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Thema: Abzess am fehlenden Ohr - OP ja oder nein?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Benutzer Avatar von Pia15
    Registriert seit: 18.09.2011
    Ort: Altenburg
    Beiträge: 84

    Standard Abzess am fehlenden Ohr - OP ja oder nein?

    Hey Leute,
    ich bräuchte mal dringend Meinungen und Erfahrungen.

    Es geht um meine 4 jährige Häsin Einora, 5,5 kg schwer und ein Einohrkaninchen. Ihre Mutter hatte wahrscheinlich das Ohr direkt nach der Geburt abgebissen. Nun quält uns aber an der Stelle, wo das Ohr fehlt ein Abzess. Vor wenigen Monaten wurde dieser geöffnet, gespült und es gab AB. Alles ist gut abgeheilt. Sollte er aber nochmal wieder kommen, würde sie wohl operieren. Davor die Jahre hatte sie hin und wieder mal einen kleinen Eiterpickel an der Stelle, der von alleine verschwunden ist.

    Seit 2 Wochen hat sich aber wieder ein neuer gebildet. Beim Ta wurde dieser wieder geöffnet und gespült. Es wurde ein OP Termin für heute ausgemacht. Die Tä meinte aber, dass sie nicht genau weiß, was sie erwartet und das alles wohl eine komplizierte Sache wäre. Ihre Vermutung ist, dass der Gehörgang ja trotzdem normal angelegt ist. Die Drüsen dort produzieren aber nach wie vor normal Talg und co. Das Loch ist damals aber nach der Geburt zugewachsen und dadurch kommen immer die Abzesse. Sie würde den Gehörgang trotzdem am liebsten erhalten irgendwie. Trotzdem scheint der ganze Abzess sehr tief zu gehen und hat sehr lange Fistelgänge.

    Vor 3 Tagen kam dann der Anruf, dass in der Praxis das eine OP Gerät kaputt gegangen ist und sie keine Ahnung haben wie lange die Reperatur dauert. Wir sollten uns überlegen ob wir einfach so lange warten und regelmäßig spülen oder ob wir sie in Jena operieren lassen möchten. Ich habe dann beschlossen zu warten, weil der Weg nach Jena ziemlich weit gewesen wäre, habe aber nochmal die TÄ kontaktiert, was sie machen würde. Sie meinte dann, nein wir sollen sie operieren lassen und nicht mehr so lange warten, die Kollegen in Jena wären auch immer sehr bemüht. Also wollten sie für uns einen Termin in Jena machen. Aber die Kollegin, die operieren soll, ist gerade im Urlaub. Damit hat es sich bei Jena erledigt und sie haben nun die Tierklinik Leipzig vorgeschlagen. Da Leipzig deutlich besser für uns zu erreichen ist, haben wir auch dort zugesagt. Wir sollten sie heute morgen hin bringen und dachten, dass mit der OP alles feststeht und die Tierärzte sich ausgetauscht haben. Meine Mutter war so freundlich und wollte sie dann heute morgen abgeben, weil ich zur Uni musste. Eine Stunde später ruft sie mich an, dass wir uns das mit der OP nochmal sehr gut überlegen solten. Die TÄ aus der Klinik meinte, dass Nora sehr wahrscheinlich bei der Narkose stirbt, weil die ganze OP ja so lange dauern würde. Und das das alles ein sehr hochkomplizierter Eingriff wäre, wenn man den ganzen Gehörgang entfernt. So eine OP hätte sie noch nie erlebt und werden wohl auch nur vom Oberchefarzt gemacht. Heute wäre auch nur Voruntersuchung gewesen und morgen dann die OP. Aber die TÄ dort würde uns doch dringlich davon abraten und wir müssten mit 800€ rechnen. Vorher würden sie nochmal ein CT machen. Mit meiner Haustierärztin erfolgte wohl keinerlei Absprache. Sie hat nur ein bisschen dran rum gedrückt und hat sich die Vermutung mit dem Gehörgang angehört und meinte dass der ja komplett raus muss. Als OP Alternative hat sie vorgeschlagen, dass wir einfach regelmäßig spülen und das wars, weil es Einora so ja noch super geht. Die Wahrscheinlichkeit wäre aber sehr groß, dass der Abzess/Eiter irgendwann ins Gehirn gelangt. Dann sollen wir sie einschläfern lassen oder dann gegebenfalls operieren.

    So haben wir Nora wieder mitgenommen und nun sitze ich hier und frage mich wie es weiter gehen soll. Ich frage mich, ob es wirklich der Gehörgang ist und ob man da nix anderes machen kann außer den zu entfernen. Ob man vllt. ein CT machen sollte, um rauszufinden wie tief der Abzess überhaupt ist und wo er herkommt. Sieht man das da überhaupt? Ich hab keine Ahnung. Was ist, wenn er sowieso am Gehirn ist? Dann würde ein OP an sich doch auch keinen Sinn mehr machen. Morgen fahren wir zu unserer Haustierärztin und ich bin mal sehr gespannt was sie zu der geplatzten OP sagt. Ehrlich gesagt, habe ich auch das Gefühl, dass sie doch irgendwie erleichtert war, dass sie den Eingriff nicht machen muss (kann ich aber auch verstehen). Wobei es bei ihr nicht so risikoreich und kompliziert klang. Über die nicht vorhandene Absprache bin ich jedoch ziemlich verwundert, gerade weil es ja bezüglich des Gehörgangs doch unterschiedliche Meinungen gab...Dass bei Kaninchen immer ein gewisses Narkoserisiko besteht ist mir auch klar.

