Für Dich, Teddy
Teddy, mein weicher schöner Schnuffelbär, nun sind es schon 2 Jahre, es war genau 7 Uhr morgens, an einem Sonntag, daß Du gegangen bist. In der Nacht war ich noch so froh, daß Du mich noch so eng ein Stück hast mit in Deine neue Richtung gehen lassen. Daß ich Dich noch ein Stück weit begleiten durfte, daß Du nicht einfach ohne Abschied gehen mußtest. Daß wir noch 14 schöne Tage hatten, nachdem Du den Ruf von oben bekommen hattest, daß Du gehen mußt. Wie immer aber war meine Zeit knapp, schließlich mußte ich das Geld für Deine Rollis heranschaffen. Doch dann traf mich am morgen mit voller Wucht die Erkenntnis, Du bist ja nicht mehr hier und Du kommst nie wieder.
Ich vermisse unsere Schmusestunden, die wir beide so geliebt haben, Deine Bocksprünge, wenn Du mir sagen wolltest, schau her, ich möchte was haben. Oder wie es in Deinem Kopf ratterte, wenn Du überlegtest, auf meine Frage, was Du denn haben möchtest und der freudige Ausdruck in Deinem Gesicht, wenn Du dann verstanden hattest und mir zeigtest, was genau Du wolltest. Und immer öfter wolltest Du einfach nur schmusen, ganz, ganz lange. Du warst so ein Weicher und so kuschelig und es war so schön, mit Dir zu schmusen. Das habe ich Dir auch ganz oft gesagt, weißt Du noch? Und dann hast Du mit den Zähnen geknattert und Dich so toll gefühlt.
Erinnerst Du Dich noch, wie es anfing? Mein Wichtel war gerade gestorben und Molly war alleine und sehr, sehr traurig. Ich auch. Und dann warst Du da, in dem kleinen Käfig, mit anderen größeren Kaninchen zusammen. Und Du sahst so einsam aus. Und sooooooo süß. Das kleine Mädchen sagte, Du warst ihr Spieltier. Darum wußte ich dann auch, warum Du Hände nicht mochtest und habe Dich lange in Ruhe gelassen. Zum Glück hat Molly Dich ziemlich schnell adoptiert und Du warst so froh darüber, denn sie war immer für Dich da. Klar, sie war manchmal ganz schön streng. Aber Jungs brauchen das manchmal. Und dann wurden wir beide auch bald Freunde. Am Abend durfte ich dann nach dem Essen oft mit Dir schmusen. Im Käfig, da fühltest Du Dich sicherer. Darüber war ich sehr froh. Und wie glücklich Du warst in Deiner neuen heilen Welt. Und als Du erwachsen wurdest, konntest Du dann für Molly da sein und sie beschützen. Und trotzdem war in Deinem kleinen Herzchen immer noch die Angst vor den Händen und dem Festhalten und dann brauchtest Du wieder Deine Mama. Weißt Du noch, wie kuschelig es war, wenn Du Deinen Kopf unter sie geschoben und Dich versteckt hast? Da fühltest Du Dich ganz sicher, nicht wahr? Und dann kam Molly ganz plötzlich nicht wieder. (Sie war nach einer Zahnkorrektur kurz aufgewacht und dann setzte ihr Herz aus. Weil ich mich zu einer Injektionsnarkose bei einem 8 Jahre alten Tier überreden ließ??)). Du hast mir solche Sorgen gemacht, wie Du Dich dann versteckt hast und nicht mehr fressen wolltest. Deine Mama war weg, die Dich immer getröstet hat, wenn Du Angst hattest. Ihr wart ja doch schon vier Jahre unzertrennlich. Ich konnte sehen, wie furchtbar das für Dich war. Darum bin ich ganz weit gefahren noch am selben Tag und dann war die kleine Lotte da. Du warst ganz schön sauer auf sie und hast am Gitter gerissen. Doch weißt Du was? Ich war richtig froh darüber. Denn wütend sein ist viel besser als traurig. Und Du kamst aus Deiner Höhle wieder heraus.
