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Thema: Warum waren "früher" die Trofu/Heu-Kaninchen nicht ständig krank

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Wuschel
    Gast

    Standard Warum waren "früher" die Trofu/Heu-Kaninchen nicht ständig krank

    Das ist der Beitrag, der mich dazu veranlasst hat, einen neuen Thread zu eröffnen und der als Diskussionsgrundlage dienen kann:

    Zitat Zitat von Wuschel Beitrag anzeigen
    Mir gibt das etwas zu Denken, dass "früher" die Trofu/Heu-Kaninchen lt. diversen Berichten von langjährigen Haltern, nicht ständig krank waren, so wie jetzt mit der "gesunden" trockenfutter- und vitaminfreien Gemüse/Heu-Ernährung.
    Diese Kaninchen hatten früher m.E. keinen Vitamin- und Mineralstoffmangel, den einzigen Mangel, den sie hatten, war Flüssigkeitsmangel, den die meisten aber durch viel trinken wieder wett machen konnten.
    In einem anderen Forum wurde darüber auch schon vor einiger Zeit diskutiert:

    http://www.kaninchenforum.de/kaninch...sprobleme.html

    Hat hier jemand evtl. ähnliche Erfahrungen gemacht?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Caro
    Registriert seit: 01.09.2011
    Ort: Hjem
    Beiträge: 518

    Standard

    Da muss ich dir recht geben. Unsere Hasen früher bekamen auch normales Trockenfutter, Heu und natürlich Möhren und Salat. Aber als Hauptnahrungsmittel galt damals das Trockenfutter. Und sie waren nie krank, aufgegast oder sonst was.....

  3. #3
    DieSüßen
    Gast

    Standard

    Die Frage hab ich mir schon öfters gestellt.
    Meine Süßen hatten aber zum Glück noch nie eine Aufgasung oder ähnliches.

    Liebe Grüsse, Laura

  4. #4
    Wuschel
    Gast

    Standard

    Ich schreib dann auch mal meine eigene Erfahrung auf:

    Mein allererstes Kaninchen lebte draussen in einem Stall und hatte tagsüber Freilauf im Garten und konnte dort fressen, soviel es wollte.
    Im Stall stand immer ein gefüllter Napf Trockenfutter (Mischfutter mit Pellets) vom Züchter, also kein Vitakraft.
    Es war zwar ein klein wenig übergewichtig aber nicht fett. Im Winter stand es samt Stall, Lampe mit Zeitschaltuhr, Heu und gefülltem Trofu-Napf im Keller und dort durfte es auch jeden Tag mal für ein paar wenige Stunden frei laufen. Hin und wieder gab es mal ein paar Küchenabfälle wie Karottenschalen oder ein kleines Salatblatt, ansonsten keinerlei Gemüse.
    Das Kaninchen war nur zum Einschläfern mit über 8 Jahren beim TA, es bekam leider einen Hitzschlag im Sommer, damals wusste ich noch nicht, wie hitzeempfindlich Kaninchen sind.

    Bei den nächsten beiden Kaninchen wurde ich dann von meinem Bekannten (Züchter) darüber aufgeklärt, dass ich das Trofu rationieren soll, damit die Kaninchen nicht dick werden, das hab ich dann auch gemacht. Im Sommer gab es sehr viel Grünzeug, das ich gepflückt habe und selbst konnten sie tagsüber bei schönem Wetter auch im Garten fressen. Im Winter gab es Heu, rationiertes Trofu und wieder wenig Gemüseabfälle. Die beiden Kaninchen waren auch nie krank, außer eines hat sich mal den Fuß gebrochen.
    Die nächsten beiden habe ich genauso ernährt, außer, dass ich irgendwann von Pellets auf Nösenberger umgestiegen bin, da der Züchter, von dem ich das Trofu damals immer bekam, die Futtersorte gewechselt hat.
    Und im Prinzip hat sich meine Fütterung nicht stark verändert bei den jetzigen Kaninchen. Ich füttere jetzt mehr Grünzeug (auch artenreicher), trockne Blätter, Blüten und wenige Kräuter selbst, ergänze die Fütterung mit strukturiertem Alleinfuttermittel (wenn es getreidehaltig ist, dann rationiert, wenn es getreidefrei ist, dann zur freien Verfügung + rationiertes Getreide) und füttere im Winter, wenn es kein Grünzeug mehr gibt, wenig abwechslungsreiches Gemüse, das meist aus Karotte, Apfel und Grünkohl besteht. Die jetzigen beiden sind über 2 Jahre alt und waren noch nie krank.
    So, das war jetzt mein Erfahrungsbericht von fast 30 Jahren Kaninchenhaltung mit 7 Kaninchen.

