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Thema: Futterumstellung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Clarence2010
    Gast

    Standard Futterumstellung

    Hallo ihr Lieben,

    mein Kaninchen hat vier Jahre lang hauptsächlich Trockenfutter bekommen. Nun versuche ich sie seit ca. einem halben Jahr auf FriFu umzustellen. Habe anfangs immer wenig genommen und die Auswahl dann erweitert, zudem nie TroFu und FriFu zusammen gegeben, sondern immer getrennt. Morgends FriFu, Mittags auch, Abends dann TroFu.

    Sie frisst Apfel, Petersilie, verschiedene Salatsorten, Karotten, Kohlrabiblätter, Basilikum, Mais, usw. Bekommt immer drei bis vier verschiedene Sorten, die sie aber schon kennt. Neues wird auch immer langsam angefüttert, also immer nur ein kleines Stückchen und nie mehr wie eine Sorte. Das TroFu habe ich mit der Zeit immer reduziert, zusätzlich hat sie auch Wiese bekommen, was sie sehr gut vertragen hat.

    Nach ca. fünf Wochen habe ich gemerkt, dass sie langsam immer mehr aufgast und immer träger wird, obwohl ich gar keine blähenden Sachen wie Kohl verfüttere. Also bin ich mit ihr zum TA, die Aufgasung haben wir auch wieder in den Griff bekommen. Danach habe ich sie erst mal nur mit Wiese und Heu (das steht sowieso immer zur Verfügung) gefüttert, nach zwei Wochen wieder langsam das Gemüse angefangen, TroFu gabs in geringen Mengen (halbe Hand voll) immer noch. Kaum habe ich angefangen wieder FriFu zu füttern - egal was - ist sie wieder aufgegast. Es gab lediglich morgens zwei Blättchen Endivie, ein Stück Karotte, Petersilie, ein Blättchen Romana Salatherzen und ein Stückchen Apfel und mittags noch mal eine kleine Portion, falls das morgens schon aufgegessen war. Fenchel frisst sie leider nicht.

    So geht das Spiel immer weiter, sobald ich ihr FriFu gebe, gast sie auf und macht auch fast keine Böbbels mehr... Sobald ich ihr wieder TroFu gebe, ist alles tip top, sie ist viel vitaler und böbbelt wie ein Weltmeister.

    Kot wurde auch schon untersucht: negativ.

    Habt ihr noch Ratschläge für mich, was ich machen kann, damit sie nicht bei jedem bisschen FriFu (außer Wiese) aufgast? Möchte sie doch gesund ernähren... nur langsam bin ich mit meinem Latein am Ende

  2. #2
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Hi,

    örgs, das ist ja blöd . Ich finde es klasse, wieviel Mühe du dir gibst

    Spontan würde ich hier verschiedene Möglichkeiten in Betracht ziehen:

    1.) Eine mögliche Ursache wäre, dass Futter zu lange im Verdauungstrakt verweilt und dadurch "Fehlgärungen" entstehen. Trockenfutter sättigt schneller, und kann je nach Menge und Art den Blinddarm ganz schön lange beschäftigen. Frischfutter wiederum "gärt etwas schneller". Eigentlich ist das bei einer artnahen Fütterung kein Problem – ausser wenn verhältnismäßig wenig davon aufgenommen wird und lange kein Nachschub kommt (bzw. das Nahrungsvolumen insgesamt eher gering ist) und das Futter zu lange unterwegs ist.

    2.) Die Umstellung erfolgte zu abrupt (was jetzt aber erstmal nicht so klingt )

    3.) Die Darmflora ist vorgeschädigt / hat sich noch nicht regeneriert / ist ggf. dauerhaft beeinträchtigt. Bei einem Pflegie von mir hat es damals in etwa ein Jahr gedauert, bis die Darmflora sich ganz aufgebaut hatte. Daher könnte ich mir vorstellen, dass ein halbes Jahr u.U. auch eine Teilstrecke sein kann.

    4.) Ein bestimmtes (oder bestimmte) Futtermittel (oder z.B. sowas wie Spritzmittel o.ä.) werden nicht vertragen

    5.) Andere Ursachen wie z.B. hastiges Fressen, eine Vorerkrankung, o.ä.


    Kannst du etwas näher beschreiben, was du so am Tag an Menge und Sorten fütterst?
    Gibt es mengenmäßig einen Unterschied zwischen Wiese und FriFu?
    Wie setzt sich das TroFu zusammen?
    Wird das Futter hastig heruntergeschlungen, oder teilt sie es sich den Tag über in kleine Portionen ein?
    Bleibt Futter über? Wenn ja – was?
    Sind Vorerkrankungen (wie z.B. Zahnprobleme, EC o.ä.) bekannt?
    Hattest du eine Sammelkotprobe über 3 Tage abgegeben? Wurde auch auf Hefen untersucht?
    Geändert von Simone D. (25.10.2011 um 23:07 Uhr)

  3. #3
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Zitat Zitat von Clarence2010 Beitrag anzeigen
    zusätzlich hat sie auch Wiese bekommen, was sie sehr gut vertragen hat.
    Das klingt sehr gut

  4. #4
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.922

    Standard

    Du solltest das Trockenfutter mal ganz weglassen und statt dessen etwas getrocknete Kräuter anbieten, wenn keine frischen verfügbar sind.

