Sehr interessanter Thread hier, der mir deutlich aufzeigt, wie schwierig dieses Thema doch ist. Dann will ich auch mal etwas dazu beitragen.
Mein erstes Kaninchen vor über 30 Jahren wurde auch fast 13 Jahre alt, wurde auf die damals übliche schlimme Weise ernährt, mit Trofu in allen Variationen, Möhren, mal nen Apfel und Heu, das aber gar nicht so gemocht wurde. Jedoch war es mitnichten "immer gesund und munter" wie bei einigen anderen hier, sondern hatte in der Zeit vom 3-5 Lebensjahr regelmäßig eine Geschwulst am Hals die insgeamt dreimal entfernt werden musste, ehe sie endlich weg war. Dazu kam immer wieder Durchfall, vor allem in den späteren Lebensjahren, über den man sich damals aber nur wenige Gedanken gemacht hatte. Mit 11 Jahren hatte er auch noch einen Hodendurchbruch und wurde dann im Zuge der notwendigen OP auch kastriert. Mir graut noch heute davor, wenn ich an meine früheren Haltungsbedingungen meines Rammlers als Kind zurückdenke, wenigstens durfte er tagsüber aus dem Stall heraus, um frei in meinem damaligen Zimmer herumhoppeln zu können, nur Nachts ging es nicht, da wurde er eingesperrt, weil ich sonst nie Schlaf gefunden hätte.
Als ich 2004 wieder mit der Kaninchenhaltung begann, wusste ich nicht viel mehr, nur eines war klar, es mussten zwei sein und sie brauchten Platz zu hoppeln. Das Futter wurde zunächst aber nicht groß umgestellt, so waren Durchfälle immer wieder mal an der Tagesordnung. Erst mit der Zeit und vor allem durch das Internet begann man dann sich mit diesem Thema näher zu befassen und ich erschrak regelrecht, wie falsch man es doch bisher immer gemacht hatte. Mittlerweile hatte man auch mehr Kaninchen zuhause, denen es ja allen mal so viel besser gehen sollte, als den früheren. Also wurde die Ernährung langsam umgestellt, bis sie letztlich getreidefrei war. Da begann dann aber die Probleme mit diversen Krankheiten, auch mit Magenproblemen. Allerdings muss dazugeschrieben werden, dass dies auch damit zusammenhing, dass man die Nins nun sehr viel intensiver beobachtete als früher, da sie ja quasi ständig um einen herumhüpften, bei freier Wohnungshaltung, und man überdies viel mehr sensibilisiert war, was Kaninchenhaltung betraf. Auch habe ich nicht gerade wenige langfellige Exemplare, was zusätzlich für Probleme sorgt. Die meisten Probleme entstehen aber meiner Beobachtung nach während der kalten Wintermonate, wenn es keine frische Wiese gibt und ich auf Gemüse (Fokus auf blättrigem) und Heu umsteigen muss. Bis auf einen ganz schlimmen Fall habe ich aber noch kein Nin wegen Magenproblemen verloren, was wohl auch daran liegt, weil ich wegen jedem Verdacht gleich die üblichen Medis gebe oder zur Tierklinik fahre wenn es nichts fruchtet.
Die Frage die sich mir nun stellt ist die, ob es wirklich Sinn macht, zumindest während der Wintermonate auf getreidehaltiges Strukturfutter umzustellen, wo ich so froh war, sie vor kanpp 5 Jahren endlich getreidfrei zu bekommen? Ich habe auch einige Kanditaten hier, denen würde es wohl nicht so gut tun würde, wenn sie das Zeug kriegen, die sollten eher etwas abnehmen, leben aber mit anderen zusammen, die sehr wohl ein wenig mehr Gewicht haben könnten. Im Moment probiere ich zusätzlich 1 x am Tag den getreidfrei Mix von JR Farm aus, garniert mit einigen wenigen Erbsenflocken (ca. 5 Stück pro Nin), Sonnenblumenkernen (5 St. pro N.) und Erbsenringen (zerkleinert 1-2 St. pro N.), wobei nicht jede Gruppe immer alles davon mag.
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