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Thema: Blasenschlamm

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 03.07.2015
    Ort: Nürnberg
    Beiträge: 476

    Standard Blasenschlamm

    Hallo zusammen,

    Ich bräuchte mal eure Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema Blasenschlamm.
    Krümel hatte demletzt (bei der ersten Hitzewelle in diesem Jahr) Blasenschlamm. Ansonsten ging es ihr aber gut und sie hat auch Portionen ohne Schlamm gepieselt. Nun haben wir zunächst mal mit rodicare Uro behandelt und alle 2 Tage infundiert. Nach ein paar Tagen war es dann wieder weg. Wir haben dann nicht mehr infundiert. Bis heute kam es aber immer mal wieder.
    Nun haben wir gedacht dass wir mal zur TÄ mit ihr fahren, um das ggf. genauer untersuchen zu lassen (wir dachten vielleicht Rôntgen um zu sehen wieviel Schlamm in der Blase ist..?). Von der Praxis wurde uns dann gesagt dass wir sie morgens bringen sollen da dann gleich mehrmals infundiert und auch die Blase ausmassiert wird.
    Jetzt bin ich etwas verwirrt..vielleicht ist das eine blöde Frage, aber macht man das immer so bei Blasenschlamm? Was bringt das? Laienhaft hätte ich jetzt gedacht, das macht man nur wenn der Schlamm nicht von alleine raus kommt..aber müsste man dazu nicht erstmal wissen wieviel es überhaupt ist??
    Ich habe noch keine Erfahrung mit Schlamm und keine Ahnung, habe hier ein bisschen was dazu gelesen und bin jetzt auf eure Einschätzung undErfahrungwn gespannt...
    Danke! 😃

  2. #2
    Einzelhaltung ist doof Avatar von Dandelina
    Registriert seit: 29.04.2009
    Ort: Berlin
    Beiträge: 873

    Standard

    Nicht vom eigentlichen Titel irritieren lassen. Ich fand diesen Thread rund ums Thema "Blase" sehr informativ. http://www.kaninchenschutzforum.de/s...t=Blasengriess

  3. #3
    liebt Häschen, Schäfchen und Geranien Avatar von Antonia
    Registriert seit: 13.04.2010
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    Beiträge: 333

    Standard

    Ich hatte auch einen Blasenschlamm-Rammler, der das über Jahre hatte. Anfangs war ich auch zweimal zum Blasenspülen beim TA, aber nachdem es immer wieder kam und sich einpendelte, habe ich außer auf die Ernährung zu achten und die Grießmengen genau zu beobachten nicht weiter behandelt. Er hatte es nicht immer, aber phasenweise. Wenn die Grießmenge mir größer vorkam, habe ich ihm manchmal auch Fenchel- oder Kräutertee mit der Spritze gefüttert; 2-3 X 10 ml am Tag.

    Gute Frage, ob Du das ganze Programm machen sollst. Ich glaube, Dein Ansatz war schon ganz richtig: erstmal etwas mehr behandlen um die Lage abschätzen zu können. Wenn es Krümel dann weiterhin gut geht, der Urin und der Grieß rauskommt und nicht ständig mehr wird, würde ich sie nicht ständig zum TA bringen. Ist ja auch Stress für sie. Da musst Du halt abwägen, ob man wirklich nachhelfen muss oder nicht. Das findest Du im Lauf der Zeit schon raus.

  4. #4
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
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    Beiträge: 16.910

    Standard

    Wenn das röntgen Schlamm zeigt wäre infundieren und ausmassieren korrekt und sinnvoll.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Wenn das röntgen Schlamm zeigt wäre infundieren und ausmassieren korrekt und sinnvoll.
    ...jedenfalls dann, wenn der Schlamm nicht von selbst heraus kommt oder das Tier erkennbar Schmerzen beim Wasserlösen hat. Episoden mit Schlamm bzw. mit vermehrter Kreideablagerung im Urin habe ich bei dem ein oder anderen Kaninchen bei mir auch. Weil Blasenschlamm episodisch auftreten kann, muss das nichts heissen.