    Gemüse ist im Prinzip eigentlich kein Kaninchenfutter sondern Wiese und die wird ja auch vetragen wie Du schreibst.
    Versuche also so lange wie möglich die Knainchen nur mit Wiese und Wiesenkräutern zu füttern, das ist das beste Futter für Kaninchen.
    Im Winter greifst Du dann auf Kräuter aus dem Supermarkt zurück, Karotten, Knollensellerie und vor allem blättrige Sachen wie Kohl.....

    Eine Futterumstellung dauert nicht länger als 2 Wochen.
    Schau mal hier:
    http://www.kaninchenwiese.de/

  5. #5
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Eine Futterumstellung dauert nicht länger als 2 Wochen.
    Bist du dir da nach vier Jahren TroFu sicher?

    Wobei – da die artnahe Nahrung ja gut vertragen wird, und bei der Gemüsefütterung der Kotabsatz zu wünschen übrig lässt, klingt das eher nach einer Problematik in Richtung Zusammensetzung / Struktur / Verweildauer / Nahrungsvolumen. Wenn dann bei Schneefall die Pflückmöglichkeiten eingeschränkt sind, wäre es ja schon gut zu wissen, wo man dann ansetzen kann.

    Clarence, hast du schon probiert, was passiert, wenn du abwechlsungsreich und in erster Linie gut strukturieres Futter wie z.B. Möhrengrün, Küchenkräuter oder Selleriegrün fütterst?

  6. #6
    Clarence2010
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen

    1.) Eine mögliche Ursache wäre, dass Futter zu lange im Verdauungstrakt verweilt und dadurch "Fehlgärungen" entstehen. Trockenfutter sättigt schneller, und kann je nach Menge und Art den Blinddarm ganz schön lange beschäftigen. Frischfutter wiederum "gärt etwas schneller". Eigentlich ist das bei einer artnahen Fütterung kein Problem – ausser wenn verhältnismäßig wenig davon aufgenommen wird und lange kein Nachschub kommt (bzw. das Nahrungsvolumen insgesamt eher gering ist) und das Futter zu lange unterwegs ist.

    2.) Die Umstellung erfolgte zu abrupt (was jetzt aber erstmal nicht so klingt )

    3.) Die Darmflora ist vorgeschädigt / hat sich noch nicht regeneriert / ist ggf. dauerhaft beeinträchtigt. Bei einem Pflegie von mir hat es damals in etwa ein Jahr gedauert, bis die Darmflora sich ganz aufgebaut hatte. Daher könnte ich mir vorstellen, dass ein halbes Jahr u.U. auch eine Teilstrecke sein kann.

    4.) Ein bestimmtes (oder bestimmte) Futtermittel (oder z.B. sowas wie Spritzmittel o.ä.) werden nicht vertragen

    5.) Andere Ursachen wie z.B. hastiges Fressen, eine Vorerkrankung, o.ä.


    Kannst du etwas näher beschreiben, was du so am Tag an Menge und Sorten fütterst?
    Gibt es mengenmäßig einen Unterschied zwischen Wiese und FriFu?
    Wie setzt sich das TroFu zusammen?
    Wird das Futter hastig heruntergeschlungen, oder teilt sie es sich den Tag über in kleine Portionen ein?
    Bleibt Futter über? Wenn ja – was?
    Sind Vorerkrankungen (wie z.B. Zahnprobleme, EC o.ä.) bekannt?
    Hattest du eine Sammelkotprobe über 3 Tage abgegeben? Wurde auch auf Hefen untersucht?
    Danke erstmal für die ausführliche Antwort. Also die Futterumstellung habe ich wirklich sehr langsam gemacht, habe oft gelesen innerhalb von vier Wochen, habe es dann auf acht Wochen zunächst ausgedehnt.

    Das TroFu frisst sie sehr schnell auf, beim FriFu ist sie relativ langsam - es sei denn es gibt Apfel oder Kohlblätter, die werden auch heruntergeschlungen Bei allem andern lässt sie sich etwas Zeit..

    Vom Futter bleibt meist etwas übrig. Vom Salat immer das "Weiße" und von der Karotte meist ein kleines Stückchen. Aber nicht viel. Kräuter und Apfel bzw. Wiese frisst sie immer auf.

    Vorerkrankungen sind keine bekannt, wurde auch erst gründlich untersucht vor fünf Wochen. Die Zähne sind ok, Bauch wurde geröntgt, Blasensteine hat sie auch keine (mehr).

