Meine kleine Maria, mein Herz – meine Seele – mein Leben, wieso gingst du so früh ?
Am 16.06.09 änderte sich Marias Leben. Sie kam aus einem Notfall völlig verwahrloster, unterernährter, und kranker Tiere. Es muss dort echt die Hölle gewesen sein. Nur den eigenen Kot zum fressen, und ab und an gab es mal etwas "vernünftiges". 56 Tiere auf engstem Raum, darunter auch tote Jungtiere.
Der erste TA- Besuch ihres Lebens ergab nach eingehenden Untersuchungen das sie einen Haselnussgrossen Kieferabzess am rechten Unterkiefer hatte. Auch Milben, Würmer, Kokzidien und massig Hefen wurden diagnostiziert. Die Ursache für die teilweise Lähmung bzw. Nachziehen des re. Beinchens konnte erst nicht festgestellt werden, denn das Röntgen ergab leider keinen Aufschluss. Erst ihr hoher EC- Titer liess darauf zurückschliessen woher die Lähmung kam.
Es bestand auch der Verdacht, das sie trächtig sein könnte. Da wir über die weitere Behandlung entscheiden mussten, liessen wir eine Sonographie machen. Es war sehr schnell zu erkennen, dass Maria defintiv trächtig war.
Sie litt die erste Zeit auch an Inkontinenz, dies legte sich aber ziemlich schnell nach der Geburt ihrer Welpen.
Am 24.06. war es dann soweit. Sie gebar vier gesunde kleine Welpen.
Die Aufzucht der Kleinen verlief fast problemlos. Maria stand während der Aufzucht ihrer Kleinen unter genausten Kontrolle und Beobachtung. Bei einer Verschlechterung ihres Zustandes, bzw. Vergrösserung des Abzesses währe sie sofort operiert worden und die Kleinen hätten von ihr getrennt werden müssen.
Sie hatte während ihrer Aufzucht zwei Tage, wo es extrem heiss war und sie sich nicht genug um ihre Kleinen kümmerte. Durch Anlegen der Kleinen konnte dies aber gut ausgeglichen werden. Nachdem es kühler wurde kümmerte sie sich wieder vollkommen eigenständig um ihre Babys.
Maria war eine sehr liebevolle, fürsorgliche und gute Mutter. Von ihren Kleinen liess sie sich alles gefallen. An heissen Tagen machte sie das Nest am Vormittag immer auf, und verschloss es aber am Abend wieder.
Am 13.08.09 war es soweit ihre Abzess- OP stand an. Ich brachte sie am frühen Morgen in die Tierklinik. Sie überstand die OP ziemlich gut, und fing zuhause gleich wieder an zu fressen. Nur dadurch der Abzess schon so lange in ihrem Unterkiefer war, hatte sich der Kieferknochen schon angefangen aufzulösen. Die Progonse war ungewiss. Durch ein Röntgen wurde auch festgestellt, das ihre Lunge schon diffus gezeichnet war.
Schon am Abend merkte man ihr nicht mal mehr an, das sie eine schwere OP hinter sich hatte. Nun mussten wir alle paar Tage in die Tierklinik zur Wundkontrolle und Tamponadenwechsel.
Das Spülen der Wunde übernahm ich sehr schnell, damit es stressfreier für Maria war. Das Spülen der Wunde liess sie sich einfach so gefallen- sie wehrte sich kein bisschen. Ihr Vertrauen zu mir war inzwischen grenzenlos.
Vier Tage nach der OP ging es ihr plötzlich gar nicht gut. Sie verweigerte jegliches Futter – auch ihren geliebten Basilkum und lag nur rum. Der Besuch in der Tierklinik ergab eine verschärfte Atmung. Durch einen Wechsel des AB , welches nicht so auf die Atemwege geht, ging es ihr dann besser.
Am 28.08.09 fuhr ich mit Maria in die Tierklinik, weil sie seit einigen Tagen auf ihren Teppichen überall kleine „Flecken“ hatte – sie aber sonst eigentlich stubenrein war.
