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Thema: Kaninchen dauerhaft bei meinen Eltern lassen oder lieber vermitteln?

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  1. #1
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    Registriert seit: 14.11.2025
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    Beiträge: 8

    Standard Kaninchen dauerhaft bei meinen Eltern lassen oder lieber vermitteln?

    Hallo zusammen,

    ich brauche eine neutrale Einschätzung zu einem sehr schwierigen Thema, da ich die Situation kaum mehr neutral bewerten kann. Dabei steht bei der Entscheidung das Wohl meines Kaninchens an oberster Stelle.

    Kurz zur Vorgeschichte:

    Vor 6 Jahren sind meine beiden männlichen Kaninchen (beide frühkastriert) bei mir eingezogen, so hat meine Haltung begonnen. Die beiden Kastraten waren ein sehr gutes Team. Es gab eigentlich nie Streit. Wo meine Jungs 2,5 Jahre alt und auch fast genauso lange bei mir waren habe ich mich dazu entschieden eine Kaninchendame bei mir aufzunehmen, da sie vom Züchter "nicht mehr gebraucht wurde" und sichtlich eine schlechte Haltung erfahren hatte.

    Nach einer dreiwöchigen Vergesellschaftung waren die drei ein super Trio. Sie hingen ständig aufeinander. Nun ist musste ich leider meine Häsin im Mai letzten Jahres einschläfern. Seitdem war die Beziehung zwischen meinen Jungs anders. Erst waren es nur kleine Auseinandersetzungen, nichts wildes. Zwischendurch wurde wieder gekuschelt. Aber die positiven Begegnungen wurden immer weniger. Nachdem ich mir das rund 4 Monate angeschaut habe, habe ich beschlossen eine Kaninchendame aus dem Tierheim zu adoptieren, um die Beziehung zwischen meinen Jungs wieder zu verbessern. Das hat auch erstmal funktioniert für ein paar Wochen. Dann fing es aber wieder an das mein dominanter Kastrat den anderen immer mehr gejagt hat und Fell rausgerissen hat. Erstmal waren es vereinzelte Momente. Mit den Monaten wurde es immer mehr, sodass mein ängstlicher Kastrat richtige Panik entwickelte und aus ihrem Zimmer (10qm), in dem sie leben, flüchtete und nicht mehr gerne bei den anderen war.

    Seitdem habe ich alles getan was ich konnte. Die Kaninchendame wurde kastriert, damit mögliches Dominanzverhalten aufgrund von Hormonen kein Punkt mehr ist. Der Platz wurde noch mehr vergrößert. Ich habe sie auch 2 Mal für mehrere Wochen komplett getrennt. Dabei habe ich den dominanten Kastraten ohne Sicht und Riechkontakt gehalten, währenddessen alle komplett beim Tierarzt auf dem Kopf gestellt, Blutuntersuchungen gemacht, Schmerztherapien um zu schauen ob das Verhalten schmerzbedingt war. Bei der Vergesellschaftung nach der Trennung habe ich auch alles was man einhalten sollte eingehalten (neutraler Boden, keine bekannten Möbel, nur Pappkartons, 2-3 Ausgänge, viel verteiltes Futter, viel Platz), aber es ging wieder schief. Das Trauma sitzt zu tief und der dominante Kastrat toleriert ihn absolut null.

    Jetzt zur Ist-Situation:
    Ich habe den ängstlichen Kastraten von den beiden anderen getrennt, weil die anderen einfach ein Herz und eine Seele sind. Das Kaninchen lebt seit lebt seit zwei Wochen bei meinen Eltern, damit ich Zeit habe, eine gute langfristige Entscheidung zu treffen und weil in meinem Leben gerade es sehr viele Baustellen gibt. Es hat dort einen eigenen Raum und wird gut versorgt.

    Jetzt kommt mein eigentliches Problem:
    Meine Eltern würden das Kaninchen gerne dauerhaft behalten und bei Gelegenheit eine passende Kaninchendame dazusetzen.

