Nach meinem moralischen Verständnis muss man sich mit den Hintergründen auseinandersetzen, man sollte eben nicht nur. Die absolute Form ist absichtlich so gewählt.
Wenn dann jemand zu mir kommt und sagt, er befasst sich mit den Hintergründen schafft es aber trotz dieses Bewusstseins nicht, vollkommen auf Fleisch zu verzichten, dann sage ich, ich finde es gut, dass Du Deinen Fleischkonsum bereits eingeschränkt hast und Dich informierst. Mir ging es anfangs so, dass ich den Zusammenhang zwischen dem abgepackten Schnitzel und dem Schwein, dass ich auf dem Bauernhof streichle und in dessen Augen ich gucke, gar nicht wirklich bewusst hergestellt habe.... bis ich mal begriffen hab, dass dieses Schwein lebend durch die Schleuse geht und als nächstes als Schinken am Haken hängt....
Meist ist diese Diskussion kaum nötig, den jeder, der grundsätzlich tierlieb ist und sich ernsthaft über längere Zeit mit dem Thema auseinandersetzt wird irgendwann von selbst vegetarisch leben wollen, was natürlich ein Prozess ist.
Und ja, ich finde es geheuchelt zu sagen, ich kann das nicht sehen, weil es so schlimm ist, ich selbst bin aber die Ursache hierfür. Feige ist es natürlich auch.
Alles in allem ist es eine Verhältnismäßigkeit sprüfung; wieviel nehme ich für ein Geschmackserlebnis in Kauf?
Mir geht es zB mit Milchprodukten so; ich habe noch nicht für alles Ersatz gefunden und weil ich mit dem Essen ohnehin Probleme habe, entscheide ich mich teilweise für mich selbst. Ein gutes Gefühl habe ich dabei nicht und versuche deshalb auchbwo es geht meine Ernährung umzustellen. Wenn ein Veganer auf mich zukommt und mir sagt, dass das ggü dem Tier nicht richtig und fair ist, dann stimme ich ihm zu und diskutiere nicht dagegen. Ich kann ihm eine Begründung geben, die aber nicht immer auch eine Rechtfertigung ist...
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