Kimba frisst wenig und ist kaum aktiv...

Elphaba · 11.08.2013 13:08

Hallo ihr Lieben,

ich wende mich an euch, weil ich hoffe, dass jemand vielleicht ähnliche Erfahrung mit seinem Kaninchen gemacht hat und mir einen Tipp geben kann, was meinem Kleinen fehlen könnte.

Kimba (Zwergkaninchen, 7 Jahre alt) geht es seit Anfang dieser Woche irgendwie nicht wirklich gut. Er frisst weniger und ist so gut wie gar nicht aktiv. Ich habe erst vermutet, dass er Probleme mit der starken Hitze hat, aber auch als die Hitze am Mittwoch zurück ging, wurde es nicht wirklich besser. Ich hatte den Eindruck er hatte Montag leichten Durchfall, der Po war etwas verklebt. Als es nicht besser wurde, habe ich Bene Bac organisiert und ihn damit behandelt. Gestern saß er dann morgens da und hat so komische gezittert, weshalb ich dann doch noch mit ihm zum Tierarzt gefahren bin. Hatte gehofft, dass ich meinem kleinen Senior den Stress ersparen kann, aber es nützt ja nichts

Beim Tierarzt wurde er abgetastet, der Magen war recht leer, aber er hatte keine Anzeichen einer Aufgasung oder ähnliches. Dann wurden noch die Zähne untersucht, sowohl die Vorder- als auch die Backenzähne. Dort ist auch alles ok. Er hat ein Schmerzmittel gespritzt bekommen, dass den Magen- und Darmtrakt entspannen soll und ich soll ich zusätzlich etwas mit RodiCare päppeln.
Das habe ich dann gestern auch gemacht und er wirkte heute schon wieder stärker als gestern. Er hat auch von allein gefressen, wenn auch nur ein Salatblatt. Dann wollte er ein Stück Nektarine fressen. Man merkte, dass er sich da richtig drüber freute... er leckte dran und wollte wohl anfangen zu knabbern, stoppte dann ganz plötzlich, setzte sich in die Ecke und begann ganz fürchterlich mit den Zähnen zu knirschen...
Was kann nur los sein mit meinem Kleinen??? Kann es sein, dass er vielleicht unter den Zähnen am Kiefer etwas hat?
Wenn es nicht besser wird, soll ich Dienstag nochmal wieder kommen, damit man evtl Röntgen kann oder ähnliches...

Habt ihr vielleicht eine Idee was mit ihm sein könnte? Gibt es etwas was ich untersuchen lassen sollte oder worauf ich den Tierarzt aufmerksam machen sollte?

Bin für jeden Tipp dankbar...

Liebe Grüße
Elphaba

NicoleK · 11.08.2013 13:24

Gibst du weiterhin Schmerzmittel?

Julchen_Chiple · 11.08.2013 13:34

Schmerzmittel ist hier unheimlich wichtig. Das zittern und mit den Zähnen knirschen ist ein Zeichen für Schmerzen. Hunger scheint er ja zu haben, sonst wäre er nicht zur Nektarine hin. Ich vermute, dass es vielleicht vom Kiefer evtl kommt. Auch wenn die Zähnchen oberflächlich in Ordnung zu sein scheinen, kann etwas am Kiefer vorliegen, was man eben erst durch das Röntgen sieht. Also schnellstmöglich den kleinen Kerl Röntgen und unbedingt Schmerzmittel geben, dass er wieder besser frisst.

Gute Besserung für den kleinen Mann

Elphaba · 11.08.2013 14:30

Danke für eure Anrworten! Das Schmerzmittel hat er gestern gespritzt bekommen. Weiteres habe ich nicht für zuhaus mitgekriegt. Dann warte ich nicht bis Dienstag sondern lasse direkt morgen den Kiefer untersuchen. Kann der leicht verklebte Po damit in irgendeiner Art zusammenhängen?

Katharina · 11.08.2013 14:39

Wenn sie nicht richtig fressen, kann das schon Auswirkungen auf den Kot haben. Setzt er denn jetzt wieder normalen Kot ab? Zur Sicherheit könntest du auch eine Kotprobe untersuchen lassen.

Das ganze Verhalten lässt mich auch sehr an die Zähne denken. Und wenn der Magen leer ist, kann noch schnell ein Bauchproblem hinzu kommen, daher ist es gut dass du morgen zum TA gehst.

Brigitte · 11.08.2013 20:50

Hallo,
deinen Beschreibungen nach, würde ich auch ein Zahnproblem vermuten.
Vielleicht hat er eine Entzündung im Mäulchen oder eine Verletzung und die Obstsäure der Nektarine hat ihm noch mehr weh getan.

Mit dem Otoskop, das man im allgemeinen zur Zahnuntersuchung verwendet, kann man nicht die ganze Maulhöhle betrachten. Die ganz hinteren Backenzähne kann man damit nicht so gut beurteilen. Es kann auch eine Verletzung unter der Zunge z.B. sein, das hat es alles schon gegeben.
Meine Zahn-TÄ benutzt eine kleine Kamera um ins Mäulchen zu schauen.

Ich würde das Mäulchen, die Zunge, die Wangenschleimhaut und die Zähne nochmals ganz genau inspizieren lassen. Ein Röntgenbild könnte den Kiefer und die Zahnwurzeln beurteilen.
Und die Verdauung fängt im Mund an, Zahnprobleme können schon Durchfall verursachen.

