Am Freitag zog ein geschätzt 1-jähriger Riesenschecke aus dem Tierheim ein. Fundkaninchen, abgemagert, sehr panisch. Anfangs ging der arme Kerl wirklich die Wände hoch, sobald er einen Menschen gesehen hat. Ich habe mehrmals umgeräumt, bis es jetzt so ist, dass er sich bei seiner wilden Flucht nicht verletzt. So ein extremes Verhalten ist mir tatsächlich neu
Inzwischen versteckt er sich zwar immer noch, aber man kann schon bis auf ein paar Meter ans Gehege ran. Er beobachtet die Situation schon, bevor er sich dann versteckt, wenn es ihm zu nah wird. Aber er dreht nicht mehr ab, wenn man ihm Zeit gibt, sondern überlegt und entscheidet dann. Das bekommen wir also im Lauf der Zeit bestimmt noch hin.
Problem: er kennt anscheinend mehr oder weniger nur Trofu, er war wohl für schnelle Aufzucht und den Kochtopf vorgesehen. Sonst ausser Wiese so gut wie nichts, sorten- und mengenmässig. Wiese ist aber inzwischen wirklich schwierig, die sind alle abgemäht und winterfertig. Jeden Tag schaffe ich es nicht. Ich denke, er braucht auch deutlich mehr Energie, gerade weil er so dünn ist und es ja schon recht kalt wird.
Aktuell bekommt er neben seiner Auswahl aus Wiese und/oder Frifu eine Mischung aus Cunis, Leinkuchen, getrockneten Kräutern, SBKs, Haferflocken, Erbsenflocken, Kleinsämereien und Vitakullern. Anfangs frass er nur die Cunis, inzwischen verputzt er diese Mischung komplettNeben Wiese und Ästen habe ich bisher versucht:
Banane - etwas
Apfel - nö
Wirsing - nö
Chinakohl - geht
Karotten - nö
Sellerie - geht
Stangensellerie - die Blätter
Spitzkohl - ein bisschen kann man mal knabbern
Kürbis - nö
Petersilie - geht
Radicchio - geht
Heu - etwas
Kohlrabi - nur die Blätter
Weitere Sorten Frifu werden so nach und nach vorgestellt. Wenn die Quarantäne vorbei ist und er sich von den anderen abschauen kann, was alles essbar ist, wird es hoffentlich leichter. Bis dahin werde ich evtl. den Trofuanteil noch erhöhen müsse, oder? Meine Sorge ist, dass er sich daran überfrisst und evtl. eine Magenüberladung bekommt. Andererseits hat er bisher ja offenbar davon gelebt, und wenn er Hunger hat und dann zu viel auf einmal davon reinschlingt, führt ja genau das wiederum auch dazu. Mit zu wenig nimmt er nicht zu.
Ich bräuchte mal bitte ein bisschen Denkhilfe von erfahrenen Riesenhaltern, um den Kopf wieder sortiert zu bekommen.
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