Hallo zusammen,
ich halte inzwischen seit ca. 25/26 Jahren Kaninchen.... aber ich habe das Gefühl, je länger ich halte, desto mehr Schuldgefühle bekomme ich für Dinge die passieren.
Uns ist Dienstag morgen das Schlimmste passiert, wovor ich Angst hatte. Meine geliebte Emma ist plötzlich mit 10 verstorben. Sie war mein Seelenkaninchen. Und seit über 9 Jahren mit unserem Bailys zusammen.
Wir sind total geschockt und verstehen nicht was passiert ist.
Meine größte Angst war, dass sie kurz vor oder nach unserem Umzug stirbt... wir sind von einer sehr kleinen Wohnung in eine große gezogen und Emma war ein großer Wirbelwind, mein größter Wunsch war es, dass sie sich hier noch richtig austoben kann und hier eine ,,Omi" werden darf. 2 Wochen.... 2 Wochen hatten wir hier nur mit ihr und ich fühle mich einfach furchtbar, weil sie das nicht verdient hat.
Den Umzug haben beide ganz easy überstanden, bei sowas waren sie sehr gechillt. Emma ist so mega neugierig und forsch gewesen, für sie war es ein riesen Abenteuer...
Keiner hat ihr angesehen, dass sie schon 10 Jahre alt war. Sie sah weder aus wie eine Omi, noch war sie wie eine. Sie lief, rannte, schlug Haken und hatte keinerlei Einschränkungen - SO dachten wir, müsste sie eigentlich locker noch 2-3 Jahre schaffen... das Einzige, was ihr Alter zeigte war, dass sie etwas mehr schlief und manchmal richtig tief und fest. Das einzige was sie körperlich sonst hatte, war das sie seit ihrer Kastra vor 5 Jahren empfindlich auf manche Pflanzen reagierte und beim Fellwechsel musste ich vorsichtig sein.
Aufgrund ihres Alters - von beiden - habe ich ihnen zwischendurch immer Mashs gemacht und dort unterstützende Sachen für Nieren, oder auch Leber beigegeben wie zb. Brennesseltee usw.
Leider entwickelte Emma in den letzten 2-3 Jahren enorme Panik beim Autofahren... so stark, dass ich Angst hatte sie könnte unterwegs zusammenbrechen. Sie riss ihren Mund auf, sabberte ohne Ende und ihre Pumpe schlug, da wurde mir schon anders... habe vieles probiert um dies in den Griff zu bekommen, habe auch unseren TA Dr. L. nach Möglichkeiten gefragt... aber ich fand nichts... so war eine lange Fahrt einfach nicht möglich. Auch hatte ich nie einen TA gefunden, der für eine Blutabnahme rauskommt - das hätte ich schon gerne mal gemacht... Habe aber das Gefühl gehabt, dass sie den Stress bis zu einer Praxis und dann das Abnehmen nicht mehr packen könnte.
Letztlich... körperlich, mental war ihr nichts anzumerken... Da Bailys stark im Fellwechsel war, gab ich vorsorglich jeden Tag stark eingeweiche Leinflocken mit Öl - ohne hätte Emma aufjedenfall Probleme bekommen - normal war das in den letzten Jahren unsere Rettung, trotz bürsten. Dann fing sie an, ich bürstete sie auch, aber am nächsten Tag sah sie wieder aus wie ein explodiertes Huhn... und dann war auch schon der Tag....
Ich sah Sonntag Abend das sie wohl wieder Bauchweh hatte... habe direkt das Bauchweh Programm gestartet, normal ist dann nach wenigen Stunden wieder gut. Ich blieb wach, merkte dann aber morgens das etwas komisch ist... wenn, dann hatte sie leichte Verstopfung, diesmal hatte ich die Befürchtung das es doch ein Bezoar im Magen sein könnte... erst, über Nacht, merkte ich den Magen aber nicht so stark...
