Lieber Vorstand,
wie 2 von euch wissen, habe ich seit Sommer letzten Jahres Kontakt zu
einer jungen Kaninchenhalterin, die bei Krankheiten schnell überfordert
ist.
Das Mädel war verstorben, der Bub war nun allein, im Käfig. Letzten Donnerstag fragte ich abends
nach, wie es ihm geht. Es kam prompt ein langer Text zurück, das es ihm
gerade sehr schlecht geht, sie nicht weiter weiß. Er frisst nicht,
versucht ständig zu pullern ohne Erfolg. Ich horchte nach, Bauch prall,
nicht dehydriert, Untertemperatur (hatte eine Anleitung gegeben). Er wurde mir gebracht.
Der Bauch war prall, man konnte nichts massieren,
alles geschwollen. Ich hab auf Verstopfung und Blasenentzündung hin
erstmal Medikamente gegeben. Erst am nächsten Morgen setzt er etwas Kot
und Urin ab, Kot winzig und verformt.
Da er am Morgen aber auch so eine starke, schnelle Atmung hatte, das ich
dachte, er exploriert gleich, drängte ich die Besitzerin dazu, das ich
ihn früher in der Praxis abgebe, damit dort Blut und Röntgen vorgenommen
werden kann.
Als ich nachmittags dort wieder auftauchte, wurde ich gleich auf dem
Stand gebracht und die Röntgenbilder gezeigt. Gut 25-30% des Bauchraumes
füllte die Blase aus. Die war seit Tagen gestaut. Der Grund waren 3
Wirbel an der hinteren Wirbelsäule, zwischen den Wirbeln war kaum noch
eine Bandscheibe erkennbar. Die Nerven werden dort gereizt und es müssen
jene sein, die die Blase beeinflussen. Bei manchen sorgt es für
permanenten Urinfluss, bei ihm zur Stauung.
Da er während seiner Wachstumsphase jetzt 6 Monate im Käfig verbrachte,
hat er nur sitzen können und somit einen Wirbelschaden bekommen.
Der Praxis und mir ist klar, das das ein chronisch krankes Kaninchen,
von gerade mal 1,5 Jahren ist. Er bekommt aktuell 5x über den Tag
verteilt Schmerzmittel, braucht viel Platz (!) und Bewegung, um
Muskulatur aufzubauen, die widerum die Wirbelsäule hinten entlastet.
Es muss immer darauf geachtet werden, das er Urin absetzt und Kot.
Dadurch das er zur Blasenstauung neigt, kann durch die Masse der Blase,
der Darm nicht seine Nahrung weitertransportieren. Ist einfach kein
Platz mehr da. Deswegen auch die verformten kleinen Köttel. Und das
alles ist extrem schmerzhaft.
Die Tierhalterin kann diese Pflege nicht leisten.
Jetzt hat sich heute was ergeben, dass er zu einer Bekannten ziehen könnte, allerdings erst im Februar.
Ich möchte daher NEV beantragen mit der klaren Aussage, das er ab März
dann in seiner Endstelle lebt. Da er länger nicht geimpft wurde, muss er
grundimmunisiert und dann später geboostert werden (Kotprobe sauber) und
braucht noch regelmäßig Physio zum Muskelaufbau. Das würde ich ihm gerne
bis zur Vermittlung mit eurer Hilfe realisieren.
Liebe Grüße Claudia
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