Heute vor 2 Wochen hast Du Dich auf den Weg gemacht, mein kleiner Kämpfer.
Ich durfte Dich begleiten, zum Glück hatte unsere Praxis Notdienst.
Du warst von Anfang an ein zartes Kaninchen, habe Dich vor 8 Jahren aus Mitleid mitgenommen.... Vieles hast Du überstanden, einige VGs miterlebt, oft warst Du der Außenseiter, wolltest dies aber nie akzeptieren.
Vor 3 Jahren brach E.C. bei Dir aus, aber auch hier hast Du Dich immer wieder aufgerappelt. Wie oft hast Du dem Tod schon ein Schnippchen geschlagen...
In der letzten Zeit wurdest Du zunehmend gemobbt, hast unter Spondylose und Arthrose gelitten. Doch die warmen Sonnenstrahlen im Frühling konnten Dir noch immer einen kleinen verhaltenen Freudenprung entlocken.
Gegen Mittag am 30. April lagst Du auf der Seite, warst vom Bauch abwärts gelähmt und wolltest auch nichts mehr fressen, nicht mal Deine geliebten Erbsenflocken.
Ohren und Gliedmaßen waren ganz kalt, dein Atem ging stoßweise.
Ich habe versucht, Dich zu wärmen und zu päppeln, aber Du hast nur angewidert Dein Köpfchen weggedreht.
Dann hab' ich Dich in die Praxis gebracht, wollte Dich nicht länger quälen. Aber ich weiß, Du wärst noch gern ein wenig geblieben, hättest noch gern einen Sommer erlebt...
2 hochdosierte Narkosespritzen waren nötig, damit Du einschlafen konntest. Ganz fest hast Du Dich in meinen Arm gekuschelt.
Ich werde nie das Seufzen vergessen, als die letzte Luft aus Deinen Lungen wich.
Mach' es gut, mein kleiner tapferer Schatz
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