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Thema: Mythen in der Kaninchenernährung – 15. Artnahe Zutaten machen Leckerlis gesund #466

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
    Ort: Offenbach
    Beiträge: 2.217

    Standard

    Zitat Zitat von Pinsel Beitrag anzeigen
    Ich will mal folgenden Mythos aufgeklärt haben,mit dem ich mich schon seit Wochen beschäftige.
    Aber zerfleischt mich bitte nicht
    Warum haben Kaninchen die so gemischtes Trockenfutter bekommen(zb aus den Zoofachgeschäften schön bunt mit Weizen)
    fast nie Bauchprobleme oder seltener.
    Es gibt Tiere die sind 10 Jahre im Stall eingesperrt,bekommen nichts andres zum fressen und werden alt ohne Bauchweh oder Zahnprobleme zu haben.Auch da gibt es sicher Ausnahmen.

    Ich hab auch am Anfang meiner Kaninchenzeit auch dieses bunte Zeugs gefüttert. und es gab nie Probleme.
    Ich will damit nicht sagen das,das gesund ist...auf keinen Fall.
    Aber intressieren würde mich das schon mal.

    Und jetzt könnt ihr auf mich losgehn....
    Deine Frage ist mehr als berechtigt.
    Ich habe damals als es sowas wie Kaninchentierschutz noch nicht gab, fast nur TroFu gefüttert und kaum Frisches. Mein Kaninchen (damals leider alleine gehalten) wurde 7 Jahre alt und hatte nie Bauchprobleme.
    Ich habe mich vor der Anschaffung damals über Bücher informiert (Internet gab es ja noch nicht), nach dem Stand damals hatte ich also alles richtig gemacht.

    Dann war 10 Jahre Kaninchenpause, als ich wieder Kaninchen haben wollte, habe ich mich übers Internet informiert. Ich war damals in einem anderen Forum.
    Ergebnis waren Bauchprobleme, Bauchprobleme und nochmal Bauchprobleme. Beide Kaninchen wurden nur 4 Jahre alt, eins davon war von Anfang an nur krank.

    Mittlerweile bin ich bei der Mischkost. Ich füttere viel Wiese oder im Winter grünes Blattgemüse und frische Kräuter und biete seit über einem Jahr zusätzlich wieder das gute alte Trockenfutter an, achte aber auf die Qualität des Trockenfutters.
    Ergebnis ist, Aufgasungen kennen meine Kaninchen nicht mehr und sie kommen schneller wieder auf die Beine, wenn sie krank waren.

    Es stimmt auch nicht, dass sie sich an dem Getreide überfressen. Die Schüssel mit dem Getreide steht gut 2 Wochen da, bis sie leer ist, die Kaninchen fressen nur wenige Körner am Tag.
    Die Pellets in der Mischung rühren meine gar nicht an, das bestätigt mir die These, dass Pellets nicht verdauungsfreundlich sind und die Kaninchen bei einer ausreichenden Futterauswahl auch nicht gezwungen sind dran zu gehen.
    Etwas buntes Zeugs wie ein paar Kringel sind auch drin, die sind sofort weg.

    Wenn mal ein Kaninchen Durchfall hatte, hat es in dieser Zeit Frischfutter gemieden und hat sich nur von dem Trockenfutter ernährt. Der Durchfall dauerte nur einen Tag, danach futterte er wieder Frischfutter. (Behandelt wurde sein Durchfall an dem Tag homöopathisch.)
    Hätte ich dieses nicht angeboten, wäre er gezwungen entweder Frischfutter, Heu oder gar nichts zu futtern, dann hätte ihm offensichtlich was gefehlt. So konnte er selbst wählen, was für ihn gerade das Beste war und ist dadurch schneller wieder fit geworden.

    Die Kaninchenrettung füttert alle ihre Kaninchen zusätzlich mit Kraftfutter und kennt keine Verdauungsprobleme bei ihren etwa 100 Kaninchen.
    Im Gegenteil. Unsere TÄ haben uns schon öfters gelobt, dass unsere Tiere nicht die klassischen Bauchgeschichten haben im Gegensatz zu anderen Kaninchen, bei denen peinlich darauf geachtet wird, dass sie bloß kein Kraftfutter bekommen.



