Ich war heute abend beim Tierarzt (der an sich schon Kaninchenerfahrung hat - jedenfalls als Zahntierarzt). Das Röntgenbild (bzw. die Bilder) ergab, dass Wilburs Knochen und die Kniescheibe in Ordnung sind. Der Tierarzt konnte aber Wilburs Kniegelenk nicht ganz ausstrecken. Als wir das erste Mal bei ihm waren wegen des Hinkens konnte er es noch ohne Probleme strecken. Er vermutet, dass es jetzt nicht mehr geht, weil Wilbur das Bein so gut wie nicht mehr benutzt hat.
Schmerzen scheint Wilbur zum Glück doch nicht zu haben, weil er alles mit sich machen ließ ohne auch nur im Ansatz zu zucken. Ich war mir auch nicht sicher gewesen, ob er wegen Schmerzen knirschte, weil es eigentlich dafür zu leise war. Eigentlich wirkt er auch nicht wie ein Kaninchen, das Schmerzen hat, weil er gerne futtert und einen aufgeweckten Blick hat. Ich mache mich nur langsam verrückt, weil er immer noch dauernd das Beinchen hochhält und kaum herumhoppelt.
Der Tierarzt tippt jetzt auf einen Muskelriss, der verheilt ist, oder etwas mit den Sehnen. Die Muskeln/Sehnen könnten verkürzt sein dadurch wie es heilte oder durch Nichtbenutzung. Wir sollen das Bein unter Wärme dehnen und immer wieder strecken. Außerdem bekommt Wilbur Cortison. Das wird noch "spannend", weil Wilbur zwar aus der Hand frisst, aber kein Streichelkaninchen ist und Panik vor dem Hochnehmen hat. Wenigstens ist er kreuzbrav vor Schreck, wenn man ihn erst einmal geschnappt hat.
Ob die Ursache bei der Kastration passiert ist, kann der Tierarzt (ein anderer als der, der kastrierte) nicht mehr feststellen, meinte er. Es kann nämlich auch zu Hause passiert sein als davon unabhängiger Unfall - Wilbur war kurz nach der Kastration einmal beim Herausspringen mit Schwung mit einem bösen Knall am Rand der Stallwanne hängengeblieben.
Insgesamt meinte der Tierarzt, dass er so ein Problem noch nie bei einem Kaninchen erlebt hat. Normalerweise wäre das ein Hundeproblem.


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