Ich möchte hier mal kurz was zu den Narkoseformen sagen. Es ist nicht gut, zwischen Injektions- und Inhalationsnarkose zu unterscheiden und dann zu sagen, Inhalation ist super und Injektion geht gar nicht.
Bei der Inhalationsnarkose wird zunächst auch ein Medikament zur Entspannung gespritzt, da die Tiere sich sonst zu sehr aufregen würden. Grundsätzlich besteht jede Narkose aus drei Bestandteilen: ein Mittel zur Entspannung der Muskeln, ein Mittel zum Schlafen und eins gegen Schmerzen.
Der Vorteil der Inhalation ist, dass eine stetige Menge an Medikamenten abgegeben wird, sobald das Gas abgestellt wird, werden die Medikamente abgebaut und das Tier ist recht schnell wieder wach und fit.
Bei der Injektionsnarkose gibt es zwei Varianten. Die erste besteht aus einem Medikamentenmix, welcher in einer Dosis berechnet und verabreicht wird. Daran ist dann nix mehr zu rütteln, egal was während der Narkose passiert.
Die zweite Form heißt VAA, dabei werden ebenfalls die drei Medikamente gespritzt, aber es gibt für jedes dieser Mittel ein Gegenmittel. Passiert unter der Narkose etwas, was das Wecken des Tieres notwendig macht, dann werden die Gegenmittel verabreicht und heben die Wirkung auf. Gleiches passiert, wenn die Narkose beendet werden soll. Diese Form ist die am besten verträgliche, es besteht das geringste Risiko. Allerdings ist sie auch die mit Abstand teuerste Form, da alle Medis ja doppelt verabreicht werden müssen. Für die meisten Tierärzte lohnt sich das schlicht nicht, die Medikamente vorrätig zu haben, weil sie sie kaum brauchen.
Um ein Tier zu röntgen, braucht man keine volle und tiefe Narkose, sondern nur eine Entspannung des Tieres. Entsprechend wird nur dieses Medikament gespritzt. Damit sinkt das Risiko eines Zwischenfalls erheblich. Auch um die Zähne zu korrigieren, ist kein tiefer Narkoseschlaf notwendig, es reicht, wenn das Tier entspannt und leicht weggedämmert ist.
Ich persönlich finde es völlig vertretbar, ein Tier per herkömmlicher Injektion in Narkose zu legen. Es ist von der Erfahrung des TA abhängig und natürlich vom Zustand des Tieres, wie es das verkraftet. Niemand kann garantieren, dass das Tier völlig gesund ist und nicht irgendein ein verstecktes Leiden hat (Herzschwäche oder ähnliches...). Ein solches Leiden macht dann aber bei jeder Narkoseform Probleme, insofern ist das Risiko in meinen Augen so oder so überschaubar.
Nancy


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. Das Ding bei Reh ist halt nur, dass sie chronischer, trockener Schnupfer ist und generell mein Sorgenkind in Sachen Krankheiten. Ich bin total panisch, sie einer Gefahr auszusetzen, die vielleicht gar nicht von Nöten ist...

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