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Thema: Vergesellschaftung, Bock flieht

  1. #1
    T-Bone
    Gast

    Standard Vergesellschaftung, Bock flieht

    Hallo,

    Wie ich festgestellt habe ist die Vergesellschaftung von Kaninchen anscheinend ein großes Thema und manchmal kein leichtes Unterfangen. So auch leider bei uns, vielleicht hat ja einer der hiesigen Foristen einen Rat.

    Vergesellschaftet werden soll 1 Bock, kastriert, 1 Jahr alt und unser angestammtes Kaninchen. Wir haben ihn mit 12 Wochen bekommen, seitdem lebt er allein bei uns in der Wohnung und hat seinen eigenen Bereich (ca.14qm). Das mit dem Partnerkaninchen hat sich leider durch eine längere Krankheit von mir etwas hingezogen, aber vor 2 Monaten haben wir dann endlich den Versuch gewagt ihn mit einer Dame zusammenzuführen.

    Die Lady ist 2 Jahre alt und hat ca. 9 Wochen bevor wir sie bekommen und die Vergesellschaftung probiert haben Junge bekommen, das wussten wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Weiterhin hatte sie auch einen Milchstau.

    Der Ablauf der ersten VG:

    Es wurde ein neutraler Raum gewählt (Bad mit 6qm), der mit Verstecken und Futter für beide ausgelegt war. Zur eigentlichen V. ist es aber überhaupt nicht gekommen, die Lady hat sofort alles markiert, er saß zuerst nur in der Ecke und hat zugesehen. Dann ist sie auf ihn zu, den Kopf hatte sie unten, deutlich unter seinem. Ich dachte zuerst sie will sich gleich unterwerfen, allerdings ist sie dann doch zum Angriff übergegangen, es gab eine kurze Keilerei bei dem sie ihm die halbe Blume abgerissen hatte. Von da an wars bei ihm vorbei, sobald sie auf ihn zu gelaufen ist, ist er abgehauen. Er ist sogar aus dem Stand über die Absperrung gesprungen, das hat er vorher und seitdem nicht mehr gemacht. Das Spiel haben wir 2-3 mal gemacht, und dann abgebrochen weil die Verletzungsgefahr für Ihn beim drüberspringen zu groß war.

    Er hat wirklich jede Möglichkeit und Situation genutzt um abzuhauen, es gab von ihm keinerlei Interaktion mehr in ihre Richtung.

    Später hatten wir sie dann in seinem Raum, den wir natürlich vorher sauber gemacht und desinfiziert hatten. Ausserdem hatten wir etwas umgeräumt, damit das auch für ihn neu war. Das Ergebnis war das gleiche, er hat Fersengeld gegeben und ist über die Absperrung gesprungen, hat sozusagen die "Arena" verlassen und sich in der Wohnung versteckt. Die ganze Aktion hat alles in allem ca. 14 Stunden gedauert, in der ganzen Zeit hat er nichts gefuttert, wir haben dann abgebrochen und die 2 getrennt, sie lebt jetzt seit ca. 2 Mon. in einer anderen Wohnung bei einer Freundin.

    Meine Fragen dazu:

    1. War das evtl. zu früh nach dem Wurf, für die Dame? War sie deshalb so agressiv weil sie frisch von ihren Jungen getrennt war?
    2. Hat es Wert wenn man es mit den beiden nochmal versucht? Wenn ja unter welchen Bedingungen (Bsp. langsame Gewöhnung in der ersten Zeit durch Gitter an Gitter)?
    3. Wäre es besser wenn man es für unseren Bock mit einem zweiten Kastraten probiert, und nicht mit einem Weibchen, da die anscheinend dominanter sind?

    Ich hoffe auf eure Ratschläge.

    Gruß

    T-Bone

  2. #2
    Benutzer
    Registriert seit: 31.07.2017
    Ort: Wachau
    Beiträge: 94

    Standard

    Hallo,
    bei uns haben diese Hauruck-Vergesellschaftungen auch nie funktioniert...
    Schlussendlich haben wir dann immer nach diversen Verletzungen Gitter-an-Gitter, mit jeweils immer mal Reviertauschen und ganz am Ende in einem neutralen Raum vergesellschaftet... Auf jeden Fall viieel Zeit einplanen, wenn sie sich nicht auf Anhieb "lieben"...Geklappt hat es dann am Ende immer. Toitoitoi für euch!

  3. #3
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.884

    Standard

    Naja, die Trennung ist lange genug her. Wenn ihr das Spielchen mit dem Trennen und wieder zusammensetzen innerhalb der 14 Stunden gemacht habt, war das wahrscheinlich ein Fehler. Denn in den kurzen Trennungsphasen haben sie die Rangordnung ja nicht klären können.

    Ich würde es beim zweiten Mal mit wesentlich mehr Platz probieren. 6qm sind zwar eigentlich ausreichend, aber je mehr Platz, desto besser und der Kleine hat genug Flucht- und Versteckmöglichkeiten.