Und Lotte hat Dich ganz schnell rumgekriegt und sich bei Dir eingeschleimt. Und dann hast Du sie adoptiert und genauso streng erzogen, wie Molly Dich damals. War wohl doch ganz OK gewesen. Lotte war so frech und Du warst manchmal echt genervt und bist geplatzt. Aber richtig aufgeregt hast Du Dich, als sie das erste Mal hitzig wurde. Deine kleine Tochter wurde erwachsen. Was warst Du stolz auf sie. Wenn das ein anderer Hasi mitkriegt und sie Dir wegnimmt, dachtest Du Dir. Drei Tage hast Du sie keine Sekunde aus den Augen gelassen. Und ganz schön viel gerammelt hast Du auch :-). Bißchen zuviel hast Du Dir da wohl zugemutet. Am Abend warst Du ganz schön fertig als ich kam und mochtest nichts essen. Und dann mußte ich mit Dir noch nachts zum Onkel Doktor fahren, weil Du Bauchschmerzen hattest. Vier volle Tage hast Du uns damit in Aufregung und Action gehalten, bis alles wieder flutschte. Und dann war Lotte plötzlich erwachsen und du hattest wieder eine Frau und auch eine Mama. Und genau wie bei Molly hast Du Dich in ihrem Fell versteckt, wenn Du Angst hattest. Denn auch wenn man es von außen nicht so sah, weil Du den Kerl raushängen ließest, Du warst doch ganz schön sensibel. Deshalb hattest Du ja vielleicht auch immer mal wieder diese Bauchschmerzen. Bloß gut, daß ich dann auf die Idee mit der Frequenztherapie gekommen bin. Es war so schön, zu sehen, daß Du die Vergangenheit überwinden konntest. Daß Hände Dir keine Angst mehr machten. Schade nur, daß es schon so spät war. Denn da warst Du doch schon 6 Jahre alt. Oft hast Du mich angebettelt zum Schmusen oder ich habe Dich gefragt, ob wir schmusen wollen. Und eigentlich wolltest Du sehr oft.
Mir kam es seltsam vor, daß Dir die Hitze im Sommer 2010 so sehr zu schaffen machte. Und daß Du gerade, als es damit vorbei war, zeigtest, daß Du gehen müßtest. Du hast die letzten 2 Wochen dann doch ganz schön abgebaut. Leider konnte auch der Onkel Doktor nichts mehr dagegen tun. Er sagte, Du bist einfach alt und dagegen kann man nichts machen. Höchstens Dein Leben beenden. Aber das wollte ich nciht. Dir tat ja nichts weh. Du sollstest ganz in Ruhe und entspannt gehen dürfen.
Als wir wieder zu Hause waren, hast Du dann sogar noch mal etwas Brei gegessen. Eigentlich schmeckte er Dir ja auch, aber so richtig Appetit war schon ein paar Tage nicht mehr da. Und dann kam der lange Abschied. Du saßt über eine Stunde auf der Fensterbank, Deine Augen und Ohren sahen in eine andere Welt. Und doch hast Du Dir soviel Zeit gelassen. Ich konnte sehen, wie schwer es Dir fiel, Dich zu verabschieden, wie gerne Du noch geblieben wärest. Du hast so gern gelebt. Und als ich am Abend nach Hause kam, tat es mir so entsetzlich leid, daß ich weg war, als ich sah, daß Du auf mich gewartet hattest und daß Du nicht mehr viel Zeit hattest und ich konnte die Zeit nicht zurück drehen. Das tut mir heute noch so sehr leid. Wir waren dann noch ganz lange zusammen, Du wieder auf der Fensterbank, da wolltest Du unbedingt hin, am leicht offenen Fenster sitzen und die Geräusche von draußen aufnehmen, Deine Augen waren aber nach innen gerichtet. Meine Freundin sagte später, Du hast bestimmt schon die andere Seite gesehen und die, die dort auf Dich warteten. Genauso sah es aus. Weißt Du, wir waren beide sehr müde und wir haben uns dann verabschiedet. Ich war Dir so dankbar, daß Du mich dabei haben wolltest und so froh, daß Du ganz wach alles zu Ende bringen konntest. Es war wie ein Geschenk. Danke, daß Du mir nochmal die Hände geleckt hast und mir gezeigt hast, wieviel ich Dir bedeutet habe, bevor Du Dich ruhig hingesetzt und zurückgezogen hast. Ich wäre so gerne bis zum Schluß dabei gewesen. Aber ich glaube doch, Du wolltest dann alleine sein, denn den Weg über die Brücke mußtest Du alleine machen. Darum bist Du bestimmt auch 5 Minuten bevor mein Wecker geklingelt hat, schnell gegangen. Ich hätte Dich bestimmt geweckt und Du durftest ja nicht mehr bleiben. Alles was ich noch hörte, war Dein leises Fiepen.
Der Morgen ohne Dich war so schwer. Dabei war es so ein schöner sonniger Tag.
Aber ich wußte auch, Du hattest einen Grund, warum Du gehen mußtest.
Der Grund bekam später den Namen Eddie und Tommi. Die armen winzigen Wesen hatte keiner wirklich lieb und sie bekamen nun endlich ein zuhause.
Danke, mein Teddybär, daß Du mir Deine Zuneigung, Deine Freundschaft und vor allem Dein Vertrauen geschenkt hast und mir so oft mit Deinen Schmuseeinheiten Freude gemacht hast. Du fehlst mir so sehr ...
So wirst Du in meiner Erinnerung weiterleben:
Dein letzter Tag:
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Tut mir sehr leid.
Seppeli ist am 2.1.12 über die RBB gehoppelt. Ich vermisse dich so sehr, mein große Liebe 
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