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Thema: Immer häufiger plötzlich auftretender Durchfall

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Antje
    Registriert seit: 15.04.2012
    Ort: Magdeburg
    Beiträge: 113

    Standard Immer häufiger plötzlich auftretender Durchfall

    Hallo zusammen!

    Meine Häsin Hatschi ist in punkto Verdauung schon immer etwas schwierig gewesen, in letzter Zeit häufen sich die Probleme aber - daher möchte ich kurz erklären, wo die Probleme liegen und dann hoffe ich auf ein paar hilfreiche Tipps zur Ernährung.

    Bisher bestand die Nahrung meiner Kaninchen hauptsächlich aus Frischfutter, Nösenberger Strukturmüsli (was aber hauptsächlich von meinem Männchen Burim gefressen wird) und gutem Heu, was auch hier im Forum empfohlen wird. Ein fast schon "normales" Symptom bei Hatschi ist (schon seit langer Zeit) dass ihr Bauch gluckert sobald sie Frischfutter zu sich nimmt. So lange das Gluckern nicht zu schlimm wurde, habe ich dann auch grundsätzlich erst einmal abgewartet. Das ein oder andere Mal passierte es dann auch dass es zu Durchfall kam, meisten ließ sich das Problem durch eine Reduzierung von Salat lösen.

    Seit einigen Monaten kommt es aber immer häufiger vor, dass Hatschi ganz plötzlich richtig Brei-artigen Durchfall hat, der dann meisten auch genau so schnell gegangen ist wie er gekommen war. Am Anfang ist das vielleicht alle paar Wochen mal aufgetreten, mittlerweile bin ich froh wenn mal eine Woche lang Ruhe ist.
    Als Reaktion darauf habe ich die Fütterung umgestellt. Es gibt etwas weniger Frischfutter, dafür mehr Trockenkräuter, getrocknete Gemüsemischungen und täglich eine Portion Cuni Complete. Die ersten Tage war die Umstellung auch sehr erfolgreich, dann kam es leider gestern Abend wieder zu Durchfall. Allerdings gab es gestern auch mal wieder Brokkoli, den ich vorher erstmal bewusst weggelassen habe.

    Nun meine Fragen zu dem Thema:
    1. Gehört Brokkoli zu den eher kritischen Gemüsesorten? Tatsächlich habe ich den nämlich schon länger unter Verdacht.
    2. Kann es sein dass es einfach Kaninchen gibt die nicht nur eine empfindliche, sonder eine super-empfindliche Verdauung haben? Bei meinem Männchen gab es nämlich noch nie (!) irgendwelche Verdauungsprobleme, geschweige denn so heftigen Durchfall.
    3. Wenn es wirklich Kaninchen mit einer super-empfindlichen Verdauung gibt, wie geht man am besten damit um bzw. gibt es dafür spezielle Fütterungstipps?
    4. Um meine Fütterung noch mehr zu verbessern: wie sieht das ideale Mischungsverhältnis aus Frischfutter und Kräutern aus?
    5. Sind getrocknete Kräuter oder Gemüsemischungen überhaupt so gut?
    6. Könnte das Alter vielleicht eine Ursache für die Verschlechterung sein? Hatschi ist im Januar 5 Jahre alt geworde.

    Eine Anmerkung noch zu der Fütterung im Frühjahr/ Sommer: da gehe ich auch gerne raus und sammle frische Wiese. Das Nösenberger gibt es aber trotzdem dazu, weil Burim es so gerne frisst.
    So, ich hoffe ich habe nicht zu viele Fragen gestellt, aber da es scheinbar immer schlimmer wird, brauche ich jetzt einfach mal die volle Informationsbreitseite.

    Vielen Dank schon mal im Voraus.

  2. #2
    Benutzer Avatar von Stefanie M.
    Registriert seit: 01.09.2016
    Ort: Berlin - Eiche
    Beiträge: 75

    Standard

    Hy,

    also ich finde du fütterst sehr viel Trockenzeugs, jedenfalls lese ich sehr oft das Wort trocken.

    Leider oder zum Glück habe ich keine Kaninchen mit solchen Problemen. Nur jetzt in der Übergangszeit von Winterfütterung (hauptsächlich Gemüse) zur Wiesenfütterung haben ich immer mal Matschekot. Ohne so wirklich den Grund zu finden. Es hört einfach nach gewisser Zeit auf.

    Wenn du jetzt nur Wiese fütterst hört der Durchfall dann auf?

    Von Kohl (außer Rosenkohl) hatten meine noch nie Probleme.

    Fütterst du regelmäßig Dill oder/ und Fenchel? Ist sehr gut bei Verdauungsprobleme.

