Es gibt Kohlsorten die auch zu den Kreuzblütlern zählen, das ist richtig. Aber das macht Rucola noch lange nicht zu einem Kohl. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Dann wären auch so einige Wiesenkräuter Kohl. Er ist als Salatpflanze kultiviert.
Wie auch immer, ist das aber ja auch gar nicht das Thema hier![]()
Die Bezeichnung "Salat" oder "Salatpflanze" ist ohnehin völlig irreführend. Von Salatarten kann man eigentlich schon deshalb nicht sprechen, weil das keine botanische Einordnung ist. Dazu werden einfach alle blättrigen Pflanzen gezählt, die normalerweise roh mit Soße gegessen werden. (Insalare = einsalzen, marinieren)
Von daher ist das ganze Thema sehr schwierig. Ackersalat gehört beispielsweise zu den Baldriangewächsen, Radiccio und Endivie sind Wegwarten... dort müsste man eigentlich eher nachschlagen, um herauszufinden, welche "Salatsorten" fürs Verfüttern geeignet sind.
Kopfsalat, Gartensalat usw. sind Lattiche, die normalerweise gut vertragen werden müssten. Allerdings haben sie eine extrem labbrige Zellstruktur, sind also sehr anfällig für Fäulnis und Gärungen. Die Struktur der einzelnen Blattsorte spielt da, denke ich, auch eine Rolle.
Ich verfütter nur Feldsalat (von dir genannten Sorten; ansonsten noch Lollo oder Pflücksalat z.b.) und das auch immer wieder mal und es gab bisher keine Magen-Darm-Probs hier.
Mein Tip: erstmal andere Salate testen und generell weniger Salat verfüttern. Kotprobe abgeben. Gewaschenes Gemüse immer so hinlegen dass es gut trocknen kann.
Geändert von Sheffer (29.09.2011 um 12:57 Uhr)
Bei "normalen" Salaten (also kein Bio oder aus dem Garten) die äußeren Blätter und den Strunk entfernen, da sitzen die meisten Belastungen drin.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
erstens durch Nachdenken, das ist das edelste;
zweitens durch Nachahmen, das ist das leichteste;
drittens durch Erfahrung, das ist das bitterste."
(Konfuzius)
1) Salate wie Eisbergsalat, Kopfsalat, Lollo Rosso, Lollo Bianco, Salatino, Radicchio, Endivie, Romanasalat enthalten vor allem eines: Wasser und Rohfasern. Beides gut für die Muckels!
Ich verfüttere alle diese Sorten, und zwar in Bio-Qualität, damit eine eventuelle Schadstoffbelastung minimiert ist.
Eisbergsalat hat nicht mehr Eisen als andere Salate, siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Eisbergsalat#Verwendung. Endivie hat relativ viel Eisengehalt. Hingegen würde ich Rucola nicht so reichlich füttern wie andere Salate, denn zum einen enthält der Rucola recht scharfe ätherische Öle (vor allem Senföle, welche die Atemwege reizen können) und eine ziemliche Menge an Jod. Die Angst vor einem hohen Nitratgehalt ist inzwischen überholt, siehe auch http://diebrain.de/nh-salat.html.
2) Magenschonende, nicht blähende Gemüsesorten z.B.: Fenchel, Chicoree, Kürbis, Pastinkane, Petersilienwurzel, Sellerie, Tomate.
3) Das Futterverhalten von Kaninchen ist recht unterschiedlich. Ich habe auch zwei Gruppen, von denen die eine sich ihr Futter einteilt und die andere bis abends alles wegfuttert. Probiere mal aus, bei Möhre die Futterration in kleinen Schritten zu erhöhen. Wenn sie trotzdem immer alles auffuttert, hat sie einfach einen gesunden Appetit - falls etwas liegenbleibt, war eventuell vorher die Futtermenge zu gering.
Prinzen brauche ich nicht, aber die Pferde könnt ihr da lassen.
Nachtrag:
Gemüsekohlarten wie Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Kresse, Radieschen, Raps, Rosenkohl oder Weißkohl gehören zu den Kreuzblütengewächsen. Rucola gehört ebenfalls zu den Blattkohlarten der Gattung Brassica, ist also im weitesten Sinne ein "Kohl", was die botanische Familienzugehörigkeit betrifft.
Prinzen brauche ich nicht, aber die Pferde könnt ihr da lassen.
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