  5. #5
    - Out of Order -
    Registriert seit: 28.10.2012
    Ort: dahoim
    Beiträge: 11

    Standard

    Suuuper das dieses Thema disskutiert wird.

    Ich betreue momentan 4 Kaninchen, die 7 Jahre alt sind, und von morgens bis abends nur Heu und Nösenberrger bekommen.
    Hin und wieder eine Karotte oder bissle salat.
    Keiner der zwei hatte jemals durchfall, aufgasung, magenüberladung oder ähnliches...
    Nur mal eine bindehautentzündung...

    Wuchel:
    Deine Ernährung interessiert mich schon lange
    Für mich scheinst du alles richtig zu machen

  6. #6
    Wuschel
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von tadamela Beitrag anzeigen
    Für mich scheinst du alles richtig zu machen
    Ob das "richtig" ist, wie ich meine Kaninchen ernähre, kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, so arg falsch kann ich nicht dran sein, denn meine Kaninchen danken es mir mit ihrer Gesundheit.

    Ach ja, komplette Innenhaltung hatte ich noch nie, sie waren (bevor ich jetzt komplette Aussenhaltung habe seit 2 Jahren) zumindest im Sommer immer draussen und nur im Winter drinnen.
    Geändert von Wuschel (04.11.2012 um 12:15 Uhr)

  7. #7
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.731

    Standard

    Dann schließ ich mich auch mal an und erzähle von meinen ersten Kaninchen... auch wenn es mir etwas schwer fällt, denn ich denke, ich habe so ziemlich alles falsch gemacht

    Sie bekamen buntes Trockenfutter aus dem Zooladen mit Mais, Pellets, bunten Flakes und ich weiß nicht was noch. Heu haben sie "irgendwie" nicht gefressen, was ich halt so hingenommen und auch nicht groß rumprobiert habe. Zum Trockenfutter gab es Küchenabfälle wie Salatblätter, Apfel- und Möhrenschalen oder Kohlrabiblätter etc., im Sommer vor allem Löwenzahn und im Herbst Raps vom Feld. Außerdem hatten sie einen eingezäunten Freilauf auf der Wiese. Verdauungsprobleme hatten sie keine, Übergewicht auch nicht, allerdings wurden sie nach mehr oder weniger Jahren zu Zahnis (woraufhin der Tierarzt uns empfahl, ausschließlich Heu zu füttern - was wir aber nicht gemacht haben, denn unsere fraßen ja "irgendwie" kein Heu...).

    Wie alt die Kaninchen wurden, weiß ich nicht mehr so genau, so 8 Jahre, schätze ich. Mittlerweile füttere ich natürlich ganz anders (und schäme mich auch ziemlich für die Haltung meiner ersten, aber ich war ein Kind und wusste es nicht besser), aber es wundert mich schon, dass meine damaligen Kaninchen auch so weit gesund waren, bis auf die Zähne. Gerade, weil sie eben kein Heu gefressen haben, aber z.B. Kohl mit Pellets kombiniert wurde, was ja eigentlich keine so gute Idee ist.
    Geändert von Keks3006 (04.11.2012 um 12:18 Uhr)


  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Blicki
    Registriert seit: 26.01.2012
    Ort: Zweibrücken
    Beiträge: 728

    Standard

    diese frage hab ich mir auch schon oft gestellt...
    ich kannte in meiner kindheit viele kaninchen die mit abfällen und trofu und ein wenig heu ernährt wurden und nie krank waren.die sind auch alle sehr alt geworden.

    ich habe kaninchen, seit ich 12 bin und 7 davon sind schon über die rbb gehoppelt. lungenentzündung, magenüberladung, ec,...irgendwie hatte ich bis jetzt kein glück mit meinen nins.

    meine jetzigen hatten alle schon nen schnupfen und ida hat wunde füßchen.dabei füttere ich so wie man es hier tut und saubermachen tu ich auch immer..

