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Thema: Lumpi - schwer herzkrank & nicht operabler Kieferabszess - wir kämpfen weiter!

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Verena
    Registriert seit: 25.10.2014
    Ort: Main-Taunus-Kreis
    Beiträge: 322

    Standard Lumpi - schwer herzkrank & nicht operabler Kieferabszess - wir kämpfen weiter!

    Hallo,

    ich war letzte Woche eigentlich zum regulären Zahntermin bei meiner TÄ. Da Lumpi mir in der letzten Zeit nicht so gefallen hat und insgesamt etwas matter wirkt, haben wir nach dem Abhören von Herz und Lunge ein Röntgen des Thorax gemacht. Das Herz hat sich darauf massiv vergrößert dargestellt, die Luftröhre wird minimal nach oben verdrängt, das Lungenfeld stellt sich dementsprechend kleiner dar.
    Ich habe Prilium und Dimazon sowie einen Termin zum Echo bekommen.

    Am Dienstag waren wir bei der Kardiologin. Lumpi hat eine bereits fortgeschrittene dilatative Kardiomyopathie mit hochgradigen Stauungserscheinungen, im EKG sah man (soweit unter der Tachykardie beurteilbar) ventrikuläre Extrasystolen.
    Desweiteren zeigten sich ein geringgradiger Thoraxerguss sowie ein minimaler Perikarderguss.

    Nun bekommt er morgens Dimazon + Cardisure. Abends bekommt er Dimazon + Cardisure + Prilium. In 3 Wochen haben wir einen Termin zur Kontrolle.
    Das eigentlich nötige Kürzen seines Backenzahnes haben wir vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben.

    Und jetzt würden mich eure Erfahrungen mit Herzpatienten interessieren.
    Wie geht es euren Kaninchen mit Herzproblemen? Wie war der Verlauf? Womit habt ihr sie evtl noch zusätzlich unterstützt?
    Geändert von Jana D. (16.03.2017 um 20:23 Uhr) Grund: wunschgemäß geändert

  2. #2
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Ohje, das hört sich sehr kompliziert und gefährlich an

    Ich hatte bisher zwei Herzpatienten. Einen Wichtel, der im Alter von einem Jahr massive Klappenschwäche hatte. Im Lauf der Zeit konnte man irgendwann nur noch ein Klappengeräusch hören, nicht den Doppelton. Er bekam anfangs Lanitop und als das nicht mehr half, Fortekor. Er kam damit gut zurecht. War munter und verspielt. Manchmal hatte er Kreislaufprobleme und hing durch. Er wurde 6 Jahre alt und verstarb sehr plötzlich an E.C.

    Lotte war sehr lebhaft, aber mir fiel von klein an auf, daß sie im Spielen und Toben extrem viele Pausen machte, lag und hechelte, wieder aufsprang und weiter tobte. Da sie sich gut entwickelte und normale Herzgeräusche hatte, nahm ich das so hin. Im Alter von 4 Jahren baute sie massiv ab, wurde dünn und knochig, das Fell glanzlos, trocken und struppig. Ich dachte, der Fellwechsel nimmt sie etwas mit. Aber dann begann sie plötzlich noch zu schnupfen und das Blutbild zeigte etliche schlechte Werte, vor allem hohe Leberwerte. Röntgen ergab, Herz vergrößert, Leber vergrößert. Ultraschall ergab, massive Vorhofvergrößerung, dadurch Rückstau und Unterversorgung der Leber. Vermutlich angeboren. Sie bekam Vetmedin (Pimobendan. Wie auch in Cardisure). Damit verbesserte sich ihr Zustand recht schnell. Die Leber wurde ebenfalls behandelt und die Werte verbesserten sich, wurden aber nie wieder normal. Da Pimobendan die Herzleistung steigert, wurde mir von anderer Tä gesagt, daß man das gut beobachten muß, weil das Herz dadurch überlastet werden könnte, wenn es diese Leistungssteigerung nicht halten kann, und dies zum Tode führen kann. Da es Lotte aber gut ging damit, entschieden wir uns, vorerst dabei zu bleiben. Ich gab Lotte aber noch Cralonin von Heel dazu, um den Herzmuskel zu unterstützen diese Leistung bringen zu können. Vitamin E würde dies auch noch ein wenig unterstützen, war aber nicht nötig. Dafür gabs noch Vitamin B Komplex, um den Zellstoffwechsel zu unterstützen. Es gab immer wieder Aufs und Abs, Lotte benötigte viele Medikamente. Ein Herzultraschall mit 8 Jahren ergab, daß sich die Vorhofvergrößerung vollständig zurück gebildet hatte und die Aorta freien Durchgang hatte. Sie wurde 10,5 Jahre alt und wurde im letzten Herbst eingeschläfert, weil ihr Herz nicht mehr konnte. Keiner hatte erwartet, daß sie je so alt werden würde. Mein LotteÖhmchen wird noch immer sehr vermißt

