Ergebnis 1 bis 18 von 18

Thema: Chronische Niereninsuffienz

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Benutzer Avatar von Pia15
    Registriert seit: 18.09.2011
    Ort: Altenburg
    Beiträge: 84

    Standard Chronische Niereninsuffienz

    Hallo,
    Merlin hat es voll erwischt...Als er Mitte August zu mir kam, war er schon sehr dünn und sein Fell struppig. Das struppige Fell hab ich auf den Fellwechsel geschoben. Ansonsten wurde mir gesagt, dass er seit Mai ziemlich abgebaut hätte, weil sein Partner ihn verlassen hat und er getrauert hat. Deswegen sollte er dann auch abgegeben werden und kam zu mir, weil ich noch einen Rentner für meine 3er Gruppe gesucht habe. Er ist im Juli 8 Jahre alt geworden. Ich hab ihn immer mal trinken gesehen in den letzten Wochen, hab mir aber nix dabei gedacht weil es ja auch sehr warm war im Spätsommer.
    Letzten Montag bin ich dann aber zum Ta, weil sein Fell immer noch so schlecht war, meine anderen waren mittlerweile alle fertig mit dem Fellwechsel. Es wurde Fell und Haut unter dem Mikropskop untersucht, ohne Befund. Trotzdem hat die Tä ihm Stronghold gegeben, weil sie Parasiten nicht ganz ausschließen wollte. Ich bekam 4 Ampullen wo ich ihm jede Woche eine geben sollte, was den ganzen Fellwechsel und die Haut von innen unterstützen sollte. Da er aber auch sehr dünn ist wollte sie dass ich aufjedenfall wieder komme wenn es nicht besser wird und Blut abnehmen lasse.

    Gestern Abend bin ich dann nach Hause gekommen und er kam nicht an zum Fressen. Hab ihn dann draußen unterm Busch gefunden. Er wollte weder fressen, sich noch groß bewegen. Hab ihn mir dann sofort geschnappt und bin zum Notdienst gefahren, weil ich schon 2 Kaninchen innerhalb eines Jahres verloren habe. Diesmal war eine andere Tä da, die ihn untersucht hatte und sofort meinte, dass er was mit den Nieren haben könnte. Der Bauch war nämlich ok. Sie hat ihm deswegen Blut abgenommen, Infusion gegeben, Schmerzmittel und andere Dinge. Auch hatte er leichte Untertemperatur und von Montag bis Mittwoch 100gr abgenommen. Wo ich dann Zuhause war, hat sie mich sofort angerufen, dass sie das Blut untersucht hat und es leider sehr offensichtlich ist : chronische Niereninsuffienz und das im fortgeschrittenen Stadium. Sie hat mir noch viele andere Auffälligkeiten berichtet, aber ich muss ganz ehrlich sagen, da kam nicht mehr viel von mir an, weil ich einfach total nebenmir stand. Aufjedefall hat sie mich über Therapiemöglichkeiten aufgeklärt (Infusionen und Homöopathie) und dass sie derzeit auch so einen Kandidaten haben, dem es wohl recht gut wieder gehen würde. Bei ihm wurde das aber alles viel früher entdeckt. Sie will auch EC nicht ausschließen und den Titer bestimmen lassen, wenn ich will. Ich soll heute um 12 anrufen und dann rum kommen (falls es ihm extrem schlecht gehen sollte, natürlich auch schon viel eher, aber sie ist heute vormittag leider total ausgebucht). Ich soll dann entscheiden ob ich therapieren will oder ihn gehen lasse. Sie meinte aber, dass sie es an seinem Allgemeinzustand festmachen würde.
    Nach dem Telefonat war ich der festen Überzeugung, dass ich ihn einschläfern lassen will. Weil er sich immer noch kaum geregt hat und das Päppeln wolllte er gar nicht annehmen. Aber gegen Mitternacht fing er dann an zu fressen von selber. Das Zähneknirschen war auch weg und er wurde mobiler. So ging es dann auch die ganze Nacht. Irgendwann hat er sich sogar aus der Rotlichtlampe raus gelegt. Zuerst hat er nur Stangensellerie gefressen, dann nur Kohlrabiblätter und jetzt momentan nur Apfel. Heute morgen hab ihm nochmal Schmerzmittel gegeben und seine Temperatur gemessen. Angeblich keine Untertemperatur mehr, aber ich trau dem nicht so recht. Es geht ihm aufjedenfall besser wie gestern Abend. Er hat auch geköttelt (aber nur kleine Köttel) und gepinkelt.