    Ich finde, man sollte mal langsam mit diesem Mythos aufräumen, dass Trockenfutter einfach nur schlecht ist.
    Wichtig ist eine gute Mischung von Allem.

    Übrigens haben meine Kaninchen mit dieser Fütterung auch sehr gute Zähne.
    Geändert von miri (30.03.2011 um 22:08 Uhr)

  2. #2
    ~ Anke ~ Avatar von Celia84
    Registriert seit: 16.05.2010
    Ort: zu Hause
    Beiträge: 929

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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Ey, Buki hatte am Anfang alles, was das Kaninchenherz begehrt – nen Salzleckstein, bunt gefärbte Karottensticks, Knabberstangen, Grünrollis...
    Ja, ich muss zugeben, das kommt mir bekannt vor Als Leckerchen dann noch ein Joghurtdrop

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Katja A.
    Registriert seit: 28.08.2010
    Ort: Zuhause
    Beiträge: 5.024

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    Zitat Zitat von Anke R. Beitrag anzeigen
    Ja, ich muss zugeben, das kommt mir bekannt vor Als Leckerchen dann noch ein Joghurtdrop



    Ich kann mich noch ziemlich genau erinnern das jemand zu mir gesagt hat:Wenn du keine Arbeit haben willst,kaufe dir Kaninchen.
    Und genau diese Nachbarin hat 3Kaninchen und war noch nie beim Arzt wegen Bauchgeschichten.Die guggt mich immer an als ob ich bissl gagga wäre.
    Liebe Grüße, Katja
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  4. #4
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Will man es richtig machen, erfordert es mindestens soviel Wissen, wie auch z.B. bei Papageienhaltung.
    Zitat Zitat von Pinsel Beitrag anzeigen
    Ich kann mich noch ziemlich genau erinnern das jemand zu mir gesagt hat:Wenn du keine Arbeit haben willst,kaufe dir Kaninchen.
    Und genau diese Nachbarin hat 3Kaninchen und war noch nie beim Arzt wegen Bauchgeschichten.Die guggt mich immer an als ob ich bissl gagga wäre.
    Oder man hat gar kein Wissen, dann ists wohl ernährungstechnisch besser

  5. #5
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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    @miri: Auf einige der Punkte, die du hier ansprichst, werden wir hier auch noch im Detail näher eingehen . Getreide kann beispielsweise eine sinnvolle Nahrungsergänzung sein, oder den Tieren auch arg schaden. Ich persönlich finde es wichtig, dass man für sich selbst zuerst die Zusammenhänge versteht und danach dann selbst entscheidet, wie man seine Tiere ernähen möchte.

  6. #6
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
    Ort: Offenbach
    Beiträge: 2.217

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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Ich persönlich finde es wichtig, dass man für sich selbst zuerst die Zusammenhänge versteht
    Das kann ich nur unterstützen und es bestätigt mal wieder, dass Kaninchenhaltung nicht so einfach ist, wie leider oft angenommen wird. Will man es richtig machen, erfordert es mindestens soviel Wissen, wie auch z.B. bei Papageienhaltung.

  7. #7
    Fit in den Frühling! Avatar von Friederike
    Registriert seit: 29.10.2006
    Ort: Auf dem Lande
    Beiträge: 4.521

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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Deine Frage ist mehr als berechtigt.
    Ich habe damals als es sowas wie Kaninchentierschutz noch nicht gab, fast nur TroFu gefüttert und kaum Frisches. Mein Kaninchen (damals leider alleine gehalten) wurde 7 Jahre alt und hatte nie Bauchprobleme.
    Ich habe mich vor der Anschaffung damals über Bücher informiert (Internet gab es ja noch nicht), nach dem Stand damals hatte ich also alles richtig gemacht.
    Jepp, bei mir war es ähnlich. Ich hatte als Kind auch ein Kaninchen. Er bekam nur Trofu, mal 'ne Möhre oder 'ne Kartoffel, sogar hartes Brot und ein wenig Heu. Er ist 12 Jahre alt geworden (12 Jahre allein ) und ist eines Tages einfach umgefallen und war tot. Er hatte weder Bauch- noch Zahnprobleme und hat den TA nur zum Krallenschneiden gesehen.

