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Thema: Unglücklich mit Haltung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Löwenkopf-Löwenzopf
    Registriert seit: 15.06.2020
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    Beiträge: 366

    Standard Unglücklich mit Haltung

    Anfang Juli sind Luis und Elfriede bei uns eingezogen. Ich hab Anfang des Jahres meine Katze verloren, durch grobe Fehler der Tierklinik in der Nähe.
    Da wir noch Meerschweine haben und früher schon Kaninchen hatten, wollten wir uns unbedingt wieder 2 Nasen anschaffen.
    Nach langer Suche stieß mein Freund auf einen angeblich erfahrenen Halter auf ebay Kleinanzeigen, der noch Kaninchen zu vermitteln hatte.
    Sah auf ebay Kleinanzeigen super seriös aus.
    Vorgegaukelt wurde uns Freilandhaltung.

    Als wir dann hinkamen, saßen ungefähr 10 Tiere auf engstem Raum, was wohl eher an einen Kaninchenknast erinnerte.
    Von der Kontaktperson von ebay Kleinanzeigen war nichts mehr zu sehen. Stattdessen empfing uns seine Frau.
    Eigentlich saß Elfriede mit ganz anderen kaninchen zusammen. Da die aber alle weitgehend krank aussahen, entschlossen wir uns Luis aus einem anderen Teil der Haltung zu nehmen. Luis wurde uns als Farbenzwerg angepriesen. Im nachhinein ist er wohl eher ein Zwergrex. Eigentlich wollte ich lieber einen Widder, aber mein freund hat mich bequatscht, weil Luis von allen anderen eben noch am muntersten erschien.
    Wir vergesellschafteten beide zu Hause was auch klappte.
    Leider fiel schon bald auf, dass Luis kaum zunahm und sehr hager wirkte. Er fraß auch nur extrem kleine Portionen.
    Am Anfang machte ich mir keine Sorgen, zumal sich herausstellte, dass beide Kokzidien und Parasiten hatten. Beide hatten auch verstopfte Tränenkanäle (wie alle anderen Kaninchen in der dortigen Haltung). Ich schob das leichte Gewicht darauf.
    In Minischritten nahm er dann auch zu, wenn auch extrem langsam.Als er dann aber bei 900 Gramm lag und Elfriede schon bei 1,4 kg war (Elfriede ist ein Löwenkopf), machte ich mir schon meine Gedanken.
    Wegen der Kokzidien wurden beide seit Juli in regelmäßigen Abständen eh insgesamt tierärztlich untersucht. Es hieß immer beide hätten unauffällige Zähne, bis die Tierärztin feststellte, dass Luis Schneidezähne schief wuchsen und auch die Backenzähne Spitzen hatten.
    Da meine Kaninchen vorher beide Zahnprobleme hatten, ahnte ich schlimmes.
    Seitdem die Zähne gemacht wurden, geht es eher bergab statt bergauf.
    Seitdem werde ich ebenfalls zunehmend unglücklicher.

    Ich will nicht sagen, dass die Kaninchen nicht zueinander passen, aber dass sie sich abgöttisch lieben kann ich jetzt nicht sagen. Beide liegen in unterschiedlichen Ecken, putzen sich zwar auch schon mal, aber charakterlich sind sie wie Tag und Nacht.
    Elfriede ist ein Wirbelwind. Sie hat ständig Hunger, ist wild, aufgeweckt, springt ständig umher, ist auch schon ein paar Mal ausgerissen, kommt sofort an und ist neugierig. Luis ist dagegen wie eine Schlaftablette und auch von der Größe unterscheiden sie sich sehr. Elfriede ist doppelt so groß wie Luis. Sie putzen sich zwar, aber optisch passen sie gar nicht zueinander.
    Abgesehen davon ist er sehr bissig und beißt alles und jeden. Es tut mir direkt weh, dass so zu schreiben, aber ich habe manchmal echt Probleme ihn gern zu haben. Mein Vorgänger Theo war mein ein und alles und ganz anders.
    Tief in mir ärgere ich mich bis heute, warum ich mich nicht für einen 2. Löwenkopf/Widder entschlossen habe. Das soll jetzt nicht falsch rüberkommen, aber hätte ich gewusst, dass Luis solche Zahnprobleme hat und so bissig ist und gesundheitlich so schlecht zunimmt, hätte ich anders entschieden.

