Hey Leute,
ich bräuchte mal dringend Meinungen und Erfahrungen.
Es geht um meine 4 jährige Häsin Einora, 5,5 kg schwer und ein Einohrkaninchen. Ihre Mutter hatte wahrscheinlich das Ohr direkt nach der Geburt abgebissen. Nun quält uns aber an der Stelle, wo das Ohr fehlt ein Abzess. Vor wenigen Monaten wurde dieser geöffnet, gespült und es gab AB. Alles ist gut abgeheilt. Sollte er aber nochmal wieder kommen, würde sie wohl operieren. Davor die Jahre hatte sie hin und wieder mal einen kleinen Eiterpickel an der Stelle, der von alleine verschwunden ist.
Seit 2 Wochen hat sich aber wieder ein neuer gebildet. Beim Ta wurde dieser wieder geöffnet und gespült. Es wurde ein OP Termin für heute ausgemacht. Die Tä meinte aber, dass sie nicht genau weiß, was sie erwartet und das alles wohl eine komplizierte Sache wäre. Ihre Vermutung ist, dass der Gehörgang ja trotzdem normal angelegt ist. Die Drüsen dort produzieren aber nach wie vor normal Talg und co. Das Loch ist damals aber nach der Geburt zugewachsen und dadurch kommen immer die Abzesse. Sie würde den Gehörgang trotzdem am liebsten erhalten irgendwie. Trotzdem scheint der ganze Abzess sehr tief zu gehen und hat sehr lange Fistelgänge.
Vor 3 Tagen kam dann der Anruf, dass in der Praxis das eine OP Gerät kaputt gegangen ist und sie keine Ahnung haben wie lange die Reperatur dauert. Wir sollten uns überlegen ob wir einfach so lange warten und regelmäßig spülen oder ob wir sie in Jena operieren lassen möchten. Ich habe dann beschlossen zu warten, weil der Weg nach Jena ziemlich weit gewesen wäre, habe aber nochmal die TÄ kontaktiert, was sie machen würde. Sie meinte dann, nein wir sollen sie operieren lassen und nicht mehr so lange warten, die Kollegen in Jena wären auch immer sehr bemüht. Also wollten sie für uns einen Termin in Jena machen. Aber die Kollegin, die operieren soll, ist gerade im Urlaub. Damit hat es sich bei Jena erledigt und sie haben nun die Tierklinik Leipzig vorgeschlagen. Da Leipzig deutlich besser für uns zu erreichen ist, haben wir auch dort zugesagt. Wir sollten sie heute morgen hin bringen und dachten, dass mit der OP alles feststeht und die Tierärzte sich ausgetauscht haben. Meine Mutter war so freundlich und wollte sie dann heute morgen abgeben, weil ich zur Uni musste. Eine Stunde später ruft sie mich an, dass wir uns das mit der OP nochmal sehr gut überlegen solten. Die TÄ aus der Klinik meinte, dass Nora sehr wahrscheinlich bei der Narkose stirbt, weil die ganze OP ja so lange dauern würde. Und das das alles ein sehr hochkomplizierter Eingriff wäre, wenn man den ganzen Gehörgang entfernt. So eine OP hätte sie noch nie erlebt und werden wohl auch nur vom Oberchefarzt gemacht. Heute wäre auch nur Voruntersuchung gewesen und morgen dann die OP. Aber die TÄ dort würde uns doch dringlich davon abraten und wir müssten mit 800€ rechnen. Vorher würden sie nochmal ein CT machen. Mit meiner Haustierärztin erfolgte wohl keinerlei Absprache.Sie hat nur ein bisschen dran rum gedrückt und hat sich die Vermutung mit dem Gehörgang angehört und meinte dass der ja komplett raus muss. Als OP Alternative hat sie vorgeschlagen, dass wir einfach regelmäßig spülen und das wars, weil es Einora so ja noch super geht. Die Wahrscheinlichkeit wäre aber sehr groß, dass der Abzess/Eiter irgendwann ins Gehirn gelangt. Dann sollen wir sie einschläfern lassen oder dann gegebenfalls operieren.
So haben wir Nora wieder mitgenommen und nun sitze ich hier und frage mich wie es weiter gehen soll. Ich frage mich, ob es wirklich der Gehörgang ist und ob man da nix anderes machen kann außer den zu entfernen. Ob man vllt. ein CT machen sollte, um rauszufinden wie tief der Abzess überhaupt ist und wo er herkommt. Sieht man das da überhaupt? Ich hab keine Ahnung. Was ist, wenn er sowieso am Gehirn ist? Dann würde ein OP an sich doch auch keinen Sinn mehr machen.Morgen fahren wir zu unserer Haustierärztin und ich bin mal sehr gespannt was sie zu der geplatzten OP sagt. Ehrlich gesagt, habe ich auch das Gefühl, dass sie doch irgendwie erleichtert war, dass sie den Eingriff nicht machen muss (kann ich aber auch verstehen). Wobei es bei ihr nicht so risikoreich und kompliziert klang. Über die nicht vorhandene Absprache bin ich jedoch ziemlich verwundert, gerade weil es ja bezüglich des Gehörgangs doch unterschiedliche Meinungen gab...Dass bei Kaninchen immer ein gewisses Narkoserisiko besteht ist mir auch klar.
Hat einer ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir irgendeinen Rat geben? Sollte ich mir noch eine Meinung einholen?
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