Wie soll ich anfangen, es ist so schwer ... mein liebes Mäxchen ...
Du durftest leider nur 13 Monate bei uns wohnen, hattest hier viel Freiheit und aus dem einsamen, "zickigen Böckchen" aus dem Tierheim wurde ein charakterstarker Schmusebär der so viel Liebe zu geben hatte und seine Partnerin Wölkchen wie auch meinen Mann und mich glücklich gemacht hat.
Die letzten 3 Monate waren anstrengend und schwer für uns alle.
Beschwerdenfrei und kerngesund stellten wir dich, wie auch unsere anderen Kaninchen unserem neuen, kaninchenerfahrenen Tierarzt Dr. B. in Köln-Rondorf vor und er stellte Zahnspitzen fest die "nur in Vollnarkose behoben werden konnten". Du hattest eine kleine Bissverletzung die mit Antibiotika behandelt werden musste.
Du bliebst zwei Tage stationär und dann brach plötzlich der Kaninchschnupfen aus. Da ein paar Haare im Kot waren musste ich dir Ananassaft eingeben, der deine Mundschleimhaut ziemlich verätzt hatte.
Kurz darauf fing das Dauerspeicheln an und Du wurdest erneut in Vollnarkose an den Zähnen operiert - wieder 2 Tage stationär - und es wurden viele Röntgendaufnahmen von deinem Köpfchen gemacht.
Gegen den Kaninchenschnufen bekamst du nun ein anderes Antibiotikum, diesmal gespritzt, es sollte 10 Tage anhalten und dann kam die nächste Spritze aber es brachte nichts. Der Schnupfen war nur ganz leicht und behinderte dich nicht.
Du bekamst ein weiteres Antibiotikum, was wir dir wochenlang alle 3 Tage gespritzt haben, was aber auch nicht half. Entschuldige lieber Max.
Du speicheltest weiter und wurdest geröntgt, es könnte ja am Herzen liegen, was aber auf dem Röntgenbild nicht zu erkennen war.
Vor ca. 4 Wochen hattest du aufgehört zu fressen, ein Haarballen hatte sich in deinem Magen entwickelt, den es aufzulösen galt. Kontrastmittel schlucken, wieder 2 Tage stationär und wer weiß nicht wie viele Röntgenbilder. Es gab wieder Ananassaft und allerlei Medikamente und der Haarballen löste sich auf, wie auch deine Mundschleimhaut.
Inzwischen wurdest du alle 2 - 3 Stunden zwangsernährt, mit Critical-Care und allem was gut ist. Du konntest kaum noch schlucken blutetest schon aus dem Mäulchen, beide Mundwinkel waren eingerissen - vom Ananassaft verätzt. Es war schrecklich - also habe ich den Ananassaft abgesetzt und nach ca. 4 weiteren Tagen kamen die ersten Köttelchen. Wir haben uns so gefreut ...
Das Speicheln ging weiter, wir waren verzweifelt, weil niemand wusste, woher es kommen könnte ....
Wir holten uns eine zweite Meinung ein und die Tierärztin erschrak, vor dem Behandlungsbericht und sagte nur, das kann so ein Kaninchen ja gar nicht aushalten, da machen die Organe ja nicht mehr mit. Sie guckte ins Mäulchen und sagte, dass die Mundschleimhaut in der gesamten Maulhöhle verätzt war und teilweise abgelöst.
Außerdem sei die Leber höchstwahrscheinlich geschädigt, durch die Gewichtsabnahme. Da sich wieder Zahnspitzen im hinteren Backenzahnbereich gebildet hatten führte sie kurzentschlossen eine Zahnbehandlung durch, nach einer halben Minute waren die Spitzen gekappt -ohne Narkose.
Wir hatten immer wieder Hoffnung geschöpft und du hast sogar immer wieder ein paar Weidenblättchen gefressen. Das Speicheln ging weiter ... dein ganzes Fell war verklebt und nass, teilweise kahl.
Die vielen Antibiotika, Schmerzmittel, die beiden Vollnarkosen, die Medikamente hatten deine Organe verseucht.
Seit vorgestern abend abend ging es mit dir bergab - du bekamst Atemprobleme - gesten Nacht haben wir unseren früheren Tierarzt angerufen und Du wurdes von Deinen Qualen erlöst. Dein Leben war schon lange nicht mehr lebenswert. Du standst schon lange vor der Regenbogenbrücke nur hatten wir gezögert, dich rüberhoppeln zu lassen, bitte entschudige, dass wir nicht loslassen konnten. Ich hoffe, es geht dir jetzt besser.
Wir lieben dich und werden dich nie vergessen. Eben haben wir dich im Garten unter dem Haselnussbusch begraben.
Wölkchen, nun schon das zweite mal verwitwet, trauert mit uns und scheint langsam zu begreifen, dass du nicht mehr zu ihr zurück kommst.
Fassungslos und unendlich traurig
Jürgen und Birgit
Lesezeichen