Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)
Warum eine andere Schiene?
Hier wird doch Strukturfutter wie z.B. Nösenberger nicht verdammt, oder ist das jetzt plötzlich anders und es "dürfen" nur noch Eigenmischungen ohne Vitamien/Mineralien/Co. verfüttert werden?
Wenn ja, dann ist mir das vollkommen neu.
http://www.kaninchenschutzforum.de/s...ad.php?t=86947Sogenannte Alleinfuttermittel bringen den Vorteil, dass sie theoretisch alles an Nährstoffen enthalten, was Kaninchen so brauchen. Wir schreiben deshalb "theoretisch", weil sie die natürliche Nahrung (schon alleine wegen des fehlenden Wassers) und Lebensweise nicht ersetzen können. Gemeint sind z.B. essentielle Aminosäuren und Vitamine. Dies kann in der Heimtierhaltung möglichen Mangelerscheinungen vorbeugen. Viele Halter bieten daher zusätzlich zur Hauptnahrung (v.a. frisches Grün) geringe Mengen eines strukturierten Alleinfutters nahrungsergänzend an. Andere lehnen solche (teils überdosierten) künstlichen Zusätze ab.
Eine Empfehlung aussprechen möchten wir an dieser Stelle nicht. Hier gilt es für jeden Halter selbst einzuschätzen, was für die eigenen Tiere risikoreicher ist: Eine mögliche Gefahr durch künstliche Zusätze oder ein möglicher anhaltender Nährstoffmangel.
Geändert von - - - (29.08.2014 um 11:51 Uhr)
Bevor ich hier grosszügig Saaten verteilt habe, gabs hier immer Probleme. Auch ausserhalb der Fellwechselzeit. Und auch trotz gesunder, rohfaserreicher Ernährung. Ich hab fast jeden Tag Ketten gefunden und Aufgasungen/Bauchschmerzen gabs auch öfter.
Jetzt laufen die Hoppels von der Verdauung rund, obwohl sie seit Wochen im Fellwechsel "festhängen" und teils übersät sind mit FellspickernKeine Bauchschmerzen, keine Ketten, kein Unwohlsein *toitoitoi*
Das heisst ja nicht, dass das das Nonplusultra ist, aber hier funktionierts ...wenns nicht funktionieren würde, würde ich weiter probieren.
Beim Fellwechsel bekommen meine immer Ananas, frisch ist zwar schwierig, weil es zuviel ist, aber alternativ sind auch Ananasstückchen (getrocknet aber ungesüßt) oder Ananassaft (Direktsaft) möglich. Von den Getrockneten, weil diese auch länger halten, bekommen sie pro Tag in der Zeit einen kleines Stückerl am Morgen und am Abend.
Hilft echt supergut.
Kiwi soll hier auch gut helfen, hab ich selber aber noch nicht probiert.
Wenn es nur darum geht, während dem Fellwechsel das Ausscheiden der Haare zu unterstützen, sprechen wir nicht unbedingt von großen Mengen zusätzlicher Sämereien. Meine bekommen Leinkuchen in Leckerliemengen und das genügt schon und ist garantiert für die Ausgewogenheit der Ernährung nahezu irrelevant. Ob ich Leckerliemengen eines Alleinfutters verfüttere (die ja, was man dazu sagen muss, auch eher hochdosierte Zusätze enthalten...) oder etwas anderes, spielt kaum eine Rolle, weil solche Mengen einfach zu vernachlässigen und auch für die Verdauung unproblematisch sind. Man muss ja nicht gleich Saaten ad libitum anbieten, wenn man Köttelketten findet, weil eine kleine Menge es normalerweise auch schon tut.
Mir geht es bei einem Alleinfuttermittel nicht nur um Köttelketten, sondern hauptsächlich um die Aufnahme wichtiger Vitamine und Mineralien, damit meine Kaninchen ein gutes Immunsystem haben um nicht an Kokzidien, Hefen, Schnupfen und was man sonst noch so alles lesen kann zu erkranken.
Geändert von - - - (30.08.2014 um 14:02 Uhr)
Ja, den Ansatz verstehe ich. Aber wie gesagt halte ich das nicht für ein Allheilmittel. Auf Schnupfen und Kokzidien hatte ein Alleinfutter hier z.B. keine Auswirkungen. Wenn du damit gut fährst, dann ist das super, aber es muss deshalb nicht bei allen Problemen das Mittel der Wahl sein und auch nicht der alleinige Grund dafür, dass deine Kaninchen gesund sind. So liest es sich allerdings bei dir für mich![]()
Würdet Ihr sagen, mal soll eher Leinkuchen geben statt Leinsamen?
Nicht so fett- und kalorienreich, gell?
Ein Allheilmittel ist Trockenfutter sicherlich nicht, aber geschadet hat es meinen Kaninchen auch noch nie und da sie immer fit waren/sind, sehe ich auch keinen Grund auf eine andere Fütterungsweise (Großauswahl an Gemüse, Sämereien und Co.) umzustellen. Ich versteh halt nicht, warum immer so eine Panikmache wegen Trockenfutter gemacht wird.
Ob Trockenfutter der alleinige Grund dafür ist, dass meine Kaninchen immer gesund waren, weiß ich nicht.
Was ich einen Winter gemacht habe, weil ich in den Foren gelesen hatte, dass das gut wäre, ist, dass ich viel verschiedenes Blatt/Gemüse/Kohl gefüttert habe und dann hatte mein Widder plötzlich "EC".