    An sich wäre das schön – ABER:

    Meine Eltern haben einen sehr reaktiven Jack Russell Terrier mit starkem Jagdtrieb.
    Der Hund bellt viel, reagiert extrem schnell und ist unberechenbar. Er kommt zwar nicht ins Kaninchenzimmer, aber ich weiß, wie unberechenbar solche Hunde sein können. Eine einzige Unachtsamkeit (Tür geht kurz auf, jemand ist abgelenkt, der Hund schlüpft durch) könnte dramatische Folgen haben. Das macht mir enorme Sorgen. Zusätzlich wäre ich weiterhin natürlich für einige Dinge wie regelmäßige Gesundheitschecks etc. mitverantwortlich, das würde ich aber in Kauf nehmen. Ich hänge sehr an mein Kaninchen, er ist seit 6 Jahren meine Familie, ich dachte immer ich begleite ihn bis zum Schluss...es wäre auch schön ihn weiterhin in meinem Leben zu haben.

    Nun habe ich folgende Optionen:
    Er bleibt bei meinen Eltern, ich suche ein passendes Partnertier. Aber ich würde mit der ständigen Angst leben dass etwas passieren könnte und ich würde weiterhin viel Verantwortung tragen. Und dann die Frage wie hört man dann mit der Haltung bei meinen Eltern auf? Sie geben mir jetzt schon Schuldgefühle dass ich es in Erwägung ziehe für Cini ein dauerhaftes, neues Zuhause zu suchen.

    Oder ich suche in den nächsten Monaten ein neues Zuhause für ihn, auch wenn es bedeutet ich wäre nicht mehr in seinem Leben. Ich müsste natürlich die neuen Halter etwas kennenlernen, da mir artgerechte Kaninchenhaltung sehr wichtig ist.

    Eine weitere Zweiergruppe bei mir zu halten kommt nicht in Frage. Das ganze hat Platzgründe und gesundheitliche Gründe bei mir.

    Ich fühle mich gerade zerrissen zwischen Herz und Verstand und weiß wirklich nicht, was das Beste ist. Ich würde mir wünschen von euch ein paar gute Tips zu bekommen.

    Vielen Dank!

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Ort: Kleines Kaff
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    Standard

    Tierhaltung könnte so schön sein, wenn man nicht manchmal zum Wohle der Tiere auch vor schwierigen Entscheidungen stehen würde ...

    Zunächst einmal finde ich gut, dass du die Gruppe getrennt hast. Leider funktioniert es gerade bei Kaninchen nicht immer ein Leben lang. Da du dir die Frage nach vermitteln oder behalten stellst, und du dich eigentlich nicht trennen magst, ist ein Umzug zu deinen Eltern doch eigentlich die perfekte Lösung, zumal die das Kaninchen ja auch nicht alleine halten würden. Der Hund ist zwar erst mal ein gewisses Risiko, aber man kann Hunde erziehen - auch solche mit Jagdtrieb Das klappt hier ohne Ausnahme schon seit nahezu 50 Jahren, und es war/ist von Hunden mit absolut keinem bis zu Hunden mit extremem Jagdtrieb alles dabei.

    Wenn die Nins bei deinen Eltern ein eigenes Zimmer haben, in das der Hund nicht kommt, wäre es ja je nach Schnitt der Wohnung evtl. eine Möglichkeit, z.B. mit einem Welpengitter noch zusätzlich eine Schleuse einzubauen, so dass weder mal der Hund versehentlich ins Gehege kommt, noch ein Kaninchen versehentlich mal ausbüchst. Ich habe z.B. sowas: https://www.amazon.de/dp/B0CK2GCPMY?...n_title_1&th=1

    Da denkt man automatisch daran, das Tor hinter sich zuzumachen, bevor man die nächste Tür öffnet. Man kann einen Sichtschutz anbringen, so dass weder der Hund noch die Kaninchen zusätzlich gestresst werden. Und dann eben die Tiere und das Gehege mit einem Tabu belegen. Hunde lernen sehr schnell, vor allem, wenn sie merken, dass es einem wirklich ernst ist.

    Du wirst einen Hund wie einen Jack Russel zwar vermutlich nie unbeaufsichtigt mit den Kaninchen alleine lassen können, aber er kann absolut lernen, dass er die Kaninchen bzw. im Prinzip das gesamte Gehege gefälligst zu ignorieren hat. Also kein kläffen oder jagen am Zaun, kein in den Zaun springen, nichts. Wenn sich deine Eltern darauf einlassen, wäre das doch eine prima Lösung.

