Sonja mein Herzchen
Eigentlich mache ich in der Regenbogenbrücke schon lange keine Threads mehr auf und versuche Geschehens auf meine Art und Weise zu verarbeiten, aber mein Herz ist gerade besonders schwer seit fast zwei Wochen und leider wird es auch durch den Urlaub zu meinem Bruder nicht besser.
Ich hatte auf Ablenkung gehofft, aber ich muss die ganze Zeit an meine Sonja denken.
Ich hoffe das es mir vlt hilft diesen Thread zu schreiben.
Sonja war, wie viele andere meiner Tiere auch,ein Herzchen, etwas ganz ganz besonderes.
Damals hatte Bodo erst seinen Kumpel Fridolin verloren, dann seine ganz große Liebe Marpel.
Bodo war schon immer speziell, ZFs ein riesen graus, denn er war ein echter Stinkstiefel.Im Tierheim wurde er wegen gescheiterten ZFs abgegeben und in den Jahren wusste ich auch warum. Die Haltung von klein und groß zusammen, wie früher, ging mit ihm einfach nicht.
Einige Versuche scheiterten und so wurde das Gehege getrennt und er durfte mit Marpel alleine leben.
Sie waren ein echtes Traumpaar und Bodo schwer verliebt.
Als Marpel wegen ihre vielen Krankheiten nicht mehr konnte, war Bodo am Boden zerstört, ich musste ziemlich zügig nach einer Lösung suchen und diese hatte ich Dank Claudia auch schnell gefunden.
Sonja hatte mich direkt in ihren Bann gezogen, noch bevor sie überhaupt bei mir war.
Ihre Otitis schreckte mich nicht ab, leider habe ich da schon viele Erfahrungen gesammelt.
Ich erinnere mich noch gut als ich mit Claudia Kontakt hatte und als Andreas mir Sonja ein riesen Stück entgegen gebracht hatte.
Sonja war eine sehr sehr dominante Dame die eine Erscheinung war, sie war so voller Selbstvertrauen und eine echte zuckersüße Ziege.
Bodo war direkt begeistert, Sonja musste ihm erstmal ordentlich zeigen wer sie war.
Bis Sonja auch Bodo ganz toll fand hatte es etwas gedauert, aber dann waren sie unzertrennlich.
Ach sie waren so süß zusammen.
Mir gegenüber war sie anfangs skeptisch und zickig, aber durch die tägliche Versorgung der Ohren, waren wir dann doch sehr miteinander vertraut.
Sie ließ sich von mir streicheln, sie holte mich immer am Eingang ab.
Wenn ich ihr die Ohren spülen musste, dann war sie nicht begeistert, aber sie hatte so viel Vertrauen, das ich das alles ohne Hilfe machen konnte und das ist bei Riesen wirklich nicht einfach.
Wenn Fellpflege dran war, dann durfte ich auch das in Ruhe machen.
Wir hatten ein ganz tolles Verhältnis und sie wusste das ich nie was böses wollte.
Leider kam dann vor vielen Monaten ihre Arthrose zum Vorschein und man konnte richtig sehen wie es immer schlimmer wurde und das nicht nur auf den Röntgenbildern, sie schliff ein Bein nur noch hinter sich, aber trotzdem war sie mit entsprechender Medikation noch glücklich und zufrieden.
(Das Gehege bauten wir immer mehr um, die Klos bekamen flache Einstiegsmöglichkeiten, die Rampe nach draußen wurde umgebaut, es gab keine Etagen mehr im Gehege.)
Die letzten Tage baute sie immer mehr ab, hatte Durchfall, nässte sich ein.
Ich musste sie mehrmals rein holen und baden.Auch das ließ sie alles zu und konnte ich alleine machen.
Ich setzte sie nach 24 Std wieder raus und Bodo und sie waren glücklich.
Der Versuch Bodo mit rein zu holen scheiterte, er wurde aggressiv und nahm alles auseinander, so waren sie kurz getrennt.Natürlich hatte ich alle Augen auf sie gerichtet und unter Kontrolle draußen, aber ich merkte das ihre Bewegung immer schlechter wurde, sie zog nun beide Hinterläufe hinter sich und nässte sich ein. Die Bewegungen eine Qual.
So musste ich sie wieder rein holen und baden.
Beim baden schleckte sie die ganze Zeit meinen Arm und auch bei der anschließenden Versorgung.
Sie wusste das ich nur das Beste für sie wollte.
Die Nacht verbrachte sie bei mir wieder drinnen, ich blieb die ganze Nacht an ihrer Seite.
Sie frahs wie ein Scheunendrescher, aber sie war so unruhig, es war schlimm sie so zu sehen.
Leider waren auch Fliegen schon an ihr dran und selbstverständlich hatten wir diese sofort behandelt.
Am nächsten Morgen war ich direkt beim Tierarzt und wir haben lange gesprochen was wir für Alternativen hatten.
Nachts hatte ich schon mit Claudia geschrieben, denn mir war es wichtig auch ihre Meinung zu hören.
Alternativen wären gewesen das Sonja drinnen bleibt, nie wieder raus zu Bodo kann, das sie behindert bleibt, immer mehrmals täglich versorgt werden muss, gebadet werden muss und man sie ununterbrochen versorgen muss, sie nie wieder hoppeln kann oder sich viel bewegen kann.
Sonja, eine Riesin die ihr ganzes Leben glücklich war, gebuddelt hat, ihre 5 Minuten bekommen hat und nie leiden musste.
Nein, das war für mich keine Option. Ich hätte niemals die Arbeit und die Kosten gescheut, ich hätte alles für sie getan, aber niemals hätte sie das verdient gehabt.
Sie durfte ihre letzte Reise in meinen Armen antreten, bis zur letzten Sekunde gestreichelt und geliebt werden.
Ich weiß das diese Entscheidung in diesem Fall die einzig richtige war, aber Sonja war meine Sonja, Sonja war meine geliebte Zicke, Sonja und ich waren das Beste Team überhaupt.
Auch jetzt kullern wieder so viele Tränen.
Gerade Versuche ich für Bodo, für den eine Welt zusammen gebrochen ist, von hier aus eine neue Partnerin zu finden, aber es ist nicht ganz so einfach, denn Bodo ist sehr alt, sehr gebrechlich und eben Bodo, ein Stinkestiefel der nur große Mädels mag.
Aber ich habe es Sonja versprochen als sie in meinen Armen lag, ich habe ihr versprochen auf Bodo aufzupassen und für ihn auch alles zu tun und das werde ich auch, so schwer mein Herz auch ist und weint.
Sonja, niemals werde ich dich vergessen und niemals wird es nochmal so ein Kaninchen in meinem Leben geben wie dich.
Ich danke dir für alles, für dein Vertrauen, für deine Liebe und für deine Art.
Einfach DANKE.
Ich hab dich soooooooo unendlich lieb.
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Mo April 2005-29.12.2013
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, um diesen schweren Verlust verarbeiten zu können. 
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