    Hinzu kommen die Ängste. Ich habe wahnsinnige Angst, Luis nicht über den Winter zu kriegen.
    Er ist so hager und klein, obwohl er 6 Monate ist. Er ist ein echter Kümmerling.
    Meine Horrorangst ist die, dass er an einer Zahngeschichte stirbt und ich für Elfriede im Winter/Herbst irgendwie einen neuen Partner finden muss, der passt.
    Da wir 4 Monate lang gesucht haben bis wir die Kaninchen bekommen haben, ist das mein persönlicher Alptraum und meine Chancen dass ich überhaupt ein männliches Kaninchen finden würde stehen dementsprechend schlecht. Im Tierheim sind hier nur chronisch kranke, Zoohandlung/Züchter reden wir lieber nicht drüber.

    Ich hatte deshalb schon überlegt noch ein 2. Männchen zu holen (habe derzeit 2 Stellen, bei denen Männchen zur Abgabe stehe). Einer davon ist ein Freund meines Freundes und der Onkel hält Zwergkaninchen artgerecht.
    Das Problem ist, dass ich Angst um meine Gruppendynamik habe und es eigentlich auch mit dem Platz eng wäre.
    Wenn das schief geht, müsste ich eine 2. Gruppe eröffnen und den Platz habe ich nicht.
    Mittlerweile zieht mich die Situation ziemlich runter.
    Ich hadere jeden Tag mit mir und der Frage, was passiert, wenn einer von beiden stirbt. Ich hätte so gern einen 2. Löwenkopf in der bestehenden Gruppe, habe aber auch Ängste, dass es nicht hin haut. Jetzt wo beide erst 6 Monate alt sind, könnte man flexibler ein Jungtier hinzu setzen als wenn beide schon 2 Jahre wären. Wenn dann einer stirbt, haben die sich immer noch beide.

    Ich würde euch bitten, mich nicht zu verurteilen. Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
    Vielleicht hat jemand Lust etwas dazu zu schreiben.
    Ich bin momentan ziemlich unglücklich. Ich wollte eigentlich 2 Löwenköpfe. Jetzt haben wir hier einen Löwenkopf und einen Zwergrex, der von Größe und Gewicht eher an Qualzucht erinnert und der ständig beißt und bei dem schon äußerlich absehbar ist, dass er vielleicht nicht so alt wird.
    Das macht mir großen Kummer und versaut mir gerade den Spaß an der Haltung.

    Ich hoffe ich komme jetzt hier nicht herzlos rüber. Ich werde natürlich alles erdenkliche tun, damit es Luis besser geht, aber ich habe eben auch wahnsinnige Angst.
    Geändert von Löwenkopf-Löwenzopf (07.09.2020 um 23:46 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 2.392

    Standard

    Mal ganz nüchtern betrachtet:

    Würde Dir empfehlen für den kleinen Rex ein neues, zahnerfahrenes Zuhause zu suchen. Du bist mit der jetzigen Situation überfordert und hättest generell lieber noch ein Löwenköpfchen dazu. So lese ichs zumindest aus den Zeilen raus.

    Zum jetzigen Zeitpunkt würde i c h kein 3.Tier dazunehmen, da es im Vorfeld kaum einzuschätzbar ist, wie es mit 3 Tieren funktioniert. Zumal der Rex durch seine Zahnproblematik ein "Sorgenkind" bleiben wird.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Löwenkopf-Löwenzopf
    Registriert seit: 15.06.2020
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    Beiträge: 366

    Standard

    Das ist nett gemeint, würde aus vielerlei Hinsicht aber nicht gehen.