  9. #9
    ally
    Gast

    Standard

    Ich denke, das hat mehrere Gründe. Die Fütterung mit Trofu und Heu ohne Frischfutter ist "einfacher", weil man weiter nichts beachten muss. Bei Frischfutter muss man eben doch einiges beachten. Z.B. das vorsichtige Anfüttern neuer Sorten und die sinnvolle Auswahl des Frischfutters. Kiloweise Wurzelgemüse liegt einfach länger im Magen, als blättriges Gemüse. Dann machen viele auch den Fehler, dass sie Trofu und Gemüse zeitgleich füttern und das ist nunmal ein echtes Problem, weil es dann sehr leicht zu Fehlgärungen kommt. Ich finde da schon größere Mengen Hafer-/Erbsenflocken in Kombination mit Frischfutter problematisch. Auch das von vielen so gern gefütterte getrocknete Gemüse sehe ich diesbezüglich kritisch und ist sicher nicht selten mit schuld an Magenüberladungen.

    Meine allerersten Kaninchen vor 25 Jahren bekamen im Sommer hauptsächliche Wiese und Äste, ab Herbst gab's morgens pro Nase eine halbe Karotte und einen halben Apfel und Abends gab's dann 1EL Hafer und Dinkel. Heu gab's natürlich den ganzen Tag. Sie hatten nie Verdauungsprobleme, keine Probleme mit den Zähnen und sie wurden auch alle normal alt. Der "Jüngste" ist mit 8 Jahren gestorben. Das ist jetzt eher kein klassisches Beispiel für reine Trofu-Fütterung, aber nach heutigem Stand sicher auch nicht optimal. Es entspricht halt kaum den natürlichen Ernährungsweisen von Kaninchen.

    Wir wollen aber ja, dass unsere Tiere möglichst ihrer Art entsprechend gehalten werden und dazu gehört auch die Fütterung.

    Meine aktuelle Gruppe hat noch nie im Leben Trofu bekommen. Unsere Große (DW) bekam gelegentlich zum Päppeln Haferflocken, aber das nur in großem zeitlichen Abstand zum Frischfutter und hat es gut vertragen. Man muss einfach darauf achten, was man füttert und wie. Bestimmte Bestandteile sollten nie gleichzeitig verdaut werden, das geht nach hinten los.

    Das ist so wie mit älteren Leuten, die Stein und Bein schwören, dass ihre Verdauungsprobleme von Vollkornprodukten verursacht werden Das ist natürlich Blödsinn, sie kombinieren nur falsch. Davon abgesehen kennt ja wohl auch fast jeder den berühmten 90-Jährigen, der sein ganzes Leben lang geraucht hat wie ein Schlot, an keinem Schnapsgläschen vorbei kam und trotzdem gesund war bis ins hohe Alter. Ich denke, das ist halt auch einfach Glück und eine sehr stabile Konstitution.

    LG ally

    P.S. keines meiner Kaninchen hatte jemals eine Aufgasung oder Magenüberladung. Weder aus der Trofu-Fraktion, noch aus der aktuellen Generation.
    Geändert von ally (04.11.2012 um 11:52 Uhr)

  10. #10
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Ich denke auch, dass die Wahrnehmung hier eine große Rolle spielt. In den Foren sind nun Mal wenig "Vitakraft"-Halter unterwegs. Im Bekanntenkreis höre ich oft Sätze wie "Unser Kaninchen hat ein paar Tage nicht gefressen, jetzt futtert es wieder". Hier im Forum würde da sofort besorgt einen Thread eröffnet, während das bei TroFu-Kaninchen öfters Mal so hingenommen wird. Ich kenne auch viele Halter, die spätestens nach zwei Jahren wieder ins Zoogeschäft rennen, weil das Kaninchen "einfach tot im Käfig lag". Dazu kommen andere Faktoren, die es mit zu bedenken gilt (Kastration etc.)

    Wobei bestimmte Erkrankungen sicher auf bestimmte Futtermittel zurückzuführen sind. Als es "Trend" war, Kiloweise Heucobs, Pellets und Trockengemüse zu kaufen, gaben sich die Magenüberladungs-Threads hier im Forum die Klinke in die Hand. Und in vielen "Durchfall-Threads" wird z.B. eine sehr knollenlastige Ernährung beschrieben.

    Zitat Zitat von Wuschel Beitrag anzeigen
    den einzigen Mangel, den sie hatten, war Flüssigkeitsmangel, den die meisten aber durch viel trinken wieder wett machen konnten.
    Die Rechnung geht nicht auf – so viel, wie es über seine natürliche Nahrung an Wasser aufnehmen würde, trinkt nahezu kein Kaninchen.
    Geändert von Simone D. (04.11.2012 um 15:11 Uhr)

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