    Was denkt ihr ? Soll ich ihn therapieren lassen ? Er ist auch nicht völlig aphatisch und guckt sich immer um. Und wenn er selber frisst, will ich ihn auch nur ungerne einschläfern lassen. Aber auf der anderen Seite sehen seine Nierenwerte wohl wirklich sehr schlecht aus. Lange hat er wahrscheinlich sowieso nicht mehr
    Das Blöde ist halt auch, dass die anderen 3 ihn nie akzeptiert haben. Die haben echt geahnt, dass mit ihm was nicht stimmen muss. Mittlerweile wird er zwar nicht mehr allzu gemobbt, aber nett sind sie auch nicht zu ihm. Ich denke auch mal er würde gerne raus in den Auslauf, er liebt es einfach. In den letzten Wochen ist er auch total aufgeblüht bei mir. Er ist einfach so ein lieber kleiner Kerl, den meine Eltern und ich nach der kurzen Zeit extrem ins Herz geschlossen haben. Und mein Herz blutet, wenn ich daran denke, dass er bald oder irgendwann gehen muss Momentan sitzt er in einem Käfig bei mir im Zimmer, damit ich ihn besser im Blick habe und er auch nicht draußen im Matsch sitzt.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Also erstmal : Nicht erlösen lassen ohne etwas versucht zu haben !

    Ich hatte einen ganz ähnlichen Fall Im Sommer (Juni oder Anfang Juli war es, müsste auf die Rechnung schauen) mit meiner Kiki...ähnliches Verhalten..n ix mit Bauch, und ja, die Nierenwerte waren extrem hoch ! Ungewöhnlich hoch. So hoch (ich habe dann sehr viel gegoogelt), dass sie eigentlich kaum eine Überlebenschance hatte..und wenn, wurde mir in der Praxis gesagt, wenige Monate.
    Und EC-Titer auch hoch.

    Sie hat eine absolute Intensivbehandlung bekommen mit SUC (sehr hoch dosiert) und 2x täglich, täglichen Infusionen, Schmerzmittel, natürlich Bauch-Darm-Medis (weil sie nix gefressen hatte). ....und AB . Und immer wieder Zufüttern. Sie hing so fertig auf meinem Schoß, war total müde, so dass ich zig mal dachte sie schläft jetzt ein. Und fing schon fast an, mich zu verabschieden, hab lange mit ihr gesprochen, und ihr gesagt, sie muss nicht kämpfen, sie darf gehen, wenn ihr alles zuviel wird. () Mein kleines Mädchen. Mit der EC-Behandlung hab ich erst nach ca. 2 Wochen begonnen...4 Wochen lang.
    Habe paar Tage später noch eine THP hinzugezogen, die auch eine hoch dosierte Behandlung einleitete.

    Was soll ich sagen ?
    Die Nierenwerte gingen runter, waren irgendwann sogar im Normalbereich. Es steht jetzt an, diese nochmal zu kontrollieren. Und sie ist schon lange wieder topfit. Nichts mehr zu merken.
    Dass die Werte nochmal im Normbereich sind, hat die ganze Praxis in absolutes Erstaunen versetzt.
    Es kann alles wieder kippen, ganz klar. Aber erstmal hat sie sich super erholt. Wir müssen die Werte immer wieder kontrollieren und sie bekommt noch weiterhin homöop. Medis.

    Rückblickend aber meine ich , das sie vlt. gar keine chronische Niereninsuffizienz hatte, sondern eine akute Niereninsuffizienz. Denn das AB hat ja auch angeschlagen.

    Es kann alles bei Deinem Kleinen anders sein, sich anders entwickeln..ich will auch keinen falschen Hoffnungen hegen, denn jeder Fall liegt anders...Mittel schlagen unterschiedlich an usw. .aber bitte behandle ihn erstmal mit allen erdenklichen Medis. Und auch wenn er sich nur für eine gewisse Zeit erholt, ist ihm doch nochmal eine Chance gegeben.