  3. #3
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    Beiträge: 8

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    Hallo liebe Mikado,

    danke für deinen Beitrag. Natürlich habe ich auch darüber schon nachgedacht. Ich stimme dir auf jeden Fall zu, man kann und sollte seinen reaktiven Hund trainieren. Nur ist es leider der Hund meiner Eltern. Der Hund ist sehr schwierig. ich kenne viele Hunde in meinem Umfeld. Er kommt aus einem sehr schwierigen Zuhause. Er ist nun ca. ein Jahr bei meinen Eltern. Seitdem hat sich sein Verhalten kaum verbessert. Meine Eltern leben nach dem Motto "mit Liebe wird es schon klappen" und "mach dir nicht so einen Kopf", von klaren Grenzen und Erziehung in Form von Hundeschule halten sie absolut nichts. Ich bin ehrlich, der Hund war eher keine gute Entscheidung für sie. Auch wenn ich ein sehr tierlieber Mensch bin, glaube ich er bräuchte eine andere Art von Halter. Aber das ist ein anderes Thema.

    Es ist total schade. Ich kann sie natürlich auch nicht zwingen ihre Erziehung zu ändern.

    Wenn ich zu Besuch bin bellt er ständig wenn wir im Ninizimmer sind. Ich merke auch wie sehr das Cini verunsichert und den Geräuschpegel nicht mag. Als ich ihn diese Woche besucht hatte wirkt er sehr verunsichert.

    Ich will nur das beste für Cini. Ich werde auch die Entscheidung nicht überstürzen und auch die Situation beobachten, aber die Erziehung des Hundes meiner Eltern kann ich nicht beeinflussen. Wir alle sind erwachsen und sie würden sich dazu aber auch nichts sagen lassen. Und ich kann ja die Haltung der Kaninchen bei meinen Eltern nicht komplett kontrollieren, klar das kann ich auch nicht wenn ich ihm ein neues Zuhause suche, aber ich hätte einen gewissen Abstand.

  4. #4
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    Beiträge: 8

    Standard

    Ein kleiner Nachtrag:
    Sie haben ein Welpengitter vor dem Flur oben an der Treppe, das Ninizimmer ist dann gegenüber. Aber er darf trotzdem hochlaufen und wenn sie im Ninizimmer sind ist Cooper vor der Tür und bellt. Das heißt er wird nicht vom hochlaufen gehindert und ist dann auf der gleichen Etage.

    Ich bin einfach aktuell sehr frustriert und traurig. Ich sehe nur Situationen die gefährlich enden könnten. Dabei würde ich mir vom Herzen wünschen ihn für sein restliches Leben zu begleiten...
    Geändert von silvana (14.11.2025 um 11:51 Uhr)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Beiträge: 2.295

    Standard

    Hmm ... diese Info hat im Eingangspost leider gefehlt. Wenn deine Eltern das nicht selbst sehen, dass das Stress für beide ist - auch der Hund leidet ja, wenn man ihn ständig mit so einem Reiz überflutet und er "darf" dann nicht ran - halte ich eine Vermittlung für sinnvoller. Das ist eben dann die Konsequenz aus ihrem Verhalten, das ehrlich gesagt weder dem Hund noch den Kaninchen gegenüber von echter Liebe zeugt.

  6. #6
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    Registriert seit: 14.11.2025
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    Zitat Zitat von Mikado Beitrag anzeigen
    Hmm ... diese Info hat im Eingangspost leider gefehlt. Wenn deine Eltern das nicht selbst sehen, dass das Stress für beide ist - auch der Hund leidet ja, wenn man ihn ständig mit so einem Reiz überflutet und er "darf" dann nicht ran - halte ich eine Vermittlung für sinnvoller. Das ist eben dann die Konsequenz aus ihrem Verhalten, das ehrlich gesagt weder dem Hund noch den Kaninchen gegenüber von echter Liebe zeugt.
    Ja, da hast du wohl Recht. Ich weiß nur nicht wie ich selbst damit umgehen soll mein geliebtes Tier abgeben zu müssen. Das wird sehr weh tun. Gleichzeitig werden meine Eltern meine Entscheidung nicht verstehen und mir Vorwürfe machen, wenn es so kommt.
    Also doppelt schwer...

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