    Ich finde die Idee ein Röntgenbild anzufertigen sehr gut, und vielleicht könntest Du die Fütterung noch etwas feuchter gestalten (Wiese mit Wasser besprühen, Trockenfutter reduzieren, mehr Faser ins Futter bringen, falls es Gemüsefütterung ist usw.). Aber wenn es keine wirklich Indikation gibt, würde ich nicht intensiver behandeln. Kannst ja mal ein Foto vom Schlamm machen, wenn er wieder auftritt, dann sieht man eher, was das für ein Problem ist.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Bija
    Registriert seit: 19.11.2013
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    Beiträge: 163

    Standard

    Mein Louis bekam die Diagnose "Blasenschlamm" (und "-steine") im Februar diesen Jahres - es waren Blutflecken im Urin und er war auch recht ruhig.
    Es wurde geröngt und Ultraschall gemacht (die Nieren sind zum Glück völlig ok).

    Seitdem bekommt er täglich morgens und abends je eine 300 mg-Tablette Lysium und Eurologist (pulverisiere ich, mit Wasser verrühren und in einer kleinen Spritze aufziehen, ins Mäulchen geben).
    Ich hätte es nicht geglaubt, aber die dann folgenden drei US-Kontrollen zeigten eine stetige Verkleinerung der Steine (jetzt weniger als die Hälfte groß zu Februar), und - er puscht brav jeden Tag den Blasenschlamm mit aus, dessen Menge sich auch verringert hat.

    Er ist wieder munter wie früher, es geht ihm super, und Fr. Dr. Gl. sagt, solange das so bleibt, müssen wir nichts weiter machen als ihn im Blick haben. Keine OP, nix. Nur diese beiden Tabletten halt und Grünfutter (ok, seine gelegentliche Prise Erbs- oder Haferflocken bekommt er doch ab und zu mal...mal).

    Da er gern auf die Kuschellaken im Zimmergehege puschert, sehe ich den dann getrockneten weißen Schlamm als dünne "Pulverschicht" in den Puschflecken und habe auch so eine Kontrolle darüber.
    ...Fridolin, Lieschen, Sam, Emil, Frida, Lucy, Iwanka, Knöpfchen, Felix, Louis, Paolo - geliebt und unvergessen...Fuchur glücklich vermittelt

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
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    Standard

    :
    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Wenn das röntgen Schlamm zeigt wäre infundieren und ausmassieren korrekt und sinnvoll.

    Das sind auch meine Erfahrungen.
    Allerdings nicht im Übermaß...ich habe das jeweilige Tier dann immer in der Praxis und sie macht es 2x am Tag....dann 2,3 Tage Pause und dann nochmal das Ganze.
    Mehrmals, bis es wirklich besser wird.
    Ein(e) TA/TÄ muss es aber können !!

    Ich habe auch schon erlebt, dass mein Kleiner fix und fertig war nach der Prozedur und Schmerzen hatte, kaum laufen konnte.

    Bei meiner TÄ kommt er sehr entspannt zurück.



    Ansonsten wäre ja die Methode von Bija zu empfehlen. Frifu, und auch mal Wasser ins Mäulchen geben mit der Spritze (wenn er von sich aus nix trinkt)..in 1ml-Spritze.
    Und weiterhin gibt es eine Reihe homöop. Präparate..aber alles auf einmal ist auch nicht nötig.

    Ich habe viel (leider ) Erfahrung mit Blasengries, muss aber sagen, dass sich das Alles ziemlich zum Guten gewendet hat bis jetzt. Und nicht alles, was beim einen greift, greift auch beim andern.

    Kritisch ist es natürlich wenn Blut im Urin ist, dann dringend ein AB.
    Manchmal können aber auch die Blasenwände oder der Harnleiter entzündet sein vom Gries, auch dann kann ein AB das Richtige sein. Und Blut, das mit ausgeschieden wird, ist davon und nicht eine Infektion der Blase.

    Unbedingt Röntgenbild und, wenn das nix anzeigt und die Symptome trotzdem bleiben, US. beim US sieht man oft mehr. Kommt auch immer auf die Geräte/den US-Kopf an.
    Geändert von hasili (20.07.2017 um 18:26 Uhr)

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Bija
    Registriert seit: 19.11.2013
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    Beiträge: 163

    Standard

    Ja, AB hatte Louis auch bekommen wegen einer Entzündung.

