Lotte bekommt bei mir alles per Spritze, meist in Apfelsaft, um es ihr angenehmer zu machen, da ich speziell wegen der Herzmedis sicher sein muß, daß sie die auch nimmt. Ansonsten bekommen alle täglich ein Mal Apfelsaft mit Wasser zum Trinken. Darin kann man das gut "verpacken". Dem Patienten dann eben eine kleine Menge 2 oder 3 mal. Sollte das auch noch abgelehnt werden, würde ich eine kleine Menge puren Saft oder Apfelmus direkt dem Patienten anbieten. So verpackt nehmen sie es aber auch gerne per Spritze.

Mein chronischen Patienten mochten anfangs das Fangen und Halten auch gar nicht. Aber ich habe sie dann so platziert, daß sie keine großen Fluchtnöglichkeiten mehr hatten. Sie lernten schnell, daß es am Einfachsten geht, wenn sie sie still halten. Mein überaus handscheuer Teddy blieb sogar sitzen und senkte den Kopf, damit ich ihn einfach hochnehmen konnte. Das Geheimnis bei uns ist einfach, daß ich ihnen sage, was sie erwartet. Mit Überfall fühlen sie sich erniedrigt und kontrolliert. Das ist unter ihrer Würde. Meine Kaninchen möchten als Persönlichkeit respektiert werden. Darum sage ich ihne, daß sie jetzt ihre Medizin nehmen müssen. Das wiederhole ich, bis ich an der Reaktion sehe, daß sie es verstanden haben. Natürlich flüchten sie dann anfangs. Aber sie akzeptieren, daß sie eine Chance haben und nicht einfach gegriffen werden. Das löst ungeahnte Denkprozesse aus bis zu verständigem Handeln