Lieber Charlie,
7 Jahre warst du alt, als du zu uns kamst, 7 Jahre lang hast du unser Leben bereichert.
Geliebt wurdest du immer, auch von deinem früheren Frauchen, das dich aus persönlichen Gründen nicht behalten konnte.
Unsere Herzen hast du im Sturm erobert, wer konnte deinen großen, braunen Augen schon widerstehen!?
Auch Aiko mochte dich sofort, und ihr habt euch immer super verstanden, gemeinsam aufgepasst, zusammen gespielt und getobt.
Du warst immer freundlich und liebtest Besuch, vor allem, wenn du dabei im Mittelpunkt standest.
Wenn man dich zu wenig beachtete, konntest du eine kläffende Nervensäge sein, die lautstark ihre Streicheleinheiten einforderte.
Immer wolltest du dabei sein, und die warmen Sommerabende bei unseren Nachbarn auf der Terrasse hast du sehr genossen.
Meine liebe Nachbarin und Freundin Elke war auch deine ganz besondere Freundin.
Du hast oft bei ihr auf der Terrasse gelegen oder sie gesucht, wenn sie nicht da war.
Elke starb schon im Sommer 2009, auch an Krebs.
Bestimmt bist du jetzt wieder bei Elke, kleiner Charlie.
2006 fingst du an, hinten rechts zu hinken, und ich war mit dir in der Tierklinik Norderstedt.
Dr. M. diagnostizierte einen Nervenausfall in der Wirbelsäule, und du konntest trotzdem lange ohne nennenswerte Einschränkungen laufen, spielen und toben.
In diesem Winter häuften sich deine Zipperlein.
Wir schoben es zunächst auf dein Alter, immerhin wärst du im Mai 15 Jahre alt geworden.
Häufig wolltest du nachts raus und hast dich in den Schnee gelegt.
Wie oft waren wir im Schlafanzug draußen, haben dich im Garten gesucht und wieder ins Haus geholt!
Spazierengehen mochtest du auch immer weniger.
Ich fuhr meistens in einen einsamen und gut einsehbaren Feldweg, dort hast du dich neben mein Auto gelegt und gewartet, bis Aiko und ich zurück kamen.
Vor kurzem fiel uns auf, dass du dein rechtest Hinterbein plötzlich gar nicht mehr belasten konntest.
Eine dicke harte Schwellung veranlasste mich, sofort mit dir zum TA zu fahren.
Die Diagnose war niederschmetternd, Tumor und nur noch wenig Zeit.
Diese kurze Zeit haben wir dir so schön wie möglich gemacht, du wurdest verwöhnt und umsorgt.
Als du nun trotz Schmerzmittel nachts manchmal nicht zur Ruhe kamst, nicht wusstest, wie du liegen solltest und leise gewinselt hast, gab es für uns keinen Aufschub mehr.
Wir wollten dir noch größeres Leid ersparen und ließen dich gehen, solange du noch selber aufstehen und in den Garten gehen konntest, solange du dich noch über uns, über Besuch und Leckerchen gefreut hast.
Als Frau Dr. B. und Frau R. heute kamen, hast du dich auch gefreut.
Dein geliebtes Leberwurstbrot lenkte dich von der Narkosespritze ab, und unsere Hände und Worte begleiteten dich in das Reich der Träume.
Schlaf gut, kleiner Schatz!
Du warst ein ganz besonderer Hund und wirst hier unendlich fehlen!
Wir lieben dich und sind sehr traurig, Charlie!
In unseren Herzen wirst du ewig weiterleben.
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