    Und zu (Zitat) "Und weiterhin gibt es eine Reihe homöop. Präparate." - Eurologist und Lysium sind pflanzliche Präparate aus der chinesischen Medizin ("Naturheilkunde-bei-tieren.de")

    Deswegen war ich über die positive Wirkung ja auch so erstaunt...ich bin bzgl. solcher Sachen immer ein wenig skeptisch gewesen. Gewesen...

    Und für das "bessere" Trinken habe ich jetzt zwei Näpfe stehen, einen mit klarem Wasser, den zweiten mit Wasser und einem Schuss Baby-Fencheltee-Apfelsaft...
    ...Fridolin, Lieschen, Sam, Emil, Frida, Lucy, Iwanka, Knöpfchen, Felix, Louis, Paolo - geliebt und unvergessen...Fuchur glücklich vermittelt

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Zuerst einmal ganz lieben Dank an euch alle für eure Antworten und Erfahrungen!! Jetzt bin ich wieder ein bisschen schlauer..😊

    Danke April, das ist genau der Kernpunkt meiner "Verwirrung"..ich fand es nämlich irritierend, dass uns gesagt wurde dass die dort als gängiges Vorgehen eben die Blase direkt ausmassieren. Ich hätte halt gedacht, dass man als1. Schritt eben erstmal diagnostisch prüft ob und wieviel Schlamm in der Blase ist und erst dann entscheidet ob ausmassiert werden muss. Aber da ich mich ja nicht auskenne, dachte ich frag hier mal wie das eben bei euch war..
    Ich hab vom 1. auftreten Fotos gemacht ich schau mal ob ich das noch habe
    Ansonsten mach ich welche wenn's wieder Auftritt. Im Moment ist es jetzt wieder seit einigen Tagen gut..

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Wenn das röntgen Schlamm zeigt wäre infundieren und ausmassieren korrekt und sinnvoll.
    ...jedenfalls dann, wenn der Schlamm nicht von selbst heraus kommt oder das Tier erkennbar Schmerzen beim Wasserlösen hat. Episoden mit Schlamm bzw. mit vermehrter Kreideablagerung im Urin habe ich bei dem ein oder anderen Kaninchen bei mir auch. Weil Blasenschlamm episodisch auftreten kann, muss das nichts heissen.

    Ich finde die Idee ein Röntgenbild anzufertigen sehr gut, und vielleicht könntest Du die Fütterung noch etwas feuchter gestalten (Wiese mit Wasser besprühen, Trockenfutter reduzieren, mehr Faser ins Futter bringen, falls es Gemüsefütterung ist usw.). Aber wenn es keine wirklich Indikation gibt, würde ich nicht intensiver behandeln. Kannst ja mal ein Foto vom Schlamm machen, wenn er wieder auftritt, dann sieht man eher, was das für ein Problem ist.
    Wir sprûhen die Wiese schon mit Wasser ein, Trockenfutter bekommen sie gar nicht, außer Leinkuchen. Die haben wir jetzt allerdings erstmal vom Speiseplan genommen..
    Ich schau mal ob ich sie auch irgendwie mehr zum trinken kriege..

    Danke auch für den Tipp mit dem US, falls das Röbi nicht ausreichend sein sollte..

    Dann lassen wir jetzt erstmal "nur" ein Röbi machen und schauen erstmal was dabei raus kommt..

  10. #10
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 03.07.2015
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    Standard

    IMG_5501.jpgIMG_5502.jpg

    Fotos gefunden..😊
    Das war vom ersten Auftreten (vor ca 3-4 Wochen). Zwischendurch hatte sie es dann noch 2mal..immer so 2-3 Tage, mit dem infundieren war es zum Glück schnell besser..ich hab mich aber halt auch gefragt ob vielleicht halt noch Schlamm in der Blase ist, der nur nicht raus kommt..
    Blut war bisher keines im Urin.

