guter Artikel zu dem Thema.

    Aber wie gesagt, es ist ein Thema für sich und da gibt es einfach sehr unterschiedliche Einstellungen zu.
    Liebe Grüße von Jutta & Co
    Wirf Liebe um Dich wie Konfetti!

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