Hallo zusammen,
ich musste am Dienstag meinen Finn gehen lassen.
Alles hat Sonntagnacht angefangen, er wollte urplötzlich nichts mehr futtern, es kamen aber noch ein paar Köttel. Sie waren zwar etwas härter und kleiner, aber ich habe trotzdem gleich reagiert und ihn mit sämtlichen Bauch-Medikamenten versorgt. Er bekam MCP gespritzt, Novalgin, Sab Simplex etc. Als es nach ein zwei Stunden nicht besser wurde, habe ich ihm eine Infusion gegeben.
Montagmorgen war er wieder fitter, ist herumgehoppelt und hat gefressen. Montagabend war er dann wieder schlechter drauf, ich habe ihn dann gepackt und bin mit ihm in den Notdienst. Dort wurde geröntgt, er hatte nicht diesen typischen Spiegeleimagen und das Kontrastmittel, dass ich ihm die Nacht vorher bereits gegeben hatte, hat gezeigt, dass kein Verschluss vorlag. Er war extrem aufgegast im ganzen Magen-Darm-Trakt, vorallem aber im Blinddarm. Und das alles, obwohl ich bis dahin schon eine halbe Flasche Sab Simplex gegeben hatte. Die Tierärztin im Notdienst hat ihm dann noch was gegen die Übelkeit gespritzt und mir gesagt, ich kann nicht mehr machen, als das, was ich bereits gebe. Als ich nach Hause kam, hat er wieder angefangen zu fressen und wirkte etwas munterer. Ich habe die Medikamente alle weitergegeben.
Am nächsten Morgen sah er so schlecht aus, dass ich ihn in die Tierklinik gebracht habe. Die Aufgasung war nochmal schlimmer. Er bekam sofort eine Schockbehandlung und wurde stationär aufgenommen. Die Kaninchenspezialistin hat ihn im Hintergrund mitbehandelt.
Drei Stunden später wurde ich angerufen, dass die Aufgasung immer schlimmer wird und Finn nur noch schwer atmet, sie könnten nichts mehr für ihn tun. Ich habe es dann noch geschafft, zu ihm in die Klinik zu fahren, wo er in meinen Armen für immer einschlafen durfte. Das war mir sehr wichtig, dass er nicht alleine ist.
Ich habe mit der ganzen Sache sehr schwer zu kämpfen, Finn war mein Seelenkaninchen. Er wäre im August sieben Jahre alt geworden. Keiner kann mir sagen, woher das kam und warum keine Medikamente anschlugen.
Hatte hier Jemand schonmal so einen Fall, bei dem einfach nichts geholfen hat? Meine Haustierärztin hat Finn vor ein paar Monaten geröntgt, als er schonmal Bauchweh hatte. Ich kann mich noch daran erinnern, dass sie sagte, das Röntgenbild hätte einen unklaren Befund in Richtung Niere oder Lunge gezeigt. Finn ging es damals aber wieder supergut und sie hatte das nur in einem Nebensatz erwähnt, dass ich mir da keine großen Gedanken gemacht habe. Kann es evtl. sein, dass die Aufgasung nur ein sekundäres Problem war!? Ich zerbreche mir den Kopf.
Und jetzt sitzt Lea hier alleine. Es zerbricht mir das Herz, wenn ich sie alleine im Zimmer sitzen sehe. Ich heule nur noch und doch versuche ich ihr das nicht zu zeigen, für sie stark zu sein. Ein neues eigenes Kaninchen wird nicht mehr einziehen, ich möchte die Kaninchenhaltung irgendwann aufgeben. Ich schaffe das nervlich und finanziell einfach nicht mehr. Ich habe durchschnittlich jeden Monat 400 € Tierarztkosten und bin mittlerweile schon in einer richtigen finanziellen Schieflage deshalb. Eine Vergesellschaftung mit Luke und Emmi kann ich erst Anfang August in meinem nächsten Urlaub versuchen. Das macht mir ebenfalls schwer zu schaffen.
Tut mir leid für den langen Text. Ich musste mir das jetzt auch Mal alles von der Seele schreiben.
Ich freue mich über jede Antwort.
Viele liebe Grüße
Lauren
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