Die Wirksamkeit kostengünstig einsetzbarer chemischer Desinfektionsmittel
ist begrenzt. Während die äußere keratinähnliche Oozystenhülle von Chemikalien
passiert werden kann, ist die innere lipidhaltige Glykoproteinhülle für diese fast undurchlässig
(COUDERT u. PROVÔT 1976; ENIGK 1979).
Kokzidienoozysten gelten neben Askarideneiern damit
als die gegenüber Chemikalien unempfindlichsten parasitären Dauerstadien........
Einstündige
Einwirkung einer 10%igen Kaliumhydroxydlösung bleibt ohne Wirkung. Für Säuger hochgiftige
Zyanide erfordern lange Einwirkungszeiten, der gut fettlösliche Schwefelkohlenstoff ist in 1%iger
Lösung in wenigen Minuten wirksam, als entflammbare und atemwegsreizende Verbindung aber
problematisch anzuwenden. Ammoniak oder Formalin sind in 6%iger Lösung nach 1 - 3 Stunden
wirksam; die Anwendung in Gasform steigert die Aktivität dieser Substanzen.
Der Einsatz ungeeigneter
Desinfektionsmittel kann den Infektionsdruck durch Kokzidien sogar steigern, wenn diese
nach Abtötung sauerstoffzehrender Bakterien besser sporulieren können.
Verglichen mit ihrer
hohen Resistenz gegenüber Chemikalien sind Kokzidienoozysten gegenüber physikalischen Ein44
flüssen wie erhöhten Temperaturen, Trockenheit oder kurzwelliger Strahlung etwas empfindlicher
Lesezeichen