  11. #11
    Erfahrener Benutzer
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    Wenn es besonders krass ist, kann der Gries sich in der Blase ablagern und das Pipi läuft drüber weg und ist ganz klar. Ich hatte das auch lange nicht gewusst, dachte immer dann ist alles okay, dann hat meine TÄ beim letzten Fall aufgeklärt...denn da war so viel Gries drin, der nicht raus kam, dass sie wie ich schon sagte etliche Male infundieren und ausmassieren musste. Zum Glück mit Erfolg..er kommt jetzt aber nochmal zur Kontrolle hin.

    So gesehen ist es besser wenn das Pipi schlammig ist, denn dann kommt es raus.


    Bei Deinem Foto sieht es auch schlammig aus - grau-grün- aber sag mal ist da ne ewig lange Köttelkette dabei ?
    Geändert von hasili (20.07.2017 um 20:38 Uhr)

  12. #12
    PS-Versager
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    Wurde denn inzwischen geröngt ? Da sieht man dann ja wie viel Schwamm da ist .

  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simone W.
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    Ich habe auch so einen Blasenschlammkandidaten daheim

    Romeo hat das schon seit Jahren und ich muss ehrlich sagen, ich habe es lange nicht ernst genug genommen. Geröngt wurde er nie, da das Problem bekannt ist. Lt. meiner TÄ sollte ich "nur" auf die Ernährung achten, obwohl er auch solche Pfützen macht, ähnlich wie deine. Karotten sollen wohl gut sein bei Blasenschlamm.

    Vor 3 Jahren waren wir mal beim TÄ wegen dem Schlamm. Dieser hat ihn in leichte Narkose gelegt, die Blase gespült und ein paar Zahnspitzen entfernt. Das mache ich nie wieder!! Er hätte es fast nicht überlebt! Er hatte nicht mehr zu fressen begonnen und eine extreme Aufgasung davon. Dazu kam noch eine extrem unfähige TÄ. Nochmal eine neue gesucht, die dann top war. Sie rief mich am nächsten Tag mittags in der Arbeit und sagte, dasss sie nicht wüsste, ob Romeo überlebt. Insgesamt haben wir 5 Tage gekämpft und er hat es zum Glück geschafft.

    Bei Romeo fällt extrem auf, wann er was gefressen hat und sich dann der Greis verschlimmert. Deshalb bekommt er nur noch in geringen Mengen Kohlrabiblätter und Möhrengrün - im Sommer gar nicht. Im Sommer bei Löwenzahn und Klee wird es schon schwieriger. Aber da gibt es viel Gemisch mit Gras.

    So hat es mir meine TÄ vor ein paar Monaten, als es wieder so schlimm war, auch erklärt:
    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Wenn es besonders krass ist, kann der Gries sich in der Blase ablagern und das Pipi läuft drüber weg und ist ganz klar. Ich hatte das auch lange nicht gewusst, dachte immer dann ist alles okay, dann hat meine TÄ beim letzten Fall aufgeklärt...
    Die Blase liegt unten und der Gries lagert sich unten ab. Der Urin bleibt oben und so kann auch kein Gries mehr ausgeschwemmt werden. Dann denkt man, alles ist gut und eigentlich ist die ganze Blase voll.

    So hat er dann Infusionen von mir bekommen. Als Medikament hat er nur ein AB, aber sonst nichts bekommen. Er war zwar sehr ruhig bei der Infusion, aber es war trotzdem für uns beide eine Qual, das ich uns ersparen möchte.
    Er solle auch viel toben und springen, damit der Gries aufgewühlt wird. Aber er ist ja nun kein junger Hüpfer mehr und schon ruhiger geworden.


    Vor ein paar Wochen fiel mir auf (ich bin zur Zeit daheim, sonst hätte ich es eh nicht gemerkt), dass er extrem unsauber wurde und vorallem sehr sehr oft und kurz auf dem Klo ist. Ich habe ihm dann mal genauer zugeschaut und gemerkt, dass er nur noch tröpfchenweise pinkelt. Ab da hat er eine tägliche "Achterbahnfahrt" gewonnen. Hört sich schlimmer an als es ist. Ich möchte ihm ja die Infusionen ersparen, deshalb wird er von mir min. 1 x täglich auf dem Boden für ca. 1 Minute auf den Rücken gedreht und manchmal noch am Bauch gekitzelt. Er mag das jetzt nicht so gerne, als "Dank" pinkelte er mir gerade am Anfang immer eine große Pfütze mit Gries aufs Futter. Ich wurde auch schon ein paar Mal von ihm angepinkelt, wenn ich danach noch kurz in die Ohren schaute.

