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Thema: Riiiesiges Fibrosarkom und trotzdem lebensfrohes Kaninchen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 05.01.2015
    Ort: Niederbayern
    Beiträge: 411

    Standard Riiiesiges Fibrosarkom und trotzdem lebensfrohes Kaninchen

    Hallo zusammen,

    wahrscheinlich ist das jetzt weniger eine Frage, als eher eine Bitte um Beistand. Unser Kämpfer Elmo hat ja schon eine lange Krankenvorgeschichte (massive Herzprobleme, Zahnprobleme, Arthrose). Inzwischen ist er sieben oder acht Jahre alt und seit Anfang des Jahres hat er nun ein Fibrosarkom an der linken Schulter / Nackenbereich. Das Mistding wächst leider in einem erschreckenden Tempo. Mittlerweile ist es etwa faustgroß . Als wir die Diagnose bekamen war uns klar, dass er nun nicht mehr lange zu leben hat. Aber Elmo genießt das Leben einfach viel zu sehr um Trübsal zu blasen. Jeden Morgen wartet er, dass er raus in den Garten darf, er kuschelt unglaublich viel mit Ronja und Pablo, kommt, wenn ich ihn rufe und bettelt um Leckerli. Klar, zunehmend wird das alles mühsamer für ihn. Man sieht ihm jetzt sein Alter immer mehr an und auch die Artrhose wird wohl schlimmer. Er schläft mehr und hoppelt kürzere Strecken. Aber er nimmt extrem am Leben teil. Neulich habe ich der Tierärztin ein Foto von ihm gezeigt. Sie war total überrascht. Nicht nur davon, wie groß der Tumor inzwischen ist, sondern auch davon wie gut er davon abgesehen aussieht. Wache Augen, glänzendes Fell, aufmerksamer Blick. Auch Gewicht hat er kaum verloren und seine Medikamente nimmt er freiwillig. Er ist so ein unglaublich tolles, tapferes und liebes Kaninchen

    Aber es ist auch wirklich zermürbend jeden Tag auf seinen Tod zu "warten". Immer wenn ich zum Gehege gehe, dann ist da diese doofe Anspannung, ob er noch da ist. Seit Monaten hole ich beim Tierarzt immer nur noch kleine Mengen von den vielen Medis die er bekommt, weil sowohl die Tierärztin als auch ich immer dachten, dass eine Großpackung keinen Sinn mehr macht Wir haben ihn auch dieses Jahr nicht mehr geimpft und auch beim Herzultraschall-Kontrolltermin im Mai waren wir nicht mehr, weil wir ihm den Stress nicht mehr zumuten wollten. Neulich saß er im Gehege und hat Himbeeren gefuttern. Ich hab nur einen Moment weggeschaut, als ich wieder zu ihm geschaut habe, da lag er auf der Seite und hat "gekrampft" - zumindest habe ich das völlig geschockt gedacht. Dann kam er wieder auf die Füße und da wurde klar: Er wollte sich nur am Ohr kratzen, aber weil der Tumor so groß ist kam er nicht ran und weil der Boden an der Stelle leicht abfällt hat er das Gleichgewicht verloren und ist auf die Seite gefallen. Er hat dann einfach einen kleinen Moment gebraucht um wieder auf die Füße zu kommen. Ihn hat das wohl nicht nachhaltig beeindruckt, denn er hat sich sofort wieder seinen Himbeeren gewidmet