  8. #8
    ich heiße nicht Else! Avatar von Else65
    Registriert seit: 18.10.2009
    Ort: Hasenhausen
    Beiträge: 2.026

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    Zitat Zitat von Friederike Beitrag anzeigen
    Er bekam nur Trofu, mal 'ne Möhre oder 'ne Kartoffel, sogar hartes Brot und ein wenig Heu. Er ist 12 Jahre alt geworden (12 Jahre allein )
    genauso wars bei mir als kind auch, nur im sommer immer tägl. eine hand voll grün was ich pflücken musste... ist auch 12 jahre geworden
    LG
    Claudia


    Das Licht am Ende des Tunnels - kann auch irgendein Idiot mit `ner Taschenlampe sein.

  9. #9
    Gast
    Gast

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    Huhu,

    ich finde den Thread gut, allerdings sollte die Diskussion um die Mythen getrennt laufen. Sonst gehen die hier aufgelisteten Mythen einfach unter .

  10. #10
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
    Registriert seit: 18.11.2008
    Ort: Münster
    Beiträge: 3.937

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    Zitat Zitat von Amber Beitrag anzeigen
    Huhu,

    ich finde den Thread gut, allerdings sollte die Diskussion um die Mythen getrennt laufen. Sonst gehen die hier aufgelisteten Mythen einfach unter .
    Tut sie auch. Siehe Post #20
    2013 was practice - 2014 was warm-up - 2015 is game time
    Lächeln und winken

  11. #11
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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    Mythos 2: Kaninchen brauchen für den Zahnabrieb viel Rohfaser

    Für den Zahnabrieb bei Kaninchen ist es wichtig, dass die Nahrung einen hohen Rohfaseranteil hat. Stimmt das?


    Für einen optimalen Zahnabrieb ist in erster Linie nicht die Härte des Futters, sondern die Dauer und die Art des Kauvorgangs entscheidend: Je länger und natürlicher gekaut wird, also je öfters die Zähne aufeinander reiben, desto besser ist der Zahnabrieb.

    Eine Rolle spielt auch der "Schmirgeleffekt" des Futters, der beispielsweise durch enthaltene Kieselsäure zustande kommt. Da getrocknetes Futter schneller sättigt, wird bei einer vorwiegend getrockneten Ernährung wesentlich weniger Futter aufgenommen – also insgesamt weniger lange gekaut, als bei der Frischfutteraufnahme. Den schlechtesten Abrieb bietet Konzentratfutter, das schnell sättigt, unnatürlich gekaut (geknackt) wird, und kurze Kauzeiten mit sich bringt, wie z.B. Pellets. Am effektivsten ist langfaseriges Futter, von dem viel aufgenommen wird und das lange gemahlen ("mastiziert") wird – frische Gräser, Kräuter und blättriges Gemüse bieten sich hier sehr gut an.

  12. #12
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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    Vll. noch ne Anmerkung, bevor es Verwirrung gibt: Der Schmirgeleffekt kommt beispielsweise u.a. auch durch Lignin (in Rohfaser enthalten) zustande.

  13. #13
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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    Ja, Lignin ist Teil der Rohfaser und je in unterschiedlichen Anteilen vorhanden. Zweige enthalten besonders viel davon. Vielleicht war der Mythos verwirrend geschrieben die Dauer und die Art des Kauvorgangs sind das Entscheidenste. Also große Mengen an Futter, das zwischen den Zähnen "gemahlen" wird und nicht "geknackt".
    Geändert von Simone D. (31.03.2011 um 15:34 Uhr)

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