    Ich merkte recht schnell, dass er nach ein paar Tagen wieder aktiver wurde. Die Anzahl des Urinabsatz wurde weniger und die Aussscheidung mehr. Unsauber ist er trotzdem noch, aber nicht mehr ganz so schlimm.

    Ich habe einige Zeit, gerade im Sommer, das Futter auch mit Wasser bespritzt. Bis ich irgendwann mal gelesen hatte, dass das nicht unbedingt so gut sein kann. Nämlich dann, wenn das Wasser von Haus aus sehr kalkhaltig ist. So hat man zwar die Flüssigkeitszufuhr, aber trotzdem nimmt er damit wieder das Calcium auf. Da müste man es schon mit Regenwasser oder so bespritzen.

    So eine wirklich gute Lösung gegen den Schlamm habe ich noch nicht gefunden. Ich denke mir halt, dass es nicht nur am Futter liegen kann. Fiona, seine Partnerin, bekommt das gleiche Futter und hat gar keinen Schlamm.
    Geändert von Simone W. (21.07.2017 um 09:09 Uhr)
    Romeo und Fiona tief im Herzen
    Benni und Lisa tief im Herzen

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    @sari: so sieht das bei meinem episodischen Kandidaten auch aus. Stammen die Köttelketten vom gleichen Tier? Dann scheint es mir eher ein Problem des Wasserhaushalts als der Niere oder der Harnleiter zu sein. Auch Köttelketten sind so eine Fasern-in-der-Nahrung-und-Wasser-Sache. Das heisst jetzt nicht, dass Du zu wenig Fasern oder Wasser füttern würdest - das ist bei Wiese kaum möglich - sondern dass es für dieses Tier trotzdem nicht reicht, warum auch immer

    (Eine mögliche Ursache könnte die Kastration sein; vom Menschen weiss man, dass die in Einzelfällen den Wasserhaushalt völlig durcheinander bringt. Das beobachtet man beim Tier wohl eher nicht so oft, aber ist ohne weiteres denkbar, dass das damit zu tun haben könnte.)

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Wenn es besonders krass ist, kann der Gries sich in der Blase ablagern und das Pipi läuft drüber weg und ist ganz klar. Ich hatte das auch lange nicht gewusst, dachte immer dann ist alles okay, dann hat meine TÄ beim letzten Fall aufgeklärt...denn da war so viel Gries drin, der nicht raus kam, dass sie wie ich schon sagte etliche Male infundieren und ausmassieren musste. Zum Glück mit Erfolg..er kommt jetzt aber nochmal zur Kontrolle hin.
    Das ist eben genau das Problem. Deshalb ist es nicht schön aber auch nicht ganz schlimm, wenn es 'rauskommt, aber sehr wohl Besorgnis erregend, wenn sich der Schlamm festsetzt. Das ist ja auch Gewicht, was sich da ansammelt, und das bekommt der Blase nicht gut. Sie leiert (über einen längeren Zeitraum) sozusagen etwas aus, dadurch sammelt sich noch mehr Griess an, das ganze zieht die Blase nach unten, weshalb es noch begünstigt wird, dass der Harn ohne Kristalle ausgeschieden wird.... Das ist eine Spirale nach unten, die mit Einschläfern endet. Aus genau dem Grund ist bei Blasenschlamm von den harntreibenden Mitteln abzuraten, denn die fördern exakt dieses Problem und sind somit keine besonders gute Idee.