    Hat einer ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir irgendeinen Rat geben? Sollte ich mir noch eine Meinung einholen?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.09.2008
    Ort: Marl
    Beiträge: 100

    Standard

    Wenn man solche Geschichten hört bzw. liest, dann hat man ja oft ein Bauchgefühl.
    Meins war: Kompetente Meinung einholen!
    Vor allem die Art der Leipziger TÄ ist wohl mehr als fragwürdig.
    Zu deinem Problem kann ich leider überhaupt nicht behilflich sein, habe aber trotzdem einen Rat. Ich hatte selber mal ein Tier mit einer seltenen Erkrankung, wo man erstmal nicht so weiter wusste. Ich habe dann Prof. Dr. Michael Fehr (TiHo Hannover) und noch eine Ärztin von der LMU München (bin mir nicht ganz sicher, könnte Dr. Estella Böhmer gewesen sein) angemailt. Beide haben mir zügig geantwortet und auch geholfen.

    Ich drück dir die Daumen für dein Schätzchen.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
    Registriert seit: 23.02.2010
    Ort: Frankfurt a. M.
    Beiträge: 7.901

    Standard

    Es gibt User hier, die OPs am Ohr gemacht haben erfolgreich. Hoffe, davon meldet sich jemand noch schnell.
    Von allem, was ich bisher hier mitbekommen habe, geht es bei diesen OPs um dauerhafte bessere Belüftung und Reinigung des Gehörgangs. Ist denn der Kopf mal geröngt worden? Da kann man schon erkennen, wie weit die Entzündung im Kopf geht, ob die Bulla verschattet ist. Normalerweise kann man das nicht alles entfernen, aber dann eben regelmäßig Spülen und besser Reinigen.

    Du kannst auch über die Suche Otitis / Bulla / Ohrentzündung Berichte finden.
    Geändert von Simmi14 (07.07.2017 um 13:26 Uhr)

  4. #4
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Bei uns wurden schon mehrere OPs am Ohr erfolgreich durchgeführt, sie waren aber alle nach der Hinz/Zepp-Methode. Wenn der Eiter bereits die Bulla zerstört hat, bewirkt diese OP "nur", dass der Eiter besser abfließen kann, die Keime machen sich aber weiterhin auf den Weg Richtung Gehirn.

    Für mich klingt eure OP-Methode jetzt nach Bulla-Resektion. Davon hatte mir mein sehr kaninchenerfahrener TA abgeraten. Er hat diese OP auf Wunsch von Patientenhaltern schon durchgeführt, aber nur mit 50 % Überlebensrate. Dazu muss der Schädel eröffnet werden. Ich habe einen ähnlichen Fall in meiner Facebook-Gruppe, da wurde die OP in der TiHo Hannover durchgeführt, das Tier hat überlebt, aber der Kaumuskel ist seitdem defekt. Er frisst nur sehr selektiert und hat entsprechend Verdauungsstörungen.

    Vor einem Eingriff größeren Ausmaßes würde ich erst einmal zu einem CT raten und zu einem Blutbild. Solche OPs lasse ich mit einer besonderen Überwachung durchführen und bisher gab es auch bei herzkranken Tieren oder Schnupfern wegen der Länge einer OP keine Probleme, eher wegen der Befunde. Die führten dann in wenigen Fällen dazu, das Tier nicht mehr aufwachen zu lassen.

    Wurde eigentlich der Erreger schon mal mittels Abstrich bestimmt und ein Antibiogramm angefertigt?
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  5. #5
    Benutzer Avatar von Pia15
    Registriert seit: 18.09.2011
    Ort: Altenburg
    Beiträge: 84

    Standard

    Vielen Dank für eure Antworten. Wir waren vorhin wieder bei unserer Haustierärztin, die aber leider seit 2 Wochen im Urlaub ist und in der Praxis deswegen ein bisschen Chaos herrscht. Die Vertretung hat den Abszess ausgedrückt und "gespült". Es kommt leider nur kaum was raus bzw. nur mit extremen Druck, weil man kaum dran kommt. Sie würde wohl auch ein CT (erstmal) machen lassen um zu wissen woran man ist. Wir bleiben jetzt erstmal beim regelmäßigen Ausdrücken bis meine Haus-TÄ wieder da ist.

    So habe ich grad in einer anderen Tierklinik in der Nähe von Leipzig angerufen und mich nach einem CT erkundigt. Das würden sie nur in Narkose machen. Bevor aber irgendwas gemacht wird, wollen sie sie natürlich nochmal so untersuchen und dann entscheiden. Der Termin ist nächsten Donnerstag am Abend. Ich bin mal gespannt, was die meinen.

    @Katharina Das mit der 50/50 Chance meinten sie in der TK Leipzig irgendwie auch. Bin jetzt im nach hinein echt froh, dass ich am Telefon auf mein Bauchgefühl gehört habe, und sie wieder habe mitnehmen lassen. Eine Erregerbestimmung erfolgte noch nicht. Generell gab es eigentlich nicht groß AB, ich kann mich gar nicht dran erinnern. Finde ich ein bisschen merkwürdig jetzt so im Endeffekt...

    @Simmi14 Das Problem ist ja das der Gehörgang nach außen hin zugewachsen sein muss. Von daher sieht es mit der Belüftung eh schlecht aus. Röngten hatte ich heute angesprochen, da meinte sie nur, dass man den Gehörgang nicht sehen kann sofern er nicht verknöchert ist. Und das wäre in unserem Falle wichtig. Man weiß noch nicht mal ob es nun wirklich alles aus dem Gehörgang kommt.

  6. #6
    Benutzer Avatar von Pia15
    Registriert seit: 18.09.2011
    Ort: Altenburg
    Beiträge: 84

    Standard

    Könnte es denn bei ihr überhaupt sowas wie eine Ohrentzündung sein? Würde sie dann nicht immer mal dem Kopf schütteln, kratzen usw.? Sie ist ja so total unauffällig.

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