Ich bin ehrlich gesagt auch ein "Fan" von vorsorglicher Kastration. Ja, es ist ein großer und teurer Eingriff, aber meine Damen haben danach ein ruhigeres und entspannteres Leben verbracht. "Ruhig und entspannt" heißt übrigens nicht faul und dick. Ich habe hier auch ein sehr aktives, kastriertes Weibchen.
Bei der Männchenkastration ist ja eines der Argumente dafür, dass sie ihren Triebe ohnehin nicht ausleben können (bzw. kastrierte Weibchen belästigen, wenn sie mit ihnen zusammen leben), wenn sie nicht zur Zucht genommen werden, und es sich für sie entspannter ohne Hormonstress lebt. Ich wüsste nicht, warum das nicht auch auf die Weibchen zutreffen sollte und warum die Männchen "da eben durch müssen"
Meine älteste Häsin habe ich "erst" mit 5 Jahren kastrieren lassen, nach einer längeren Geschichte von Scheinschwangerschaften und unregelmäßigen Prügelattacken auf den Partner. Scheinschwangerschaften können nicht nur von einer veränderten Gebärmutter verursacht werden, es geht auch andersherum. Dieser ständige Hormonstress kann letzten Endes eben auch in Krebs münden. So ist es bei meiner Dame auch. 1 Jahr nach der Kastration wurden (bösartige) Tumore in der Gesäugeleiste diagnostiziert. Sie lebt noch ganz gut damit, weil wir scheinbar Glück haben und er nicht sehr aggressiv wächst und streut, trotzdem wünschte ich, ich hätte nicht so viel Angst vor dem Eingriff gehabt und früher kastrieren lassen =/
Obwohl sie früher echt ein Biest war, ist sie inzwischen sehr lieb und umgänglich, gerade auch mit anderen Kaninchen. Wenn eure Dame so dominant ist und ihr die Kleine unbedingt in der Gruppe haben wollt, würde ich persönlich stark über eine zügige Kastration nachdenken. Zügig deswegen, weil es eine Weile braucht, bis der Hormonspiegel im Körper gesunken ist und die Kleine ja sowieso noch 2 Monate "Schonfrist" absitzen muss.
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