    Man muss sich die Niere da wirklich wie ein Rohrleitungssystem vorstellen, in dem hunderttausende Rohre vorhanden sind. Da wird permanent Flüssigkeit durchgeführt, Mineralien durch die Rohwand abgezogen, Wasser durch die Rohrwand hinzugefügt oder abgezogen usw. In diesem Umfeld muss die ganze Zeit viel Wasser vorhanden sein. Das holt der Körper sich aus den Zellen, aus dem Blut usw., aus dem Darm, und wenn es insgesamt zu wenig im Körper hat, dann hat es auch in der Niere zu wenig. Das bedeutet, dass die Mineralien viel höher konzentriert sind und dann als Kristalle ausfallen können und dann hat man den Schlamassel.

    - gilt übrigens auch für Menschen, also für die Niere an heissen Tagen oder bei schweisstreibenden Aktivitäten: viel trinken -

    Vorteilhaft sind folglich alle Mittel, die kontinuierlich und nachhaltig den Wasserstand im Körper anheben, also etwa: der Blasentee, den Maren hier mal genannt hat, Stangensellerie, frische Wiese - also alles, was ohne viel Phosphor (ist besonders in süssen Sachen!) und in Form natürlicher, wasserhaltiger Nahrung vorkommt und keine Calciumbombe ist. Kurzfristig kann man mit Melone, Paprika, Tomate, Gurke den Wasserstand heben (unter den Vorbehalten von Zucker und Phosphor), mittelfristig muss die Nahrung faserhaltig sein, weil das die Wasseraufnahme fördert.

    Trotzdem kann man Pech haben oder vielmehr das Kaninchen und es kommt zu episodischem oder dauerhaften Blasenschlamm, wie bei einem meiner Tierchen mit reiner Wiesenfütterung. Aber im Sommer konnte ich die Uhr nach stellen - es kamen die heissen Tage und es kam der Griess.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  15. #15
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    Standard

    ...und weil jetzt gleich die Frage kommT. Hier ist der Blasenschlamm-Tee:
    je 25g: Birkenblätter, Goldrutenkraut, Brennesselblätter, Schachtelhalmkraut, extra dazu kaufen muss man Cystus Biotee Kraut (Dr. Pandalis)

    Fragen an Maren86
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  16. #16
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    Zitat Zitat von Simone W. Beitrag anzeigen
    So eine wirklich gute Lösung gegen den Schlamm habe ich noch nicht gefunden. Ich denke mir halt, dass es nicht nur am Futter liegen kann. Fiona, seine Partnerin, bekommt das gleiche Futter und hat gar keinen Schlamm.
    Es liegt praktisch überhaupt nicht am Futter. Futter bringt zwar das Calcium in's Kaninchen, aber es ist noch niemals gelungen, den Calciumspiegel dauerhaft über das Futter herunterzuregeln (ausser im Mangelzustand, und dann wird der Knochenvorrat an Calcium geplündert, so dass es im Blut wieder einigermassen stimmt).

    Blasenschlamm kann am Wasser liegen (zu wenig), an der Niere (grosse Teile nicht mehr funktionsfähig, im Blut nicht sichtbar; verkalkt - gut im RöBi sichtbar), an den Harnleitern (blockiert, abgedrückt z.B. durch Übergewicht, durch Abszesse, oder anatomisch blöd angelegt), an der Blase (ausgeleiert, anatomisch doof ausgebildet), an Schmerzen beim Wasserlösen, wodurch Urin zurückbehalten wird und die Kristalle Zeit haben, auf den Blasenboden zu sinken (Blasenentzündung, Schmerzen aus Arthrose o.ä.), an Entzündungen, die den Urin-pH ungünstig beeinflussen usw. Nur schon bei dieser Aufzählung wird hoffentlich klar, warum es auch episodisch auftreten kann.
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  17. #17
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Danke wieder für alle Antworten!
    Und Danke nochmal an dich april, beeindruckend wieviel du zu dem Thema weißt!! 👍🏻

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Bei Deinem Foto sieht es auch schlammig aus - grau-grün- aber sag mal ist da ne ewig lange Köttelkette dabei ?
    Ja, das ist ne ewig lange Köttelkette zu dem Zeitpunkt hat Krümelchen wie wild ihr Fell angeworfen..ist aber schon länger her und jetzt wieder ok.