Ich würde Brei anbieten, vielleicht mag der Kleine so mehr von alleine futtern. Das RodiCare könntest du auch zu kleinen Kugeln formen und auch etwas Babygläschen unterrühren. Meine Zahnhäsin hat keinen Brei von selber gefuttert, aber kleine Kügelchen, die ich daraus geformt hatte.

Ich wünsch Kimba alles Gute.

Bentje · 11.08.2013 21:47

Sehe ich genauso wie die anderen und unterstreiche nochmal Katharinas Vorschlag, nimm eine KP mit zum TA. Vielleicht haben sich auch ein paar Hefen bei der Hitze dazugeschlichen

Lass Dir gleich Schmerzmedis und noch was für den Kreislauf (Catosal/Coffea o.a.) mitgeben, hast Du Sab zu Hause? Dann biste auf einiges vorbereitet

veganinchen · 11.08.2013 22:04

Habe dir ne PN geschickt

Ich würde auch ein Röntgenbild machen. Vom Kopf, aber vielleicht auch vom Rücken - vielleicht tut ihm da was weh?

Hat er warme oder auffällig kühle Ohren (--> Kreislauf)?

Elphaba · 12.08.2013 19:41

Hallo!

Erstmal nochmal vielen vielen Dank für die ganzen hilfreichen Antworten!!!

Wollte euch natürlich vom heutigen Tierarztbesuch berichten:
Heute war der eigentliche Tierarzt da, am Samstag war es irgendwie ne Vertretung, neue Kollegin oder wie auch immer. Ich muss gestehen, dass ich keinen festen Tierarzt für solche Krankheitsfälle für meine Monster habe. Der letzte Krankheitsfall, den ich hatte, war ein EC-Ausbruch und der Arzt bei dem ich war hat es nicht erkannt (kein Schiefhals usw.) und erst nach mehreren Wochen wurde mein Tierchen mit Panacur behandelt, weil ICH es so wollte... er hat es geschafft, aber hat natürlich Folgeschäden davon getragen. Folglich gehe ich mit meinen Kaninchen nicht mehr zu diesem Arzt... Als es Kimba Samstag so mies ging, bin ich in die nächste Praxis gefahren, die noch geöffnet hatte. So viel einmal zum Tierarztthema

Na gut lange Rede kurzer Sinn: Der heutige TA hat nochmal Kimbas Zähne angeschaut und es stellte sich heraus, dass mein armer Schatz Zahnspitzen hatte, die ihn fürchterlich gepiekt haben

Die wurden nun natürlich entfernt und es sollte ihm somit bald wieder besser gehen. Ich hatte auch eine Kotprobe dabei, aber das haben wir dann jetzt erstmal gelassen, weil der TA vollkommen überzeugt war, dass es nun besser werden sollte. Ich hatte auch den Eindruck, dass er tatsächlich etwas Kaninchenfachwissen hat, da er mich darüber belehrt hat, dass er immer Heu braucht und absolut kein Getreide darf. Das wusste ich aber natürlich selbst schon

Kimba bekommt nun noch ein paar Tage ein Schmerzmittel und in 3 Wochen soll ich nochmal zur Kontrolle kommen, es sei denn natürlich es ist jetzt doch noch vorher etwas.
Ich habe dann auch gesagt, dass die Kollegin sich ja Samstag schon die Zähne angeschaut hatte. Das schien ihm doch recht unangenehm und er meinte, die habe noch nicht so viel Kaninchenerfahrung und er würde es ihr nochmal sagen. Ich brauchte heute jedenfalls nichts für die Behandlung bezahlen

Also erstmal bin ich extrem froh, dass nun doch etwas gefunden wurde und Kimba geholfen werden konnte!!! Allerdings bin ich auch total entsetzt, dass er nun auf einmal Zahnspitzen hat! Wir haben ihn schon 7 Jahre und er hatte nie Zahnprobleme. Kann es daran liegen, dass ich im Sommer viel frisch pflücke, er dann hauptsächlich dieses weiche Futter frisst und die Zähne nicht richtig abgenutzt hat? Natürlich hat er auch immer Heu und Zweige zum Knabbern, aber vielleicht nutzt er das zu wenig? Bin ganz schön platt und werd mich da wohl erstmal in das Thema einlesen müssen. Der Tierarzt sprach auch von einem leichten Stufengebiss? Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps für mich, was ich noch tun kann und wie ich einem erneuten auftreten entgegen wirken kann?

Erstmal vielen vielen Dank für eure Unterstützung!

Katharina · 12.08.2013 20:42

Gepflückte Wiese enthält sehr viel Rohfaser, die sich positiv auf den Zahnabrieb auswirkt. Dennoch habe ich sowohl bei meinen als auch den Tieren von Bekannten schon erlebt, dass sich im Alter ein Zahnproblem entwickelte. Sollte das bei euch jetzt nicht ausgestanden sein, so wäre es vielleicht gut wenn ein Zahn-TA in Narkose einmal alle Zähne einschleift.

Ebenso halte ich ein Kopfröntgen noch immer für angeraten, da dann auch die Zahnwurzeln betrachtet werden können.

Getreidefreie Ernährung ist auch nicht ganz richtig, sondern bestimmte Getreide können Kaninchen auch in freier Wildbahn fressen. Vielleicht hilft dir das hier weiter: http://info.kaninchenschutz.de/Fuett...rundregeln.pdf

Ich drücke die Daumen dass er sich schnell erholt und wieder gut frisst.