Mal vorweg: Fridolin geht es gut. Gestern war er nicht ganz so gut drauf, ich glaube, er hatte etwas Bauchprobleme. Abends ging es dann auch wieder besser, heute morgen war er dann völlig normal.
Zum Thema Spülen habe ich mir nun auch so meine Gedanken gemacht. Vor Jahren hatte ich schon mal ein Kaninchen mit einem Abzsess am Kiefer. Er wurde aufgeschnitten, es gab AB, Ludwig ging es besser - für 2, 3 Tage. Dann war der Abzsess wieder da. Neue OP, AB, spülen. Der Eiter lief nur so raus. Nichts half. Am Ende wurde noch ein Auge entfernt, weil der Eiter dahinter saß. Am übernächsten Tag kam mir der Eiter aus der Augenhöhle entgegen. Da hat alles Spülen auch nichts geholfen. Nach einem Dreivierteljahr Kampf hatten wir beide verloren.
Nun, bei Fridolin, sieht es jetzt - nach meiner laienhaften Betrachung - ganz anders aus. Er frisst seit dem Tag nach der Abszessspaltung selbstständig. Es hat sich kaum noch neuer Eiter nachgebildet, ab der zweiten Woche gar keiner mehr. Die Schwellung im Mäulchen ist abgeheilt, die Wunden von der Abzsessspaltung heilen sofort und problemlos zu. Das war damals bei Ludwig auch nicht so, es blieb einfach von allein offen. Aus welchem Grund sollte man die Wunde immer wieder aufreißen und spülen, wenn doch gar nichts zum spülen da ist? Das findet das Tier bestimmt auch nicht so toll. Ich bin mir bewusst, dass sich wieder ein Abszess bilden kann, gerade, weil eine Zahnwurzel schon durch den Kieferknochen durchgestoßen ist. Aber ich denke, dass kann ich durch irgendwelche Spülaktionen in einer verheilenden Wunde auch nicht verhindern. Da hilft meines Erachtens nur, auf erste Symptome zu achten und sofort zu reagieren. Wenn sich nochmal ein Abszess bildet, würde ich das als einen neuen betrachten eben infolge dieser Zahnwurzel. Dann müsste man eventuell auch noch über weitere Maßnahmen wie das Ziehen weitere Zähne nachdenken. Auch habe ich immer noch ein gewisses Vertrauen in das Wissen des TA. Wenn er es für nötig gehalten hätte, dass die Wunde gespült wird, hätte er es mit Sicherheit getan. Er hat das Ganze schließlich studiert und jahrelang Erfahrung mit solchen Sachen gesammelt, nicht ich. Und im Augenblick bestätigt Fridolins Genesung mein Vertrauen. Eine Garantie kann einem sowieso niemand geben.
Ich möchte mich auch noch bei allen, die Anteil genommen und mir mit Tipps und Ratschlägen geholfen haben, bedanken. Es ist schön, wenn man bei einer solchen Sache nicht allein da steht. Wahrscheinlich wäre Frido schon nicht mehr am Leben, wenn ich nicht auf euch gehört und noch zu Dr. L. gefahren wäre. Und Schli, ich hoffe, Deiner Häsin geht es inzwischen wieder besser. Es tut mir leid, dass die Sache in Deinem Fall schiefgegangen ist. Aber da ist der Abzsess auch von innen aufgemacht worden und noch Zähne gezogen worden, oder vertue ich mich jetzt?
Lesezeichen