    Ich würde mir so für ihn wünschen, dass er zu Hause bei Ronja und Pablo einschlafen darf. Aber obwohl er so krank ist, wirkt er nicht wie ein Kaninchen das sterben möchte. Neulich ging es ihm mal zwei Tage wirklich schlecht. Da dachte ich "jetzt ist es soweit". Da saß er aufgeplustert in der Ecke, wollte nicht fressen und sein Fell war ganz zerzaust. Im Endeffekt hatte er aber wohl bei seinen Putzorgien "nur" zu viele Haare erwischt und hatte Bauchweh. Er bekam Bauchmedis von mir und nach zwei Tagen war er wieder "fit". In zwei Wochen fahren wir in den Urlaub. Die Ninchen kommen zu meiner Mama. Das kennen sie und normal klappt das immer prima. Als wir damals gebucht haben sind wir eigentlich davon ausgegangen, dass bis dahin Elmo wohl nicht mehr bei uns sein wird Nun rückt der Urlaub näher und ich frage mich, wie das wohl werden wird. Meine Mama ist die beste Option, die wir haben. Sie kennt sich mit den Ninchen aus und kann sie fachgerecht versorgen. Aber dafür müssen sie halt vorübergehend umziehen, was ja trotz allem schon stressig ist.

    Ich weiß auch gar nicht so genau, was da noch auf uns zukommen kann. Ich dachte, dass sein Herz einfach irgendwann aufhört zu schlagen, aber das scheint ja trotz allem doch noch stärker zu sein als wir dachten. Der Tumor selbst entzieht dem Körper sicher Kraft, aber er schein vor allem nach außen zu wachsen, so dass er (zumindest von außen betrachtet) wohl keine Organe oder die Atmung beeinträchtigt. Weiß jemand, wie lange ein Kaninchen mit so einer Erkrankung leben kann? Das klingt jetzt bestimmt schlimm, als hätten wir unseren Elmo aufgegeben. Das Problem ist nur, dass es so hoffnungslos ist. Wenn es IRGENDWAS gäbe, was wir tun könnten, damit Elmo weiterleben kann, dann würden wir das natürlich tun. Aber wir können ihn nur noch auf diesem Weg begleiten und versuchen ihm jeden Tag so schön wie möglich zu machen. Und momentan fordert er auch jeden dieser Tage ein - darum ist auch momentan ein letzter Gang zum Tierarzt (noch) keine Option. In all den vielen Jahren Kaninchenhaltung habe ich das noch nie erlebt. Ich hatte noch nie ein Tier bei dem die Diagnose über eine so lange Zeit so niederschmetternd hoffnungslos war und das gleichzeitig einen solch starken Willen zu leben hatten ...

    Liebe Grüße
    Sabine

  2. #2
    Unendlich traurig :( Avatar von Katja F.
    Registriert seit: 26.05.2009
    Ort: Nähe Magdeburg
    Beiträge: 1.753

    Standard

    Bei solchen Geschichten muss ich immer an den Ausspruch denken: "Totgesagte leben länger." Auch wenn diesen Satz nicht sonderlich mag, stelle ich immer wieder fest, das da ein Körnchen Wahrheit drin steckt.
    Ich kann nur nachempfinden wie es ist, wir hatten einen Hund mit Knochenkrebs und wussten das unsere gemeinsame Zeit nur noch begrenzt sein wird. Der TA gab ihm 6 Monate, er hat 9 Monate draus gemacht. Letztlich durfte unser John-Boy hier Zuhause im Kreis seiner Familie friedlich einschlafen. Für ihn war es, so doof das klingt, das größte Geschenk zum Abschied.

    Bei einem Kaninchen ist das sicher noch ein bisschen anders. Oh man, es ist schwer dir da etwas zu raten, ich finde da merkt der Halter doch immer am besten wann es Zeit ist, Abschied zu nehmen. Du kennst deinen Elmo am besten und er wird dir auf seine Art zeigen, wann es Zeit ist. Ich glaube eine Zeitvorgabe kann man da schwer machen, weil jedes Tier anders damit umgeht.
    Auch wenn es schwer ist, aber genießt jeden Tag mit ihm. Und wenn es passiert, wenn ihr im Urlaub seid, würde ich einfach mit deiner Mama darüber sprechen, was im Ernstfall mit Elmo passieren soll. Ich bin sicher, das habt ihr bestimmt auch schon gemacht. Ich wünsche Euch in jedem Fall ganz viel Kraft und das Elmo seine Zeit, die ihm noch bleibt, ohne Schmerzen genießen kann.