    Sammelkotprobe über drei Tage wurde abgegeben, ob auf Hefen untersucht wurde, weiß ich leider nicht, weil ich nur das Ergebnis habe, dass sie negativ ist. Da müsste ich noch mal nachfragen...

    Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt, dass sie vier Jahre fast nur TroFu gefressen hat und daher die Darmflora ziemlich geschädigt ist... Wie gesagt, ich habs sehr langsam angehen lassen und trotzdem gast sie bei jedem bisschen FriFu auf

    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Du solltest das Trockenfutter mal ganz weglassen und statt dessen etwas getrocknete Kräuter anbieten, wenn keine frischen verfügbar sind.

    Gemüse ist im Prinzip eigentlich kein Kaninchenfutter sondern Wiese und die wird ja auch vetragen wie Du schreibst.
    Versuche also so lange wie möglich die Knainchen nur mit Wiese und Wiesenkräutern zu füttern, das ist das beste Futter für Kaninchen.
    Im Winter greifst Du dann auf Kräuter aus dem Supermarkt zurück, Karotten, Knollensellerie und vor allem blättrige Sachen wie Kohl.....

    Eine Futterumstellung dauert nicht länger als 2 Wochen.
    Schau mal hier:
    http://www.kaninchenwiese.de/
    Wie schon gesagt, nach zwei Wochen hat sie anfangs fast kein TroFu mehr bekommen (halben Esslöffel pro Tag) und es ging ihr ziemlich schlecht... DAraus schließe ich, dass ihr das FriFu - auch wenn ich es langsam angefüttert habe - nicht bekommt. Kräuter bekommt sie ja auch viele, aber ich kann sie doch im Winter nicht nur mit Kräutern füttern? Sellerie frisst sie nicht und an Kohl traue ich mich nicht heran, wenn sie selbst schon bei Endiviensalat oder Karotten Probleme mit dem Bauch bekommt.

    Zudem kommt noch hinzu, dass sie lieber vor einem vollen Napf verhungern würde, als dass sie was frisst, was ihr nicht schmeckt...

    Und wo soll ich im Winter bei Schneedecke Wiese hernehmen? Das ist vor allem mein Problem: Was füttere ich im Winter, wenn keine Wiese da ist? Im Sommer ist das Problem mit der Verdauung ja noch händelbar...

    Sorry für den langen Text, aber ich weiß langsam nicht mehr, was ich füttern soll...
    Soll ich weitermachen mit der FriFu-Fütterung oder nicht?...

  7. #7
    Clarence2010
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Bist du dir da nach vier Jahren TroFu sicher?

    Wobei – da die artnahe Nahrung ja gut vertragen wird, und bei der Gemüsefütterung der Kotabsatz zu wünschen übrig lässt, klingt das eher nach einer Problematik in Richtung Zusammensetzung / Struktur / Verweildauer / Nahrungsvolumen. Wenn dann bei Schneefall die Pflückmöglichkeiten eingeschränkt sind, wäre es ja schon gut zu wissen, wo man dann ansetzen kann.

    Clarence, hast du schon probiert, was passiert, wenn du abwechlsungsreich und in erster Linie gut strukturieres Futter wie z.B. Möhrengrün, Küchenkräuter oder Selleriegrün fütterst?
    Also Küchenkräuter verträgt sie gut, Selleriegrün mag sie gar nicht und das Möhrengrün bleibt auch meist liegen... Sie frisst mal ein "Hälmchen", aber ernähren kann sie sich davon wirklich nicht...

    Mein Futterplan sieht dann meist so aus: Salat (Endivie, Romana, Lollo Rosso oder Kopfsalat) bis zu zwei Blätter, eine Karotte, Petersilie oder Basilikum (mehr Kräuter frisst sie auch nicht) und dann noch Wiese, Apfel, usw. Nur was mache ich, wenn es keine Wiese mehr gibt? Meist gibts so viel Wiese wie Gemüse/Salate...

    Das geht dann mal so eine bis zwei Wochen gut und dann haben wir wieder das Bauchproblem...

    Wenn ich TroFu füttere, hat sich das alles innerhalb weniger Stunden erledigt... Ich verstehs net...

    Ich traue mich auch nicht, das TroFu ganz wegzulassen, weil ich den Eindruck habe, dass sie sonst gar nix mehr frisst...

  8. #8
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.922

    Standard

    Bist du dir da nach vier Jahren TroFu sicher?
    Ja!

    Ich würde den Salat mal ganz weg lassen enthält viel Wasser und wenig Struktur.
    Du kommst im Winter um Kohl nicht rum. Biete zu den Karotten mal Kohlrabiblätter und Chinakohl an, dann kannst Du weiter machen mit Blumenkohl, Broccoli, Wirsing, Weißkohl....

    Vergiss bitte nicht das Knainchen neue Futtermittel oft erstnal probieren ehe sie größere mengen fressen, also immer wieder anbieten.

    Ich kann nur empfehlen dringend mit dem Trockenfutter aufzuhören und auf frische/getrocknete Kräuter umzusteigen!

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