Ab morgens aber war es irgendwie komisch, der Magen hart und groß und sie bekam langsam Probleme mit ihren Gliedmaßen, als ob die Muskeln nicht mehr so wollten.
Habe dann die Fahrt zu Dr. L gewagt, da für sowas hier kein TA zu gebrauchen ist und ich doch echt Angst bekam, weil der Verlauf irgendwie komisch war...
Der hatte auch direkt die Haare im Verdacht, das Röbi zeigte auch einen stark gefüllten Magen...
Infusionen + Vit B gabs da noch, ansonsten sollte ich das Bauchprogramm weitermachen... und am nächsten Tag ggf mit Kontrastmittel, ggf Op....
aber irgendwie merkten wir, dass Dr. L... auch etwas verwundert über den Verlauf ist... er sprach es nicht aus, aber seine Art wirkte so.
Als wir Zuhause waren, war es dann kurzzeitig besser, sie konnte sich wieder wie eine Henne hinsetzen und trank selbstständig... wir hatten Hoffnung... 4 Stunden später ging es wieder bergab, die Muskeln wollten nicht wie sie, schlucken tat sie auch nicht mehr und Bailys schnupperte sie ganz komisch von oben bis unten ab....
innerlich wusste ich, dass es vorbei ist... sie wackelte ab und zu noch zu ihren Lieblingsplätzen, was sie kraftmäßig nicht mehr schaffte, ich setzte sie auf diese Plätze - Buddelbox, Toilette usw... hielt sie... setzte sie dann zurück ins Kuschelnest mit Wärmflasche... ich hielt sie im Arm, sie schaute zu mir hoch und schaute mich mit großen Augen an...
Ihren Bauch konnte sie auch nicht mehr anspannen... vorher hatte ich das Gefühl das es plötzlich 2 große harte Bälle sind, nicht nur der Magen... als sie nicht mehr anspannen konnte, war alles weich... konnte keinen Klumpen oderso ertasten...
ich wusste das sie sich verabschiedete... Wir schafften es noch bis zu Dr. Ls Tür... auf dem Parkplatz ging sie dann... ganz schnell.
Wir verstehen einfach nicht, was da passiert ist...
Sie war extrem fit und agil.... es gab nichts, was auf irgendwas hindeutet... sie rannte hier stundenlang durch die Wohnung, hatte Spaß, fraß... trank nicht übermäßig... alles normal...
Ich mache mir so Vorwürfe, ich hatte den Mash zb. in den letzten 3-4 Wochen etwas vernachlässigt durch den Umzug.... hab ich damit vlt den Nieren geschadet? Brauchte sie das zur Unterstützung? Was ist denn aufeinmal passiert? Ihr ganzer Zustand war so top... sie sah aus und lebte wie eine 5 Jährige..
Ich habe schon vor 2 Jahren angefangen, dankbar zu sein... das beide so alt sind und in so einem guten Zustand alt werden durften... habe mir so Mühe gegeben, das Altwerden zu unterstützen... immer Wiese, eigenes Gemüse aus dem Schrebergarten... sie war Gojibeeren süchtig, haben extra Gojibeeren angepflanzt .... wer isst denn jetzt die ersten Früchte?
Sie war extrem gut darin, zu wissen was gesund ist... Tomaten, Gojibeeren, Rote Beete, Ingwer...
Mich würden eure Erfahrungen interessieren.... für mich ist es schwer zu begreifen, so ein offensichtlich gesundes altes Tier und dann plötzlich ein müdes Organ? Ich mein gut, dass ist aufgrund der Symptome und dem Verlauf jetzt nur eine Vermutung, aber anders können wir uns das alle nicht erklären...
Wie sind eure Erfahrungen? Erholt ihr euch noch von dem mentalen Druck? Allein, dass wir keinen guten TA in der Nähe haben... macht mir die Haltung langsam nur noch madig...hilflos...
Liebe Grüße
Steffi
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