    1. Macht mein Freund da nicht mit. Er mag das Tier.
    2. Wäre Elfriede dann allein und auch wenn sie manchmal in unterschiedlichen Ecken liegen haben sie sich aneinander gewöhnt.
    3. Müsste ich ja erstmal jemanden finden, der ein Zahnnin aufnehmen kann.
    4. Müsste ich gleichzeitig ja schon einen neuen Partner für meine Dame haben, der auch noch kastriert ist.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 08.10.2019
    Ort: Schwabenländle
    Beiträge: 599

    Standard

    Hallo Löwenkopf
    Du hattest eine bestimmte Vorstellung und jetzt ist es anders gekommen.
    Du musst versuchen im Kopf umzudenken und nicht alles so negativ zu sehen, sonst wirst du keinen Spaß an deinen Tieren haben.
    Charakter und Aussehen spielen ja keine Rolle, sie können trotzdem ein tolles Paar werden.
    Das hat mit der Optik ja rein gar nichts zu tun. Habe selbst Tiere, die alle unterschiedlich aussehen und unterschiedliche Charaktere haben und trotzdem tolle Paare bilden, ist doch gerade optisch schön anzusehen. Und manches dauert, sie sind ja auch noch nicht so lange zusammen.
    Ich würde mich auch nicht so sehr auf eine bestimmt Rasse Versteifen. Auch Löwenköpfe können Baustellen haben, Widder Ohrentzündungen, da wirst du vorher nie alles ausschließen können.
    Auch der Tod kann jederzeit kommen, bei jedem Tier durch Bezoare etc...du hast die Möglichkeit, einem Tier aus schlechter Haltung ein schönes Zuhause zu geben, egal wie alt es wird, kann ein positiver Gedanke sein.
    Sollte ein Tier im Winter sterben, kann man trotzdem noch Partner finden. Es gibt genügend Pflegestellen und Tierheime, die voll sind, deutschlandweit vermitteln, und ihre Tiere zudem besser kennen als irgendwelche Züchter.
    Ich würde kein drittes Tier holen, wenn du sagst, der Platz fehlt.
    Wenn er bissig ist, Viell nochmal gut durchchecken lassen, Zähne Röntgen, um sicherzugehen, dass er keine Schmerzen hat. Vielleicht hat er aber auch nur schlechte Erfahrungen gemacht. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen wird er mit der Zeit bestimmt aber auch zutraulicher. Kuscheltier muss ja nicht sein. Die andere ist doch schon so, wie du es dir wünscht, dann hast du doch zumindest schonmal eine.
    Von außen gesehen, finde ich die Hälfte nur halb so wild. Beim Rest musst du selbst umdenken. Viel Glück!

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Löwenkopf-Löwenzopf
    Registriert seit: 15.06.2020
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    Beiträge: 366

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    Danke. Das stimmt.
    Ich hätte eben auch kein gutes Gefühl ihn jetzt wegzugeben und auch der Partnerin gegenüber wäre es nicht fair.
    Nur ist er echt die totale Schlafmütze und hat von den Zähnen scheinbar einige Baustellen.
    Wenn das jetzt schon mit 6 Monaten die Zahnwurzeln wären, wäre es echt schlimm.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Das ist doch schonmal ein super Anfang.
    Wenn du einen guten Zahntierarzt findest, kannst du dir ja mal eine vorsichtige Prognose geben lassen. Ich finde es immer hilfreich, wenn man dann von vornherein einfach weiß, was so ungefähr auf einen zukommt, dann stellt man sich seelisch und moralisch drauf ein und wird nicht ins kalte Wasser geschmissen ...

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Löwenkopf-Löwenzopf
    Registriert seit: 15.06.2020
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    Das Problem ist derzeit genau diesen zu finden.
    Ich hatte schonmal Zahnkaninchen. Aber eben nicht in diesem sehr jungen Alter.
    Bei den meisten kam das erst viel später.

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