    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Wurde denn inzwischen geröngt ? Da sieht man dann ja wie viel Schwamm da ist .
    Von gestern auf heute ist das "ein bisschen" kurzfristig..wir haben nächste Woche einen Termin

    @Simone: Danke auch für deinen ausführlichen Bericht! Das Thems ist echt nicht so einfach und scheint ja auch relativ viele zu betreffen..

  18. #18
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Huhu,
    Ich hab nochmal 2 fragen:

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Das sind auch meine Erfahrungen.
    Allerdings nicht im Übermaß...ich habe das jeweilige Tier dann immer in der Praxis und sie macht es 2x am Tag....dann 2,3 Tage Pause und dann nochmal das Ganze.
    Mehrmals, bis es wirklich besser wird.
    Ein(e) TA/TÄ muss es aber können !!
    Ich habe auch schon erlebt, dass mein Kleiner fix und fertig war nach der Prozedur und Schmerzen hatte, kaum laufen konnte.
    Bei meiner TÄ kommt er sehr entspannt zurück
    Was muss man denn beim Blase ausmassieren beachten? Leider weiß ich ja vorab nicht ob die TÄ das kann ..ich hoffe es mal, wir sind noch nicht lange bei ihr, aber sie ist kaninchenerfahren und wirde uns hier empfohlen..

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    ...und weil jetzt gleich die Frage kommT. Hier ist der Blasenschlamm-Tee:
    je 25g: Birkenblätter, Goldrutenkraut, Brennesselblätter, Schachtelhalmkraut, extra dazu kaufen muss man Cystus Biotee Kraut (Dr. Pandalis)

    Fragen an Maren86
    Auch wenn du geschrieben hast Fragen an Maren 😉, hast du den Tee schon mal gegeben? Gibst du den dem Tier dann ins Mäulchen ein? Freiwillig trinken sie den bestimmt nicht oder? 😬

  19. #19
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Ich fange gleich mit Frage 2 an: Ja, ins Mäulchen !
    Ich gebe das mit einer 1ml-Spritze...
    Meine trinken fast nie was. Wenn Deiner allerdings viel trinkt, kannst Du es auch mit dieser Teemischung in einem Schälchen probieren. Ich weiß nur, dass das bei meinen (allen ! und auch denen, die nicht mehr sind) nicht funktionieren würde (funktioniert hat). Ins Mäulchen klappt bei meinen gut.


    Zur 1. Frage: Ich weiß nicht welche Technik man anwenden muss. Die Kaninchen sitzen aufrecht, also auf dem Po, so ist es bei meiner, und sie massiert das aus. Aber von anderen oder Beiträgen hier und woanders weiß ich dass die TÄ nicht wie wild darauf herumdrücken darf...sie muss die Anatomie gut kennen (sollte sie eh) und wissen in welche Richtung massiert wird..und das Ganze etwas schonend.
    Ich würde Deine TÄ fragen, ob sie das kann, ich habe schon welche erlebt in der TK, noch ganz junge TÄ, die es offen gesagt haben, dass sie das nicht machen. Es kann große Schmerzen verursachen und auch etwas verletzt werden..oder der Gries in die falsche Richtung oder nur hin und her geschoben werden. Deshalb darf es auch nicht zig Mal am Tag gemacht werden mit dem falschen Ehrgeiz, dass alles in Kürze raus muss. Das war bei der anderen TÄ so (auch in meiner Praxis, war) und er konnte abends kaum laufen..hat die Hinterbeinchen zusammengeklemmt und ich dachte er ist wo runtergefallen.
    Habe ihm dann Schmerzmittel geben müssen.
    Warum er paar Stunden da ist, ist, weil nach Infundieren erstmal 1,2 Stunden gewartet wird, bis ausmassiert wird.

  20. #20
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 03.07.2015
    Ort: Nürnberg
    Beiträge: 476

    Standard

    Ok, Danke Hasili!!
    Dann werde ich ihr mal den Tee verabreichen..sie trinkt von selbst auch äußerst selten..
    Ich werde die TÄ sicherheitshalber mal fragen ob sie die Blase schon öfter mal ausmassiert hat..
    Jetzt bin ich erstmal gespannt was das röbi dann ergibt..

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