    Trockenkräuter und Trockengemüse sollte man nicht als Hauptfutter geben.

    Ich weiß nicht ob es ein genaues Mischverhältnis gibt. Da meine Wiesen, auf denen ich sammel, auch sehr Wildkräuterreich sind achte ich da nicht so drauf. Es gibt trotzdem so 1-2 die Woche Kräutertöpfe.
    Geändert von Stefanie M. (10.04.2017 um 22:37 Uhr)
    Man muss sich von dem Leben lösen das man geplant hat,
    Damit man das Leben findet das auf einen wartet.

  3. #3
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
    Ort: Land der Hasennasen
    Beiträge: 6.595

    Standard

    Meine Mathilde reagiert auf Trockenkräuter, erst recht Trockengemüse und auch auf Cunis mit Matschkot. Brokkoli hingegen verträgt sie, aber - abgesehen von Spitzkohl - keinen Kohl (auch nicht Kohlrabiblätter). Beim Heu reagiert sie, wenn's zu kräuterreich ist (deshalb nur erster Schnitt), ebenfalls mit Matsch... Bei frischen Kräutern ist es besser aber auf Petersilie reagiert sie mit... du ahnst es schon... mit Matschkot. Bis ich das alles rausgefunden habe sind wohl drei Jahre ins Land gegangen.

    Wäre sie der Maßstab würde ich die trockenen Sachen deutlich reduzieren bzw. weglassen oder ersetzen (z.B. getrockente Weidenblätter statt Kräuter).
    Kotproben hast du vermutlich abgegeben und Zähne sind okay?

    edit: Ich würde wahrscheinlich auch das Nösenberger reduzieren/nur noch als Leckerchen geben. Möglichst nur an Burim.
    Geändert von Heike O. (10.04.2017 um 23:04 Uhr)

    Hat's Kaninchen keinen Spaß, schenk' ihm grünes Gras.
    Auch Grünkohl und Radiccio machen das Kaninchen froh.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Ich habe hier auch eine Häsin bei der es sich so verhält. Alles Gängige wurde untersucht und nichts gefunden .

    Ich denke auch, sie verträgt bestimmte Dinge nicht, aber habe bis jetzt nicht alles herausgefunden, was es ist. Auf jeden Fall ist es so, dass sie zuviel Frifu auf einmal nicht verträgt...das gebe ich besser in kleineren Portionen.
    Frische Kräuter gehen aber, da habe ich es noch am wenigsten erlebt.
    Und trotzdem: Manchmal ist es paar Tage gut und ich fühle mich auf der sicheren Seite, und platsch-im wahrsten Sinn des Wortes- kann ich am nächsten Tag die Decken und Handtücher, auf denen sie saß, gleich der Waschmaschine übergeben.

    Auch auf Medikamente bekommt sie Durchfall...gerade die, die es stoppen sollen, habe ich schon erlebt.

  5. #5
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.155

    Standard

    Das kenne ich leider auch. Bei Molly trat es auf, als sie ein Jahr alt war. Sie machte erst immer mal schwarze Matschköttel, die im Laufe der Zeit zu schwarzem leicht flüssigem Brei wurden. Ich habe alles mögliche ausprobiert. Es stellte sich heraus, daß sämtliches Frischfutter, Gemüse, Obst, dazu führte. Ebenso wie getrocknetes Obst und Gemüse. Molly lebte die weiteren 7 Jahre nur von Heu, getrockneten Blättern, Grünrollis, VitaKullern und Hirse. Von einer Woche Hafergabe (2x1 Teel.) bekam sie hohe Nierenwerte und war taumelig und mußte stationär behandelt werden. Sie war immer sehr dünn, aber fit wie ein Turnschuh bis zuletzt und sonst nie krank. Gestorben ist sie nach ihrer ersten Zahnkorrektur mit 8,5 Jahren.

    Lotte fing im Alter damit an, immer mal Matschkot zu produzieren. Eine Ursache konnte nicht gefunden werden. Da es meistens kein Durchfall war und sie meistens gut fraß, habe ich das Grünzeug nicht reduziert. Sie sortierte eh. Nur Obst und Knolliges habe ich weggelassen, da dies den Matschkot deutlich verstärkte.