Da der Verdacht auf eine Gebärmutterentzündung bestand, machten wir gleich einen Ultraschall. Man konnte gut erkennen das ihre Gebärmutter mit Sekret bzw. Eiter gefüllt war.
Sie blieb gleich in der Tierklinik und wurde noch am selben Tag operiert.
25% ihres Bauchvolumens war die eitergefüllte Gebärmutter. Auch diese OP steckte meine kleine Kämpferin relativ gut weg.
Kurz nach ihrer OP stand ein Umzug an, der sich auch nicht weiter aufschieben liess. Maria und ihre Babys bekamen ihr eigenes grosses Zimmer. Sie entwickelte die pure Lebensfreude – ihr ging es richtig gut. Sie schlug sogar Harken und fabrizierte Luftsprünge.
Ende Oktober war ich erneut mit Maria zur Kontrolle. Beim Abtasten sagte er mir, das sich ihre eine Niere geschädigt anfühle. Ich vereinbarte in der Tierklinik einen Termin zum Ultraschall. Auch ihr Blutbild sah im Verhältnis von damals ziemlich schlecht aus.
Am 09.11.09 war ich mit Maria zum Ultraschall in der Tierklinik. Das Ultraschall zeigte eine Calzifizierung des gesamten Nierenbeckens der linken Niere. In der rechten Niere waren nur minimal Calciumablagerungen zu sehen. Wir hielten seit dem strenge Diät was calciumhaltige Sachen betraf.
Am 16.11.09 stand schon wieder eine Veränderung für Maria an. Da ihre Babys langsam für sie zuviel Stress bedeuteten, bekam sie eine Partnerin – Penny. Penny hatte so viele Baustellen, und es war klar das ihre Zeit begrenzt sein würde. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber sie brauchten nur ein paar Tage um sich lieben zu lernen.
Maria nahm nun auch endlich deutlich an Gewicht zu, und kümmerte sich rührend um ihre behinderte Partnerin. Ende November hatten wir dann mit einer Lungenentzündung und totale Fressunlust zu kämpfen.
Da sich Pennys Zustand zunehmend verschlechterte und sie absolut keine Lebensqualität mehr hatte, fuhren Maria und ich gemeinsam am 11.12.09 mit Penny zum Tierarzt um mit ihr den letzten Weg zu gehen... Maria putzte Penny während die Narkose anfing zu wirken ihr Köpfchen....
Maria trauerte nach dem Verlust ihrer Partnerin sehr. Sie verschmähte sogar ihr Fressen.
Ihr erstes und leider auch letztes Weihnachtsfest war glaube ich der aufregenste Tag ihres Lebens. Maria wurde sehr reich beschenkt. Wir nahmen uns den ganzen Nachmittag Zeit um ihre vier riesengrosse Pakete auszupacken.
Maria war so aufgeregt und neugierig – hat sich alles, aber wirklich alles, genau angeguckt. Es war so schön sie so glücklich zu sehen.
Am 26.12. zog dann ihr grösstes Weihnachtsgeschenk ein – Caillou.
Am 29.12.09 startete die ZF zwischen den beiden. Die ZF verlief ziemlich ruhig – es gab ein paar Jagerein, aber Maria putzte ihm schon relativ schnell sein Köpfchen.
Es war die Liebe ihres Lebens..... Sie war immer in seiner Nähe und war dann vollkommen glücklich und zufrieden. Es wurde nur noch gemeinsam gefressen, und ständig sah man das sich gegenseitig putzten. Es war so schön....
Ihr Glück hielt nicht lange an.... Jetzt am Samstag fand ich sie halbliegend mit Vorderpfoten und ihrem Köpfchen in ihrem Wassernapf. Ich fuhr sofort in die Tierklinik.
Ihr Zustand war sehr kritsch. Sie nahmen ihr Blut ab und sie blieb gleich in der Tierklinik. Ihr Blutzucker war bei fast 700, und auch ihre Nieren- und Leberwerte waren schlechter wie noch am Montag. Sie bekam erst mal Insulin, damit der Blutzucker wieder runterkam. Zusätzlich lag sie auf einer Wärmematte, da sie Untertemperatur hatte. Wenn sich ihr Zustand weiter stabilisieren würde, hätten sie weitere Untersuchungen wie Ultraschall machen können.