Und darüber hatte ich mir damals etliche Gedanken gemacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass er evtl. gar kein EC hatte, sondern an Listeriose erkrankt war, was durch viele Gemüsesorten übertragen wird. Die Symptome sind gleich.
Ich hatte hier vor 3 Jahren bereits einen Thread dazu eröffnet:
http://www.kaninchenschutzforum.de/s...ght=listeriose
gegen listeriose statt EC spricht dann aber doch der ECtiter im kaninchenblutbild, oder?
ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass eine (knollenlastige, vielfältige, ad libitum) gemüsefütterung den Kaninchen häufige verdauunsgprobleme bescherte.
eine ganzjährige wiesenfütterung mit sparsamer zugabe eines alleinfuttermittels sowie wenig möhren und kohl zusätzlich im winter tut - zumindest meinen - Kaninchen viel besser.
wenn extrem viele köttelketten gepaart mit hartem kleinen trockenen kot auftreten, so gebe ich öl dazu.
Lebenskünstler ist, wer seinen Sommer so erlebt,
dass er ihm noch den Winter wärmt.
Generell finde ich es nicht nur gut, sondern auch extrem wichtig.
Aber hier auch neue User damit zu verunsichern, die hier von Aufgasungen, Magenüberladungen etc. lesen mit der Aussage "bei meiner Fütterung ist das noch nie passiert" obwohl genau diese Fütterung von vielen als kritisch angesehen wird, halte ich für fahrlässig.
Es passt nicht alles für jedes Tier, bei mirzum Beispiel würde es mehr getrockneten Kräuter geben, wenn Fussel davon nicht höllische Niesattacken kriegen würde.
Auf der anderen Seite hätte ich keine Cunis besorgt, wenn er nicht dringend mehr auf die Rippen gebraucht hätte usw. Man muss einfach bei jedem Individuum individuell entscheiden.
Und von daher finde ich solche Verallgemeinerungen inkl. "Angstmache vor Krankheiten" wenn man anders/artgerechter füttert nicht schön und deshalb weise ich auch immer darauf hin wenn so etwas kommt.
Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)
dopp
Wenn das bei ihrer Fütterung aber noch nie passiert ist? Was soll sie denn anderes schreiben? Es ist halt ein Beispiel, das funktioniert, ist das nicht interessant und wert, mal drüber nachzudenken? Andere schreiben doch auch: "...bei mir würde dies oder jenes nie funktionieren, würde ich nie füttern, weil deshalb und deshalb...". Jeder gibt doch hier nur seine Erfahrungen wieder und da manche Tiere eben nicht alles vertragen, müssen eventuell auch Alternativen her.
Und "viel" ist relativ. Sie schreibt auch, daß sie schon "viel" gegenteiliges in anderen Foren gelesen hat. Zählen diese Meinungen denn garnichts, warum nicht?
Das liest sich so wie "Das was die Mehrheit füttert ist ríchtig und der Rest hat unrecht".
Ich kann auch nur sagen, das wir keine Aufgasungen, Magenüberladungen inkl. Klinikaufenthalte und sonstige Bauchprobleme mehr haben, seit wir von der "Viele-Gemüsesorten-Fütterung" weggekommen sind.
Warum sollte man das den anderen denn nicht mitteilen?
Nur weil die meisten diese Gemüsefütterung (zumindest im Winter) praktizieren und empfehlen?
Liebe Grüße
Sarah
Ich sehe das recht zwiegespalten.
Ich könnte meinen Kaninchen hier z.B. alles Mögliche füttern und sie hätten keine Probleme (auch schon die verschiedensten Fütterungsarten ausprobiert). Es kommt sicherlich auch immer auf das Individuum selbst an.
Ich füttere derzeit ein Alleinfuttermittel in recht geringer Menge gemischt mit weiteren Komponenten (Saaten, etwas Getreide, Trockenkräuter, Blüten) zu Wiese ad libitum hinzu und merke, dass es meinen Kaninchen sehr gut tut jetzt während der ZF.
Ihren Vitamin- und Mineralstoffbedarf können sie größtenteils über die Wiese decken, der "Rest" ist nur Ergänzung. Ich habe schon auf sehr viele versdchiedene Arten und Weisen gefüttert und immer haben meine Kaninchen das vertragen und nie hatte ich hier irgendwelche Verdauungsprobleme.
Aber deshalb empfehle ich nicht zwangsläufig jede Art der Fütterung, mit der ICH bei MEINEN Kaninchen gute Erfahrungen gemacht habe. Es braucht nun mal, wenn man berät - gerade wenn man Anfänger berät - auch gewisse Richtlinien, an denen diese sich orientieren und so nach und nach mehr Sicherheit erlangen können, wie und warum welche Fütterung wie auf den Organismus wirkt. Sich das klar zu machen, entsprechende Erfahrungen zu sammeln, zu lesen und sich weiter zu bilden und aus dem Wust an Informationen im Internet das Wichtige und für sich Richtige heraus zu filtern braucht Zeit und viel Reflexionsvermögen. Selbst langjährigen Kaninchenhaltern fehlt das häufig. Deshalb finde ich es durchaus verständlich, dass in einem Forum wie dem Kaninchenschutz einfach eine gewisse Linie gefahren werden "muss". Das heißt nicht, dass es davon keinerlei Abweichungen geht, aber es ist nötig - als Orientierung.
Und - das muss man fairerweise auch noch anmerken: Nicht jedes Verdauungsproblem ist zwangsläufig primär der Fütterung geschuldet.
Ich würde übrigens bei Köttelketten wohl auch am ehesten zu Leinflocken greifen oder eben wie erwähnt Ölsaaten einsetzen.
LG Tanja
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