    Als Lotte weg war, sah ich, daß auch von Tommi Matschkot kam. Er hatte zwar anfangs nach Lottes Tod etwas Hefen, möglicherweise durch Streß, die aber nach kohlenhydratarmer Ernährung weg waren. Der Matschkot aber blieb. Tommi bekommt ebenfalls kein Obst mehr, da dies den Matsch verstärkt. Große Mengen Obst gabs bei mir eh nie, immer nur ab und an mal kleine Häppchen, im Sommer Beeren. Ich gebe ihm seit einigen Wochen Grapefruitkernextrakt in etwas Apfelsaftwasser. Nach ca. 3 Wochen besserte sich die Lage. Er frißt mit mehr Appetit und es findet sich nur noch sehr wenig Matschkot und dies auch nicht täglich. Daher habe ich etwas Topinambur versucht und als das gut ging, ein Stückchen Kohlrabi. Tommi ist ein sehr mäkeliger Fresser und ich muß immer sehen, daß er was bekommt, was ihm schmeckt.
    Die beiden Jungspunde fressen alles, worauf sie Lust haben. Am Liebsten aber Möhren, Cunis und trockene Blätter. Das Grünzeug fressen sie erst, wenn nichts anderes mehr da ist. Sie bekommen ein winziges Stück Apfel. Ihre Köttel sind perfekt.

    Ich denke, die Ursachen können bei jedem Tier anders sein. Gekauftes Frischfutter ist leider meistens mit Chemie belastet. Und bei Wiese weiß man leider auch nicht genau, was alles daran ist. In Obst ist Fruchtzucker drin. Einzelne Tiere können darauf überempfindlich reagieren. Von daher müßte man vielleicht eine Ausschlußdiät versuchen und langsam Stück für Stück einzele Futtermittel wieder zugeben und sehen, was passiert.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
    Ort: München
    Beiträge: 681

    Standard

    Ja, ich denke schon, daß es einfach Kaninchen gibt, die eine extrem empfindliche Verdauung haben.
    Meine Poppi neigt auch zu Matschkot, seit ich sie habe, also seit 6 Jahren. Sie ist jetzt 9. Grundsätzlich verträgt sie nichts zuckerhaltiges, also keinerlei Knollengemüse (von Obst ganz zu schweigen, gibt es bei uns eh nicht). Ansonsten zeigt sich auch bei gleichbleibender Fütterung hin und wieder mal Durchfall. Den einen Tag wird das Essen vertragen, am nächsten Tag genau dasselbe Essen nicht, warum auch immer Ausgewogene Wiese geht aber eigentlich immer.
    Ich würde hier das Frischfutter auch nicht grundsätzlich reduzieren, ich denke, das wäre nur der Grundstein für andere Probleme...

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Konkret zu Deinen Fragen:

    Zitat Zitat von Antje Beitrag anzeigen
    1. Gehört Brokkoli zu den eher kritischen Gemüsesorten? Tatsächlich habe ich den nämlich schon länger unter Verdacht.
    Eigentlich nicht, er gehört zu den blättrigen Futterarten und wird somit von den Halterinnen normalerweise sehr geschätzt. Aber wie das so ist mit den Gemüsesorten: Vertragen nicht alle Kaninchen gleich gut und dann gibt es Durchfall. Ich würde Dir empfehlen, sofern Du nicht Wiese füttern kannst, auf ganz wenige Sorten Futter zu reduzieren, bis die Verdauung stabil ist. Ich würde nur genauso lange experimentieren, bis der Durchfall zweifelsfrei verschwunden ist. Danach stabilisieren und erst dann weitere Futtersorten hinzufügen.

    2. Kann es sein dass es einfach Kaninchen gibt die nicht nur eine empfindliche, sonder eine super-empfindliche Verdauung haben? Bei meinem Männchen gab es nämlich noch nie (!) irgendwelche Verdauungsprobleme, geschweige denn so heftigen Durchfall.
    Ja, ist so. Nachweislich gibt es Stoffe, die für ein individuelles Kaninchen unverdaulich sind und dadurch Durchfall auslösen können.


    3. Wenn es wirklich Kaninchen mit einer super-empfindlichen Verdauung gibt, wie geht man am besten damit um bzw. gibt es dafür spezielle Fütterungstipps?
    wenn möglich, durch Reduktion und gezielte Futtervariation herausfinden, welcher Stoff das Problem auslöst.

    4. Um meine Fütterung noch mehr zu verbessern: wie sieht das ideale Mischungsverhältnis aus Frischfutter und Kräutern aus?
    Kann man so nicht sagen, hängt sicher davon ab, was Du als "ideal" bezeichnen würdest, was das Frischfutter ist, was die Kräuter sind und was es sonst noch gibt. Abgesehen davon werden viele Kaninchen mit einer ganz und gar un-idealen Ernährung steinalt.

    5. Sind getrocknete Kräuter oder Gemüsemischungen überhaupt so gut?
    Nö, aber siehe Frage 4

    6. Könnte das Alter vielleicht eine Ursache für die Verschlechterung sein? Hatschi ist im Januar 5 Jahre alt geworde.
    Ist denkbar.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

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