    Alles Gute für Deinen Lumpi
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Verena
    Registriert seit: 25.10.2014
    Ort: Main-Taunus-Kreis
    Beiträge: 322

    Standard

    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Ohje, das hört sich sehr kompliziert und gefährlich an

    Ich hatte bisher zwei Herzpatienten. Einen Wichtel, der im Alter von einem Jahr massive Klappenschwäche hatte. Im Lauf der Zeit konnte man irgendwann nur noch ein Klappengeräusch hören, nicht den Doppelton. Er bekam anfangs Lanitop und als das nicht mehr half, Fortekor. Er kam damit gut zurecht. War munter und verspielt. Manchmal hatte er Kreislaufprobleme und hing durch. Er wurde 6 Jahre alt und verstarb sehr plötzlich an E.C.

    Lotte war sehr lebhaft, aber mir fiel von klein an auf, daß sie im Spielen und Toben extrem viele Pausen machte, lag und hechelte, wieder aufsprang und weiter tobte. Da sie sich gut entwickelte und normale Herzgeräusche hatte, nahm ich das so hin. Im Alter von 4 Jahren baute sie massiv ab, wurde dünn und knochig, das Fell glanzlos, trocken und struppig. Ich dachte, der Fellwechsel nimmt sie etwas mit. Aber dann begann sie plötzlich noch zu schnupfen und das Blutbild zeigte etliche schlechte Werte, vor allem hohe Leberwerte. Röntgen ergab, Herz vergrößert, Leber vergrößert. Ultraschall ergab, massive Vorhofvergrößerung, dadurch Rückstau und Unterversorgung der Leber. Vermutlich angeboren. Sie bekam Vetmedin (Pimobendan. Wie auch in Cardisure). Damit verbesserte sich ihr Zustand recht schnell. Die Leber wurde ebenfalls behandelt und die Werte verbesserten sich, wurden aber nie wieder normal. Da Pimobendan die Herzleistung steigert, wurde mir von anderer Tä gesagt, daß man das gut beobachten muß, weil das Herz dadurch überlastet werden könnte, wenn es diese Leistungssteigerung nicht halten kann, und dies zum Tode führen kann. Da es Lotte aber gut ging damit, entschieden wir uns, vorerst dabei zu bleiben. Ich gab Lotte aber noch Cralonin von Heel dazu, um den Herzmuskel zu unterstützen diese Leistung bringen zu können. Vitamin E würde dies auch noch ein wenig unterstützen, war aber nicht nötig. Dafür gabs noch Vitamin B Komplex, um den Zellstoffwechsel zu unterstützen. Es gab immer wieder Aufs und Abs, Lotte benötigte viele Medikamente. Ein Herzultraschall mit 8 Jahren ergab, daß sich die Vorhofvergrößerung vollständig zurück gebildet hatte und die Aorta freien Durchgang hatte. Sie wurde 10,5 Jahre alt und wurde im letzten Herbst eingeschläfert, weil ihr Herz nicht mehr konnte. Keiner hatte erwartet, daß sie je so alt werden würde. Mein LotteÖhmchen wird noch immer sehr vermißt

    Alles Gute für Deinen Lumpi
    Danke für deine Erfahrungen, Teddy.
    Äußerlich merkt man ihm eigentlich so gut wie nichts von seiner Erkrankung an, er flitzt hier durch die Wohnung, ärgert die anderen beiden und frisst wie ein Großer. Ich hoffe, dass wir ihm durch die Medikamente noch eine möglichst lange und angenehme Zeit schaffen können.. Angst habe ich davor, dass er irgendwann wirklich leiden muss und ich nicht schnell genug eingreifen/handeln kann.

