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Thema: Leihkaninchen - Was haltet ihr davon?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Verspielt.
    Registriert seit: 23.11.2006
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    Beiträge: 4.859

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    Ich will mit der Kaninchenhaltung nach meinen beiden letzten Damen auch aufhören; beide sind nun 8,5 Jahre alt, binnen der nächsten 1, 2 Jahre könnte es sein, dass ich nur noch eine Dame habe.

    Zu einem Leihkaninchen habe ich mich bereits vor längerer Zeit entschieden, welches ich nach dem Tod meiner letzten Dame dann wahlweise zurückgeben oder selber vermitteln würde.

    Insofern finde ich diese Vorgehensweise in Ordnung. Ideal wäre es natürlich, würden die letzten beiden Kaninchen Pfote in Pfote in den Sonnenuntergang hoppeln, aber ... nuja, leider unrealistisch.

    Mittlerweile habe ich vom Leihkaninchen wieder Abstand genommen und bin so weit, dass ich meine letzte Dame dann vermitteln werde, weil es letztendlich nach nur wenigen Tagen/Wochen für mich keinen Unterschied mehr zwischen "meinem Kaninchen" und "Leihkaninchen" geben würde; anstatt dann irgendwann das Leihkaninchen weiter zu vermitteln, kann ich also ebenso gut meine letzte Dame weitervermitteln.

    Die Überlegung, dass ich nicht noch auf lange Jahre hinaus Kaninchen halten möchte, spielt natürlich auch eine große Rolle.

    Zitat Zitat von anitram Beitrag anzeigen
    Also, ich persönlich finde die Möglichkeit ein "Leihkaninchen" aufzunehmen (wenn man die Kaninchenhaltung aufgeben möchte/muss) eine akzeptable Lösung damit das "letzte" eigene Tier nicht alleine weiter leben muss.

    Eine Vermittlung des "letzten" eigenen Tieres halte ich allerdings (wenn eine sehr gute Endstelle gefunden werden kann) für die bessere Option - im Sinne der Tiere.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Ich bin beim Leihkaninchen immer ambivalent. Ein Tier bewusst als Gesellschafter/in auf Zeit aufzunehmen und dann zurück oder weiter zu geben, hat für mein Empfinden den üblen Beigeschmack, das Tier zu instrumentalisieren. Ist ja kein Möbelstück. Auf der anderen Seite habe ich keine Ahnung, wie ein Kaninchen das selbst sieht oder was mit ihm passiert - ob z.B. ein Abschnitt von 3 Jahren für ein Kaninchen eine Bedeutung hat, oder ob der Grund eines Orts- und Gruppenwechsels für das Kaninchen keine Rolle spielt und das Unbehagen beim "Leih" vom Leihkaninchen nur ein spezieller Fall von Vermenschlichung ist.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  3. #3
    Verspielt.
    Registriert seit: 23.11.2006
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    Beiträge: 4.859

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    Ja, halte ich für Vermenschlichung.

    Ich denke, Kaninchen brauchen Gesellschaft, ein schönes Zuhause und idealerweise eine Top-Ernährung; alles andere ist zweitrangig. Ändert sich dieses Zuhause gelegentlich mal, kommen sie damit für gewöhnlich durchaus gut zurecht - wir reden ja nicht davon, dass sich das Zuhause alle paar Wochen ändert. Ein Partner- / Gruppenwechsel wird so oder so kommen, wenn das einzige Partnertier stirbt und jmd neues einzieht bzw. das Leihkaninchen umziehen muss und dann wieder einen Partner bekommt.

    Ich halte Kaninchen nicht für so zart besaitet, dass sie mit Veränderungen überhaupt nicht zurecht kommen. Und für ein Kaninchen wird es keinerlei Unterschied machen, ob es dauerhaft (wobei das eh vage ist) oder von Vornherein nur zeitweise da ist, solange es nur die gleiche Fürsorge erfährt.

  4. #4
    die nie dachte jemals Kaninchen zu haben … Avatar von discomedusa
    Registriert seit: 22.05.2011
    Ort: bochum
    Beiträge: 309

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    Solange es so viele "Notfall"-Kaninchen gibt, die eine PS/ES suchen ist es meiner Meinung nach immer in Ordnung ein "Leihkaninchen" zu nehmen. Es ist dann wie eine PS, dadurch wird wieder ein Platz für ein anderes Kaninchen frei (zumindest für eine Zeit).
    Wenn man sein eigenes Kaninchen abgibt, blockiert man andererseits einen Platz.

  5. #5
    Verspielt.
    Registriert seit: 23.11.2006
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    Beiträge: 4.859

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    Zitat Zitat von discomedusa Beitrag anzeigen
    Wenn man sein eigenes Kaninchen abgibt, blockiert man andererseits einen Platz.
    Ja, tut man. Bleibt allerdings das vorherige Leihkaninchen z.B. 1-2 Jahre, sehe ich da keinen wirklichen Unterschied. Dem Leihkaninchen wird es zumindest diese 1 bis 2 Jahre prima gehen.