Am Sonntag Morgen rief ich in der Tierklinik an um mich nach Marias Zustand zu erkundigen. Nach Auskunft der Tierärztin ging es ihr den Umständen entsprechend „gut“.
Ich hatte auf einmal den starken Wunsch Maria zu sehen. Ich fuhr ohne Ankündigung sofort los. Als ich Maria sah war ich geschockt und musste schlucken. Von meiner grossen Kämpferin war nichts mehr da. Sie hatte keine Kraft mehr, konnte sich nicht mal auf den Beinen halten. Ich versuchte sie zu füttern – keine Chance. Sie hatte auch keinen Schluckreflex mehr. Dort war mir klar, das wir schon an einem Punkt waren, wo es kein Zurück mehr gab
. Ich war dort im Behandlungszimmer allein mit ihr. Sie lag in meinem Arm, und ich hatte noch 10 Minuten Zeit mit ihr. Sie fing sich an zu entspannen- auf die Seite zu legen. Dann sagte ich noch den TA- Helferin Bescheid, damit die Ärztin kommt – ich wollte mit ihr über die Euthanasie reden. Maria hat mir die Entscheidung so abgenommen... bis die Ärztin da war. Es ging auf einmal sehr sehr schnell....
Ich war bei ihr, streichelte sie...
Maria hatte zu Anfang keinerlei Vertrauen mehr zu Menschen. Sie mochte damals auch nicht gern angefasst werden. Mit der Zeit taute sie auf, und fing an Vertrauen zu fassen. Die Bindung zwischen uns war so tief. Mit ihr ist auch Teil von mir gestorben....
Ich habe ihr versprochen bis zum Schluss für sie da zu sein.... Es tut mir aber unendlich leid, das ich in ihren letzten 24 Stunden nicht bei ihr war.Verzeih mir, das ich in der Klinik nicht bei dir sein konnte
Ein grosser Dank an alle Paten, und alle diejenigen die die Geschichte von Maria verfolgt und mitgefiebert haben.
Maria war eines der einfühlsamsten, sozialsten und liebevollsten Kaninchen was ich bisher kennenlernen durfte. Sie hatte ein enorm grosses Kämpferherz, aber diesen Kampf konnte sie einfach nicht mehr gewinnen
...
Maria ich vermisse dich so sehr.... Es tut so sehr weh. Du warst mein Herz, meine Seele, mein Leben, und nun bist du fort.... Auch Caillou trauert sehr um dich...
Ich habe es so schon kaum ertragen, wenn du stundenweise in der Klinik warst... und jetzt bist du einfach nicht mehr da....
Nun ist keiner mehr da, ....
....der mich morgens liebevoll weckt.
.... der an meinem Bett steht und mit rein möchte.
....der stundenlang bekuschelt werden möchte.
....der mir mein Bein anstubst um Aufmerksamkeit zu bekommen.
....der nach Futter betteln kommt.
.... der aufrecht im Gehege steht, wenn ich auch nur ansatzweise ins selbe Zimmer komme.
Warum so früh ?? Warum schon jetzt ??? ich kann es nicht verstehen. Du warst gerade erst ein dreiviertel Jahr aus dieser Hölle raus – hast gerade erst die Liebe deines Lebens gefunden...
Hab ich etwas übersehen ? Hab ich etwas falsch gemacht ? Ich weiss es nicht, aber das frage ich mich die ganze Zeit.
Ich habe so gehofft, das du ein langes glückliches Kaninchenleben führen darfst... es war einfach viel zu kurz....
Ach Maria mein Herz ich liebe dich........ und bin so unendlich traurig.
Leb wohl mein Schatz, du wirst in meinem Herzen weiterleben, und ich hoffe wir sehen uns eines Tages wieder.![]()
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