Ihr Lieben,
heute möchte ich euch mein Pflegi vorstellen, das am Muttertag bei mir einzog. „Die Kleine“ - sie wiegt nur 1,1 Kilogramm - hat leider noch keinen Namen erhalten. Ich habe zwei drei Ideen, konnte mich aber noch für keinen Namen entschließen .
Ursprünglich wurde sie über die Kleinanzeigen zusammen mit einem Partnertier vermittelt. Ihr bisheriger Besitzer, welcher in meinem Heimatort lebt, nahm die beiden im Jahr 2005 auf. Es ist also eine „alte Dame“. Das Partnertier verstarb leider vor ein paar Jahren. Sie leidet unter chronischen Schnupfen. Und leider war sie bei ihrer Abholung in sehr schlechtem Gesundheitszustand .
Sie litt an Kaninchensyphilis mit deutlichen Schwellungen an Augen, Nase und Genital. Die Kleine fraß schlecht, fast nur ihr Trockenfutter, hatte anfangs Matschkot - die Kotprobe ergab zum Glück nur eine hohe Zahl an Hefen. Ihre Schnupfensymptome waren stark ausgeprägt und es plagten sie Atemprobleme. Aufgrund der Atemwegsproblematik konnte eine genaue Diagnostik mit Röntgen erst beim vierten Arztbesuch erfolgen, da die Ärztin Sorge hatte, dass sie dabei kollabiert (sie öffnete bei Stress immer wieder ihr Mäulchen). Die Ärztin konnte feststellen, dass ihre Augen – vermutlich durch andauernde Entzündung - erblindet sind und sich Abszesse unter dem Augenlied gebildet haben. Zunächst behandelten wir die Syphilis, die entzündeten Augen und die akuten Schnupfensymptome mit Antibiotika, Augentropfen und Inhalationen. Zusammen mit immunsystemstärkenden Mitteln ging es ihr nach und nach sichtbar besser. Sie wirkter etwas kräftiger, aufgeweckter und fraß besser. Und sie fasste Vertrauen zu mir …
Dennoch machte ich mir weiterhin Sorgen, da sie einige Krallen verlor, welche scheinbar einfach ausfielen und eine blutende Zehe hinterließen. Außerdem konnte ich leider kleine Knubbel am Bauch und After erkennen.
Als die Ärztin sie beim vierten Besuch endlich genauer untersuchen konnte, stellte sie fest, dass ihre Backenzähne in miserablem Zustand und nur noch „Stummel“ sind. Sie konnte geröntgt werden und das Ergebnis hat mich sehr traurig gemacht: Aufgrund des Röntgenbilds wird ein Gebärmuttertumor vermutet. Deutlich zu erkennen ist eine Lunge voller Tumore . Es liegt die Vermutung nahe, dass der Gebärmuttertumor bösartig ist und gestreut hat. Nun kann nur noch palliativ behandelt werden. Die Kleine tut mir so Leid…
Ein paar Wochen zuvor habe ich meine 14-jährige Ellie nach Krankheit gehen lassen müssen. Nicht nur ich vermisse sie sehr, auch ihr ca. 12-jähriger Partner Knopf blieb trauernd zurück.
Da die Maus trotz der schlimmen Diagnose kräftiger wirkte, wollte ich etwas versuchen: Damit sie ihre letzte Zeit keinesfalls alleine verbringen muss und auch Knopf wieder in Gesellschaft kommt, wollte ich eine Vergesellschaftung des Pflegis mit meinem Knopf wagen. Ich saß viele Stunden dabei und glücklicherweise lief die VG absolut unspektakulär ab: Kein Gejage, kein Gerammel. Die Kleine hat Knopf zunächst ignoriert und ist dann um ihn herum gehoppelt, während er doof aus der Wäsche geschaut hat . Nach ein paar Stunden wurde nebeneinander gefressen und sich in der Nähe des anderen entspannt hingelegt. Ich würde sagen – die VG ist geglückt ! Es wird zwar noch nicht richtig gekuschelt, aber viel nebeneinander gelegen und Knopf darf die Kleine ab und zu putzen .
Nun wird die Kleine ihren Lebensabend bei uns verbringen. Knopf und ich freuen uns über jeden Moment mit ihr !
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei unserem tollen Vorstand bedanken, der der Kleinen den Gnadenhofstatus erteilt hat ! Ich habe so eine liebevolle Nachricht von euch erhalten und war total gerührt…
Es wäre total schön, wenn jemand die Kleine und den Verein durch eine Patenschaft unterstützen kann und möchte !
Und nun werde ich zu Bett gehen und hoffe, morgen früh mit einem Namen für die "Maus" im Kopf aufzuwachen ...
Bis bald
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