    Will man mit der Haltung aufhören, ohne sein letztes Kaninchen einsam sterben zu lassen, wird man immer 1 Kaninchen, dem es bislang gut ging, auf den "Markt werfen", das dann einen Platz blockiert für ein wirkliches Notfalltier, das womöglich stirbt, weil kein Platz für es da ist.

    Daran wird man aber niemals vorbeikommen, wenn man den Kreislauf mal durchbrechen will. Und dabei ist es m.E. vollkommen unerheblich, ob es sich um ein "Leihkaninchen" oder ein "eigenes Kaninchen" handelt.

    Den Kreislauf durchbrechen zu wollen mag egoistisch sein, würde ich gar nicht abstreiten. Den Egoismus nehme ich mir aber heraus - die letzten 12 Jahre meines Lebens habe ich Kaninchen in meinem Leben sehr viel Raum eingeräumt in jeglicher Hinsicht, jetzt mag ich nicht mehr. Die 12 Jahre werfe ich in die Waagschale gegen den Egoismus, einem hypothetisch akut bedrohten Notfalltier den Platz wegzunehmen, nur weil ich beizeiten mit der Haltung aufhören möchte.

  6. #6
    Gründungsmitglied Avatar von Britta
    Registriert seit: 12.11.2004
    Ort: Niedernhausen
    Beiträge: 3.239

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    Ich hab das Thema schon durchgelebt, allerdings mit einem Leihvogel. Ich hatte damals Agaporniden und es war klar, dass ich die nicht im immerwährenden Kreislauf halten wollte. Das letzte Weibchen ging also wieder zurück, was aber schon beim Aufnehmen so vereinbart war.
    Liebe Grüße, Britta

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.06.2008
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    Zitat Zitat von Sandra Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von discomedusa Beitrag anzeigen
    Wenn man sein eigenes Kaninchen abgibt, blockiert man andererseits einen Platz.
    Ja, tut man. Bleibt allerdings das vorherige Leihkaninchen z.B. 1-2 Jahre, sehe ich da keinen wirklichen Unterschied. Dem Leihkaninchen wird es zumindest diese 1 bis 2 Jahre prima gehen.

    Will man mit der Haltung aufhören, ohne sein letztes Kaninchen einsam sterben zu lassen, wird man immer 1 Kaninchen, dem es bislang gut ging, auf den "Markt werfen", das dann einen Platz blockiert für ein wirkliches Notfalltier, das womöglich stirbt, weil kein Platz für es da ist.

    Daran wird man aber niemals vorbeikommen, wenn man den Kreislauf mal durchbrechen will. Und dabei ist es m.E. vollkommen unerheblich, ob es sich um ein "Leihkaninchen" oder ein "eigenes Kaninchen" handelt.

    Den Kreislauf durchbrechen zu wollen mag egoistisch sein, würde ich gar nicht abstreiten. Den Egoismus nehme ich mir aber heraus - die letzten 12 Jahre meines Lebens habe ich Kaninchen in meinem Leben sehr viel Raum eingeräumt in jeglicher Hinsicht, jetzt mag ich nicht mehr. Die 12 Jahre werfe ich in die Waagschale gegen den Egoismus, einem hypothetisch akut bedrohten Notfalltier den Platz wegzunehmen, nur weil ich beizeiten mit der Haltung aufhören möchte.
    Ich schließ mich dem an.

  8. #8
    Muddi von angehendem TA Avatar von Maike B
    Registriert seit: 18.06.2005
    Ort: Hamburg
    Beiträge: 1.752

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    Ich habe ja derzeit meinen Gustav, den ich als 'Leihkaninchen' bekam. Er ist jetzt gute 1,5 Jahre bei uns und leistet Amelie ganz tolle Gesellschaft. Die beiden sind definitiv meine letzten Kaninchen.
    Durch die derzeitige Krankensituation beider Tiere, denke ich natürlich häufig darüber nach, was ich tue, wenn einer der beiden stirbt.
    Klar ist, Gustav wird mit seiner Krankheit nicht mehr vermittelt oder zurück zur Kanincheninsel gehen.

    Aber ich befürworte das 'Model Leihtier' absolut. Haben wir mit unserem letzten Meerschweinchen auch praktiziert. Klar, das Wort ist doof, vielleicht eher 'Lebensabschnittbegleiter fürs eigene Tier'?

  9. #9
    Kaninchenraum- Liebe kennt kein Handicap ♥ Avatar von Tanja F.
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Baden-Württemberg
    Beiträge: 1.074

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    Anfangs fand ich den Ausdruck "Leihkaninchen" auch sehr komisch.
    Aber ich habe dann darüber nachgedacht wie oft ich bei meiner Arbeit mit Kaninchen schon gehört habe, wenn einer stirbt, dann kommt keins mehr nach!
    Und das hat mich mehr betroffen gemacht.
    Daher finde ich die Idee sehr gut.
    Mümmelkasse

    "Wir sollten Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo immer wir können." Dalai Lama

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