    Liebe Grüße

    Katja
    Es grüßen die Kaninchen Luna und Seppel, die Meerschweinchen Navina, Mikasa, Pepples, Herr Lindner und Makani im Herzen. Sowie Futtersklavin Katja.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 06.08.2016
    Ort: Zuhause
    Beiträge: 239

    Standard

    Ich kann mich Katjas Worten nur anschließen.

    Ich glaube, er wird ganz alleine entscheiden, wann es Zeit ist, zu gehen.
    Wenn er meint, dass Ihr dabei bzw. Zuhause sein sollt, dann wird er Euch nach Eurem Urlaub auch noch - den Umständen entsprechend - munter begrüßen und sich freuen, dass Ihr wieder bei ihm seid.

    Ich drücke Euch ganz fest die Daumen und vor Allem Elmo, dass er für die Zeit, die ihm bleibt, weiterhin ein schmerzfreies und schönes Kaninchenleben führen kann.

  4. #4
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Mein Max Manni hatte auch ein Fibrosarkom, ich habe es sogar zweimal operieren lassen, aber es kam wieder. Auch er hat damit noch ein paar Monate gelebt, leider hatte es dann in die Lunge gestreut und ich musste ihn gehen lassen. Mit dem Tumor selber hätte er noch länger leben können. Im schlimmsten Fall platzt es auf, aber auch dann kann man noch sehen, falls Innenhaltung (wegen Fliegen), ob man es noch eine Weile belassen kann. So habe ich es jedenfalls seinerzeit mit meinem TA besprochen.

    Ich wünsche euch noch eine lange Zeit zusammen.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 05.01.2015
    Ort: Niederbayern
    Beiträge: 411

    Standard

    Vielen lieben Dank Euch allen für Eure Antworten und dass Ihr an uns denkt: Ja, bei Elmo muss ich auch ganz oft an "Totgesagte leben länger" denken. Er hat schon sooo viel durchgestanden und soo viele Situationen überlebt, in denen wir kaum Hoffnung hatten. Wenn ich so zurückdenke, dann ist es wirklich erstaunlich! Momentan ärgern ihn die kleinen Fliegen in der Wiese extrem (ich meine die heißen Sandmücken?!). Sie gehen speziell auf das Ohr in dem er sich nicht mehr kratzen kann und scheinen da auch zu stechen. Aber er ist einfach so gerne draußen! Das hat er schon immer so geliebt. Jetzt habe ich mal probiert ihm die Ohren mit Kokosöl einzustreichen, das soll ja Insekten fernhalten und wirkt außerdem pflegend. Mal sehen, ob das was bringt. Blöderweise habe ich momentan so eine doofe Orthese (vermutlich Bänderriss ) und kann mich darum auch nicht so um ihn kümmern, wie ich mir das wünschen würde