    Ich würde es also ein allerletztes Mal probieren, wo sie nun 2 Monate komplett getrennt waren. Es kann durchaus mit den Jungen zusammenhängen oder aber die Häsin ist einfach auch schon so recht aggressiv Artgenossen gegenüber.
    Bei dem letzten Versuch würde ich dann aber wirklich nur im allerschlimmsten Notfall eingreifen und auf keinen Fall trennen. Klar, dass er nach dem ersten Angriff absolute Panik hatte. Und das wäre wahrscheinlich auch deutlich über die 14 Stunden hinausgegangen. Die beiden haben bei 6qm aber auch kaum die Möglichkeit, sich weit genug aus den Augen zu gehen, sodass er hätte unbeobachtet in Ruhe fressen können. In den ersten Stunden während einer recht üblen VG ist es übrigens nicht selten, dass sie nichts fressen. Meistens kommt das von alleine wieder.

    Eingreifen würde ich wirklich erst dann, wenn Blut fließt bzw. sie sich so stark ineinander verkeilen, dass ihr sie händisch auseinander nehmen müsst. Dann würde ich die VG endgültig als gescheitert ansehen. Bis dahin gilt es die Nerven zu behalten. Bei uns ist hier und da auch schon mal ein Widderöhrchen "zu Bruch" gegangen. Das muss immer gar nicht viel mit Kraft oder Wut zu tun haben, sondern es sind schlicht leicht verwundbare Körperteile. Natürlich sehen Kaninchen-VGs selten schön aus und ich bin immer froh, wenn ich selbst keine machen muss. Aber manchmal lohnt es sich.

    Bei unserer letzten VG gab es auch zahlreiche Bisswunden und Keilereien. Am Ende (über 9 Monate später) war dann aber wirklich alles in Ordnung. Wir hatten ein Trio, bei einem Pärchen würde ich so eine lange Dauer wohl auch nicht ausprobieren. Meine Jungs hatten wenigstens beide Elaine als Ausweichkuschlerin.
    Ich drücke die Daumen
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
    Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von KatharinaE
    Registriert seit: 12.07.2016
    Ort: 63477
    Beiträge: 564

    Standard

    Das er Angst hat, ist verständlich. Wenn er so gebissen wurde.

    Bei Paaren kenne ich persönlich ein solches Verhalten nicht. Vielleicht hatte ich einfach Glück. Es kann natürlich auch sein, dass sie ihn wirklich nicht mag. Es ist immer schwer zu sagen, wenn man es nicht selber sieht.

    Vielleicht wohnt jemand in deiner Nähe, der dies gut einschätzen kann und dir die ersten Stunden "beistehen" kann und beurteilen kann, ob dieses Gespann eine gemeinsame Zukunft vor sich hat?

    Wenn du es noch einmal probierst, denke ich auch, viel Platz ist das a und o und auch Möglichkeiten sich nicht ständig von Auge zu Auge sehe zu müssen (das hast du ja schon gemacht). Ich glaube, dass dies manchmal auch Aggressionen hervorruft und sie kommen auch nicht so zur Ruhe.

    Vielleicht melden sich noch richtig gute Kenner, die VG "täglich" machen.

    Alles Gute.

  5. #5
    Gast**
    Gast

    Standard

    Wurde das Weibchen mal komplett tierärztlich gecheckt?

  6. #6
    T-Bone
    Gast

    Standard

    Hallo,

    zuerst möchte ich mich für eure Antworten bedanken. Leider kennen wir niemanden der entsprechende Ahnung hätte und der sich die VG direkt vor Ort mit ansehen könnte.

    Zur Frage: Wie geschrieben hatte die Lady einen Milchstau, weswegen sie beim Vorbesitzer noch entsprechend medizinisch abgedeckt wurde.

    Könnte evtl. eine medizinische Ursache der Grund für ihre Aggressivität sein?

  7. #7
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.884

    Standard

    Ja durchaus. Das sind sogar sehr häufige Ursachen bei einer gescheiterten Vergesellschaftung.
    Entweder das Opfertier ist krank und wird aus der Gruppe ausgeschlossen (in der freien Wildbahn ist dieses Verhalten normal, damit nicht die gesamte Gruppe zur leichten Beute wird, werden die kranken abgestoßen) oder es treten beim aggressiven Tier Schmerzen und damit Aggressionen auf und das ganze hat wenig mit Rangordnung zu tun. Ich würde sie dahingehend nochmal untersuchen lassen.
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
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  8. #8
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.914

    Standard

    Hast Du irgendwo mehr als 6qm Platz? Wichtig ist dad es während der VG dann keine Revierwechsel gibt und sie an einem Ort bleiben.
    Ich würde sie mal gedundheitluch checken und ihm bei der VG einem Heimvorteil geben und das auf möglichst viel Fläche.

  9. #9
    1. Vorsitzende Avatar von Nina M.
    Registriert seit: 09.11.2014
    Ort: Achim
    Beiträge: 2.905

    Standard

    Meine Faustformel für JEDE VG: Solange keine Körperteile fehlen, oder komisch abstehen, lass die Tiere in Ruhe.

    Spaß beiseite. Wichtig ist natürlich bei auffälligem Verhalten, dass man sicher weiß dass die Tiere gesundheitlich iO sind.
    Ansonsten scheitern meiner Erfahrung nach aber auch viele VGs am zitterigen Nervenkostüm von Frauchen / Herrchen.
    Liebe Grüße
    Nina

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