    Zitat Zitat von Jana D. Beitrag anzeigen
    Alles Gute für Lumpi
    Danke Jana

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.01.2009
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 527

    Standard

    Unsere Kardiologin hatte die gleiche Therapie empfohlen, allerdings auch noch Euphylong 200 (inj Lösung aber oral gegeben) und ich gab zudem noch weitere x täglich Crataegus Globuli, und als es schlimmer wurde dann kam halt auch noch das Cardisure von der Kardiologin hinzu, aber nicht bei allen Tieren, nur bei Vergrößerung und geschwächtem Herz. Einige bekamen trotz regelmäßige Ultraschall Untersuchungen und steigender Medikamentendosis irgendwann Schwierigkeiten beim Atmen, eine lag plötzlich unvermittelt tot im Gehege, als ich Medis brachte, eine bekam einen Herzinfarkt (Schrei, Umfallen, nach Luftschnappen, tot). Die meisten lebten aber sehr lange mit der Krankheit, wenn früh erkannt. Einer überlebte seine Partnerin nur 10 Tage, erst dachte ich Trauer, nun weiss ich, sass seine Herzkrankheit viiiiel zu spät erkannt wurde (die letzte Nacht war schlimm, ich hatte es eilig zum TA zu gehen, obwohl ich ahnte, dass es das Ende sein würde).

    Als sehr lohnenswert hat sich, neben häufigem aber sehr kurzem Lüften, die Anschaffung einer guten mobilen Klimaanlage erwiesen. Sogar die Kardiologin staunte, dass dich der Zustand lange nicht oder nur kaum verschlechterte, obwohl die schon 2-3 Jahre vorher mir "keine Hoffnung machen könnte, dass sie das Frühjahr mit den steigenden Temperaturen und dem Wetterwechsel überleben wird".
    Wichtig ist es, die Entwässerung bei Wetterwechsel zu steigern, dann wieder normal geben. Denn der Kreislauf arbeitet wechselseitig wie eine Heizung oder Klimaanlageanlage, es muss pumpen zum warmen und zum kühlen. Je weniger es die Außentemperatur ausgleichen muss, um so besser, da anstrengend, auch für ruhig gewordene Tiere.

    Ach, noch etwas: bei ganz heissen Temperaturen und noch weniger bei Schülern, herzkranke Tiere NICHT zum TA transportieren. Zumindest sagte sie es mir so. Termin verschieben, mit TA reden, falls es ernst aussieht. Dann ist vielleicht eine Plastik Box und Sauerstoff angebracht, aber Vorsicht im Umgang damit, bei zuviel denkt das Gehirn, ach ich bekomme genug und brauche erstmal eine Weile nicht mehr atmen, es wird dann kontraproduktiv.

    Alles Gute.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Verena
    Registriert seit: 25.10.2014
    Ort: Main-Taunus-Kreis
    Beiträge: 322

    Standard

    Zitat Zitat von Oma Beitrag anzeigen
    Unsere Kardiologin hatte die gleiche Therapie empfohlen, allerdings auch noch Euphylong 200 (inj Lösung aber oral gegeben) und ich gab zudem noch weitere x täglich Crataegus Globuli, und als es schlimmer wurde dann kam halt auch noch das Cardisure von der Kardiologin hinzu, aber nicht bei allen Tieren, nur bei Vergrößerung und geschwächtem Herz. Einige bekamen trotz regelmäßige Ultraschall Untersuchungen und steigender Medikamentendosis irgendwann Schwierigkeiten beim Atmen, eine lag plötzlich unvermittelt tot im Gehege, als ich Medis brachte, eine bekam einen Herzinfarkt (Schrei, Umfallen, nach Luftschnappen, tot). Die meisten lebten aber sehr lange mit der Krankheit, wenn früh erkannt. Einer überlebte seine Partnerin nur 10 Tage, erst dachte ich Trauer, nun weiss ich, sass seine Herzkrankheit viiiiel zu spät erkannt wurde (die letzte Nacht war schlimm, ich hatte es eilig zum TA zu gehen, obwohl ich ahnte, dass es das Ende sein würde).