    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    Mein Max Manni hatte auch ein Fibrosarkom, ich habe es sogar zweimal operieren lassen, aber es kam wieder. Auch er hat damit noch ein paar Monate gelebt, leider hatte es dann in die Lunge gestreut und ich musste ihn gehen lassen. Mit dem Tumor selber hätte er noch länger leben können. Im schlimmsten Fall platzt es auf, aber auch dann kann man noch sehen, falls Innenhaltung (wegen Fliegen), ob man es noch eine Weile belassen kann. So habe ich es jedenfalls seinerzeit mit meinem TA besprochen.
    Davor habe ich momentan die meiste Angst. Also sowohl davor, dass der Tumor aufplatzen könnte (die Haut ist wirklich extrem gespannt, weil der Tumor halt so groß ist), als auch generell vor Fliegen. Die drei leben ja draußen (also sie haben ein 18 qm "Innengehege" in einer ehemaligen Garage und tagsüber ein Freilaufgehege im Garten) und für Elmo wäre ein Leben im Haus auch wirklich Folter. Ich kontrolliere halt jetzt so gut es geht. Aber was würde man tun, wenn der Tumor wirklich aufplatzt? Ich meine jetzt als Erste-Hilfe-Maßnahme zu Hause? Wäre da eine Blutung, die man stoppen müsste? Für Elmo scheint es schon unangenehm zu sein, wenn man den Tumor anfasst, ich weiß nicht, ob man da einen festen Verband anbringen könnte?! Aber irgendwas müsste man doch auf die Wunde machen, oder hieße "belassen", dass die Wunde wirklich offen bliebe? Und woran hast Du denn bei Deinem Kaninchen gemerkt, dass der Tumor gestreut ist? Auch darüber mache ich mir schon Sorgen, weil ich ja nicht in ihn reinschauen kann. Äußere Anzeichen für Metastasen gibt es zum Glück nicht, aber das heißt ja trotzdem nicht, dass sie nicht da sind.

    Mich nimmt das schon sehr mit. Klar wünsche ich mir, dass er noch viel Zeit bei uns sein kann, gleichzeitig würde ich aber auch hoffen, dass er, wenn es soweit ist, einfach dort einschlafen darf, wo er am glücklichsten war: Draußen im Garten, mit Ronja und Pablo an seiner Seite.

    Liebe Grüße
    Sabine

  6. #6
    Unendlich traurig :( Avatar von Katja F.
    Registriert seit: 26.05.2009
    Ort: Nähe Magdeburg
    Beiträge: 1.753

    Standard

    Deine Fragen speziell zu dem Tumor kann ich dir leider nicht beantworten. Du beobachtest ihn ja gut und wenn wirklich der Fall eintreten sollte, das der Tumor aufplatzt, würde ich ihn reinholen. Aber solange kann er sein Leben noch draußen genießen. Ich kann mir zum Beispiel bei meiner Savannah gar nicht vorstellen, sie in Innenhaltung zu haben, ich glaube da könnte ich hinterher renovieren. Mein Findus kommt ursprünglich aus Innenhaltung, aber er fühlt sich draußen auch extrem wohl. Ist ein richtiges kleines Erdferkel geworden.

    Wegen der Metastasen, kann ich auch wieder nur aus Erfahrung von unserem John-Boy sprechen. Er hatte den Tumor an der Pfote. ich dachte immer, das er schleichend abbaut. Aber das war nicht so. Das kam mit einem Schlag. Er ist morgens beim Gassi gehen einfach umgefallen und das ist Zuhause nochmal passiert. Beim TA haben sie dann festgestellt, das Metastasen in der Lunge geplatzt waren.

    Ich wünsche dir und Elmo alles Liebe.

    Ihr werdet das meistern.
    Es grüßen die Kaninchen Luna und Seppel, die Meerschweinchen Navina, Mikasa, Pepples, Herr Lindner und Makani im Herzen. Sowie Futtersklavin Katja.

  7. #7
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Zitat Zitat von Sharana Beitrag anzeigen
    Und woran hast Du denn bei Deinem Kaninchen gemerkt, dass der Tumor gestreut ist? Auch darüber mache ich mir schon Sorgen, weil ich ja nicht in ihn reinschauen kann. Äußere Anzeichen für Metastasen gibt es zum Glück nicht, aber das heißt ja trotzdem nicht, dass sie nicht da sind.
    Das war unübersehbar, er hatte verschärfte Atmung.

    Ich habe keine Ahnung, was mich beim Aufplatzen erwartet hätte, aber da ich schon viele Abszesskaninchen hatte, wo es auch unterschiedlich gehandhabt wurde und es oftmals offen blieb, hätte ich das auf mich zukommen lassen und noch einmal mit dem TA abgesprochen.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

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