Ich denke, die Sache mit dem hinbringen und dann in einer Box zurückbringen hat einen anderen Hintergrund:

Das ist eine sanfte Version einer Crash-Vergesellschaftung, die ich als letzte Lösung von Chin-Haltern kenne.

Die VG bedeutet erst mal Stress, alles ist neu, Dein Kaninchen hat auch noch die Fahrt hinter sich, da ist man nicht so aggressiv, sondern erst einmal froh, heil anzukommen und nicht alleine zu sein. Dein Nin wird also sehr viel friedlicher reagieren, als fände die VG bei Dir zuhause statt.

Wenn Du sie dann gemeinsam in eine Box packst und nach Hause bringst (möglichst noch durch dichten Feierabendverkehr, mit viel Stop-and-Go, Gefluche und Umwegen), dann ist das für die Nins auch nicht anders, als würde man uns in eine Kiste sperren, auf einen LKW verladen und nach Gottweißwohin entführen.
Da sind wir über jeden weiteren Leidensgenossen froh und werden auf der Stelle eine Notgemeinschaft mit ihm bilden.
Die beiden werden also ebenfalls zusammenhalten, denn immerhin wissen sie nicht, was als nächstes mit ihnen passiert.

Kommen sie dann nach hause, sind sie bereits eine Art Team.
Das Gehege ist zwar ein wenig neutralisiert, aber Dein Kaninchen wird es schätzungsweise trotzdem wiedererkennen.
Da ist es von Vorteil, wenn es in der Erstvergesellschaftung erst mal nicht zuhause war, sondern weit weg und verängstigt, denn es würde zuhause wahrscheinlich aggressiver reagieren. Du kannst vielleicht sein Gehege halbwegs neutralisieren, aber Tiere, die sich kilometerweit von zuhause aus auf der Futtersuche noch auskennen, erkennen auch eine gewohnte Umgebung außerhalb des Geheges wieder.

Diese Art der VG kann funktionieren, geht meist recht schnell, ist aber auch mit viel Stress für die Tiere verbunden.