Was soll Herr Rühles HP für einen wissenschaftlichen Beweis liefern???

Ich kenne diese Seiten und deren Inhalt. Es gibt tausende Plattformen, Bücher, Behauptungen und wissenschaftl. Lehrmaterial. Aber alles wird auch immer wieder revidiert, ergänzt oder stellt sich als gänzlich falsch heraus.

Ich habe auch nie behauptet dass alle Kräuter schädlich sind. Nochmal: Es geht um die Zusammensetzung - insbesondere der ätherischen Öle und deren Mengenanteile in versch. Pflanzen.

Und Fakt ist und bleibt, dass es keine relevanten Studien über die tatsächliche Ernährung von frei lebenden Kaninchen gibt. Und unter tausenden von Pflannzenarten, werden sie garantiert nicht in den Mengen bestimmte Kräuter zu sich nehmen, wie es Hauskaninchen durch die gepflückte und vorgelegte Wiese gezwungenermaßen machen!
Und Simone: Wenn Du Deinen eine sehr große Menge unterschiedlicher Pflanzen hinlegst, dann widerlegt das noch lange nicht, dass man einfach Kräuter in rauhen Mengen unbedenklich verfüttern kann und sollte. Es macht doch einen Unterschied, ob ich einen ganzen Topf Basilikum hinstelle, oder die Tiere aus einer großen Menge und Auswahl ein Futtergemisch bekommen.

Ätherische Öle bestehen aus unterschiedlichen Stoffgruppen. Manche Stoffe sind vermehrt und in bedenklicherer Weise in manchen Pflanzen enthalten, als andere. Man kann und darf nicht die Aussage treffen, dass die Hauptnahrung der Kaninchen aus Kräutern besteht und dann zulassen, dass alle Kräuter über einen Kamm geschert werden und total gesund sind und in beliebiger Menge angeboten werden dürfen! Im Winter werden die Tiere dann mit Küchenkräutern vollgestopft - kennt man ja selbst: sind schmackhaft und total unschädlich... FALSCH!

Hier mal ein paar kleine Beispiele - wie der Stoff Apiol z.B.:

Apiol ist ein Phenylpropanoid und ein wesentlicher Bestandteil der ätherischen Öle verschiedener Petersiliesorten. Apiol ist ein Isomer des Dillapiol.

Bereits im Mittelalter wurde apiolhaltige Zubereitungen von Frauen als Mittel zum Schwangerschaftsabbruch benutzt. 1715 entdeckte der Leipziger Apotheker Heinrich Christoph Link Apiol bei der Wasserdampfdestillation von Petersilienöl. 1855 stellten Joret und Homolle fest, dass eine Behandlung mit Apiol sehr gut bei Amenorrhoe (Menstruationsbeschwerden) hilft.

Apiol kann allergische Reaktionen hervorrufen, hohe Dosierungen führen zu Leber- und Nierenschäden.


Und hier z.B. speziell noch der Salbei:

Inhaltsstoffe des Heilsalbeis
Die Hauptwirkstoffe sind die ätherischen Öle Thujon und 1,8-Cineol, Gerbstoffe sowie Bitterstoffe. Bei Überdosierung ist das ätherische Öl durch seinen Gehalt an Thujon giftig. Die Verwendung von Salbei als Haustee für den Dauergebrauch wird daher als bedenklich angesehen.[2]


Und hier mal zu Basilikum:

Die pharmazeutische Droge wird als Basilici herba bezeichnet. Basilikum wird in der Volksmedizin, vor allem im mediterranen Raum, bei Appetitlosigkeit (Stomachikum), bei Blähungen und Völlegefühl (Karminativum) und seltener als Diuretikum, Laktagogum und bei Rachen-Entzündungen zum Gurgeln eingesetzt.[1]

Das ätherische Öl besitzt anthelmintische (entwurmende) und antiphlogistische (entzündungshemmende) Eigenschaften und hemmt die Bildung von Magengeschwüren. [1]

Es sind zwar bei Einnahme therapeutischer Dosen keine Nebenwirkungen bekannt.[1] Aufgrund des Gehaltes an Estragol wird eine arzneiliche Anwendung jedoch für nicht vertretbar angesehen.[1] Das Bundesinstitut für Risikobewertung stellte 2002 im Tierversuch fest, dass Estragol cancerogene Wirkungen und in In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen genotoxische Effekte zeigen, wobei die Datenlage für eine endgültige wissenschaftliche Bewertung unzureichend ist.[7] Die Kommission E kam zu folgender Beurteilung: Da die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten nicht belegt ist und aufgrund der Risiken kann eine therapeutische Anwendung nicht vertreten werden. Gegen die Verwendung als Geruchs- und Geschmackskorrigens bis 5 % in Zubereitungen bestehen keine Bedenken.


Und ich könnte die Liste endlos weiterführen.
Ich frage mich aber ernsthaft, woher Du wissen willst, dass Deine Tiere keine allergischen Hautreaktionen, Juckreiz oder Schädigungen der inneren Organe vorweisen? Denkst Du wirklich, Du bemerkst die Langzeitfolgen und Schädigungen direkt. Wie alt sie werden spielt keine Rolle - sondern wie sie in der Zeit gelebt haben.

Ich frage mich wirklich, warum hier ständig nach Gegenbeweisen gesucht wird, die dann auch noch an der eigentlichen Thematik vorbei gehen und für wen/bzw. was man sich hier einsetzt. Geht es überhaupt um Reflexion, Aufgeschlossenheit und Schutz und Wohl der Kaninchen?

Mir liegt einfach nur daran, dass man nicht immer wieder oberflächlich gedachtes, vermutetes Wissen einfach nur weiterträgt, weil wieder irgendein Wissenschaftler meint, das ist so - weil ich habe da mal ein Kaninchen auf der Wiese gesehen, dass die Kräuter gefuttert hat.