Ich kann es nur an zwei Fällen schildern, die es für mich deutlich gemacht haben.
Eine Häsin bekam akut Atemnot (sie war Schnupfer), kam ins Sauerstoffzelt, ihr ging es am nächsten Tag besser. Zwei Tage später gings wieder los, ich holte sie rein, damit ich sie besser unter Kontrolle hatte. Es wurde besser, also ging ich kurz mit meinem Kleinen spazieren. Als ich zurück kam, lag sie mit dem Kopf halb im Wassernapf und rang verzweifelt nach Luft. Nicht, weil sie im Wasser lag, die Nase war frei. Ich bin nur noch zum TA gerast, um sie erlösen zu lassen.
Vor kurzem verstarb mir ein Rammler. Er saß erst apathisch draußen, ließ sich naßregnen und anfassen, das war vor allem ungewöhnlich. Mein Mann fuhr mit ihm zum TA, da ich an diesem Tag körperlich lahmgelegt war. Die TÄ machte nicht viel Hoffnung, daß er die Nacht überlebt. Trotzdem bin ich abends / nachts noch ein paarmal raus, um ihn zu päppeln. Morgens saß er in einer Ecke, nicht mehr ansprechbar, aber ganz ruhig. Da war mir klar, daß es nicht mehr lange dauern würde. War so ein Bauchgefühl. Eine halbe Stunde später lag er auf der Seite, versuchte noch, sich aufzurichten, was er aber nicht mehr schaffte. Ich ließ ihn ganz in Ruhe, beobachtete nur. Die Atmung wurde immer unregelmäßiger, dann noch zwei große Schnaufer und es war vorbei. Trotzdem hatte es etwas Friedliches an sich. Nie im Leben wäre ich mit ihm zum Einschläfern gefahren. Es war so richtiger, in in seiner vertrauten Umgebung von selbst gehen zu lassen.




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