    Als sehr lohnenswert hat sich, neben häufigem aber sehr kurzem Lüften, die Anschaffung einer guten mobilen Klimaanlage erwiesen. Sogar die Kardiologin staunte, dass dich der Zustand lange nicht oder nur kaum verschlechterte, obwohl die schon 2-3 Jahre vorher mir "keine Hoffnung machen könnte, dass sie das Frühjahr mit den steigenden Temperaturen und dem Wetterwechsel überleben wird".
    Wichtig ist es, die Entwässerung bei Wetterwechsel zu steigern, dann wieder normal geben. Denn der Kreislauf arbeitet wechselseitig wie eine Heizung oder Klimaanlageanlage, es muss pumpen zum warmen und zum kühlen. Je weniger es die Außentemperatur ausgleichen muss, um so besser, da anstrengend, auch für ruhig gewordene Tiere.

    Ach, noch etwas: bei ganz heissen Temperaturen und noch weniger bei Schülern, herzkranke Tiere NICHT zum TA transportieren. Zumindest sagte sie es mir so. Termin verschieben, mit TA reden, falls es ernst aussieht. Dann ist vielleicht eine Plastik Box und Sauerstoff angebracht, aber Vorsicht im Umgang damit, bei zuviel denkt das Gehirn, ach ich bekomme genug und brauche erstmal eine Weile nicht mehr atmen, es wird dann kontraproduktiv.

    Alles Gute.
    Danke auch dir für deinen Erfahrungsbericht
    Ich sehe das wirklich realistisch und weiß, dass seine Prognose schlecht ist. Wir haben das Ganze jetzt relativ spät erkannt und das Herz ist schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Mit den Medikamenten scheint es ihm aber besser zu gehen. Seine Atmung ist leichter geworden und er wirkt insgesamt entspannter.

    Für den Sommer werde ich mir noch etwas überlegen (müssen). Notfalls müssen die drei dann in die Küche umziehen, da ins Wohnzimmer ab spätem Vormittag bis Sonnenuntergang die Sonne scheint und es trotz Markise & runter gelassenem Rolladen entsprechend aufheizt. Was das Anpassen von Dimazon an die Außentemperaturen angeht, muss ich dann nochmal mit meiner Tierärztin Rücksprache halten.


    Kann mir jemand die Dosierung für Crataegutt Herz- und Kreislauftropfen zukommen lassen?

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Lisa H.
    Registriert seit: 29.06.2011
    Ort: Karlsruhe
    Beiträge: 920

    Standard

    Meiner hat im Sommer einen Ventilator
    Er hat die freie Wahl, ob er sich davor legt oder nicht.

    An ganz heißen Tagen legt er den Popo Richtung Ventilator und pennt tief und fest ein. Die Atmung wird auch ganz ruhig.
    Er steht natürlich nicht auf höchster Stufe nach unten gekippt zum Gehege. Ich brobachte immer, wie stark das Fell "wackelt" und stell ihn dementsprechend ein.

    Tierarztbesuche werden vermieden, Stress auch.
    Ansonsten merkt man ihm seine Herzprobleme nicht an.

    Du könntest auch Fliesen im Baumarkt kaufen und so reinlegen Das mach ich dieses Jahr.
    Geändert von Lisa H. (19.03.2017 um 00:11 Uhr)

  7. #7
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Mein Karl Knutschbacke hatte eine ähnliche Diagnose, ihm wird nur eine kurze Lebenserwartung prognostiziert. Das Herz-US war Mitte November, seine Medikation ist ähnlich, morgens Vetmedin und Furosemid, abends ebenfalls plus Vasotop. Ihm geht es seitdem wirklich gut, er hat auch gerade wieder die Filavac-Impfung gut überstanden, solche Sachen haben ihn sonst komplett aus der Bahn geworfen.

    Pflanzlich unterstütze ich noch mit Crataegus oralplex von PlantaVet, mit Crataegutt kenne ich mich nicht aus.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

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