    Wie können gerne telefonieren, ich schreib Dir PN, auch wegen der THP.
    Geändert von hasili (13.10.2016 um 10:30 Uhr)

  3. #3
    Hummel & Emil - und im Herzen mit allen Anderen Avatar von mandarine1904
    Registriert seit: 23.04.2015
    Ort: Lorsch
    Beiträge: 1.864

    Standard

    ich stimme hasili zu. ich habe auch schon nierenversagen miterlebt. ihr müsst es auf jeden fall versuchen. lola hatte damals einen riesen hohen EC titer und akutes nierenversagen. die werte waren sehr schlecht. wir haben sie 1 woche intensiv betreut, ganz ganz wichtig waren die infusionen, SUC und MCP (weil eine eingeschränkte nierenfunktion wohl übelkeit verursacht und sie sonst nicht futtern). sie hat zeitweise nicht mal mehr harn abgesetzt. aber wir haben es bei ihr geschafft. nach der therapie waren ihre nierenwerte wieder ganz normal. leider hatte ihr partner dann 1,5 monate später das gleiche und bei ihm haben wir es leider nicht geschafft. er ist während einer intravenösen infusion an kreislaufversagen gestorben. allerdings waren seine nierenwerte auch so schlecht, dass sie in der praxis nicht mehr messbar waren. das bricht mir heute noch das herz, wenn ich daran zurückdenke. macht mit der angefangen therapie von gestern weiter! ich wünsche euch alles gute!
    Geändert von mandarine1904 (13.10.2016 um 10:45 Uhr)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Ach ja, stimmt..wegen Übelkeit kam hier noch Nux dazu.

    mandarine..auch hier ganz ähnlich..der Partner von Kiki ist im letzten Jahr wahrscheinlich an einer Nierengeschichte gestorben.. bei ihm ging aber alles so schnell dass wir nicht mehr eingreifen konnten.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Dass sich die Nierenwerte beim Kaninchen erholen und bei anderen Tieren nicht ist dadurch verursacht, dass die anderen Tiere eine begrenzte Anzahl Nierenkörperchen haben, die nicht vergrössert werden kann. Wenn dann Nierenkörperchen kaputt gehen, geht der gleichbleibende Blutdruck auf die verbleibenden Nierenkörperchen, was diese dann ab einem bestimmten Druck auch nicht mehr schadenfrei überstehen. Dauerhaft also geht die Spirale abwärts, weil immer weniger Nierenkörperchen immer mehr Druck abbekommen.

    Beim Kaninchen passiert dies ganz lange nicht, weil es inaktive Nierenkörperchen hat, die es aktivieren kann. Deshalb steigt der Druck auf die verbleibenden Nierenkörperchen nicht an und zerstört sie auch nicht - zumindest anfangs nicht, solange noch inaktive Einheiten aktiviert werden können. Deshalb können auch die Blutwerte so lange normal erscheinen. Erst ab einem Verlust von 50-70% des Nierengewebes machen sich die Folgen bemerkbar. Weil Kaninchen sich nicht erbrechen können ist unklar, ob sie Übelkeit empfinden können. Das kann ein Grund sein, warum sie anscheinend ohne jeden Appetitverlust weiter fressen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #6
    Benutzer Avatar von Pia15
    Registriert seit: 18.09.2011
    Ort: Altenburg
    Beiträge: 84

    Standard

    Hey,
    wir waren ja heute Mittag bei der Tä wieder. Sie war ganz zufrieden. Keine Untertemperatur mehr und er hat wohl auch 50 gr zugenommen. Sie fand das sein Fell auch schon ein bisschen besser aussah. Wir haben beschlossen weiter zu machen. Also bekommt er jetzt Infusionen, SUC und Enalatar (ACE Hemmer). Bei dem letzteren bin ich mir noch nicht ganz sicher ob ich das geben werde. Er würde es zwar niedrig dosiert bekommen, aber es kann Nebenwirkungen wie Durchfall und Appetitlosigkeit hervorrufen.
    Dann hat sie mir nochmal die Blutwerte gezeigt. Der Glucosewert war auch sehr hoch, sie denkt aber es kam von der Aufregung. Trotzdem will sie eine Urinprobe untersuchen um Diabetis wirklich auszuschließen.
    Nach dem TA Besuch hat er wie verrückt gefuttert. Jetzt habe ich aber grade das Gefühl, dass er ein bisschen durchhängt

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Chronische Niereninsuffizienz
    Von Jennifer im Forum Krankheiten *
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 09.05.2014, 20:55
  2. Chronische Blasenentzündung?
    Von JuttaH im Forum Krankheiten *
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 12.02.2012, 23:14

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •